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E-Book

Erziehungskompetenz - Was Eltern und Familien stark macht

AutorUrs Fuhrer
VerlagHogrefe AG
Erscheinungsjahr2007
Seitenanzahl350 Seiten
ISBN9783456743707
FormatePUB/PDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis26,99 EUR

Wie kann gute Erziehung heute aussehen? Was brauchen Kinder wirklich? Die wichtigste Botschaft dieses Buches ist: Bedingungslose Liebe schenken, Grenzen setzen und Selbstvertrauen fördern – das sind die Eckpfeiler einer entwicklungsförderlichen Erziehung. Müttern und Vätern wird erläutert, was es bedeutet, in Familien, speziell auch in Scheidungs-, Stief- und Patchworkfamilien zu leben, und was dabei in der Erziehung wichtig ist. Ebenso wird deutlich, dass Kinder andere Kinder brauchen und dass die Erfahrungen mit der Schule, die neuen Medien (Fernseher, Video, Computer, Handy) sowie Werbung und Konsum das Kinderleben stark beeinflussen. Dabei kann Erziehung auch schief gehen, wenn Kinder verwöhnt, misshandelt, mit Gewalt gezüchtigt oder gar vernachlässigt werden. Deswegen sollten Eltern wissen, wie sie an sich selbst Erziehungsfehler erkennen und was sie dagegen tun können. Urs Fuhrer ist seit 1994 Inhaber des Lehrstuhls für Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie am Institut für Psychologie I der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und Mitglied zahlreicher nationaler und internationaler wissenschaftlicher Gesellschaften. Er hat 2005 beim Verlag Hans Huber das «Lehrbuch Erziehungspsychologie» publiziert. Seine aktuellen Forschungsschwerpunkte bewegen sich im Schnittfeld von Entwicklungs-, Erziehungs- und Familienpsychologie.

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Kapitelübersicht
  1. Inhalt und Vorwort
  2. Die Kunst guter Erziehung: eine Einfu¨hrung
  3. 1. Kapitel: Eltern mit Kindern in unserer Leistungsgesellschaft
  4. 2. Kapitel: Familienbeziehungen
  5. 3. Kapitel: Familie im Wandel
  6. 4. Kapitel: Was Kinder von ihren Eltern wirklich brauchen
  7. 5. Kapitel: Was gute Erziehung ausmacht
  8. 6. Kapitel: Erziehungsfehler: Ursachen, Folgen und Auswege
  9. 7. Kapitel: Kinder brauchen Kinder
  10. 8. Kapitel: Medien in Kinderhand und Kinder als Konsumenten
  11. 9. Kapitel: Eltern und Lehrer: Kooperation statt Konfrontation
  12. 10. Kapitel: Integrative Elternbildung
  13. Adressen im Internet: Wo Eltern Rat und Unterstu¨tzung finden
  14. Literatur
  15. Autoren und Sachwortregister
Leseprobe
1. Kapitel Eltern mit Kindern in unserer Leistungsgesellschaft (S. 19-20)

Eltern sind in Erziehungsfragen tief greifend verunsichert und mit ihren Kindern häufig überfordert. In der Folge nehmen die Probleme der Kinder zu: Kinder können kaum zuhören, vermögen es nicht mehr, fehlerfrei zu lesen und zu schreiben, wissen sich nicht mehr zu benehmen. Moderne Eltern wollen nicht autoritär sein, sie wollen auch nicht erziehen, wie sie von ihren eigenen Eltern erzogen worden sind. Elterliche Konflikte, Trennungen und Familienarmut tragen mit dazu bei, dass Eltern ihre Kinder nicht mehr positiv zu erziehen vermögen. Solche Pressemeldungen sind kein Einzelfall. Fast tagtäglich ist zu lesen, dass Kinder aufgrund von Erziehungsunsicherheit und -resignation der Eltern kaum noch Grenzen kennen. Es wird von seelisch verwahrlosten Kleinkindern, verhaltensauffälligen und an Gesundheitsproblemen leidenden Grundschülern oder von gewaltbereiten Jugendlichen berichtet. Wer solche Nachrichten liest, gleichzeitig als Mutter oder Vater die Erfahrung macht, dass Klassenkameraden und Schulfreunde der eigenen Kinder kaum noch Grenzen kennen, wird sich früher oder später fragen: Warum läuft in der Erziehung so manches falsch? Was macht Eltern im Umgang mit den Kindern so unsicher? Warum fühlen sich viele Eltern in der Erziehung überfordert? Der Beantwortung dieser Fragen widmet sich das erste Kapitel.

Gesellschaftliche Widersprüche und verunsicherte Eltern

Wären alle Kinder gleich, wäre Erziehung nicht gerade ein Kinderspiel, aber doch sehr viel einfacher. Kinder sind jedoch sehr unterschiedlich – und ihre Eltern sind es auch. Eltern haben oft sehr unterschiedliche Vorstellungen darüber, was Kinder brauchen. In der Folge fühlen sich viele Mütter und Väter im Spagat zwischen überholten Modellen von autoritärer und antiautoritärer Erziehung verunsichert. Überall grassiert die Angst vor falscher Erziehung. Allein schon wegen der negativen sprachlichen Assoziationen im Sinne von «ziehen» und «Zucht» wird Erziehung von vielen Eltern abgelehnt. So hat sich bei zahlreichen Konflikten des Alltags ein nervendes Herumverhandeln mit Kindern entwickelt: Fernsehen, Konsum von Süßigkeiten, Kleidungsfragen, Hausaufgaben, Ausgeh- und Schlafenszeiten unterliegen permanenter Verhandlungen. Dabei haben viele Eltern den Mut zur Erziehung verloren. In der Konsequenz wird Kindern kein verbindlicher Vergleichsmaßstab zur Orientierung mehr verfügbar gemacht. Eltern und Kinder machen auf kumpelhaft cool und Kinder lernen kaum noch Grenzen kennen.

Bei einem Anteil von durchschnittlich bis zu 20 Prozent psychisch gestörter Kinder (Ihle & Esser, 2002) ist es verständlich, dass Eltern den vermeintlichen Experten mit der einfachen Lösung herbeisehnen.
Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Inhalt und Vorwort6
Die Kunst guter Erziehung: eine Einfu¨hrung12
1. Kapitel: Eltern mit Kindern in unserer Leistungsgesellschaft20
Gesellschaftliche Widerspru¨che und verunsicherte Eltern21
Was Kindern heute Stress bereitet26
Was Kinder glu¨cklich macht, was sie schu¨tzt und stärkt32
Kinder fordern ihre Eltern heraus37
Elterliche Erziehung ist wichtig – nicht nur die Gene41
Zusammenfassung44
Buchtipps45
2. Kapitel: Familienbeziehungen46
Familie als intimes Beziehungssystem u¨ber Generationen47
Die Beziehungen der Eltern zu ihren Kindern50
Eltern mit Geschwister- und Stiefgeschwisterkindern54
Die Elternbeziehung60
Großeltern, Eltern und Enkelkinder62
Zusammenfassung66
Buchtipps67
3. Kapitel: Familie im Wandel68
Prekäre Bedingungen in heutigen Familien69
Scheidung und Elternverantwortung fu¨r das Kindeswohl74
Alleinerziehende Eltern, Stief- und Patchworkfamilien85
Mu¨tterliche Erwerbstätigkeit als Gewinnfu¨r Kinder und Mu¨tter93
Vorschulkinder in Kinderkrippen100
Zusammenfassung103
Buchtipps104
4. Kapitel: Was Kinder von ihren Eltern wirklich brauchen106
Geborgenheit und beständige Liebe107
Körperliche Unversehrtheit und Sicherheit111
Individuelle und entwicklungsgerechte Erfahrungen114
Grenzen und Strukturen117
Bindungssicherheit119
Zusammenfassung130
Buchtipps130
5. Kapitel: Was gute Erziehung ausmacht132
Autoritative Erziehung133
Kindern Liebe und Wertschätzung geben140
Kindern Grenzen setzen145
Kinder nicht u¨berwachen, aber informiert sein149
Kinder im Streben nach Autonomie unterstu¨tzen150
Zusammenfassung158
Buchtipps159
6. Kapitel: Erziehungsfehler: Ursachen, Folgen und Auswege160
Überbehu¨tung und Verwöhnung160
Vernachlässigung164
Körperliche und psychische Misshandlung167
Bestrafung und gerechte Strafen174
Gewaltfreie Erziehung177
Zusammenfassung183
Buchtipps185
7. Kapitel: Kinder brauchen Kinder186
Gleichaltrige und Freunde in der Kindheit187
Das Verhältnis der Eltern zu den Freunden ihrer Kinder193
Eltern mit jugendlichen Kindern: Loslassen und Haltgeben196
Wie Gleichaltrige die Entwicklung Jugendlicher fördern201
Stören oder fördern sich die Beziehungen zu Eltern und Freunden?207
Zusammenfassung211
Buchtipps212
8. Kapitel: Medien in Kinderhand und Kinder als Konsumenten214
Fernsehen: Der (un)heimliche Erzieher in der Familie214
Fernsehen und Computerspiele – der Weg zur Gewalt?219
Kinder und Jugendliche surfen im Internet226
Handys in Kinderhand232
Kinder sollen Taschengeld bekommen – denn Sparen will gelernt sein239
Zusammenfassung245
Buchtipps246
9. Kapitel: Eltern und Lehrer: Kooperation statt Konfrontation248
Familie und Schule im Zusammenhang248
Schule belastet Eltern und Kinder254
Wie Eltern die Schulleistung ihrer Kinder beeinflussen259
Wie Schule und Elternhaus kooperieren können262
Zusammenfassung269
Buchtipps270
10. Kapitel: Integrative Elternbildung272
Eltern in ihrer Erziehungsverantwortung stärken273
Wissen, was Kinder brauchen277
Eltern und Familien stärken279
Elternkurse und Online-Elterntraining287
Familienzentren und lokale Präventionsnetzwerke295
Zusammenfassung299
Buchtipps300
Adressen im Internet: Wo Eltern Rat und Unterstu¨tzung finden302
Literatur322
Autoren und Sachwortregister340

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