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Organisationale Identitäten als Behinderung?

Entwicklungsdynamiken im Feld der Behindertenhilfe

AutorClaudia Muche
VerlagBeltz Juventa
Erscheinungsjahr2017
Seitenanzahl268 Seiten
ISBN9783779945758
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis36,99 EUR
Einrichtungen der Behindertenhilfe standen und stehen von fachlicher als auch politischer Seite immer wieder unter Veränderungsdruck. Häufig wird ihnen vorgeworfen, sie hätten trotz aller Reformkonzepte eine Tendenz zur Verfestigung in ihren bestehenden Strukturen. Das Anliegen des vorliegenden Buches ist es, der Systematik von Entwicklungsverläufen im Feld der Behindertenhilfe über einen längeren Zeitraum auf die Spur zu kommen. Anhand von exemplarischen Organisationsanalysen wird dabei die Ausbildung von identitätsbildenden Pfaden als ein zentrales Moment organisationaler Entwicklung im Feld herausgearbeitet.

Claudia Muche, Jg. 1977, Dr. phil., ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Sozial- und Organisationspädagogik der Universität Hildesheim.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Inhalt6
Danksagung10
Teil 112
1 Einleitung: Zur Notwendigkeit von Betrachtungen ‚in the long run‘13
2 Entwicklungen im Feld der Behindertenhilfe zwischen Anspruch und Wirklichkeit19
2.1 Aktuelle Einblicke und historische Entwicklungslinien19
Momentaufnahme des ausgewählten Feldes der Behindertenhilfe22
Wie erfolgen Zugänge in den Zuständigkeitsbereich der klassischen Behindertenhilfe?23
Anfänge institutionalisierter Behindertenhilfe24
Von Reformbewegungen der 1960er Jahre zur Etablierung eines flächendeckenden Hilfesystems25
Diskurse im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts: mehr Selbstbestimmung und Teilhabe, mehr Ökonomie27
Aktuelle Entwicklungen in der Behindertenhilfe: Zur Inklusionsdebatte31
2.2 Zu den Klagen über Beharrungstendenzen in der institutionalisierten Behindertenhilfe32
3 Das Feld der Behindertenhilfe ‚in the long run‘: Forschungsstand und Forschungsfragen34
3.1 Forschungsstand: Hinweise auf Entwicklungsdynamiken und Pfade in der Behindertenhilfe34
Historische Arbeiten zum Feld der Behindertenhilfe34
Feld- und Organisationsanalysen im Bereich sozialer Dienste – Dritte-Sektor-Forschung39
3.2 Analyseleitende Forschungsfrage: Welche Entwicklungsverläufe zeigen sich in konkreten organisationalen und regionalen Bezügen der Behindertenhilfe ‚auf lange Sicht‘?43
4 Entwicklungspfade und Wandel von Organisationen46
4.1 Pfadabhängigkeit als Erklärungsmodell organisationaler Entwicklung in der Zeit46
4.1.1 Zur Grundidee von Pfaden46
4.1.2 Von den Überlegungen um Pfade technischer Standards zur institutionellen Pfadabhängigkeit48
Zur Anwendung der Pfadabhängigkeit in sozialwissenschaftlichen Kontexten51
4.1.3 Die Theorie organisationaler Pfadabhängigkeit55
4.1.4 Pfadtheorie: Nützliche Bausteine und ‚Lücken‘ im Ansatz59
Langer Entwicklungszeitraum, Elemente von Beharrung und Wandel59
Verortung in der Diskussion um enges vs. weites Konzept60
Zur Rolle der Akteure61
Bestimmung der organisationalen Ebene61
4.2 Neo-Institutionalismus als ‚komplementäre‘ Analyseperspektive der Umweltbeziehungen von Organisationen62
4.2.1 Der neue Institutionalismus63
4.2.2 Zentrale Konzepte des Neo-Institutionalismus im Spannungsfeld Wandel und Beharrung65
Erklärungen für Beständigkeit im organisationalen Feld66
Perspektiven des Wandels: Organisationaler und institutioneller Wandel69
4.2.3 ‚Institutional work‘: Die Rolle von Interessen und Akteuren71
4.2.4 Zusammenschau: Nützliche Theorieelemente des Neo-Institutionalismus74
Teil 278
5 Untersuchungsdesign79
5.1 Vorüberlegungen, Anfänge und Vorgehen in der Datenerhebung79
5.1.1 Die Perspektive der historischen Organisationsanalyse79
5.1.2 Entscheidungen zu Beginn und Verlagerungen im Forschungsprozess84
Von der regionalen Analyse zur Analyse von ‚Einrichtungen im Feld‘84
Begründung des Anfangszeitpunktes86
Recherchen im Vorfeld und Sammlung von Materialien87
Das Sample: Drei Organisationen und ihr Umfeld im lokalen Raum88
5.1.3 Zur Interviewdurchführung: Vorgehen und Fallstricke89
5.2 Vorgehen in der Datenauswertung94
5.2.1 Datenmanagement als erster Auswertungsschritt94
5.2.2 Sequenzanalysen von Dokumenten und Interviews im Verlauf97
5.2.3 Drei Rekonstruktionsebenen der Organisationsanalysen und ihr analytischer Vergleich98
Rekonstruktion von Entwicklungslinien als 1.Teil der Organisationsanalyse98
Handlungsmuster und Entwicklungskonstellationen als 2. Teil der Organisationsanalyse99
Kurzbeschreibung des ‚Einrichtungstypus‘ als 3. Teil der Organisationsanalyse100
Vergleichende Analyse: Interorganisationaler Vergleich100
6 Organisationsanalyse 1 – Lebenshilfe Maienstadt101
6.1 Entwicklungslinien in der Einrichtungsgeschichte101
6.1.1 Gründungszeit und Anfangsphase101
6.1.2 Expansionsphase I: Entwicklung hin zum dezentralen Komplexanbieter106
6.1.3 Expansionsphase II: Erweiterungen „neben den klassischen Angeboten“110
6.2 Handlungsmuster und Entwicklungskonstellationen112
6.2.1 Das Arbeiten an fortschrittlichen Ausrichtungen: „Und wir haben schon sehr früh …“112
6.2.2 Das Schicksal in die eigene Hand nehmen: „Und da haben wir mächtig protestiert“118
6.2.3 Positionierungen im Feld: „… wenn man eine größere Einrichtung hat …“122
6.2.4 Dauerhafte Selbststilisierung als Betroffenenvereinigung: „Diese Lebenshilfe gehört den Eltern“126
6.2.5 Offensive Beziehungsherstellung: „Und das nutzen wir natürlich stark“131
6.3 Zusammenfassung: Organisationale Verankerungen auf dem ‚Festland‘139
7 Organisationsanalyse 2 – Stiftung Juniburg142
7.1 Entwicklungslinien in der Einrichtungsgeschichte142
7.1.1 Die Zeit bis Mitte der 1970er Jahre: Fortführen des Anstaltsbetriebes142
7.1.2 Von der totalen Institution zur institutionalisierten Idylle146
7.1.3 Beibehaltung des besonderen Lebensraumes ohne Konversionsprozesse150
7.2 Handlungsmuster und Entwicklungskonstellationen152
7.2.1 Das Aufrechterhalten von Differenz: Einen „wunderbaren Ort“ für alle schaffen und „wunderbare Sachen machen“152
7.2.2 Gegenpositionierungen bis hin zur „modellhaften Inklusion“157
7.2.3 Nutzen von Handlungsspielräumen im Umgang mit dem ‚Außen‘: „Wir waren, also, so was von unabhängig“160
7.2.4 Interne Organisationsstrukturen mühsam ändern: Von „Wahnsinnswiderstand“ und „Herkulesarbeit“166
7.2.5 Anschlussversuche und Minimalbewegungen: „… aber in anderer Art und Weise“171
7.3 Zusammenfassung: ‚Die Insel‘ der Stiftung Juniburg174
8 Organisationsanalyse 3 – Lebenshilfe Julifelde178
8.1 Entwicklungslinien in der Einrichtungsgeschichte178
8.1.1 Einrichtungsaufbau mit Beschränkungen178
8.1.2 Erweiterungen im Zeitverlauf: „Es ist schon ’n Gesamtpaket“181
8.1.3 Weiterentwicklungen zwischen Öffnen und Bewahren185
8.2 Handlungsmuster und Entwicklungskonstellationen186
8.2.1 Zögerliche Entwicklungen und zurückhaltendes Auftreten im Feld: „Also in unserer kleinen Lebenshilfe war es ja immer so …“186
8.2.2 Reflexion von Fassade und Wirklichkeit: „Das ist […] ja nicht ganz so normal. Also wie man es immer so deklariert.“190
8.2.3 Interne und externe Differenzen aushalten: „Schleichwege gehen“ und „abkoppeln“193
8.2.4 Begründungsmuster des Erhalts und Ausbaus bestehender Strukturen: „Ansonsten tun wir, was wir wollen“196
8.2.5 Das Feld beobachten und Hilfe einholen: „… da kriegt man ja automatisch die Leute zugewiesen“200
8.3 Zusammenfassung: Der gemäßigte Einrichtungstyp der ‚Halbinsel‘203
9 ‚In the long run‘: Entwicklungsdynamiken in der Behindertenhilfe207
9.1 Ähnlichkeiten und Angleichungsprozesse im Feld der Behindertenhilfe207
9.1.1 Isomorphe Angebotsstrukturen ‚in the long run‘208
9.1.2 Umweltwahrnehmung und organisationale Handlungsmöglichkeiten im Zeitverlauf216
9.2 Eigenlogik und Unterschiedlichkeiten der Organisationen226
9.2.1 Ansätze der Organisationsidentität226
9.2.2 Unterschiedliche organisationale Identitätstypen: Festland, Insel, Halbinsel229
9.2.3 Identitätsarbeit zwischen ‚Anschließen an Umwelten‘ und ‚Bei sich bleiben‘233
9.3 ‚In the long run‘ – Entwicklungsdynamiken in der Behindertenhilfe238
9.3.1 Identitätspfade auf organisationaler Ebene238
9.3.2 Pfadabhängigkeit der Architektur des organisationalen Feldes243
9.3.3 Aktive Pfadgestaltung in der Zeit: Zur Reflexivität und Funktionalität in und von Organisationen der Behindertenhilfe244
10 Fazit: Organisationale Identitäten als Behinderung?247
11 Ausblick: Wie geht es weiter im Feld der Behindertenhilfe?253
Literaturverzeichnis259

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