Einleitung: 'Und der Herr sprach: Siehe, es ist einerlei Volk und einerlei Sprache unter ihnen allen und dies ist der Anfang ihres Tuns; sie werden nicht ablassen von allem, was sie sich vorgenommen haben zu tun. Wohlauf, laßt uns herniederfahren und ihre Sprache daselbst verwirren, daß keiner des andern Sprache verstehe!' (Turmbau zu Babel, Gen. 11, 6-7). Selbst vehemente EU-Kritiker gingen wohl nicht so weit, im Falle der europäischen Sprachenvielfalt von einer göttlichen Strafe zu sprechen. Fakt ist aber, dass die von den EU-Institutionen betriebene Sprachpolitik seit Gründertagen Anlass zu Diskussionen geboten hat und eine Patentlösung zur Klärung der Sprachenfrage nach wie vor nicht in Aussicht steht. Im Gegensatz zu anderen staatenübergreifenden Organisationen, in denen Sprache in erster Linie als Mittel zum Zweck für die Kommunikation dient, fordert und fördert die EU explizit die Sprachenvielfalt ihrer Mitgliedsstaaten. Der Wahlspruch der Europäischen Union, 'In Vielfalt geeint', unterstreicht die Idee von einer heterogenen Gemeinschaft und bescheinigt der EU somit einen außergewöhnlichen Charakter unter den transnationalen Organisationen. Die sprachenfreundliche Politik der EU-Institutionen bringt allerdings nicht nur Vorteile mit sich: Je mehr Bedeutung der europäischen Sprachenvielfalt zugedacht wird, umso schwieriger gestaltet sich deren tatsächliche Umsetzung. Jede EU-Erweiterung erschwert die Einhaltung jener Artikel, denen die sprachliche Diversität in der Europäischen Union zugrunde liegt. Die von den EU-Institutionen betriebene Sprachpolitik ist bereits Gegenstand zahlreicher Arbeiten. Viel weniger Aufmerksamkeit wird hingegen den Einrichtungen zuteil, die Sprachenvielfalt in der Europäischen Union erst ermöglichen. Auch in den EU-Institutionen führen Übersetzer, ebenso wie ihre Dolmetscherkollegen, gewissermaßen ein Schattendasein, obgleich sie mit der verantwortungsvollen Aufgabe betraut sind, die möglichst reibungslose Kommunikation in einer Organisation mit mittlerweile 28 Mitgliedsstaaten zu gewährleisten. Die vorliegende Arbeit möchte die viel diskutierte Sprachenfrage der EU von einem anderen Standpunkt aus beleuchten: Welche Rolle spielen die EU-Übersetzungsdienste bei der internen und externen Kommunikation der Europäischen Union und wie sieht das Prinzip der Sprachenvielfalt in der Praxis aus? Vor welchen Herausforderungen stehen die Sprachendienste und wie wird mit ihnen umgegangen? [...]
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