Sie sind hier
E-Book

Die Logos Story

AutorElaine Rhoton
VerlagBookRix
Erscheinungsjahr2014
Seitenanzahl224 Seiten
ISBN9783736800069
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis0,99 EUR
Anfang Januar 1988. Die Logos durchquert die Gewässer von Südamerika. 401 Häfen in über 100 Ländern liegen hinter ihr, demnächst wird sie in den nächsten Hafen einlaufen. In der Nacht zum 5. Januar reißt plötzlich ein kreischendes, metallisches Geräusch die Mannschaft aus dem Schlaf. Was ist passiert? In diesem Buch berichten Augenzeugen über die faszinierende Geschichte eines Schiffes, das in stürmischen Situationen und gefährlichen Einsätzen Das Evangelium buchstäblich bis an die Enden der Erde brachte.

Kaufen Sie hier:

Horizontale Tabs

Leseprobe

Jetzt ist die Stunde


Jung, kräftig, voller Energie und begierig, alles mitzu­nehmen, was das Leben zu bieten hat, flog Björn Kristiansen nach Indonesien, um auf einem norwegischen Öltanker das Kommando zu übernehmen. Vier Jahre später kehrte er nach Norwegen zurück; diesmal, um direkt in ein Krankenhaus eingeliefert zu werden. Er war von einer seltsamen Krankheit befallen, die zu Schwä­chezuständen führte. Diagnose: Wassersucht. Durch einen Herzfehler sammelte sich in seinen Beinen Wasser an. Mehrere Operationen brachten nicht die erhoffte Besserung, sondern führten schließlich zu wochenlan­gem Koma. In regelmäßigen Abständen wurde unter­sucht, ob sein Gehirn noch arbeitete. Er hatte kaum Überlebenschancen. Während einer dieser Untersu­chungen nach seiner letzten Operation erlangte Björn wider Erwarten das Bewußtsein. Der dicke Schlauch in seiner Kehle hinderte ihn daran, sich bemerkbar zu machen. Die Krankenschwester hatte jedoch die Verän­derung in ihm bemerkt und begann, leise mit ihm zu spre­chen. Sie sagte ihm, daß er sehr krank sei. Wahrschein­lich würde er sterben. Wenn er jedoch sein Vertrauen in den Herrn Jesus setzen würde, würde er ewiges Leben empfangen und in Ewigkeit mit ihm leben.

Björn interessierte solches Gerede nicht besonders. Wie die meisten jungen Männer hatte er nie einen ernst­haften Gedanken an Gott verschwendet. Nicht, daß er etwas gegen Gott gehabt hätte, nein, nur schien Gott ihm einfach nicht wichtig zu sein. Selbst jetzt, angesichts des Todes, wollte Björn nichts von Gott hören und wünschte, die Schwester würde still sein. Gleichzeitig bemerkte er jedoch, daß sie ernsthaft um ihn besorgt war und freute sich irgendwie darüber. Als sie ihm schließlich vorschlug, für ihn zu beten, nickte er fast unmerkbar aus Höflichkeit und in der Annahme, daß sie nun fertig sei.

Das war jedoch nicht der Fall. Sie hatte nicht einfach höflich das Gespräch abbrechen wollen, sondern begann tatsächlich, am Bett zu beten. Plötzlich wurde Björn bewußt, daß Gott für diese Frau Wirklichkeit war. Sie sprach mit jemandem, den sie gut kannte, und sie betete inständig für ihn, Björn. Eine Sehnsucht stieg in ihm auf, Gott so gut zu kennen, wie sie ihn kannte, seine Gegen­wart und Nähe so zu spüren, wie sie sie spürte. Aus gan­zem Herzen rief er voller Sehnsucht nach Gott. Als die Schwester zu Ende gebetet hatte, wußte Björn, daß Gott bei ihnen im Zimmer war.

An jenem Nachmittag wurden die Schläuche entfernt, und Björn war in der Lage, etwas Nahrung und Wasser zu sich zu nehmen. Zum ersten Mal seit vielen Monaten konnte er seinen wundgelegenen Körper drehen und auf der Seite schlafen. Welche Erleichterung! Am nächsten Tag konnte er auf der Bettkante sitzen und seine Füße baumeln lassen. Bald fing er an, wieder laufen zu lernen. Er wurde von der Intensivstation auf eine normale Kran­kenstation verlegt. Björn hatte allen Grund, guter Laune zu sein, aber er war es nicht. Im Gegenteil, er war völlig niedergeschlagen. Er wußte, daß Jesus sein Leben berührt hatte, aber genau dieser Umstand schien seine Niedergeschlagenheit nur zu verstärken. Bilder aus sei­ner Vergangenheit drängten sich immer wieder in seine Gedanken und machten ihm bewußt, daß er ein sündiges Leben gelebt hatte. Er fühlte sich wie erdrückt von einer Schuldenlast.

Voller Verzweiflung sagte er sich schließlich: »Ich muß jemanden finden, mit dem ich reden kann!« An jenem Abend schlich er sich heimlich aus dem Krankenhaus und fuhr im Taxi zur Seemannsmission in der Stadt. Er stellte sich vor und erklärte, daß er gerade aus dem Kran­kenhaus weggelaufen sei. Der Pastor bat ihn herein und rief im Krankenhaus an, um die Angelegenheit zu regeln. Dann ließ er sich in einem Sessel nieder und forderte Björn auf, sein Herz auszuschütten. Als der nun begann, von seinem vergangenen Leben zu erzählen, war es, als wenn Schleusen geöffnet worden wären: Wie ein Sturz­bach sprudelten die Worte aus Björn hervor.

»Moment mal«, unterbrach ihn der Pastor, nachdem er aufmerksam zugehört hatte, »jetzt ist es für Sie an der Zeit, zu erfahren, was Gott über Menschen in Ihrer Situation sagt.« Er öffnete seine Bibel, las verschiedene Bibelstellen vor und beschrieb die schwere Schuld der Menschen und das, was Jesus für uns getan hat. Zum ersten Mal in seinem Leben hörte Björn die »Gute Nach­richt« der Bibel, daß Jesus gestorben ist, um die Strafe für unsere Schuld zu tragen, damit die Menschen Verge­bung empfangen könnten. Er begriff schließlich, daß Jesus heute noch lebt und daß es möglich ist, ihm zu fol­gen und sein Leben seiner Regie zu überlassen. Dann stellte ihm der Pastor geradeheraus die entscheidende Frage: »Sie wissen jetzt, daß Jesus Ihr Leben berührt hat und Sie ruft, ihm zu folgen. Was wollen Sie tun?«

Björn entschloß sich, die Herausforderung anzuneh­men und Jesus nachzufolgen. Er und der Pastor beteten zusammen. Als Björn die Seemannsmission verließ, war er ein neuer Mensch. Er war so verwandelt, daß es jedem auffiel. Sogar in den Krankenhausaufzeichnungen wurde ein Wechsel von einem anhaltenden Zustand der De­pression zur Ausgeglichenheit vermerkt. Eine Woche später, am 26. Oktober 1967, wurde Björn aus dem Kran­kenhaus entlassen. Er ging nach Hause, fest entschlos­sen, ein ganz neues Leben zu führen. Seine Freunde waren skeptisch und sagten ihm im voraus, daß diese Veränderung nicht länger als ein paar Tage, höchstens einen Monat andauern würde. Sie sollten sich irren. Gott gebrauchte Björn Kristiansen in entscheidender Weise, um den Dienst der MV Logos ins Leben zu rufen.

Nach einigen Monaten war Björn wieder ganz herge­stellt und ging zurück auf See nach Indonesien. Dort traf er viele Christen und nahm häufig an verschiedenen christlichen Veranstaltungen teil. In dieser Zeit kam ihm der Gedanke, daß ein kleines Schiff die gute Nachricht von Jesus Christus den Menschen auf den 13 000 Inseln Indonesiens bringen könnte. 1970 kehrte er nach Norwe­gen zurück in der Absicht, ein solches Schiff ausfindig zu machen. Während eines Besuches in London nahm er an einem Treffen von Christen teil, die bei der bekannten Schiffahrtsversicherungsgesellschaft Lloyds arbeiteten, und sprach bei dieser Gelegenheit von seiner Idee. Nach der Veranstaltung kam jemand auf ihn zu und erzählte ihm von einer Gruppe namens OM, die seit sechs Jahren für Offiziere, eine Mannschaft und ein Schiff betete.

Björn nahm sofort Kontakt mit dem englischen Kapi­tän auf. Dieser bot Björn die Stellung des ersten Offiziers auf einem Schiff an, das noch nicht existierte. Außerdem bat er ihn, ihm zu helfen, ein geeignetes Schiff zu finden.

Lange Zeit war der englische Kapitän der einzige aus­gebildete Seemann gewesen, der sich dem Schiffsprojekt verpflichtet hatte. In den Augen der meisten verkörperte er das Unternehmen - ein Kapitän ohne Schiff und Mannschaft. Im Jahre 1968 schlossen sich ihm dann Bernhard Erne mit seiner Frau und ihrem kleinen Sohn an.

Bernhard war einige Jahre zur See gefahren und war in dieser Zeit Christ geworden. Er kam dann zu dem Schluß, daß das Leben auf See seinem geistlichen Wachs­tum nicht gerade förderlich war und kehrte nach Hause in die Schweiz zurück, um dort zu arbeiten. Zwei Jahre danach erfuhr er von dem OM-Schiffsprojekt und hatte den starken Eindruck, daß er sich dem anschließen solle. Seine Gemeinde konnte seine Entscheidung nicht verste­hen. Bernhard erzählt:

»Unsere Gemeinde dachte, wir wären überge­schnappt. Man sagte uns: >Ihr schließt euch einer Bewe­gung an, die ihr nicht kennt. Diese Leute reden über Schiffe, ohne etwas davon zu verstehen.< An einem Sonntag predigte der Pastor über Abraham, der auf Got­tes Ruf hin sein Land verließ. Nach der Predigt sagte ich zu meinem Pastor: >Siehst du nun! Gerade hast du über Abraham gepredigt, der auf Glauben hin auszog, weil er vertraute!< >Ja<, sagte der Pastor, >aber der wußte, wer ihn rief.<

Trotz alledem verkauften wir 1968 alle unsere Habe und fuhren nach Belgien. Die OM-Konferenz fand in einer alten, leeren Brauerei statt. Aufgrund eines Schrei­bens von OM nahmen wir an, dort ein fleißig arbeitendes und sich austauschendes Schiffsteam vorzufinden. Als wir in der Brauerei ankamen, wurde uns gesagt, daß wir dem Schiffsteam vorgestellt werden sollten. Ein Mann kam herein, ein typischer Engländer. Es war der engli­sche Kapitän. Danach kam noch ein anderer Mann, der aber wieder wegging. Das war das Schiffsteam! Anschlie­ßend zeigte man uns, wo wir schlafen sollten. Sie führten uns in ein Gebäude und zeigten uns einen völlig kahlen, leeren Raum, einfach vier Wände, Fußboden und Decke, sonst nichts! >Das ist euer Zimmer<, sagte man uns. >Wir holen noch etwas, worauf ihr liegen könnt, damit ihr nicht auf dem Boden schlafen müßt.<

Dann gingen sie fort. Wenig später kam einer mit einer Rolle Wellpappe zurück. Die legte er auf den Boden und meinte: >Das wär’s dann, hier...

Blick ins Buch

Weitere E-Books zum Thema: Einführung - Religion - Philosophie

Anleitung zum Philosophieren

E-Book Anleitung zum Philosophieren
Selber denken leicht gemacht Format: PDF

Mit diesem Buch werden Sie Ihren Intelligenzquotienten steigern. Sie lernen die wichtigsten Philosophen aus Ost und West privat kennen, werden mit philosophischen Gedanken über Themen wie…

Nietzsche

E-Book Nietzsche
Eine philosophische Einführung (Reclams Universal-Bibliothek) Format: PDF

Günter Figal nähert sich dem Philosophen Nietzsche von außen, von seiner Biographie und von den Positionen her, die die Nachwelt ihm zugewiesen hat, um den Leser sodann behutsam, anregend und…

Benedictus de Spinoza

E-Book Benedictus de Spinoza
Eine Einführung (Reclams Universal-Bibliothek) Format: PDF

Spinozas Philosophie ist vor allem (rationale) Metaphysik. Auch seine Ethik, die Psychologie der Affekte, die Lehre von Recht und Staat und seine Religionsphilosophie beruhen auf metaphysischen…

Benedictus de Spinoza

E-Book Benedictus de Spinoza
Eine Einführung (Reclams Universal-Bibliothek) Format: PDF

Spinozas Philosophie ist vor allem (rationale) Metaphysik. Auch seine Ethik, die Psychologie der Affekte, die Lehre von Recht und Staat und seine Religionsphilosophie beruhen auf metaphysischen…

Immanuel Kant

E-Book Immanuel Kant
Vernunft und Leben (Reclams Universal-Bibliothek) Format: PDF

Die ebenso originelle wie fundierte Studie ermöglicht einen neuen Zugang zu Kant, indem sie 'Vernunft und Leben' in einen systematischen Zusammenhang stellt. Aus dem Inhalt: Die Programmatik des…

Das Unendliche

E-Book Das Unendliche
Mathematiker ringen um einen Begriff Format: PDF

Philosophen und Theologen haben über das Unendliche nachgedacht. Doch die wahre Wissenschaft vom Unendlichen ist die Mathematik.Rudolf Taschner gelingt es, diesen zentralen Begriff auch dem…

Das Unendliche

E-Book Das Unendliche
Mathematiker ringen um einen Begriff Format: PDF

Philosophen und Theologen haben über das Unendliche nachgedacht. Doch die wahre Wissenschaft vom Unendlichen ist die Mathematik.Rudolf Taschner gelingt es, diesen zentralen Begriff auch dem…

Philosophiegeschichte

Format: PDF

Wie eine Geschichte der Philosophie zu schreiben ist, ist nicht nur selbst ein systematisches Problem der Philosophie, eine entsprechend verfasste Philosophiegeschichte hat Konsequenzen für die…

Paris - Wien

E-Book Paris - Wien
Enzyklopädien im Vergleich Format: PDF

Eines der zentralen Anliegen des 'Wiener Kreises' ist heute aktueller denn je. Es bestand darin sichtbar zu machen, wie ganz unterschiedliche, weit auseinanderliegende Bereiche wissenschaftlicher…

Weitere Zeitschriften

arznei-telegramm

arznei-telegramm

Das arznei-telegramm® informiert bereits im 53. Jahrgang Ärzte, Apotheker und andere Heilberufe über Nutzen und Risiken von Arzneimitteln. Das arznei-telegramm®  ist neutral und ...

Berufsstart Gehalt

Berufsstart Gehalt

»Berufsstart Gehalt« erscheint jährlich zum Sommersemester im Mai mit einer Auflage von 50.000 Exemplaren und ermöglicht Unternehmen sich bei Studenten und Absolventen mit einer ...

Berufsstart Bewerbung

Berufsstart Bewerbung

»Berufsstart Bewerbung« erscheint jährlich zum Wintersemester im November mit einer Auflage von 50.000 Exemplaren und ermöglicht Unternehmen sich bei Studenten und Absolventen mit einer ...

Das Grundeigentum

Das Grundeigentum

Das Grundeigentum - Zeitschrift für die gesamte Grundstücks-, Haus- und Wohnungswirtschaft. Für jeden, der sich gründlich und aktuell informieren will. Zu allen Fragen rund um die Immobilie. Mit ...

Das Hauseigentum

Das Hauseigentum

Das Hauseigentum. Organ des Landesverbandes Haus & Grund Brandenburg. Speziell für die neuen Bundesländer, mit regionalem Schwerpunkt Brandenburg. Systematische Grundlagenvermittlung, viele ...

Die Versicherungspraxis

Die Versicherungspraxis

Behandlung versicherungsrelevanter Themen. Erfahren Sie mehr über den DVS. Der DVS Deutscher Versicherungs-Schutzverband e.V, Bonn, ist der Interessenvertreter der versicherungsnehmenden Wirtschaft. ...

DSD Der Sicherheitsdienst

DSD Der Sicherheitsdienst

Der "DSD – Der Sicherheitsdienst" ist das Magazin der Sicherheitswirtschaft. Es erscheint viermal jährlich und mit einer Auflage von 11.000 Exemplaren. Der DSD informiert über aktuelle Themen ...

Euro am Sonntag

Euro am Sonntag

Deutschlands aktuelleste Finanz-Wochenzeitung Jede Woche neu bietet €uro am Sonntag Antworten auf die wichtigsten Fragen zu den Themen Geldanlage und Vermögensaufbau. Auch komplexe Sachverhalte ...