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E-Book

Porsche Legenden

AutorMartin Bremer
VerlagHEEL Verlag
Erscheinungsjahr2014
Seitenanzahl160 Seiten
ISBN9783868529678
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis4,99 EUR
Porsche eilt als einer der letzten unabhängigen Sportwagenhersteller der Welt von Erfolg zu Erfolg. Die Marke kann auf eine ungebrochene Tradition zurückblicken und hat vor allem in den letzten Jahren ihre Modellpalette gezielt erweitert. Dieses neue Buch stellt rund 40 der legendärsten und interessantesten Porsche-Typen der letzten fast 60 Jahre chronologisch geordnet in Wort und Bild vor - Seriensportwagen ebenso wie Rennfahrzeuge, von den bescheidenen Anfängen kurz nach dem Krieg bis zu den High-tech-Modellen der heutigen Zeit. Die Historie jedes präsentierten Typs ist dabei ausführlich bebildert und mit umfangreichen technischen Daten versehen.

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Leseprobe

Porsche 356 Roadster Nr. 1


1948


Seit 1931, dem Beginn seiner Selbständigkeit, hat Ferdinand Porsche mit seinen Konstruktionen in erster Linie Fremdaufträge bearbeitet. Der Volkswagen (Typ 60) ist wohl der bekannteste dieser Konstruktionsaufträge. Vom VW Käfer wurden bis zu seiner Produktionseinstellung im Sommer 2003 über 21,5 Millionen Fahrzeuge gebaut. Aber immer wieder kommt bei Ferdinand Porsche der Gedanke auf, einen eigenen Sportwagen zu bauen.

Der Berlin-Rom-Wagen (Typ 64), der auf der technischen Basis des Volkswagens aufbaut, kann als der Vorfahre des ersten Fahrzeugs mit dem Namen Porsche gelten. Nur drei Exemplare entstehen von diesem Stromlinienwagen mit einer Leistung von 40 PS. Der Typ 64 nimmt technisch und formal schon einige Merkmale des späteren Porsche vorweg.

Während des Krieges zieht das Porsche Konstruktionsbüro 1944 von Stuttgart nach Gmünd/Kärnten in Österreich um. Das Unternehmen residiert in den Gebäuden eines ehemaligen Sägewerks. Im Juni 1947 entstehen unter der Leitung von Ferry Porsche erste Konstruktionszeichnungen für einen offenen Sportwagen. Bei der Entwicklung greifen die Ingenieure bewusst auf die technischen Komponenten des Volkswagens zurück. Dieser spendet Aggregate wie Motor, Getriebe und Fahrwerk.

Am 8. Juni 1948 wird Porsche die Einzelgenehmigung für seinen Sportwagen erteilt. Der erste Porsche ist ein zweisitziger Roadster mit Notverdeck. Der 356 Nummer 1 ist ein echter Mittelmotorsportwagen, bei dem der Motor hinter dem Fahrer, vor der Hinterachse, eingebaut ist.

Der luftgekühlte Vierzylinder-Boxermotor stammt aus dem Volkswagen. Der Volkswagenmotor stellt aus 1131 cm3 Hubraum ganze 24,5 PS bereit. Die Leistung dieses Basisaggregats wird mit klassischen Optimierungsmaßnahmen auf 35 PS bei 4000/min gesteigert. Das 7,0:1 verdichtete Triebwerk ist mit einem Solex-Fallstromvergaser vom Typ 26 VFI und einer Batteriezündung bestückt. Das maximale Drehmoment von 69 Newtonmetern wird bei einer Drehzahl von 2600 Umdrehungen pro Minute erreicht. Die Motorleistung reicht aus, um den Wagen auf eine Höchstgeschwindigkeit von 135 Kilometer pro Stunde zu beschleunigen, mit abgedecktem Beifahrersitz werden sogar 140 km/h erreicht.

Die Nummer 1 bestritt schon erste motorsportliche Wettbewerbe. Ihr Gewicht von weniger als 600 Kilogramm relativierte die geringe Motorleistung. Rund 140 km/h Spitze waren immer drin.

Das niedrige Gewicht von nur 585 Kilogramm verdankt der 356/1 Roadser einem Gitterrohrrahmen mit Aluminiumkarosserie. Die vier Trommelbremsen werden über Seilzüge betätigt und haben einen Durchmesser von 230 Millimetern.

An der Vorderachse erfolgt die Radführung über Kurbelarme. Diese werden durch quer liegende Drehstäbe gefedert.

An der Hinterachse kommt eine durch Schubstreben geführte Pendelhalbachse mit ebenfalls quer liegenden Drehstäben zum Einsatz.

Der Wagen findet für 7000 Schweizer Franken mit dem Züricher Autohändler von Senger einen Abnehmer, der den Wagen für 7500 Schweizer Franken an den ersten Porsche-Fahrer verkauft. Porsche verwendet das Geld aus dem Verkauf des Wagens für die Materialbeschaffung zum Bau weiterer Fahrzeuge. Der Porsche 356 Nummer 1 bleibt als Mittelmotor-Roadster ein absolutes Einzelstück.

Denn ab dem zweiten Wagen, einem Coupé, sitzt der Motor hinter der Hinterachse, um im Innenraum mehr Platz für Notsitze und Gepäck zu erhalten. Der 356/2 soll zudem mehr Komfort und Alltagstauglichkeit bieten als die Nummer 1. Parallel wird auch eine Cabriolet-Version entwickelt. Der Kastenrahmen der Heckmotor-356-Modelle besteht aus Stahlblech. Die Aluminium-Karosserie wird von Hand über einem Holzmodell gedengelt. Die Stoßstangen schließen bündig mit der Karosserie ab. Die geteilte Frontscheibe hat einen Steg in der Mitte.

Der Beginn einer Legende. Neben der Nummer 1 posieren im österreichischen Gmünd deren Schöpfer – links Erwin Komenda, in der Mitte Ferry Porsche und rechts Prof. Ferdinand Porsche.

Die Nummer 1 auf der Porsche Versuchsstrecke in Weissach. Die Anordnung des Triebwerks direkt hinter der Fahrerkabine ist hier sehr gut zu erkennen. Nur dieses eine Fahrzeug war mit einem Mittelmotor ausgerüstet. Schon Fahrzeug Nummer 2, ein 356 Coupé, besaß den für Porsche dann typisch werdenden Heckmotor.

Ein knapper Blick unter die Heckhaube der Nummer 1. Man erkennt den luftgekühlten 1131 cm3 großen Vierzylinder-Boxermotor direkt an der Rückwand zum Innenraum. Rechts im Bild die Aussparung für das hinter dem Triebwerk untergebrachte Reserverad.

Das Interieur des restaurierten Autos, wie es heute im Porsche Werksmuseum steht.

Der luftgekühlte Boxermotor ist mit hängenden Ventilen ausgerüstet. Aus einem Hubraum von 1131 cm3 leistet der Vierzylinder 40 PS (29 kW) bei 4000 Umdrehungen pro Minute. Das auf 7,0:1 verdichtete Aggregat ist mit 2 Solex-Fallstromvergasern und zwei Trockenluftfiltern bestückt.

Das maximale Drehmoment von 69 Nm wird bei einer Drehzahl von 2600 Umdrehungen pro Minute erreicht. Mit nur 7 bis 8 Litern Benzin auf 100 Kilometer ist der Kraftstoffverbrauch dieser mit 680 Kilogramm sehr leichten Fahrzeuge sehr gering.

Porsche reduziert, in Hinblick auf den Einsatz im Motorsport, den Hubraum des Motors auf 1086 cm3. Die Leistung bleibt jedoch gleich. Schon 1948 entstehen die ersten vier Fahrzeuge mit dem neuen Motor. In Gmünd entstehen noch weitere 356er als Coupé mit einer Aluminiumkarosserie.

Am 20.3.1951 wird der letzte Gmünder Porsche 356 ausgeliefert.

Ferry Porsche, der Sohn von Ferdinand, am Steuer seines Meisterwerks bei einer Veranstaltung auf dem Nürburgring. Der Stolz auf das Erreichte ist ihm anzusehen.

Technische Daten

Bauart:

4-Zylinder-Boxermotor

Einbauposition:

Mittelmotor

Kühlung:

luftgekühlt

Motor-Typ:

VW

Hubraum (cm3):

1131

Bohrung x Hub:

75 x 64

Leistung (kW/PS):

26/35 bei 4000/min

Drehmoment (Nm):

69 bei 2600min

Verdichtung:

7,0 : 1

Ventilsteuerung:

ohv über Zahnräder, 2 Ventile pro Zylinder

Gemischaufbereitung:

1 Fallstromvergaser Solex 26 VFI

Zündung:

Batteriezündung

Zündfolge:

1 - 4 - 3 - 2

Kurbelwellenlagerung:

4 Gleitlager

Schmierung:

Druckumlaufschmierung

Antrieb:

Heckantrieb

Schaltgetriebe:

4-Gang

Getriebetyp:

VW

Übersetzungen:

1. Gang: 3,60
2. Gang: 2,07
3. Gang: 1,25
4. Gang: 0,80

Rückwärtsgang:

6,60

Achsübersetzung:

4,43

Karosserie:

2-türige, 2-sitzige Aluminium-Roadster-Karosserie über Gitterrohrrahmen aus Stahl, geteilte Windschutzscheibe, bündig an die Karosserie anliegende Stoßstangen, ungefüttertes Notverdeck

Vorderradaufhängung:

längs liegende Lenkerparallelogramme, quer liegende Drehstabfedern, hydraulische, einfach wirkende...

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