Luxus ist seit der Antike mit verschwenderischer Prachtentfaltung und moralphilosophischen Fragen nach gerechter Güterverteilung verbunden. Die Forschung hat sich dementsprechend bislang vornehmlich mit seinen negativen Konnotationen auseinandergesetzt. Versteht man Luxus hingegen als literatur- und kulturwissenschaftlichen Distinktions- und Relationsbegriff, kann er auch als interdiskursives und imagologisches Phänomen aufgefasst werden. Anhand von zwei zeitlichen Längsschnitten, vom 12. bis zum 15. und vom 18. bis zum 20. Jahrhundert, untersuchen die Autoren dieses Bandes historische Signaturen von Luxuskonzepten. Dabei zeigt sich, welche Verbindungen zwischen Mittelalter und Moderne bestehen und welche Funktionen Luxus zugeschrieben werden: Er erscheint als ästhetisches, spirituelles, eskapistisches, moralisierendes und transzendierendes Prinzip.
Jutta Eming, Professorin für Ältere deutsche Literatur und Sprache am Institut für Deutsche und Niederländische Philologie der Freien Universität Berlin. Gaby Pailer, Professorin für Germanistik am Department of Central, Eastern and Northern European Studies der University of British Columbia in Vancouver, Kanada. Franziska Schößler, Professorin für Neuere deutsche Literaturwissenschaft am Fachbereich II der Universität Trier. Johannes Traulsen, Wissenschaftlicher Mitarbeiter für Ältere deutsche Literatur und Sprache am Institut für Deutsche und Niederländische Philologie der Freien Universität Berlin.
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