Sie sind hier
E-Book

Wachsen wie Würth

Das Geheimnis des Welterfolgs

AutorBernd Venohr
VerlagCampus Verlag
Erscheinungsjahr2006
Seitenanzahl210 Seiten
ISBN9783593402239
FormatePUB/PDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis34,99 EUR
Mit dem Direktvertrieb von Schrauben begann 1945 die Erfolgsgeschichte des heutigen Weltkonzerns Würth. Aber es war nicht allein diese innovative Geschäftsidee, die den Erfolg begründete: Es war vor allem die einzigartige Unternehmensstruktur. 'Dieses Buch über Würth ist ein Meilenstein für richtige unternehmerische Führung jenseits von Shareholder-Value und anderen Zeitgeistmoden. Es zeigt die erfolgreiche praktische Anwendung von Prinzipien natürlicher Systeme und ihren kybernetischen Funktionsgesetzen. Es ist ein Bericht über richtiges und gutes Management. Vernetzte Regelkreise, Selbstregulierung und Selbstorganisation bringen das für den unternehmerischen Erfolg entscheidende Wissen zur Wirkung. Es zeigt den Weg zum lebensfähigen System.' Prof. Dr. Fredmund Malik, St. Gallen 'Wachsen wie Würth gibt einen spannenden Einblick in die zum Teil sehr unkonventionellen Management-Grundsätze und Methoden des Unternehmens, geprägt natürlich auch durch die Persönlichkeit Reinhold Würth. Darüber hinaus enthält das Buch zahlreiche interessante Anregungen für Wachstumsstrategien auch in schwierigen Märkten.' Dr. Reinhard Zinkann; geschäftsführender Gesellschafter Miele & Cie. KG, Gütersloh

Bernd Venohr ist Professur für strategisches Management am Institute of Management der FHW Berlin . Sein besonderes Interesse gilt global tätigen mittelständischen Unternehmen, die auf ihren Märkten weltweit eine führende Position einnehmen.

Kaufen Sie hier:

Horizontale Tabs

Leseprobe
Einleitung Eine kurze Zeitreise Künzelsau im April 2005: Würth, der Weltmarktführer im Bereich Befestigungs- und Montagetechnik, feiert ein Doppeljubiläum: 60 Jahre seit der Firmengründung 1945; 70. Geburtstag von Reinhold Würth. Einer der Höhepunkte ist der Galaabend am 22. April mit 2?500 Gästen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft im größten freitragenden Zelt der Welt, dem 'Millenniums-Dom', das für die Feierlichkeiten auf dem Firmengelände aufgebaut wurde. Eine Vielzahl prominenter Gäste, Festansprachen und das spektakuläre Unterhaltungsprogramm mit der 'Philharmonie der Nationen' unter der Leitung von Justus Frantz, einem Abschlussauftritt von José Carreras, dazwischen Geburtstagsgrüße via Leinwand aus aller Welt - von Franz Beckenbauer bis Bud Spencer -, unterstreichen Erfolg und Selbstverständnis des Unternehmens und Unterneh-mers. Ein 'Tag des Handwerks' für Kunden, Festabende für Mitarbeiter sowie ein Lieferantentag mit insgesamt 20?000 geladenen Gästen sowie ein 'Tag der offenen Tür' mit weit über 50?000 Besuchern runden die Woche der Feierlichkeiten ab. Künzelsau im Juli 1945: Gründung der Firma als Schraubengroßhandlung durch Adolf Würth als Ein-Mann-Unternehmen plus Ehefrau kurz nach Kriegsende unter schwierigsten Bedingungen in der fränkisch-schwäbischen Kreisstadt.1 Zu Beginn zieht Würth mit einem Leiterwagen hinter einer eingespannten Kuh zu Fuß durch das Land und beliefert Handwerker in der Umgebung. Genau wie Tausende seiner Wettbewerber auch. Der erstgeborene Sohn Reinhold hilft von Kindesbeinen an mit im Unternehmen, vor allem im Lager und beim Ausliefern der Ware. Mit 14 Jahren verlässt er die Künzelsauer Oberschule und tritt als Lehrling und zweiter Mitarbeiter in das Unternehmen des Vaters ein. Die Firma entwickelt sich gut und ermöglicht Adolf Würth selbstständiges Arbeiten und Unabhängigkeit, und sichert der Familie ein gutes Auskommen. Das ausgeprägte Sicherheitsbedürfnis des Gründers steht allerdings einer weiteren Expansion im Wege. Reinhold Würth schließt seine Lehre zum Großhandelskauf-mann 1951 ab und erwirbt mit einer Sondergenehmigung den Kfz- Führerschein, um seinen Vater, der keinen Führerschein besitzt, zu gemeinsamen Kundenterminen zu fahren. Auch besucht er schon sehr früh eigene Kunden im gesamten Bundesgebiet. Dabei durchlebt er eine harte Schule: 'Als ich nach zwei Wochen mit einem Bündel von Aufträgen zurückkam, hat er mich nach dem schwäbischen Motto ?Net g'schimpft isch au g'lobt? stehen lassen'2. Dann der plötzliche Tod des Vaters im Dezember 1954: Der 19-jährige Reinhold Würth übernimmt nach diesem Notfall gemeinsam mit seiner Mutter die Leitung der Schraubengroßhandlung. Zunächst ging es nur darum, die Situation zu meistern, die Zahlungsfähigkeit zu erhalten und Ware zu beschaffen. Neugier und Zielstrebigkeit, zwei hervorstechende Charaktereigenschaften von Reinhold Würth, führen das Unternehmen bald auf einen starken Wachstumspfad. 'Als ich nach der Übernahme der Firma merkte: ?Hoppla, du kannst ja den Betrieb führen, das geht ja recht gut, das geht sogar besser, als du dir das gedacht hast?, kam meine Entdeckerfreude auch geschäftlich zum Tragen. Da hatte ich dann allmählich die Idee, das Unternehmen aggressiv auszubauen und den Schraubenhandel in immer größeren Dimensionen voranzutreiben. Man kann diese Idee an keinem bestimmten Jahr oder Ereignis festmachen. Sie hat sich evolutionär entwickelt, und mit wachsender Größe und Stabilität der Strukturen habe ich dann meinen Blick immer weiter in die Zukunft hinaus richten können'.3 Innerhalb weniger Jahre wird aus dem lokalen Händler erst ein überregional arbeitendes Unternehmen und schließlich ein global tätiger Konzern. 50 Jahre nachhaltig profitables Wachstum Die Würth-Gruppe ist äußerst erfolgreich: 6,2 Milliarden Euro Umsatz, über 300 operative Gesellschaften mit 800 Profit-Centern und 47?000 Mitarbeitern weltweit, davon mehr als die Hälfte fest angestellte Verkäufer im Außendienst, ein Betriebsergebnis von über 400 Millionen Euro (Geschäftsjahr 2004). In jedem der letzten 50 Geschäftsjahre hat Würth schwarze Zahlen geschrieben. Bis auf ein Jahr (1975) wurde der Umsatz über 50 Jahre kontinuierlich mit meist zweistelligen Wachstumsraten gesteigert. Dies gilt auch für das gerade abgeschlossene Geschäftsjahr 2005: Würth steigerte den Umsatz nach vorläufigen Angaben um 11,1 Prozent auf 6,89 Milliarden Euro. Das Betriebsergebnis stieg ebenfalls zweistellig auf 440 Millionen Euro. Fast jedes Jahr neue Rekorde bei Umsatz und Gewinn, weitgehend unabhängig von Standort-, Konjunktur- und Branchenkrisen. Wie erzielt Würth dieses nachhaltige und profitable Wachstum?
Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Titelei2
Inhalt6
Einleitung10
Kapitel 1 Würth: ein Ausnahmeunternehmer und sein Unternehmen24
Reinhold Würth – der Unternehmer24
Das Unternehmen Würth31
Kapitel 2 Das Würth-Managementsystem im Überblick38
Der Würth-Erfolg durch die Brille der Systemtheorie39
Die Bestandteile des Managementsystems und ihr Zusammenwirken47
Kapitel 3 »Weiche« Elemente der Würth-Unternehmenskultur: die Grundwerte54
Haupttriebsfeder Wachstum: »Was weniger als 10 Prozent wächst, ist krank.«55
Kundenorientierung als Leitstern: »Meine Leute sind nicht bei mir angestellt, sondern beim Kunden.«56
Der Mensch steht im Mittelpunkt: »Lust an der Leistung«60
Dezentralität: »Je größer die Erfolge, desto größer die Freiheitsgrade.«63
Die Flüssigkeit der Macht: »Alle Macht fließt zum Vorteilsgeber.«65
Führen heißt Machen: »Wissen ist Schlaf. Realisieren ist Macht.«66
Kontinuierlicher Verbesserungsprozess auf schwäbisch: »Jedes Mal a’ bissle besser«68
Kapitel 4 »Harte« Elementeder Würth-Unternehmenskultur: die Führungsprinzipien72
Würth als fraktales Unternehmen73
Regelkreise bestimmen den Führungsalltag75
»Policies and Procedures« (PAP) als »Weltsprache« und Management-Handbuch79
Kapitel 5 Wachstum: Glaube und Klima84
Würth als »Wachstumsweltmeister«85
Einfache Wachstumslogik: freie Potenziale erkennen und Engpässe beseitigen87
Ehrgeizige Langfristziele91
Kapitel 6 Die Wachstumstechniken96
Fortlaufend bessere Produkte und Dienstleistungen als Basis97
Grundprinzip Zellteilung des Stammgeschäftes: Regionalisierung und Branchenspezialisierung101
Internationalisierung des Stammgeschäftes107
Akquisitionen und schrittweise Diversifikation110
Kapitel 7 Strikte Dezentralisierung: der Konzern als Gruppe von Kleinunternehmen116
Organisation nach dem Baukastenprinzip117
Maximale Kundennähe durch strikte Dezentralität121
Koppelung von Eigenverantwortung und Erfolg122
Führungsmatrix: das Prinzip der optimalen Reibung124
Exkurs: die Corporate-Governance-Mechanismen127
Kapitel 8 Navigation des Unternehmens: Würth-Info-System und Regelkommunikation130
Aufbau des Würth-Info-Systems: einheitliche Definitionen und Datenbasis131
Standardauswertungen und Regelkommunikation: perfekte Transparenz zur Selbststeuerung132
Benchmarking: »Egal wie gut du bist, in diesem Detail ist dein Kollege besser.«141
Nie endender Verbesserungszyklus144
Kapitel 9 Kernprozesse der Führung146
Der Zielsetzungs? und Planungsprozess (Z&P) als Grundlage: Top-down- und Bottom-up-Willensbildung148
Z&P-Commitment-Konferenz151
Monatliche Plan-Ist-Vergleich(PIV)-Konferenzen159
Verkaufsinformation und -aktion (VIA): Der Z&P-Spiegelbildprozess zur Außendienststeuerung161
Kapitel 10 Das Würth-Anreizsystem:»Leistung muss sich lohnen.«168
Bezahlung der Führungskräfte: »Zieleinkommen für Zielerreichung«168
Bezahlung des Außendienstes: »Erfolg ist freiwillig.«171
»Weiche« Anreizkomponenten: Verkäuferclubs, Reisen, Autos177
Kapitel 11 Das »Geheimnis« des Würth-Erfolgs und die Übertragbarkeit des Managementsystems180
Kernelemente des Managementsystems180
Richtige Theorie für die erfolgreiche Praxis188
Was ist neu am Würth-Managementsystem?191
Die Übertragbarkeit des Managementsystems auf andere Unternehmen196
Literatur204
Register208
Abkürzungen der Würth-Gruppe211

Weitere E-Books zum Thema: Management - Wirtschaft - Coaching

Zeitmanagement im Projekt

E-Book Zeitmanagement im Projekt
Format: PDF

Von Projektleitern und ihren Mitarbeitern wird grundsätzlich eine exakte Punktlandung erwartet: Sie sollen das Projekt zum vereinbarten Termin beenden, selbstverständlich die Budgetvorgaben einhalten…

Zeitmanagement im Projekt

E-Book Zeitmanagement im Projekt
Format: PDF

Von Projektleitern und ihren Mitarbeitern wird grundsätzlich eine exakte Punktlandung erwartet: Sie sollen das Projekt zum vereinbarten Termin beenden, selbstverständlich die Budgetvorgaben einhalten…

Basiswissen Beschaffung.

E-Book Basiswissen Beschaffung.
Format: PDF

Anhand vieler Beispiele für die relevanten Aufgaben und Methoden der Beschaffung bietet der Band Grundwissen für den Quereinsteiger sowie ein Repetitorium für den Praktiker. Das Buch gibt eine kurze…

Basiswissen Beschaffung.

E-Book Basiswissen Beschaffung.
Format: PDF

Anhand vieler Beispiele für die relevanten Aufgaben und Methoden der Beschaffung bietet der Band Grundwissen für den Quereinsteiger sowie ein Repetitorium für den Praktiker. Das Buch gibt eine kurze…

Weitere Zeitschriften

FESTIVAL Christmas

FESTIVAL Christmas

Fachzeitschriften für Weihnachtsartikel, Geschenke, Floristik, Papeterie und vieles mehr! FESTIVAL Christmas: Die erste und einzige internationale Weihnachts-Fachzeitschrift seit 1994 auf dem ...

BIELEFELD GEHT AUS

BIELEFELD GEHT AUS

Freizeit- und Gastronomieführer mit umfangreichem Serviceteil, mehr als 700 Tipps und Adressen für Tag- und Nachtschwärmer Bielefeld genießen Westfälisch und weltoffen – das zeichnet nicht ...

bank und markt

bank und markt

Zeitschrift für Banking - die führende Fachzeitschrift für den Markt und Wettbewerb der Finanzdienstleister, erscheint seit 1972 monatlich. Leitthemen Absatz und Akquise im Multichannel ...

Card Forum International

Card Forum International

Card Forum International, Magazine for Card Technologies and Applications, is a leading source for information in the field of card-based payment systems, related technologies, and required reading ...

cards Karten cartes

cards Karten cartes

Die führende Zeitschrift für Zahlungsverkehr und Payments – international und branchenübergreifend, erscheint seit 1990 monatlich (viermal als Fachmagazin, achtmal als ...

CE-Markt

CE-Markt

CE-Markt ist Pflichtlektüre in der Unterhaltungselektronik-Branche. Die Vermarktung von Home und Mobile Electronics mit den besten Verkaufsargumenten und Verkaufsstrategien gehören ebenso zum ...

Computerwoche

Computerwoche

Die COMPUTERWOCHE berichtet schnell und detailliert über alle Belange der Informations- und Kommunikationstechnik in Unternehmen – über Trends, neue Technologien, Produkte und Märkte. IT-Manager ...

Die Versicherungspraxis

Die Versicherungspraxis

Behandlung versicherungsrelevanter Themen. Erfahren Sie mehr über den DVS. Der DVS Deutscher Versicherungs-Schutzverband e.V, Bonn, ist der Interessenvertreter der versicherungsnehmenden Wirtschaft. ...

IT-BUSINESS

IT-BUSINESS

IT-BUSINESS ist seit mehr als 25 Jahren die Fachzeitschrift für den IT-Markt Sie liefert 2-wöchentlich fundiert recherchierte Themen, praxisbezogene Fallstudien, aktuelle Hintergrundberichte aus ...