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E-Book

Strategisches Management von Personalrisiken

Konzepte, Instrumente, Best Practices

VerlagGabler Verlag
Erscheinungsjahr2010
Seitenanzahl236 Seiten
ISBN9783834985262
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis40,00 EUR
In Zeiten zunehmender Komplexität und angesichts Rezession, Globalisierung und demographischen Wandels sind die frühzeitige Identifizierung und das konsequente Management von Personalrisiken unabdingbar für die dauerhafte Sicherung des Unternehmenserfolges. Zielsetzung des Buches ist es, Wege und Best-Practice-Ansätze für die Früherkennung und Steuerung personalwirtschaftlicher Risiken aufzuzeigen und zweckmäßige Maßnahmen für ein Aktionsprogramm vorzustellen.

Professor Dr. Martin Klaffke lehrt Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Personal und Organisation, an der Hamburg School of Business Administration, ist Gastprofessor an renommierten Hochschulen im In- und Ausland und leitet das Hamburg Institute of Change Management (HICM). Er ist außerdem seit mehr als 10 Jahren in der Beratung tätig (u.a. bei Accenture und Roland Berger Strategy Consultants).
Bei den Beitragsautoren handelt es sich um Entscheider aus dem Personalbereich namhafter Unternehmen und Institutionen (u.a. Deutsche Lufthansa, Bundesagentur für Arbeit, ThyssenKrupp, Commerzbank) sowie um Berater mit Spezialisierung im Arbeitsrecht bzw. im Personalmanagement.

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Leseprobe
Martin Klaffke

Personal-Risiken und -Handlungsfelder in turbulenten Zeiten

Personalarbeit als Wertschöpfungspartner gestalten

Abstract<br>
Risiken zu beherrschen, ist wesentlich für die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen. Risiken ergeben sich einerseits aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von Unternehmen. Andererseits werden sie durch langfristige Trends hervorgerufen oder weiter verstärkt.

Nicht zuletzt können einzelne Personalrisiko-Kategorien in wirtschaftlich schwierigen Zeiten erheblich an Dynamik gewinnen. Aufgabe des Personalmanagernents als Wertschöpfungspartner der Geschiiftsführung ist es, personalwirtschaftliebe Risiken proaktiv zu erkennen, zweckmäßige Interventionsmaßnahmen vorzuschlagen und deren Umsetzung sicherzustellen.

Der Beitrag analysiert personalwirtschaftliche Risiken sowohl im Kontext wirtschaftlich turbulenter Zeiten als auch vor dem Hintergrund von - Mega-Trends- und zeigt einen Handlungsrahmen zur Bewältigung zukünftiger personalwirtschaftlicher Herausforderungen auf.

1 Einleitung

Die Zukunftsfähigkelt von Unternehmen zeigt sich am augenfälligsten in wirtschaftlich turbulenten Zeiten. Obwohl Krisen Risiken und Chancen gleichermaßen beinhalten, wird dem Begriff heute eine weitgehend negative Bedeutung beigemessen. Abgeleitet aus dem altgriechischen KQim.:: (krisis) bezeichnet er jedoch lediglich einen sich zuspitzenden Höhe- oder Wendepunkt, in dem die Beurteilung einer Situation sowie eine richtungweisende Entscheidung gefordert sind .

Umbruchssituationen bedeuten nicht generell, dass Unternehmen gezwungen sind, sich einseitig veränderten Umweltkonstellationen anzupassen. Vielmehr können sie ökonomische Wendepunkte nutzen, um die Regeln des Wettbewerbs neu zugestalten und so ihre Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig fördern.

Dies setzt jedoch voraus, dass bereits im Vorfeld krisenhafter Situationen die An zeichen für Veränderungen erkannt und geeignete Maßnahmen ergriffen werden. Vom Personalressort wird erwartet, als strategischer Wert schöpfungspartner bei der Formulierung und Umsetzung von Unternehmensstrategien aktiv Verantwortung zu übernehmen .

Dies bedeutet, Chancen und Bedrohungspotenziale stets im Blick zu haben und ein personalwirtschaftliches Handlungsprogramm zu entwickeln, das einen Beitrag zur Abwehr von Unternehmens-Krisen und zur Steigerung des Unternehmenswertes leistet.

1.1 Umweltdynamik und Wirtschaftskrisen

Prototypisch lassen sich Krisen in periodische, schleichende und überraschende Krisen einteilen. Abbildung 1.1 skizziert die schematischen Verläufe der jeweiligen Krisenart im Hinblick auf Ausmaß und zeitlichem Anfall potenzieller negativer Effekte.

Bei periodischen Krisen folgt nach dem Abschwung stets ein Aufschwung. Konjunkturkrisen unterscheiden sich zwar hinsichtlich ihrer jeweiligen lntensitäten, haben aber alle den Grundmechanismus des zyklischen Verlaufs gemein. Verbunden mit den periodischen Auf- und Abschwüngen der wirtschaftlichen Aktivität sind Veränderungen der Markt- und Wettbewerbsstrukturen, die auch neue Anforderungen an das Personalmanagement stellen .

In den vergangenen Jahrzehnten trat eine Reihe von Finanzkrisen auf, die Reinhart & Rogoff (2008) hinsichtlich ihrer Wirkung auf die Realwirtschaft umfassend untersucht haben. Bei den betrachteten Fällen ergaben sich stets ein Anstieg der Arbeitslosigkeit sowie ein grundsätzlicher Rückgang des Volkseinkommens.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort5
Inhaltsverzeichnis7
Autorenverzeichnis9
Abkürzungsverzeichnis13
Teil 1 Identifikation und Bewertung von Personalrisiken14
Personal-Risiken und -Handlungsfelderin turbulenten Zeiten15
1 Einleitung16
1.1 Umweltdynamik und Wirtschaftskrisen16
1.2 Verlauf von Unternehmenskrisen18
2 Risiken und Herausforderungen im Personalmanagement19
2.1 Arten von Personal-Risiken19
2.2 Personal-Risiken in Konjunkturkrisen20
2.3 Personal-Risiken im Kontext von »MegaTrends«23
2.4 Kritische Handlungsfelder27
3 Zukunfts- und wertschöpfungsorientiertesPersonal-Management29
4 Fazit32
Literaturverzeichnis33
Personalcontrolling alsFrühwarnsystem35
1 Einleitung36
2 Ziele und Aufgaben des Personalcontrollings36
2.1 Begriff und Entwicklung37
2.2 Arbeitsrechtliche Aspekte38
3 Strategisches und operatives Controlling40
4 Einführung des Personalcontrollings in das Unternehmen41
4.1 Vorgehen41
4.2 Datenbasis41
5 Funktionsweisen desPersonalcontrollings43
5.1 Fallbeispiele43
5.2 Darstellung der Auswertungen47
6 Fazit50
Integriertes HR-Controlling51
1 Rahmenbedingungen52
1.1 LOH AG und E.OH Energie AG im Überblick52
1.2 Personalcontrolling bei der E.ON Energie AG53
1.3 Motivation für ein integriertes KPI-System imPersonalcontrolling53
1.4 Einführung von HR Interact55
2 Die fünf wesentlichen Merkmale derKennzahlensystematik55
2.1 Rolle und Selbstverständnis desPersonalcontrollers56
2.2 Sicherstellen eines einheitlichen Datenstandards58
2.3 Das vier Ebenen Konzept58
2.4 Aufbau der HR Cockpits60
2.5 Regelmäßige und flexible Anpassung desControllinginstruments61
3 Fazit63
Literaturverzeichnis65
HR Due Diligence66
1 HR Due Diligence als qualitativer Faktoreiner M&A Planung67
2 Due Diligence - Definition undHintergrund68
2.1 Due Diligence Themengebiete68
2.2 HR Due Diligence als Grundlage derAkquisitionsabsicherung71
3 Durchführung einer HR Due Diligence72
3.1 Zielsetzung und Ausgestaltung72
3.2 Datenerhebung73
3.3 Auswirkungen auf den Unternehmenswert und die geplante Transaktionsentscheidung81
4 Fazit82
Literaturverzeichnis83
Diagnose von Mitarbeiterpotenzial84
1 Einleitung85
2 Recruiting und Assessment Center86
3 Management Audit89
3.1 Anlass und Zielsetzungen89
3.2 Erfolgsfaktoren90
3.3 Kompetenzen91
3.4 Gestaltung und praktische Durchführung92
4 Fazit95
Literaturverzeichnis97
Teil 2 Bewältigung von Personalrisiken98
Arbeitsrechtliche Handlungsoptionen in Krisenzeiten99
1 Einleitung100
2 Flexible Arbeitszeitgestaltung100
2.1 Nutzung bestehender Spielräume101
2.2 Neue Spielräume schaffen107
3 Kurzarbeit108
3.1 Arbeitsrechtliche Voraussetzungen108
3.2 Sozialversicherungsrechtliche Komponente109
3.3 Sonstige finanzielle Belastungen111
4 Vergütungsreduzierung111
4.1 Verringerung der regelmäßigen Vergütung111
4.2 Kürzung/Streichung von Sonderzahlungen112
5 Beschäftigungssicherungsvereinbarung114
6 Fazit114
Literaturverzeichnis116
LebensphasenorientiertesPersonalmanagement117
1 Der demografische Wandel und die Folgen118
2 Die lebensphasenorientierte Personalpolitik der Bundesagentur für Arbeit119
2.1 Grundidee der lebensphasenorientierten Personalpolitik122
2.2 Mitarbeiterbindung und Beschäftigungsfähigkeit in der »Rush-Hourdes Lebens«124
2.3 Die »dritte Lebensphase« oder Karrierestart II127
2.4 Aktiver Ruhestand129
3 Betriebliches Gesundheitsmanagementbei der Bundesagentur für Arbeit130
4 Nutzen einer lebensphasenorientiertenPersonalpolitik - Ergebnisse einer WirkungsanaIyse132
4.1 Vereinbarkeit Familie und Beruf133
4.2 Einschätzungen zu Diversity133
5 Fazit135
Literaturverzeichnis137
Wandel durch Diversity Management138
1 Hintergrund und betriebliche Praxisvon Diversity Management139
1.1 Begriff und Entstehung139
1.2 Paradigmen und Nutzenargumentation140
1.3 Verbreitung und Entwicklungstendenzen143
2 Implementierung von DiversityManagement145
2.1 3-S-Diversity Modell als konzeptioneller Rahmen145
2.2 Entwicklung von Diversity Strategie und Handlungsprogramm147
2.3 Handlungsfelder im Personalmanagement150
3 Fazit153
Literaturverzeichnis155
Talent Development157
1 Bedeutung des Human Ressource Development (HRD) bei Lufthansa158
2 Steuerung der Führungskompetenzen über den Aviation Leadership Compass159
3 Nachhaltiges Talentmanagement160
3.1 Potentialanalyseprozess am Beispiel der Lufthansa Technik AG161
3.2 Systematisches Monitoring der Nachfolgesituation163
4 Instrumente des engpassorientierten Talent Managements bei Lufthansa164
4.1 Sicherung des Führungskräftenachwuchses am Beispiel der Lufthansa Technik AG165
4.2 Führungsentwicklungsprogramm »More leadership«167
5 Fazit169
Literaturverzeichnis170
Business Integrated Learning171
1 Corporate Learning als Instrument der Geschäftsentwicklung172
2 Der Zusammenhang zwischen Lernen und Geschäftsentwicklung173
3 Erfolgsfaktoren für Business Integrated Learning174
4 Business Integrated Learning am Beispiel der ThyssenKrupp Academy180
4.1 Mission und Ziele der ThyssenKrupp Academy180
4.2 Rolle der ThyssenKrupp Academy für die Entwicklung des ThyssenKrupp Konzerns181
4.3 Erfolgsfaktoren für Business Integrated Learning bei der Thyssen-Krupp Academy182
5 Fazit186
Literaturverzeichnis188
Management-Coaching189
1 Hintergrund190
2 Führung als Personal- , Interaktions- und Systemphänomen191
3 Konfliktpotentiale nach der Rekrutierungsart193
3.1 Die Situation des Aufsteigers194
3.2 Die Situation des Quereinsteigers196
3.3 Die Situation des Seiteneinsteigers197
4 Konfliktpotentiale durch die Situation des Vorgängers198
4.1 Die Führungskraft als Nachfolger eines informellen Führers199
4.2 Die Führungskraft als Nachfolger auf einen Pensionär200
4.3 Die Führungskraft als Nachfolger eines charismatischen Führers201
5 Konfliktpotentiale durch den spezifischen organisatorischen Auftrag203
5.1 Die Start-Up Situation203
5.2 Die Turnaround-Situation204
5.3 Die Reorganisations-Situation205
5.4 Die Fortführung einer Erfolgs-Situation207
6 Fazit208
Literaturverzeichnis210
Exit Management211
1 Einleitung212
2 Low Performer im rechtlichen Sinne212
3 Identifikation von Low Performern214
3.1 Identifikation im Einstellungsverfahren214
3.2 Identifikation im bestehenden Arbeitsverhältnis215
3.3 Leistungskritik219
4 Arbeitsrechtliche Handlungsoptionen220
4.1 Abmahnung220
4.2 Kündigung221
4.3 Praktische Hinweise zur Beendigung des Arbeitsverhältnisses224
5 Fazit226
Literaturverzeichnis227

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