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Die Grundlage der modernen Wertlehre: Versuch einer neuen Theorie der Wertbestimmung von Glücksfällen.

(Specimen Theoriae novae de Mensura Sortis). Aus dem Lateinischen übers. und mit Erläuterungen vers. von Alfred Pringsheim. Mit einer Einl. von Ludwig Fick. (Sammlung älterer und neuerer staatswissenschaftlicher Schriften des In- und Auslandes, Nr. 9).

AutorDaniel Bernoulli
VerlagDuncker & Humblot GmbH
Erscheinungsjahr2015
ReiheDuncker & Humblot reprints 
Seitenanzahl64 Seiten
ISBN9783428567676
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis19,90 EUR
Im Rahmen des Projekts »Duncker & Humblot reprints« heben wir Schätze aus dem Programm der ersten rund 150 Jahre unserer Verlagsgeschichte, von der Gründung 1798 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs 1945. Lange vergriffene Klassiker und Fundstücke aus den Bereichen Rechts- und Staatswissenschaften, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Geschichte, Philosophie und Literaturwissenschaft werden nach langer Zeit wieder verfügbar gemacht.

»Mediziner, Mathematiker, Physiker, * 8.2.1700 Groningen, ? 17.3.1782 Basel. (evangelisch) B. studierte 1716/17 in Basel, 1718/19 in Heidelberg und 1719/20 in Straßburg Medizin und doktorierte wieder in Basel 1721 mit der Dissertation >De Respiratione<, in der er die vom Menschen eingeatmete Luftmenge bestimmte. 1722 begab er sich zur praktischen Ausbildung nach Venedig zu dem Arzt P. A. Michelotti, doch seine Liebe gehörte der Mathematik, in die ihn schon frühzeitig sein Bruder Niklaus (II) eingeführt hatte und in der er jetzt mit dem Buch >Exercitationes Mathematicae< (Venedig 1724) eine erste Probe seines Genies ablegte. Dieses Werk verschaffte ihm einen Ruf an die neugegründete Akademie in Petersburg, in den auch der Bruder Niklaus einbezogen wurde. Acht Jahre verbrachte B. in Rußland, während derer bedeutende Arbeiten über theoretische Mechanik entstanden und das epochemachende Hauptwerk, die Hydrodynamik, heranreifte. 1733 übernahm er die Professur für Anatomie und Botanik in Basel und widmete die folgenden 17 Jahre wieder der medizinischen Wissenschaft, der er nach Möglichkeit seine physikalischen Kenntnisse zukommen ließ (Bestimmung der Herzarbeit, 1737, 1748). 1750 erhielt er endlich den ihm zusagenden Lehrstuhl für Physik. Die gelehrten Gesellschaften und Akademien der folgenden Städte hatten ihn zu ihrem Mitglied ernannt: Bologna (1724), Petersburg (1730), Berlin (1747), Paris (1748), London (1750), Bern (1762), Turin und Zürich (1764), Mannheim (1767).« Spiess, Otto, in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 129 »Mathematiker, * 2.9.1850 Ohlau (Oberschlesien), ? 25.6.1941 Zürich. (konfessionslos) P. absolvierte 1868 das Breslauer Magdalenaeum und begann im selben Jahr an der Univ. Berlin Mathematik und Physik zu studieren. Nach einem Semester wechselte er nach Heidelberg, wo er 1872 bei Leo Koenigsberger (1837-1921) und Gustav Kirchhoff (1824-87) ohne Dissertation promoviert wurde. 1877 versuchte er vergeblich, sich in Bonn zu habilitieren (Zur Theorie d. hyperelliptischen Funktionen, insbes. derjenigen 3. Ordnung), war jedoch im selben Jahr an der Univ. München erfolgreich, wo er 1886 zum ao., 1901 zum o. Professor ernannt wurde und bis zu seiner Emeritierung 1922 lehrte. Obwohl nie Schüler von Karl Weierstraß (1815-97), war P. einer der eifrigsten und konsequentesten Vertreter von dessen Funktionentheorie. Seine Forschungen galten hauptsächlich der Theorie der Konvergenz unendlicher Reihen, Produkten und Kettenbrüchen. P.s Arbeiten zeichnen sich eher durch methodische Strenge als durch neue Ideen aus. Zu seinen bekanntesten Entdeckungen gehört der Satz, daß eine Potenzreihe mit positiven Koeffizienten eine Singularität im Schnittpunkt der positiven Achse mit dem Konvergenzkreis hat. Seine Bemühungen, Beweise in der Funktionentheorie so einfach wie möglich zu gestalten, führten u.a. zu dem heute allgemein akzeptierten Beweis des Cauchyschen Integralsatzes und zu den Vereinfachungen des Goursat'schen Satzes. P. verfaßte wegweisende Artikel in der >Encyklopädie der Mathematischen Wissenschaften< (1898/99) und trat mit einem umfangreichen Lehrbuch der Funktionentheorie hervor (Vorlesungen über Zahlen- u. Funktionenlehre, 2 Bde., 1916-32). Der von ihm verfolgte Aufbau der Funktionentheorie unter weitgehendem Verzicht auf die komplexe Integration konnte sich nicht durchsetzten. P. war auch als Musikmäzen und Kunstsammler bedeutend. Er war ein ausgezeichneter Pianist sowie ein Bewunderer und Förderer von Richard Wagner und veröffentlichte eine Reihe von Klavierbearbeitungen Wagnerscher Musikwerke. Sein 1889/90 in der Arcisstraße erbautes Stadtpalais war ein Mittelpunkt des gesellschaftlichen und künstlerischen Lebens in München. Seine Majolika-Sammlung galt als die beste Privatsammlung ihrer Art weltweit. P. und seine Familie waren mehrfach Vorbild für literarische Werke, so in dem 1896 von P.s Schwiegermutter Hedwig Dohm veröffentlichten Roman >Sibilla Dalmar< sowie in der 1905 entstandenen Erzählung >Wälsungenblut< von P.s Schwiegersohn Thomas Mann und in dessen 1909 erschienenem Roman >Königliche Hoheit<. 1933 begann für P. eine Leidenszeit voller Demütigungen. 1934 verlangte man von allen Professoren der Universität, auch den Emeriti, einen Eid auf Hitler abzulegen. Als P. sich unter Hinweis auf sein vorgerücktes Alter weigerte, daran teilzunehmen, wurde er 1935 in den dauernden Ruhestand versetzt, verlor also alle Rechte, die auch ein emeritierer Hochschullehrer noch besaß. P. sah sich zunehmenden Repressalien ausgesetzt und wurde gezwungen, sein Haus an die NSDAP zu verkaufen, die es abreißen ließ. 1939 ließ er seine Majolika-Sammlung in London versteigern und erkaufte sich mit dem Erlös die Genehmigung zur Ausreise in die Schweiz, wo er zusammen mit seiner Frau noch anderthalb Jahre in Zürich lebte.« Hashagen, Ulf, in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 724 f.

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