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E-Book

Arschlochpferd 2 - Scheiß auf den Halsring

AutorNika S. Daveron
VerlagIn Farbe und Bunt Verlag
Erscheinungsjahr2018
Seitenanzahl216 Seiten
ISBN9783959360692
FormatePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis8,99 EUR
Was einst mit einem Satire-Projekt auf Social Media begonnen hat, ist mit über 45.000 Followern und tausenden von verkauften Büchern längst zum Kultphänomen in der Reiterwelt geworden. Immer noch nimmt der Blog Arschlochpferd täglich die Online- und Offline-Gemeinschaft der Reiterinnen und Reiter aufs Korn - und auch diese Fortsetzung vom Buch zur Seite präsentiert wieder brandneue, urkomisch-bissige Geschichten über die Kuriositäten des Reiterlebens. Denn ein Pferd zu haben oder zu betreuen reicht in Zeiten der sozialen Netzwerke bekanntlich noch lange nicht. Man muss sein Tier, vor allem aber sich selbst im besten Licht präsentieren, mit Abstammung, Erfolgen und Auszeichnungen prahlen ... oder zumindest so tun, als gäbe es diese. Dieses Buch entführt Sie einmal mehr in die Abgründe des Reiter-Netzwerks. Begleiten Sie Dressursusi auf ihrer vermeintlichen Erfolgsgeschichte als Turniercrack, Instagram-Model, Möchtegern-Influencer und bei ihren ehrgeizigen Versuchen, sich den schönen Hendrik zu angeln. Der steht dummerweise auf Westernreiter und korrekte Pferdehaltung. Und was ihr Pferd so kann und will, das interessiert Dressursusi wenig. Immerhin sieht sie auf ihm blendend aus. Immer und in jeder Lebenslage. Und der Rest der Welt muss zusehen ... Aus dem Inhalt: Vorwort Kapitel 1: Kauf beim Profi! Kapitel 2: Was muss man eigentlich machen, bevor man ein Pferd kauft? Kapitel 3: Endlich ein Dressurkracher Kapitel 4: Wie man sein Reitabzeichen (nicht) macht. Kapitel 5: Frag das Internet Kapitel 6: Reitabzeichen mit einem Arschlochpferd Kapitel 7: Selfies statt Stallharmonie Kapitel 8: Wer Unrecht hat ... zieht um Kapitel 9: Jetzt aber richtig! Kapitel 10: Schlaufzügel sparen das Fitnessstudio Kapitel 11: Krankenhaus-Lambada Kapitel 12: Alle doof, inklusive Mutti Kapitel 13: Intelligenzunbeteiligt Kapitel 14: Problemlösung à la Dressursusi Kapitel 15: Nieder mit den Freizeitreitern Zusatzkapitel: Was aus allen Beteiligten geworden ist

Nika S. Daveron kann - anders als auf den in diesem Buch gezeigten Bildern - auch anständig reiten. Trotz Reitabzeichen versaute ihr ihre ausgeprägte Wespenphobie leider die Karriere als Springreiterin. So stieg sie beruflich auf Rennpferde um - haben diese doch den Vorteil, einfach schneller als Wespen zu sein. Die Arbeit gefiel ihr letztendlich so gut, dass sie sich einen Galopper mit nach Hause genommen hat. Ihre ganz eigenen Erfahrungen mit der Reiterwelt teilt sie täglich auf ihrem erfolgreichen Arschlochpferd-Blog und kann als Autorin trotz ihres jungen Alters nicht nur dank des gleichnamigen Buchs auf eine erfolgreiche schriftstellerische Karriere blicken.

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Leseprobe

Kapitel 1: Kauf beim Profi!


 

 

Wer auf Turniere gehen möchte – und zwar erfolgreich – kommt um einen Besuch beim Züchter oder beim Händler nicht herum, denn nur die Pferde dort haben die begehrte Abstammung, die man benötigt. Na klar, es gibt auch Glücksgriffe bei Privatpersonen, aber generell ist man in der professionellen Zucht einfach besser bedient, denn das schicke Allround-Pferd ist dort liebevoll aufgezogen und genau auf seine Aufgabe vorbereitet worden. So machen das die Profis.

Unsere Dressursusi hat ein ansprechendes Startkapital und möchte jetzt eines dieser Allroundtalente erwerben, denn es wird langsam Zeit. Jünger wird sie nämlich nicht, und ihre Eltern haben endlich nachgegeben. Denn Dressursusi ist inzwischen zarte achtzehn und damit volljährig. Außerdem hat sie ein super Abitur hingelegt. Da können einem die Eltern ruhig mal ein Pferd für 10.000,00 Euro aufwärts kaufen und eine Schibbi-Schabbi-Kolli für mindestens einen Tausender. Das ist Dressursusis gutes Recht, ja quasi schon die elterliche Pflicht, dem Kind endlich den weiten Weg in die Turnierreiterei zu ermöglichen. Susis Reitbeteiligung geht schließlich gerade in Rente. Und die hat ihr doch schon ein paar Schleifen eingebracht sowie das Wissen für den Basispass beschert. Da ist dieser Schritt doch die absolut logischste Konsequenz.

Die gequälten Eltern haben also nachgegeben und lassen die Tochter machen. Etwas anderes bleibt ihnen sowieso nicht übrig, und Ahnung von Pferden haben sie leider auch nicht; da soll das Kind eben selbst entscheiden, welchen Dressurkracher es kauft.

Zum Glück hat Dressursusi ein paar Freundinnen aus dem heimischen Nobelstall, und die helfen fleißig mit. Eine von denen kauft auch bald ihr erstes eigenes Pferd, die Chayenne. Also das Mädel heißt Chayenne, nicht das ins Auge gefasste Pferd. Heutzutage haben die ja alle so komische Namen, da ist Dressursusi mit Susanne echt noch harmlos. Chayenne Catherine Noire Waldmann jedenfalls, so der volle Name, hilft Dressursusi nun dabei, ein Pferd zu finden. Im Internet natürlich, da kann man sich die Züchter genau ansehen und auch mal googeln, ob die denn auch wirklich seriös sind und wie viele Schlöppen die Nachwuchspferde schon ergattert haben.

Aber was soll es werden? Die Abstammung ist schon extrem wichtig, mal völlig davon abgesehen, was das künftige Pferd so können soll.

Chayenne weiß nämlich als bestens informierte Helferin, dass manche Vererber gewisse Klischees bedienen. Daher muss sie definitiv davon abraten, manche Pferde auch nur anzugucken. Bekanntlich wird man davon ja mindestens schwarz; schlimmstenfalls trägt man einen bleibenden Schaden davon.

Denn: Wenn die Abstammung stimmt … spinnt das Pferd.

 

 

Pilot

Achtung! Bei diesem Vererber ist Panik angesagt. Was Pilot-Nachkommen alles anstellen und welchen Hau sie weghaben, darüber könnte man Bücher schreiben. Irrsinn mit Unsinn, etwas in dieser Art scheint das Haus Pilot sich gedacht zu haben; und wäre es ein Haus in Game of Thrones, das wäre sein Wahlspruch.

 

Platini

Die schönsten Köpfe für die stursten Köpfe. Was ein Platini nicht will, das macht er nicht, und er setzt das auch mit absoluter Konsequenz durch, selbst wenn er dafür richtig schmuddelig werden muss. Sieht dabei aber immer super aus!

 

Florestan

Mit dem Kopf durch die Wand, selbst wenn sie aus Beton ist. Dabei ist völlig irrelevant, was der Reiter will. Sollte es je eine Kreuzung aus Platini und Florestan geben, müsste Frau Merkel einpacken. Das Pferd hätte nach mindestens drei Monaten die Weltherrschaft an sich gerissen. Heu für alle!

 

Landadel

Wenn sie denn mal laufen, laufen sie schön. Aber nur wenn. Landadel-Nachkommen haben das Montagspferd gepachtet. Weil sie aber so schön laufen, verzeiht man ihnen, dass sie meist gar nicht laufen.

 

Sandro Hit

Die Nervensägen unter den Pferden. Sandro Hits gehen sogar den Artgenossen auf den Keks, was zur leichten Montagspferdigkeit führt, denn wenn die Weidegenossen genervt sind, gibt es Kloppe.

 

Gotthard

Wo Gotthard drin ist, da ist auch Blödsinn drin. Gotthards haben ihre berühmten fünf Minuten, und die sollte man besser aussitzen, sonst sitzt man nämlich unten.

 

Ladykiller

Wenn das Pferd schon »Killer« im Namen hat, muss das seinen Grund haben. Manche nennen Ladykiller-Sprösslinge charakterstark. Andere nennen sie bescheuert.

 

Weltmeyer

Hier gibt’s alle Vorurteile auf einmal! Schlechter Rücken, sie können nicht springen, und blöd sind sie noch obendrein. Gezüchteter Wahnsinn scheint bei Weltmeyer bei der Abstammung auf jeden Fall ein Ziel gewesen zu sein.

 

Lauries Crusador

It’s Showtime! Lauries Crusador, die große Gaga-Show! Nur jetzt in Ihrer Reithalle. Kommen Sie und überzeugen Sie sich selbst von einer Menge Blödsinn auf vier Beinen.

 

Colonels Smoking Gun

Wenn es nicht bunt ist, ist es vom Milchmann. Ein Gunner ist bunt und … bunt! Das muss doch reichen. Aber ein absoluter Hit bei den Westernreitern. Und alle, die etwas auf sich halten, benennen ihr Pferd auch nach Papi Colonels Smoking Gun. Wenn kein Gun drin ist, dann ist es auch keiner. Oder eben vom Milchmann.

 

Donnerhall

Donnerhalls strampeln toll und verlieren dabei öfter mal ihre Reiter. Sie sehen auch nicht so hübsch aus. Aber sie strampeln. Wer stellt da noch Fragen?

 

Rubinstein

Rubinsteins strampeln genauso schön wie Donnerhalls, sind aber eher Montagspferde. Man kann sich also aussuchen, ob man lieber strampeln und runterfallen oder strampeln und ständig von der Hallenbande den anderen Strampelpferd-Reitern beim Fallen zusehen möchte.

 

Furioso

Hier ahnte man wohl schon, dass irgendwann in Mad Max: Fury Road ein fast gleichnamiger Charakter vorkommen würde und hat sich dementsprechend angepasst. 3 Stunden Action sind bei diesen Pferden sehr willkommen, und wenn sonst nichts explodiert, tut es auf jeden Fall der Furioso-Nachkomme.

 

Der Clou

War was? Leider eingeschlafen. Für Der Clous sind Ponykarussells erfunden worden. Und die wären noch glücklich damit.

 

Cor De La Bryere

Das sind die Irren! Nie mit der G-Linie kombinieren. Dann geht es erst richtig los! Und auf der Weide bleiben die Biester auch nicht stehen, die springen ja über alles drüber. Allerdings kommt Cor De La Bryere-Irrsinn gar nicht mehr so oft vor – ist zu weit hinten.

 

Pik As

Pik As – manche nennen es selbstbewusst. Andere nennen es unverschämt.

 

Der Löwe

Der Löwe vererbte vor allem eins nicht: seine Größe. Was prinzipiell nicht schlecht ist.

 

 

Nach diesen vielen Erklärungen brummt Dressursusi der Kopf. Das ist ja blöd. Was nimmt man denn da?

»Auf keinen Fall was mit zu viel Blut«, sagt weise die Chayenne. »Die sind ja alle bescheuert.«

Na schön, das leuchtet Dressursusi noch ein. Aber diese negativen Erfahrungswerte, die viele Reiter im Netz gepostet haben, lassen sie doch ein wenig unsicher werden.

»Kann man nicht einfach ein Pferd mit unbekannter Abstammung nehmen? Da gibt es ja sicher auch nette …«

Chayenne ist empört. »Das geht ja gar nicht! Da wirst du direkt schlechter beurteilt. Da kannst du gleich mit einem Pony ins Viereck. Oder«, sie schüttelt sich, »mit einem Tinker!«

Nee, also das will Dressursusi definitiv nicht. Also? Ein Telefonat mit ihrer Reitlehrerin muss her, die weiß doch immer alles, solange man es mit einer Gerte und einem Paar Sporen kurieren kann.

»Und es sollte schon lackschwarz sein«, meint Chayenne. »Bloß kein Fuchs. Den sehen die Richter nicht gern.«

Gott sei Dank, Dressursusi mag sowieso Füchse nicht so gern. Ob man ihr mal das Sprichwort »Ein gutes Pferd hat keine Farbe« näherbringen sollte? Nein. Verwirren wir sie nicht mit Tatsachen.

Seufzend wählt Dressursusi die Nummer ihrer Reitlehrerin Denise, die wie immer total busy ist und erst beim zweihundertsten Klingeln abnimmt. Mit einem unglaublich freundlichen: »Was?« geht sie ans Telefon. Die Frau weiß, wie man mit Kunden umgeht.

»Hallo, hier ist die Dressursusi, ich suche ein schönes Allroundpferd für mich.«

»Und was hab ich damit zu tun?«

»Ich dachte, du wüsstest eins. Habt ihr nicht gerade was Schönes zu verkaufen?«

»Bleib mal dran.« Obwohl es ein bisschen entfernt vom Mikrofon geschieht, hört Dressursusi immer noch, wie Denise eine Reitschülerin zusammenfaltet: »Wenn du nicht endlich die Fersen runtermachst, dann hack ich sie dir ab.«

Stimmt, Reitstunden bei Denise sind ja immer ein bisschen wie aus dem Film Full Metal Jacket.

»Ich kann mal gucken. Meine Bekannte ist Züchterin, die hat bestimmt was für dich. Was soll’s denn kosten?«

»Sag, dass Geld keine Rolle spielt«, raunt schnell die Chayenne. »Sonst sucht die dir nur Schrott raus.«

Als Denise das Zauberwort hört, ist sie plötzlich pissfreundlich. »Dann rufe ich dich nachher zurück. Moment … Kevin! Wenn du nicht selbstständig auf diesen 1,80-m-Gaul hochkommst, dann bist du bei mir falsch!«

Ach, die Denise. Die muss man einfach lieben. Auch wenn man knapp einen Meter groß ist und Kevin heißt.

»Wow, super«, sagt träumerisch unsere Dressursusi. Die Denise wird ihr sicher ein...

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