Inhaltsangabe:Einleitung: „Ich kann mir kein glorreiches Szenario für Deutschland mehr vorstellen. Es geht nur noch um ein Altern in Ehren.“ Mit diesem Satz beschreibt Hans-Werner Sinn, Präsident des Ifo-Instituts, die Zukunftsperspektiven Deutschlands. Und tatsächlich trifft dies den Kern der Situation in der sich die ehemalige Wirtschaftswundernation momentan befindet. Die Bundesrepublik steht vor Herausforderungen, wie noch nie seit dem Ende des 2. Weltkriegs: - Die zunehmende Alterung der Gesellschaft und die damit verbundenen Belastungen, sowohl im Bereich der Renten als auch im Bereich der Pflege und Gesundheitsversorgung. - Die hohe Verschuldung der öffentlichen Haushalte. - Die Herausforderungen der Globalisierung und des internationalen Wettbewerbs. - Der Verlust des Wettbewerbsvorteils eines großen Binnenmarktes mit einer einheitlichen Währung, gegenüber den kleineren europäischen Nationen mit der Einführung des Euro. - Und nicht zuletzt die Lasten der Wiedervereinigung Deutschlands. Unter „normalen“ Umständen ist schon jedes einzelne dieser Problemfelder eine Aufgabe für eine ganze Generation, nun lasten aber alle gleichzeitig auf der heutigen. Es kann also nicht mehr darum gehen zu neuen Höchstleistungen aufzubrechen, sondern maximal darum die Folgen dieser sich dramatisch abzeichnenden Krise so weit wie möglich abzufedern. Im Zentrum dieser Anstrengungen muss eine grundlegende Reform des Arbeitsmarktes stehen, denn in der hohen Zahl von 5 Mio. Arbeitslosen steckt gleichzeitig eine Chance, ein unausgeschöpftes Potenzial. Mit dem Gelingen oder dem Misslingen des Versuches, dieses Potenzial zu reaktivieren und wieder in den Wertschöpfungsprozess zu integrieren, steht und fällt unsere Chance „in Ehre zu Altern“. Aus diesem Grund sind die Probleme und Perspektiven des deutschen Arbeitsmarktes das Thema der vorliegenden Arbeit. Zusammenfassung: Die Diplomarbeit befasst sich mit den strukturellen Ursachen der Massenarbeitslosigkeit in Deutschland und in einem zweiten Teil mit dem vierten Teil des Hartz-Reformpakets und dessen tatsächliche in voraussichtlichen Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Die strukturellen Defizite werden in zwei Hauptbereiche gegliedert, zum einen die systematische Schwächung der Nachfrage nach Arbeit mit den Unterpunkten: - Direkte Lohnkosten (Lohnentwicklung, Kartellposition der Tarifparteien). - Personalzusatzkosten (Bindung abhängiger Beschäftigung an die Sozialsysteme und die Folgen für eine [...]
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