Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Empirische Kulturwissenschaften, Note: 2,0, Universität Lüneburg (Institut für Freizeitforschung, Spiel- und Bewegungserziehung), Veranstaltung: Reisen als kulturelle Praxis-Touristifizierung von Räumen, 56 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Raum ist abhängig von den 'systemspezifisch variierenden Modi seiner Konstruktion'
(Krämer-Badoni/Kuhm 2003, S. 7).
Das menschliche Gehirn ist derart disponiert, dass es in allem nach Ordnung und Struktur sucht - auch dort wo diese fehlt. Die den Menschen umgebene Wirklichkeit wird ausgehend von der individuellen Wahrnehmung zur subjektiven Wirklichkeit indem, basierend auf den gemachten Erfahrungen im Raum, kognitive Raumstrukturen ausgeprägt werden, welche als Grundlage aller weiteren Handlungen dienen. Raum ist das Produkt der auf dieser Struktur aufbauenden Handlungen und demnach aufgeladen mit Vorstellungen, Erfahrungen und Erinnerungen. Er stellt eine Erfahrbarmachung von Sinnbildern dar (Vgl.: Wöhler 2003, S. 243).
Die vorliegende Arbeit widmet sich der menschlichen Wahrnehmung des Raumes und den auf dieser Wahrnehmung fußenden Handlungen, welche den Raum konstituieren. Hierbei steht die raumprägende Bedeutung der 'Welt in unseren Köpfen' (Downs/Stea 1982) im Zentrum der Ausführungen.
Die Betrachtung löst sich dabei von der Vorstellung von Raum als ein für alle Betrachter gleichartig gestaltetes Gebilde und ersetzt es durch ein Verständis von Raum als Fluidum, das durch menschliche Vorstellungen geprägt wird und gleichzeitig prägend auf dieselbigen wirkt. Raum wird als Produkt und Medium der hybriden Überlagerung verschiedener Raumvorstellungen skizziert. Dabei wird die Bedeutung der Wahrnehmung für die Raumgestaltung und -aneignung und somit die allgegenwärtig vorherrschende subjektive Komponente der Wirklichkeit mittels des aus dem angloamerikanischen Raum stammenden Konzeptes der Mental Maps aufgezeigt. Die Darstellung schließt indem die Bedeutung von Mental Maps im städteplanerischen und baulichen Kontext am Beispiel der Hamburger Hafen City betrachtet wird.
Die vorliegenden Ausführungen sprechen sich insgesamt für eine größere Wertschätzung und ein stärkeres Augenmerk auf die Untersuchungsmethode der Mental Maps innerhalb der Stadtplanung und Stadtgeographie aus.
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