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E-Book

Psychologie

Experten als Zeitzeugen

AutorGünter Krampen
VerlagHogrefe Verlag Göttingen
Erscheinungsjahr2009
Seitenanzahl343 Seiten
ISBN9783840922176
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis52,99 EUR

In diesem Band berichten emeritierte bzw. entpflichtete Hochschullehrer für Psychologie pointiert und mit persönlichen Schwerpunktsetzungen über wesentliche Entwicklungslinien, Fortschritte, Erträge und die daraus resultierenden Perspektiven für das Fach Psychologie. National und international ausgewiesene Experten aus der Psychologie des deutschsprachigen Raumes berichten über ihre 30- bis 40-jährigen Erfahrungen in der Forschungs-, Anwendungs- und Lehrpraxis ihres psychologischen Fachgebiets. Der fachhistoriografische Zeitraum bezieht sich auf den Ausgang der 60er Jahre des 20. Jahrhunderts bis in die erste Dekade des 21. Jahrhunderts. In diesem Zeitraum konnte sich die Psychologie als Wissenschaft von einem relativ kleinen áOrchideenfachá, was Studienangebot und Nachfrage, Forschungsressourcen und Bedeutung am Arbeitsmarkt anbelangt, zu einer der größeren wissenschaftlichen Disziplinen in der áForschungs- und Anwendungspraxis entwickeln. Neben Entwicklungslinien, Fortschritten und den daraus resultierenden Perspektiven für das Fach, werden auch Stagnationen und Sackgassen in der psychologischen Forschungs- und/oder Anwendungspraxis erörtert.

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Kapitelübersicht
  1. Inhaltsverzeichnis
  2. Kapitel 1 Integrative Fachhistoriographie der Psychologie: Quantitativ-bibliometrisch und qualitativ in der Sicht von Experten als Zeitzeugen
  3. Kapitel 2 Entwicklungslinien der Psychologie in quantitativ-bibliometrischer Sicht
  4. Kapitel 3 Allgemeine und kognitive Psychologie
  5. Kapitel 4 Allgemeine Psychologie: Motivation und Emotion
  6. Kapitel 5 Psychobiologie: Psychoendokrinologie
  7. Kapitel 6 Sozialpsychologie: Szientometrische Befunde zu Entwicklungstrends
  8. Kapitel 7 Persönlichkeitspsychologie und Differentielle Psychologie
  9. Kapitel 8 Entwicklungspsychologie der frühen Kindheit
  10. Kapitel 9 Entwicklungspsychologie der Lebensspanne: Entwicklungslinien und Perspektiven
  11. Kapitel 10 Psychologische Diagnostik: Eine Geschichte zwischen Ganzheitlichkeit und Elementarismus, Individualismus und Kollektivismus, Kreativität und restriktiver Normung
  12. Kapitel 11 Methoden der Psychologie
  13. Kapitel 12 Pädagogische Psychologie: Erziehungspsychologie
  14. Kapitel 13 Pädagogische Psychologie: Hochbegabung und Hochbegabte – Probleme und Befunde
  15. Kapitel 14 Pädagogische Psychologie: Lernmotivation und Interesse
  16. Kapitel 15 Arbeits- und Organisationspsychologie: Berufseignungsdiagnostik und Personalauswahl
  17. Kapitel 16 Arbeits- und Organisationspsychologie: Management und Führung
  18. Kapitel 17 Klinische Psychologie: Familienmediation – ein Rückblick mit Ausblick
  19. Kapitel 18 Klinische Psychologie: Psychotherapie
  20. Kapitel 19 Gesundheitspsychologie
  21. Kapitel 20 Familienpsychologie: Quo vadis?
  22. Kapitel 21 Sportpsychologie – eine „Abstauber-Disziplin“?
  23. Kapitel 22 Gerechtigkeitsforschung: Themen, Erkenntnisse und ihre Relevanz
  24. Kapitel 23 Politische Psychologie
  25. Kapitel 24 Umweltpsychologie/Ökologische Psychologie: Eine bibliometrische Skizze
  26. Kapitel 25 Kulturvergleichende Psychologie
  27. Die Autorinnen und Autoren des Bandes
  28. Autorenregister
  29. Sachregister
Leseprobe
2 Einordnung des Bandes in die Modelle und Methoden der Fachhistoriographie (S. 10-11)

Ebenso wie in den allgemeinen Geschichtswissenschaften folgen auch die Fachhistoriographien unterschiedlichen historischen Rekonstruktionsmodellen (oder auch Mischformen verschiedener Modelle). Traditionell unterschieden werden

- das ideengeschichtliche Modell, das chronologisch angelegt ist und einem Entfaltungsmodell "von den frühesten nachweisbaren Anfängen bis zur Gegenwart", folgt (für die Fachhistoriographie der Psychologie siehe etwa Lück, 2002, Schönpflug, 2004). Seine Probleme und Gefahren bestehen darin, dass historische Zusammenhänge unscharf bleiben und alleine oder vor allem der "Zeitgeist", als Charakteristikum historischer Abfolgen dient und für diese verantwortlich gemacht wird (vgl. hierzu etwa Rheinberger, 2007),

- der Ansatz der Problemgeschichte vermeidet die Probleme des Ideengeschichtlichen, da konzeptuelle Entwicklungen in den Vordergrund gestellt werden (für die Psychologie vgl. etwa Pongratz, 1984). Die Problemgeschichte ist inhaltlich-logisch angelegt und rückt dabei vom Chronologischen ab, birgt durch das Vor-und-Zurück-Springen die Gefahr, dass Diskontinuitäten in der historischen Entwicklung übertont werden,

- der sogenannte great men approach, der selbstverständlich auch great women - also große historisch bedeutsame Menschen allgemein - und deren Biographie, Werk sowie historische Relevanz umfasst (für die Psychologie vgl. etwa Galliker, Klein & Rykart, 2007, Jüttemann, 1995, Kimble, Wertheimer & White, 1991, Volkmann-Raue & Lück, 2004, autobiographisch siehe etwa Pongratz, Traxel & Wehner, 1972, 1979, Wehner, 1992). Nach diesem personalistischen Ansatz werden allzu leicht die Beiträge einzelner Personen absolut gestellt und damit überhöht, ihr sozialhistorisches Umfeld sowie ihre Vorläufer vernachlässigt und historische Entwicklungen "zerhackt",, da von einem "großen Namen", zum nächsten gesprungen wird,

- das Modell der Sozialgeschichte, in dem die klassische Politikgeschichte auf die Sozial- und Kulturgeschichte der Menschheit ausgeweitet wird und in der Fachhistoriographie etwa die Geschichte der Fachinstitutionalisierung (etwa anhand von Curricula, Prüfungsordnungen, Berufsverbänden etc.) sowie politische, gesellschaftliche und institutionelle Bedingungen der (psychologischen) Forschungs- und Anwendungspraxis fokussiert (für die Psychologie vgl. etwa Ash & Geuter, 1985, Krampen, 1992).

Dieser wohl breiteste Ansatz der Historiographie steht in der Gefahr, dadurch zu verfransen, dass Einzelheiten fokussiert werden, durch die größere historische Zusammenhänge verdeckt werden, und damit unübersichtlich zu werden. Spiegelt man die Kapitel des vorliegenden Buches an diesen vier prototypischen Modellen der Fachhistoriographie, so ist festzustellen, dass die meisten einem Mischmodell aus Problem- und Ideengeschichte folgen.

Dabei steht zumeist der problemgeschichtliche Ansatz im Vordergrund und wird in einigen Kapiteln zudem durch sozialgeschichtliche und persönliche (mithin personalistische und auch autobiographische) Elemente ergänzt. ähnlich komplex ist die Verwendung fachhistoriographischer Methoden der Autoren des Bandes: Gewollt sind persönliche Darlegungen zur erlebten Geschichte des jeweils ausgewählten psychologischen Forschungs- und/oder Anwendungsthemas in den vergangenen 30 bis 40 Jahren aus der Sicht des persönlich involvierten Zeitzeugen - ähnlich zur Methode der sogenannten oral history, die hier allerdings nicht über Interviews mit Zeitzeugen (vgl. etwa Geuter, 1984, Lifton, 1986), sondern in Form schriftlicher Berichte gewonnen wurden.

Bei den Experten basiert dies selbstverständlich nicht nur auf den eigenen Beiträgen zur Forschungs- und/oder Anwendungsentwicklung im jeweiligen Bereich der Psychologie, sondern auch auf der kontinuierlichen Rezeption der Fachliteratur, also dem Quellenstudium als historiographischer Methode par excellence. Der Einsatz anderer historiographischer Zugänge (etwa über Archive und Museen, nicht reaktive Erhebungen oder Zeitreihenanalysen) ist unwahrscheinlich, jedoch als Hintergrund der Darlegungen nicht ausgeschlossen."
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis6
Kapitel 1 Integrative Fachhistoriographie der Psychologie: Quantitativ-bibliometrisch und qualitativ in der Sicht von Experten als Zeitzeugen8
Kapitel 2 Entwicklungslinien der Psychologie in quantitativ-bibliometrischer Sicht20
Kapitel 3 Allgemeine und kognitive Psychologie33
Kapitel 4 Allgemeine Psychologie: Motivation und Emotion44
Kapitel 5 Psychobiologie: Psychoendokrinologie56
Kapitel 6 Sozialpsychologie: Szientometrische Befunde zu Entwicklungstrends67
Kapitel 7 Persönlichkeitspsychologie und Differentielle Psychologie78
Kapitel 8 Entwicklungspsychologie der frühen Kindheit94
Kapitel 9 Entwicklungspsychologie der Lebensspanne: Entwicklungslinien und Perspektiven111
Kapitel 10 Psychologische Diagnostik: Eine Geschichte zwischen Ganzheitlichkeit und Elementarismus, Individualismus und Kollektivismus, Kreativität und restriktiver Normung124
Kapitel 11 Methoden der Psychologie138
Kapitel 12 Pädagogische Psychologie: Erziehungspsychologie147
Kapitel 13 Pädagogische Psychologie: Hochbegabung und Hochbegabte – Probleme und Befunde154
Kapitel 14 Pädagogische Psychologie: Lernmotivation und Interesse167
Kapitel 15 Arbeits- und Organisationspsychologie: Berufseignungsdiagnostik und Personalauswahl181
Kapitel 16 Arbeits- und Organisationspsychologie: Management und Führung196
Kapitel 17 Klinische Psychologie: Familienmediation – ein Rückblick mit Ausblick214
Kapitel 18 Klinische Psychologie: Psychotherapie227
Kapitel 19 Gesundheitspsychologie241
Kapitel 20 Familienpsychologie: Quo vadis?251
Kapitel 21 Sportpsychologie – eine „Abstauber-Disziplin“?264
Kapitel 22 Gerechtigkeitsforschung: Themen, Erkenntnisse und ihre Relevanz276
Kapitel 23 Politische Psychologie290
Kapitel 24 Umweltpsychologie/Ökologische Psychologie: Eine bibliometrische Skizze302
Kapitel 25 Kulturvergleichende Psychologie311
Die Autorinnen und Autoren des Bandes324
Autorenregister326
Sachregister338

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