Ernährung (S. 98-99)

Stillen schafft ein einzigartiges Band zwischen Mutter und Kind. Aber was, wenn’s Probleme gibt? Wann wird der erste Brei gefüttert, und wie sieht der weitere „Ernährungsfahrplan“ aus? In diesem Kapitel finden Sie die Antworten.

Abpumpen

Viele Frauen steigen nach der achtwöchigen Schutzfrist wieder in den Beruf ein, möchten ihrem Kind aber dennoch die wertvolle Muttermilch geben. Pumpen Sie die benötigten Trinkmengen am Vorabend oder morgens mit einer Handpumpe oder elektrischen Pumpe (Apotheke) ab, die Milch hält sich im Kühlschrank bei 4 Grad in einem sterilen, geschlossenen Gefäß etwa 2 bis 3 Tage. Wichtig: Die Pumpe nach jedem Gebrauch 10 Minuten auskochen! Zum Anlegen größerer Vorräte kann man Muttermilch auch einfrieren (Haltbarkeit: 6 Monate). Tipp: Ihnen stehen laut Mutterschutzgesetz am Arbeitsplatz täglich zwei Stillpausen von je 30 Minuten zu!

Abstillen

Eigentlich hatten Sie sich fest vorgenommen, das Baby ganze 6 Monate zu stillen. Doch nun kommt es anders: Stillprobleme (Milchstaus, immer wiederkehrende Brustentzündungen), gesundheitliche Probleme, die die Einnahme von Medikamenten erfordern, Stillunlust des Babys (auch das gibt es!), Stillfrust der Mutter oder berufl iche Erfordernisse können zu einem „vorzeitigen“ Abstillen führen. Nehmen Sie die Situation an, ohne sich ein schlechtes Gewissen zu machen oder einreden zu lassen. Die Dauer der Stillzeit entscheidet nicht über die Qualität der Mutter-Kind-Beziehung und schon gar nicht über das Maß an Liebe, das Sie für Ihr Baby empfinden. Inniger Mutter-Kind-Kontakt kann auch ohne Stillen stattfinden. Richten Sie eine zusätzliche „Kuschelzeit“ ein oder geben Sie Ihrem Baby sanfte Massagen. Auch eine Flaschenfütterung lässt sich liebevoll und innig gestalten. Fragen Sie Ihren Kinderarzt oder die Hebamme, wie die Umstellung aufs Fläschchen am besten gelingt.

Auch wenn Sie Ihr Baby die ersten 6 Monate voll gestillt haben, ist die reine „Milchzeit“ bald vorüber. Das Baby braucht zum gesunden Gedeihen nun Nährstoffe, die ihm die Muttermilch nicht mehr bieten kann. Mit dem allmählichen Abstillen beginnt für Sie und Ihr Baby eine neue Phase. Viele Mütter befürchten, dass mit diesem „Abnabeln“ ein Stück der Intimität der ersten Monate verloren geht – doch auch Loslassen gehört zum Elternsein. Kuscheln und schmusen Sie viel mit Ihrem Kind, massieren Sie es und machen Sie Gymnastik mit ihm – mit diesen Aktivitäten halten Sie das körperliche Band aufrecht und fördern die Fähigkeiten Ihres Babys altersgemäß. Das abendliche Stillen wird sicher noch eine Weile Ihr gemeinsames Kuschelstündchen bleiben.