Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 1,0, Universität Mannheim, Sprache: Deutsch, Abstract: Für eine berufliche Zukunft sind Schreibfertigkeiten unerlässlich. Schon bei der Notengebung in der Schule spielen umfassende schriftsprachliche Fähigkeiten eine herausragende Rolle. Nicht nur in sprachlichen Fächern findet eine Bewertung der verwendeten Sprache statt, auch in naturwissenschaftlichen Fächern und sogar in der Sporttheorie ist Punkteabzug wegen Rechtschreib- und Kommatafehlern weit verbreitet. Bei der Bewerbung um einen Ausbildungsplatz oder Beruf wird meist zuerst nach formalen und stilistischen 'Sprachfertigkeiten' aussortiert, obwohl die Kenntnis oder Nicht-Kenntnis dieser Normen im Regelfall wenig bis nichts über die Qualifikation einer Person für eine bestimmte Tätigkeit aussagen. Dies ist nicht weiter verwunderlich, da standardgemäßes Deutsch in unserer Gesellschaft einen hohen Stellenwert einnimmt. Im allgemeinen Schriftverkehr und auch im mündlichen Bereich gilt normgerechtes Deutsch als Indikator für Intelligenz, unabhängig davon, ob Deutsch als L1 oder L2 erlernt wurde. 'Nach einschlägigen Erhebungen verlassen viele Jugendliche mit Migrationshintergrund die Schule mit zu geringen Schriftsprachenkenntnissen und damit ohne Chance auf eine qualifizierte Ausbildung.' Das gilt ebenso für Jugendliche nichtdeutscher Herkunftssprache, die umfas-sende gesprochensprachliche Kompetenzen in der L2 Deutsch besitzen. Nun stellt sich nicht nur die Frage, woher diese Asymmetrien zwischen der Bedeutung und der Beherr-schung von Schriftsprache kommen, sondern auch woher die Unterschiede beim Erwerb von gesprochener und geschriebener Sprache stammen und wie sich diese beseitigen oder verringern lassen.
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