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E-Book

Athletiktraining für sportliche Höchstleistung

AutorDaniel Lewindon, David Joyce
Verlagriva Verlag
Erscheinungsjahr2016
Seitenanzahl448 Seiten
ISBN9783864138225
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis24,99 EUR
Längst ist klar, dass ein Spitzensportler, um zu den Besten seiner Disziplin zu gehören, nicht nur sein Spiel oder seine Sportart trainieren, sondern auch sportartspezifische Fitness und Kondition aufbauen muss. Dieses sogenannte Athletiktraining, das den Sportler fit macht für die spezifischen Anforderungen seiner Sportart, ist heute in aller Munde und wird im Profisport ganzjährig durchgeführt. Athletiktraining für sportliche Höchstleistung setzt neue Maßstäbe in Sachen sportliche Leistungsfähigkeit. Zahlreiche internationale Experten für Athletiktraining, Coaching und Rehabilitation gewähren dem Leser Einblicke in ihr richtungweisendes Wissen und die Techniken, die sie bereits erfolgreich bei Olympiateilnehmern, Spitzenathleten sowie den Topteams der NBA, NFL, MLB, der englischen Premier League, international aktiven Rugby-Mannschaften und Teilnehmern der Tour de France eingesetzt haben. Die neuesten Ergebnisse aus der Wissenschaft werden mit bewährten Trainingsprogrammen kombiniert. So erfährt der Leser, wie man Kraft in Schnelligkeit übersetzt, die aerobe Kapazität erhöht und anaerobe Leistung erzeugt oder während der Saison die Kondition auf dem höchsten Level hält. Athletiktraining für sportliche Höchstleistung ist der ultimative Ratgeber für die Entwicklung aller Aspekte athletischer Leistungsfähigkeit. Es ist ein Handbuch, das jeder ambitionierte Trainer, Physiotherapeut und Athlet in seinem Regal haben sollte.

Daniel Lewindon hat ebenfalls Sportwissenschaft und Sportmedizin studiert. Er blickt auf über 10 Jahre Erfahrung im Spitzensport zurück und ist seit fünf Jahren als Physiotherapeut der englischen Rugby-Nationalmannschaft tätig. Darüber hinaus ist er beratender Physiotherapeut für die von Red Bull gesponserten Extremsportler. Er lebt in Market Harborough, England. David Joyce hat Sportwissenschaft und Sportmedizin studiert. Er hat nicht nur mehrere Weltmeister und Olympiateilnehmer trainiert und rehabilitiert, sondern auch über 100 Landesmeister und 300 Mitglieder verschiedener Nationalmannschaften. Joyce ist der erste ausländische Athletiktrainer, der mit dem chinesischen Olympiakader zusammengearbeitet hat, und trainiert zurzeit die Rugbymannschaft Western Force in Perth. Er lebt in Westaustralien.

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Leseprobe

KAPITEL 1

Die Evaluierung athletischer Fähigkeiten

Mike McGuigan, PhD, CSCS*D

Sports Performance Research Institute New Zealand, AUT University

Um Athleten für hohe Leistungen vorzubereiten, muss man ihre körperlichen Grundeigenschaften fachgerecht beurteilen können. Trainer und Sportwissenschaftler verfolgen im Rahmen ihrer Betreuung von Athleten zwei Hauptziele:

Die Verbesserung der körperlichen, technischen und mentalen Fähigkeiten der Athleten, damit sie die höchstmögliche Leistung erreichen.

Die Entwicklung eines präzise kontrollierten Trainingsprogramms, das dafür sorgt, dass die maximale Leistung eines Athleten zum richtigen Zeitpunkt innerhalb der Saison, das heißt für die einzelnen Wettkämpfe oder Matches, verfügbar ist.

Diese Ziele lassen sich nur erreichen, wenn das Fundament stimmt und der Athlet über eine robuste Physis verfügt. Um diese Robustheit zielgerichtet aufbauen zu können, müssen wir die körperlichen Fähigkeiten unserer Athleten bestimmen. Ohne dieses Wissen ist es schwierig, effektive Trainingsprogramme zu entwerfen. Dieses Kapitel zielt darauf ab, ein Verständnis dafür zu vermitteln, wie sportmotorische Testverfahren ablaufen und wie man geeignete Tests auswählt, um ein vollständiges, akkurates Bild der Stärken und Schwächen eines Athleten zu erhalten. Zudem werden die effektivsten Methoden vorgestellt, um die Ergebnisse so zu präsentieren, dass ein strategischer Ansatz für die Verbesserung der athletischen Leistungsfähigkeit entwickelt und allen Beteiligten nahegebracht werden kann.

Die Anforderungen des Sports und des Teams verstehen

Trainer und Wissenschaftler sind schon lange daran interessiert, die Fähigkeiten von Athleten zu bewerten. So maß zum Beispiel der Physiologe A. V. Hill bereits 1927 die Beschleunigung von Sprintern mit langen Drahtspulen, die er in regelmäßigen Abständen neben einer Laufbahn aufstellte, während die Sportler, die einen Magneten bei sich trugen, daran vorbeilaufen mussten.1 Heute stehen dem Leistungsdiagnostiker zahlreiche Tests zur Verfügung, mit denen sich die körperlichen Eigenschaften von Athleten bewerten lassen. Wenn man nun eine Testbatterie für Athleten erstellt, ist es wichtig, zunächst eine umfassende sport- und personenbezogene Bedarfsanalyse vorzunehmen, um zu ermitteln, welche Tests am besten geeignet sind.

Ebenso wie das Training muss auch die Bewertung der körperlichen Fähigkeiten spezifisch sein; Tests sollten also nicht nur um des Testens willen durchgeführt werden, sondern immer einer exakten Zielsetzung folgen. Die gesammelten Daten müssen aussagekräftig und dazu geeignet sein, die athletische Leistungsentwicklung auf irgendeine Weise zu beeinflussen. Die verwendeten Tests müssen kritisch hinterfragt werden und dürfen nicht nur deshalb Anwendung finden, weil sie schon früher benutzt wurden oder zufällig die technischen Geräte und das Fachwissen hierzu vorhanden sind. Um die strategische Gestaltung eines individualisierten Trainingskonzepts einzuleiten, ist es also unabdingbar, sowohl sport- als auch sportlerspezifische Daten in die Analyse einzubeziehen. Abbildung 1.1 zeigt einen beispielhaften Ansatz, mit dessen Hilfe man geeignete Tests für die Bewertung körperlicher Fähigkeiten auswählen und anwenden kann.

Abbildung 1.1: Test-Retest-Verfahren für die Bewertung körperlicher Fähigkeiten. Ein entscheidendes Kriterium ist die effektive, fortlaufende Bewertung und Präsentation der Ergebnisse, um Trainingsfortschritte zu quantifizieren und die Effektivität des Trainings zu beurteilen.

Es gibt eine Reihe von Gründen, die körperlichen Fähigkeiten von Athleten zu bewerten. Hierzu zählen:

1. Zur Bereitstellung objektiver Informationen über die Wirkung der Trainingsprogramme.

2. Zur Bewertung des Einflusses einer spezifischen Interventionsstrategie.

3. Als Entscheidungsgrundlage für mögliche Programmanpassungen.

4. Zur Maximierung des Verständnisses von Athlet und Trainer bezüglich der Anforde rungen des Sports.

5. Zur effektiven Nutzung der Daten, die infolge neuer Technologien verfügbar sind.

6. Als Beitrag zur Forschung über die Vorbereitungsmaßnahmen von Spitzenathleten.

Ein umfassendes Verständnis für die spezifischen Anforderungen einer jeweiligen Sportart ist absolut erforderlich, denn es hat Auswirkungen auf die Gestaltung von positionsspezifischen Trainingsprogrammen, die sich hinsichtlich der Entwicklung von Ausdauer, Maximalkraft, Schnellkraft, Agilität (Gewandtheit) und Schnelligkeit stark voneinander unterscheiden können. Denn selbst innerhalb einer Sportart (z. B. Netball, Football, Rugby) gibt es teilweise beträchtliche Unterschiede zwischen den einzelnen Spielerpositionen. Indem man Trainingsprogramme und Übungen im Hinblick auf die jeweiligen Anforderungen der Position verordnet, hilft man den Athleten nicht zuletzt auch dabei, sich auf ihre spezifischen Rollen im Spiel vorzubereiten und eine optimale Leistung abzurufen. Zum Prozess der Bedarfsanalyse gehört also nicht nur die Leistungsauswertung der Athleten während des Matchs, sondern auch die Auswahl geeigneter Tests zur Bewertung ihrer körperlichen Fähigkeiten. Dies sollte dabei helfen, individualisierte Trainingsprogramme zu entwickeln, mit denen der Athlet die spezifischen Anforderungen innerhalb seiner Sportart und Position erfüllen kann.

Die Auswahl geeigneter Tests der körperlichen Kompetenz

Selbstverständlich kommt es zunächst darauf an, geeignete Tests zur Bewertung der körperlichen Kompetenz von Athleten auszuwählen. Zwei zentrale Gütekriterien für die Entwicklung eines Protokolls zur Bewertung athletischer Fähigkeiten sind Validität und Reliabilität. Die beiden Begriffe werden oft in einem Atemzug genannt, allerdings handelt es sich dabei um zwei separate Faktoren, die man bei der Auswahl einer Testbatterie berücksichtigen muss.

Ein Labor- oder Feldversuch, der die Leistungsfähigkeit bei der Ausführung einer Übung misst, muss sowohl reliabel (verlässlich) als auch valide (gültig) sein und selbst kleine Veränderungen im Fitnessniveau des Athleten registrieren. Im Zusammenhang mit der Vorbereitung und Durchführung der Datensammlung müssen mehrere Faktoren berücksichtigt werden, um eine möglichst hohe Qualität der Messungen zu gewährleisten. Hierzu zählen:

1. die Ausbildung und Erfahrung der Tester,

2. eine ausreichende Anzahl an Assistenten, damit die Tests effizient durchgeführt werden können,

3. die sorgfältige Vorbereitung der Formulare oder Arbeitsblätter,

4. die Verfügbarkeit präziser und kalibrierter Geräte,

5. die effiziente Gestaltung der Testumgebung,

6. die Struktur der Testsitzung, einschließlich der Reihenfolge, in der die Tests vorgenommen werden,

7. die Gewöhnung der Athleten an die Testverfahren, inklusive unmissverständlicher verbaler und praktisch präsentierter Anweisungen, wie die Tests durchzuführen sind,

8. die Zusage der Athleten, sich bei den Tests maximal anzustrengen.

Eine zentrale Komponente des Testverfahrens ist die Vorbereitung der Testsitzungen, die in großem Maße zur Validität und Reliabilität der Testprotokolle beiträgt. Um sicherzustellen, dass alle Tests ordnungsgemäß ablaufen, empfiehlt es sich, einen oder mehrere Probedurchläufe vorzunehmen.

Gut zu wissen

Validität bezieht sich darauf, ob ein spezifischer Test tatsächlich misst, was er zu messen vorgibt Validität ist wichtig, um zwischen verschiedenen Athleten unterscheiden zu können, und erlangt ihre größte Aussagekraft, wenn man die Testergebnisse verschiedener Sportler einander gegenüberstellt

Reliabilität bezieht sich darauf, wie wiederholbar die Leistung ist Dies lässt sich durch wiederholte Versuche optimal bewerten und ist wichtig, um die Leistung ein und desselben Athleten über einen bestimmten Zeitraum hinweg zu verfolgen

Reliabilität

Die Reliabilität von Tests wird oft als wichtigster Faktor betrachtet, weil sie die Präzision beeinflusst, mit der Athleten, Patienten, Klienten und Studienteilnehmer bewertet werden. Im Spitzensport zum Beispiel ist der Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg in Bezug auf die tatsächlich erbrachte Leistung manchmal so gering, dass man sich absolut sicher sein muss, dass die im Vorfeld durchgeführten Leistungstests reliabel sind. Ganz gleich, welche körperlichen Fähigkeiten man auch misst - man muss unbedingt wissen, ob die verwendete Methode auch wirklich reliabel ist.

Deshalb gibt es auch zur Messung der Reliabilität eine Vielzahl von Methoden. In diesem Zusammenhang spielen folgende Faktoren eine wichtige Rolle:...

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