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E-Book

Patentmanagement

Innovationen erfolgreich nutzen und schützen

AutorOliver Gassmann
VerlagSpringer-Verlag
Erscheinungsjahr2007
Seitenanzahl368 Seiten
ISBN9783540689737
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis46,99 EUR

Die Autoren richten sich hier an Führungskräfte in den Bereichen Innovation, F und E und Patentmanagement. Sie geben Wissenschaftlern und Studenten anwendungsorientierte Impulse zu Einfluss und Auswirkungen des Patentmanagements, insbesondere auf innovative Unternehmen in einem stark wettbewerbsorientierten Umfeld. Die Autoren bieten einen Überblick über gängige Konzepte und Bausteine. Diese vertiefen sie anhand zahlreicher Fallstudien erfolgreicher Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen. Das Buch basiert auf einer Analyse (2003 - 2006) von ca. 80 technologieintensiven Unternehmen aus West- und Osteuropa, den USA, Japan, China und Taiwan.

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Leseprobe

Generierung, Bewertung, Verwertung von Patenten (S. 27-28)

Die Generierung, Bewertung und kommerzielle Verwertung von Patenten sind Bestandteil des strategischen Technologie- und Innovationsmanagements. Generierung, Bewertung und Verwertung erfolgen dabei im Spannungsfeld zwischen dem internen, bestehenden unternehmenseigenen Patentportfolio und externen Patentportfolien anderer Unternehmen (vgl. Ernst 2002b).

Generierung.
Die Generierung eines unternehmenseigenen Patentportfolios kann intern durch eigene Patentanmeldungen stattfinden. Darüber hinaus kann ein Unternehmen durch Kauf oder Einlizenzierung auch an externe Schutzrechte beziehungsweise die entsprechenden Rechte gelangen. Ein besonderer Fall sind Joint Ventures und Kooperationen, in denen interne und externe Generierung ineinander übergehen.

Bewertung.
Ein wesentlicher Bestandteil des Intellectual Property Managements ist die Bewertung von Patenten und Patentportfolien. Bereits in der Generierungsphase liefert eine Bewertung die Grundlage für erforderliche Entscheidungsfindungen. Sei es bei der Frage, ob eine Erfindung zum Patent angemeldet werden soll oder ob für ein bestehendes Patent weiterhin die Jahresgebühren entrichtet werden sollen oder sei es bei der Preisfindung für die Lizenz an einem externen Patentportfolio. Bewertungsmethoden können aufgrund ihrer Informationsfunktion auch zur Technologiefrüherkennung eingesetzt werden, um Wettbewerbsaktivitäten zu verfolgen.

Verwertung.
Die Verwertung des unternehmenseigenen Patentportfolios kann einerseits intern erfolgen, indem das Primärgeschäft des Unternehmens, das heißt Produkte, Technologien und Prozesse direkt unterstützt wird. Andererseits zielt eine externe Verwertung vielmehr auf ein eigenes Geschäftsmodel ab, indem eine zusätzliche finanzielle Wertschöpfung erfolgt. Hierzu zählt der Verkauf und das Auslizenzieren von Intellectual Property, in den USA können durch die Spende von Patenten und anderen Schutzrechten an gemeinnützige Organisationen wie Universitäten sogar Steuervorteile geltend gemacht werden (Donation).

Patente werden von Unternehmen zudem häufig regelrecht als Handelsgut eingesetzt, um sich in vergleichbare oder andere Technologien „einzukaufen". Bei der Gestaltung von Technologiestandards ist es für Unternehmen häufig sogar erforderlich, eigenes relevantes Intellectual Property, wie Marken oder Patente mit einzubringen, um am Standard ohne Lizenzzahlungen partizipieren zu können.

Schaffung von Wettbewerbsvorteilen


Durch das Patentmanagement sollen über die Optimierung des Patentportfolios Wettbewerbsvorteile geschaffen werden. Die Art und Weise, wie Unternehmen das Patentmanagement systematisieren und umsetzen können, lässt sich mittels der folgenden vier Kategorien Strategie, Prozesse, Struktur und Kultur analysieren:

Strategie.
Setzen das Management und die Mitarbeiter eines Unternehmens Intellectual Property als Schutz oder für den Zugang zu neuen Geschäftsfeldern ein? Werden faktische Schutzrechtsstrategien systematisch verbunden mit Patent- und Markenschutz? Werden unter Kosten- Nutzen-Überlegungen alternative Wege der Sicherung der Handlungsfreiheit überprüft? Werden Patente aktiv extern kommerzialisiert? Ist die Intellectual Property Strategie eng verzahnt mit der Geschäfts- und Innovationsstrategie?

Prozesse. Stützt sich ein Unternehmen nur auf wenige Solitäre oder ist es in der Lage sein volles Netzwerk für das Management von Intellectual Property einzusetzen? Findet ein systematisches Ideen- und Wissensmanagement statt, welches mit dem Patentmanagement gekoppelt ist? Gibt es klare Meilensteine für das Abfassen von Erfindungsmeldungen? Findet eine systematische Abstimmung der Erfinder und Ingenieure mit den Patentanwälten statt? Welche weiteren Schnittstellen existieren, z.B. zur Marketingabteilung, und werden diese gepflegt?

Struktur.
Wird die Verfahrensführung der Patentanmeldungen über eine eigene Patentabteilung durchgeführt oder an externe Patentanwälte ausgelagert? Wo ist die Patentabteilung organisatorisch angegliedert? Ist die Organisation des Patentwesens eher top-down oder eher bottom-up strukturiert? Hat die breite Organisation Zugang zu den für sie relevanten Informationen betreffend Intellectual Property? Wird das kreative Potential im Unternehmen genutzt?

Kultur. Wie wird mit Routinevorgängen, wie mit Veränderungsvorgängen umgegangen? Wie hoch ist die Bereitschaft, Wissen frühzeitig zu teilen und strategische Patente anzumelden? Wie sind die Interaktionen zwischen Erfindern und Patentabteilung? Wie hoch ist die Wertschätzung von geistigem Eigentum im Unternehmen?

Inhaltsverzeichnis
Vorwort6
Inhaltsverzeichnis8
I. Grundlagen von gewerblichen Schutzrechten11
Schutz von Innovationen in der Wirtschaft11
Ursprünge des gewerblichen Rechtsschutzes16
Arten von Schutzrechten18
Einfluss von Patenten auf den Unternehmenserfolg32
II. Generierung von Patenten41
Patentstrategien41
Offensive und defensive Patentstrategien44
Stoßrichtungen für Patente46
Iterativer Patententwicklungsprozess47
Kosten von Patenten54
Geltungsbereich von Patenten57
Handlungsfreiheit ohne Patente58
III. Bewertung von Patenten63
Management des Patentportfolios65
Evaluierung von Patenten80
Valuierung von Patenten86
IV. Verwertung und Kommerzialisierung von Patenten93
Ziel 1: Handlungsfreiheit94
Ziel 2: Blockade der Wettbewerber100
Ziel 3: Lizenzeinnahmen101
V. Organisation des Patentmanagements113
Wertschöpfung in Organisationsformen113
Spannungsfelder in der Organisation des Patentmanagements119
Erfinderkultur als Katalysator122
Patent- und Markenabteilung als Dienstleister123
Kosten und Nutzen einer Patentabteilung125
Auslagerung von Intellectual Property Aktivitäten127
VI. Ausprägungen des Patentmanagements137
Branchenspezifika137
Pharma- und Chemiebranche137
Elektrotechnik- und Telekommunikationsbranche140
Automobil- und Maschinenbaubranche144
Softwarebranche147
Praxisleitfaden für computer-implementierte Erfindungen158
Finanzdienstleistungsbranche159
Transport- und Logistikbranche166
Unternehmensgröße173
Produktspezifika174
Technologiereife175
Länderspezifika176
VII. Patente in der Ära von Open Innovation195
Wachstum und Sättigung195
Patentmanagement in Kooperationen197
Patente in Kooperationsverträgen199
Forschungskooperationen mit Hochschulen206
Patentmanagement als Wettbewerbsfaktor208
VIII. Successful Practice Unternehmen215
Alcatel215
Aventis220
Basell230
Bayer237
British Telecom245
Eastman Kodak253
Henkel261
Infineon Technologies268
Leica Geosystems278
Porsche286
Schindler293
Swiss Re304
Unaxis317
IX. Anhang325
Fakten und Trends325
Aufbau einer Offenlegungsschrift/Patentschrift326
Inhaltskomponenten von Patentschriften327
Schriftenartencodes bei Patentdokumenten328
Patentklassifikation329
Hinweise zum Recherchieren333
Webkataloge und Glossare im Internet335
Gebühren für Schutzrechte336
Europäisches Patenterteilungsverfahren338
Anmeldungen am Europäischen Patentamt340
Verfahrensdauer und Lebenszeit von Patenten341
Mitgliedsstaaten der Europäischen Patentorganisation342
Die größten Anmelder beim EPA344
Benennungshäufigkeit der EPA-Vertragsstaaten345
Deutschland: Regionale Verteilung der Patentanmelder346
Vergleich Europa mit USA348
Literaturverzeichnis349
Abkürzungsverzeichnis361
Stichwortverzeichnis365
Firmenverzeichnis373
Autoren377

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