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Zwischen Mutation und Führer. Anti-darwinistische Elemente in Gottfried Benns Essay 'Züchtung'

AutorAnonym
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2017
Seitenanzahl22 Seiten
ISBN9783668414457
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis12,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Sprache: Deutsch, Abstract: Benns kritische Haltung speziell dem Darwinismus gegenüber wird in der Forschungsliteratur vielfach problematisiert. Während Rübe aus der Darwin-kritischen Haltung ableitet, Benn sei schlecht unterrichtet gewesen, unterstellt Wellershoff dem Schriftsteller gar Obskurantismus. Die jüngere Forschung geht in dieser Frage differenzierter vor. Hahn, Müller-Seidel und Krichdörfer-Boßmann beleuchten den biologisch-historischen Hintergrund dieser Diskussion. Dabei wird deutlich: In der Opposition ist Benn nicht allein - er bezieht sich auf Entwicklungsbiologen seiner Zeit. Doch wie sind die Schriften einzuordnen, die Benn dem 'neuen Staat', dem NS-Regime, zur Verfügung stellt? Wie lässt sich unter diesem Gesichtspunkt der Essay Züchtung (1933) lesen? Gibt Benn an der Stelle, wo seine 'geistige Entäußerung [...] die letzte Grenze [erreicht]' auch seine entschiedene Ablehnung des Darwinismus zugunsten des Sozialdarwinismus auf? Diese Frage wird in der Benn-Forschung nur am Rande behandelt. Wellershof schreibt, dass Benn nicht mit sozialdarwinistischen Züchtungsprogrammen in Verbindung zu bringen sei, 'bis auf den schauerlichen Essay Züchtung'. Was den wissenschaftlichen Darwinismus betrifft, so weist Gann darauf hin, dass der in Züchtung verwendete Mutations-Begriff sich nicht mit dem darwinistischen Entwicklungsprinzip zusammenbringen lässt. Diesen Gedanken möchte ich aufgreifen und weiterführen. Der folgende Aufsatz soll zeigen: Auch in Züchtung gibt Benn seine anti-darwinistische Haltung nicht auf. Er bindet zwar seine Interpretation der geschichtlichen Vorgänge an zentrale Begriffe der darwinistischen Diskussion, auch äußert er sich positiv zu einer höchst fragwürdigen Eugenik - ein Bekenntnis zum Darwinismus lässt sich hieraus jedoch nicht ableiten. Dabei ist es zunächst nötig, den Begriff des Darwinismus in seiner wissenschaftlichen Form von seiner weltanschaulichen Steigerung zum Monismus und vom Sozialdarwinismus abzugrenzen. Im zweiten Schritt werden Benns Argumente gegen den Darwinismus aus gewählten Werken vor 1933 herausgearbeitet, um dann im dritten Schritt festzustellen, inwiefern sich diese in Züchtung widerspiegeln. Abschließend zeige ich auf, weshalb die Bennsche Züchtungsvision nicht mit der sozialdarwinistisch begründeten Eugenik des NS-Regimes kompatibel ist.

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