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Christliche Armenfürsorge

Von den Anfängen bis zum Ende des Mittelalters

AutorProf. Dr. Bernhard Schneider
VerlagVerlag Herder GmbH
Erscheinungsjahr2017
Seitenanzahl480 Seiten
ISBN9783451835186
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis29,99 EUR
In Zeiten der Kirchen- und Glaubenskrise sind die sozialen Leistungen der Kirchen weiterhin anerkannt und finden viel Zuspruch. Caritas, Diakonisches Werk, Misereor, Brot für die Welt - das alles sind Großorganisationen des Helfens mit Spenden in Millionenhöhe. Das hat eine Vorgeschichte, die auf der Botschaft Jesu an die Armen gründet. Er predigt im Gleichnis vom Barmherzigen Samariter Nächstenliebe und identifiziert sich mit Armen, Kranken und Ausgegrenzten. Seitdem ringen einzelne Christen, christliche Gemeinden und Gemeinschaften, Theologen und Theologinnen und kirchliche Amtsträger darum, wie das Gebot der Nächstenliebe zu verstehen ist und wie sie dieser Botschaft am besten gerecht werden. Wer sind die Armen, denen man helfen soll? Ist ihnen bedingungslos zu helfen oder gibt es vielleicht auch Arme, denen Hilfe zu verweigern ist? In welchen Formen ist die Hilfe zu praktizieren? Wer ist für sie und Einrichtungen der Hilfe zuständig? Im Durchgang durch die Geschichte von den Anfängen des Christentums bis zum Ausgang des Mittelalters beschreibt und erläutert das Buch auf aktuellem Forschungsstand die theologische Reflexion über Armut und Reichtum, Arbeit und Betteln und stellt dar, wie sich die mannigfaltige Praxis des Helfens und die Einrichtungen der Hilfe wandelten. Beeindruckende Zeugnisse der Nächstenliebe zeigen sich ebenso wie die Grenzen des Helfens. Es begegnen Retter der Armen und Reiche und Mächtige, die Arme unterdrückten und ausbeuteten.

Bernhard Schneider, Dr. theol., geb. 1959, Professor für Kirchengeschichte des Mittelalters und der Neuzeit an der Theologischen Fakultät Trier. Im Trierer Sonderforschungsbereich 'Fremdheit und Armut' beschäftigte er sich seit 2005 mit einem eigenen Forschungsprojekt und in kooperativen Arbeitsprojekten mit der Geschichte der christlichen Armenfürsorge. In verschiedenen Funktionen hat er auch an der Gestaltung großer Ausstellungen zur Geschichte von Armut und Caritas in Trier und Paderborn mitgewirkt.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Christliche Armenfürsorge1
Über das Buch482
Vorwort10
Einleitung12
1. Vorgehensweise und Schwerpunktsetzung14
2. Anmerkungen zum Forschungsstand20
3. Terminologie21
I. Biblische Basis26
1. Altes Testament27
2. Neues Testament32
II. „Seht, wie sie sich lieben“:Die Entfaltung der christlichenArmenfürsorge in Theologie undPraxis der frühen Kirche46
1. Diskurse um Arme und Reiche, Armut und Reichtum und die Pflichten der Liebe51
2. Diskurse um Kranke und Krankheit56
3. Inklusion und Exklusion oder der Diskurs über mögliche Grenzen der Hilfe60
4. Praktiken der Armen- und Krankenfürsorge und ihre Institutionalisierung65
5. Zwischenbilanz80
III. Armut und Armenfürsorgein der frühmittelalterlichen Welt(des lateinischen Westens)82
1. Begriffe und theologische Diskurse84
a) Arme, Armut und Armengut85
b) Kranke und Krankheit102
c) Problem Inklusion?/?Exklusion105
2. Normen und Praktiken der Armenfürsorge undihre Institutionalisierung107
a) Der Bischof als Leiter der karitativen Diakonie und die Frage der „Pfarrcaritas“108
b) Herrschaftliche Wohltätigkeit und Ansätze einer Armenfürsorgepolitik115
c) Bruderschaften und Gilden120
3. Institutionen der Armen- und Krankenfürsorge121
a) Armenmatrikeln122
b) Xenodochien?/?Hospitäler124
c) Klösterliche Gastfreundschaft, das Hospital und die übrigemonastische Armen- und Krankenfürsorge129
d) Diakonien135
e) Leprosorien136
IV. Gelobte Armut: Hochmittelalterliche Armutsbewegungen und die Realität(en) der Armen139
1. Begriffe und theologische Diskurse141
a) Begriffe und Diskurse in den kirchlichen Reformbewegungen des11. und 12. Jahrhunderts141
b) Zwischenüberlegung: Apostolische Armut und die unfreiwillig Armen im 11. und 12. Jahrhundert164
c) Begriffe und Diskurse im Kontext der Bettelorden169
d) Krankheit und Krankheitsdeutung206
2. Neue und alte Träger der Sorge um Arme und Kranke212
a) Der Bischof und die kirchlichen Würdenträger212
b) Herrscher und Herren221
c) Die Orden und die Armenfürsorge231
d) Semireligiöse Gemeinschaften257
e) Bruderschaften262
3. Einrichtungen der Hilfeleistung272
a) Hospitäler274
b) Leprosorien299
c) Armentafeln und „charités“305
V. Starke Arme, verfluchte Bettler und die würdigen Hausarmen: Der Umbruch im Spätmittelalter309
1. Gute Arme – schlechte Arme: Diskurse über Arbeit und Betteln und die Normierungen in Armen- und Bettelordnungen310
a) Den Richtigen richtig helfen: Von „starken Bettlern“, braven „Hausarmen“, faulen Mönchen und reichen Emporkömmlingen313
b) Das wachsende Lob der Arbeit324
c) Die gute Ordnung sichern326
d) Grenzziehungen und ihre Grenzen332
2. Kirche, Kommunalisierung und die Frage einerSäkularisierung der Armenfürsorge337
a) Kirche und Armenfürsorge337
b) Die religiöse Dimension in spätmittelalterlichen Stiftungen341
c) Wachsende Bedeutung der kommunalen Instanzen ohne Säkularisierung der Armenfürsorge347
3. Veränderungen im Hospitalwesen360
4. Armut und Armenfürsorge im humanistischen Kontext – eine Annäherung368
VI. Einige bilanzierende (Zwischen-)Überlegungen375
Anmerkungen382
Verzeichnis der gedruckten Quellen und der Literatur434
Bildnachweis470
Register472
Personen472
Orte475
Sachen477

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