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Qualität und Evaluation in der Schulsozialarbeit

Konzepte, Rahmenbedingungen und Wirkungen

AutorKarsten Speck
VerlagVS Verlag für Sozialwissenschaften (GWV)
Erscheinungsjahr2008
Seitenanzahl417 Seiten
ISBN9783531904559
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis62,99 EUR
Karsten Speck analysiert Konzepte, Rahmenbedingungen, Kooperationsverläufe und Wirkungen der Schulsozialarbeit in Deutschland. Er verknüpft dazu wesentliche Erkenntnisse der Qualitäts-, (Selbst-)Evaluations- und Professionalisierungsdiskussion aus der Jugendhilfe mit der Fachdebatte der Schulsozialarbeit. Auf dieser Basis legt er eine systematische Bestandsanalyse zur Schulsozialarbeit in der Bundesrepublik Deutschland vor. Darüber hinaus werden wichtige theoretische Impulse für die konzeptionelle Weiterentwicklung sowie die Qualitätsentwicklung, Selbstevaluation und Evaluation in der Schulsozialarbeit gegeben. In die Betrachtungen werden sowohl fachtheoretische Überlegungen als auch empirische Befunde aus den verschiedenen Landesprogrammen zur Schulsozialarbeit einbezogen.

Karsten Speck ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Arbeitsbereich 'Erziehungs- und Sozialisationstheorie' an der Universität Potsdam. Er ist verantwortlich für die bundesweite Vernetzungsseite zur Schulsozialarbeit www.schulsozialarbeit.net.

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Leseprobe
4 Überlegungen zur fachlichen Weiterentwicklung der Schulsozialarbeit (S. 217-218)

Die Bestandsaufnahme und -analyse im vorangegangenen Kapitel hat gezeigt, dass in der Schulsozialarbeit bereits umfangreiche Ansatze für Qualitätsstandards sowie Verfahren und Instrumente zur Qualitätsentwicklung und Selbstevaluation existieren. Dessen ungeachtet bestehen in der Fachdiskussion und im Arbeitsfeld Schulsozialarbeit einige gravierende Herausforderungen und Defizite. Die Schulsozialarbeit verfügt gegenwärtig:

• über äußerst unterschiedliche konzeptionelle Erwartungen, Zielvorstellungen und Präzisierungen, eine unzureichende finanzielle und rechtliche Absicherung, differierende Trägermodelle und -kompetenzen sowie eine offensichtlich störanfällige Kooperation zwischen Schulsozialarbeiterinnen und Lehrerinnen.

• nicht über eine systematische Aufbereitung von fachlich begründeten Qualitätsstandards für unterschiedliche Beteiligte in der Schulsozialarbeit auf der Basis der Forschung, Fachliteratur und Praxiserfahrungen sowie über ein fachlich begründetes und systematisches Verfahren zur Qualitätsentwicklung und Selbstevaluation. Aufbauend auf die bisherigen Befunde sollen im folgenden Kapitel erste Überlegungen für eine fachliche Weiterentwicklung zu den Themen Qualitätsstandards, Qualitätsentwicklung und Selbstevaluation in der Schulsozialarbeit dargelegt werden. Das Kapitel ist folgendermaßen aufgebaut:

• Der erste Kapitelteil beschäftigt sich mit einzelnen Qualitätsdimensionen: Bei der Konzeptualität steht die Systematisierung der fachlichen Begründungen und die Weiterentwicklung des Konzeptes von Schulsozialarbeit im Mittelpunkt (vgl. Abschnitt4.1), bei der Strukturqualität die finanzielle und rechtliche Absicherung von Schulsozialarbeit sowie die erforderlichen Trägerkompetenzen (vgl. die Abschnitte 4.2 und 4.3), bei der Prozessqualität die Kooperation zwischen Schulsozialarbeiterinnen und Lehrerinnen (vgl. Abschnitt 4.4) und bei der Ergebnisqualität die Wirkungen und Wirkungsweise von Schulsozialarbeit (vgl. Abschnitt 4.5).

• In einem zweiten Kapitelteil sollen Kataloge mit Qualitätsstandards für unterschiedliche Beteiligte in der Schulsozialarbeit entwickelt werden. Sie sind als Zusammenfassung der ermittelten Qualitätsstandards aus der Fachdiskussion und Forschung gedacht und sollen - unabhängig vom jeweiligen Schulsozialarbeits-Projekt - die Funktion von Mindeststandards übernehmen (vgl. Abschnitt 4.6).

• In einem dritten Kapitelteil geht es schließlich um die Entwicklung eines fachlich begründeten und systematischen Verfahrens zur Qualitätsentwicklung und Selbstevaluation in der Schulsozialarbeit (vgl. Abschnitt 4.7).

4.1 Konzeptqualität - Fachliche Begründungen und Konzept von Schulsozialarbeit

In der Arbeit wurde deutlich, dass für eine dauerhafte Etablierung der Schulsozialarbeit die Vielfalt der Konzepte und Begründungen sowie die damit einhergehende Unscharfe des Arbeitsfeldes und der Erfolgskriterien problematisch sind (vgl. Abschnitte 3.3). Für die Weiterentwicklung der fachlichen Begründungen und Konzepte von Schulsozialarbeit sind daher zwei Fragen von entscheidender Bedeutung:

1. Welche fachlichen Begründungsmuster und Konzepte zur Schulsozialarbeit sind in der Fachdiskussion anzutreffen und inwiefern sind sie für die Schulsozialarbeit tragfähig?
2. Welche konzeptionellen Schlussfolgerungen lassen sich aus dem Stand der Forschung und Fachdiskussion für das Arbeitsfeld ableiten?

Diese beiden Fragen sollen im Folgenden beantwortet werden. In einem ersten Schritt werden die in der Fachdiskussion anzutreffenden Begründungsmuster sowie die daraus abgeleiteten konzeptionellen Ansatze zur Schulsozialarbeit in kurzer Form systematisiert und auf ihre Tragfähigkeit geprüft (vgl. Abschnitt 4.1.1). In einem zweiten Schritt sollen dann unter Bezug auf die in der Arbeit erläuterte Fachdiskussion und die Begründungsmuster von Schulsozialarbeit anhand einiger Thesen konzeptionelle Schlussfolgerungen für das Arbeitsfeld Schulsozialarbeit abgeleitet werden (vgl. Abschnitt 4.1.2). Das Zwischenfazit fasst wesentliche Erkenntnisse in kurzer bzw. tabellarischer Form zusammen (vgl. Abschnitt 4.1.3).
Inhaltsverzeichnis
Inhalt6
1 Einleitung10
2 Annäherung an den Untersuchungsgegenstand Schulsozialarbeit14
3 Bestandserhebung und -analyse zum Thema Qualität und Selbstevaluation37
Überlegungen zur fachlichen Weiterentwicklung der Schulsozialarbeit218
5 Zusammenfassung und Herausforderungen in der Schulsozialarbeit341
6 Literatur384
7 Anlagen408

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