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Bewältigung von Staatsinsolvenz durch collective action clauses?

AutorMartin Gunkel
Verlagdiplom.de
Erscheinungsjahr2007
Seitenanzahl134 Seiten
ISBN9783836601351
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis48,00 EUR
Inhaltsangabe:Einleitung: Schon vor mehr als 100 Jahren war das Thema der Schuldenrestrukturierung und ein damit verbundener geregelter Rahmenprozess für die Restrukturierung der Schulden insolventer Emittenten aktuell. Ein Souverän im 21. Jahrhundert ist als Emittent mit ähnlichen Problemen konfrontiert wie einer von Unternehmens- oder Eisenbahnanleihen im frühen 20. Jahrhundert. Die Verwendung von Anleihen als Instrument der Schuldenaufnahme bringt im Gegensatz zu Kreditgläubigern eine breit gestreute Gläubigerbasis mit sich. Damit steigt das Koordinationsproblem zwischen Gläubiger und Schuldner, aber auch den Gläubigern untereinander. Die Gläubiger müssen sich auf einen gemeinsamen Nenner in der Restrukturierung einigen. Collective action clauses (CACs) werden in Staatsanleihen verwendet, seitdem sie im 19. Jahrhundert in englischen Unternehmensanleihen erstmals eingebunden wurden. Traditionell werden CACs in Anleihen nach englischem Recht, aber auch in Anleihen nach japanischem und luxemburgischem Recht verwendet. In Anleihen nach deutschem Recht sind sie traditionell nicht enthalten. In Folge der Debatte um einen geordneten Restrukturierungsprozess sind CACs seit Anfang 2003 auch in Anleihen Souveräner, die nach New Yorker Recht emittiert wurden, enthalten. Der Trust Indenture Act (TIA) von 1939 untersagt die Verwendung von Mehrheitswahlklauseln zur Änderungen von Anleihebedingungen in amerikanischen Anleihen. Änderungen von Anleihebedingungen bedürfen nach dem TIA der Einstimmigkeit der Anleihegläubiger. Die CACs sind ein Bündel von Klauseln, die unter anderem spezifizieren wer die Gläubiger in Verhandlungen repräsentiert. Sie enthalten genau beschriebene Mehrheitswahlklauseln (majority action clauses) für die Änderung von Vertragsbedingungen, die sowohl die finanzielle Seite von Anleihen, als auch nichtfinanzielle Anleihebedingungen betreffen (reserved und non-reserved matters). Zudem senken diese Klauseln den Anreiz bzw. die Möglichkeit einzelner Gläubiger gegen den Schuldner gerichtlich vorzugehen, um ihre Forderungen einzuklagen. CACs erhöhen die Erlösquote einer Umschuldung, indem die Dauer der Restrukturierung und die Prozesskosten der Gläubiger reduziert werden. Diese Klauseln entfalten ihre Wirkung erst wenn der Schuldner seinen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommt. Sie haben keinen Einfluss auf die Tragfähigkeit oder Nichttragfähigkeit der Schulden des Emittenten. Eine Eigenschaft der CACs ist, dass sie den Inhalt der [...]

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Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis3
Tabellenverzeichnis6
Abbildungsverzeichnis6
Abkürzungsverzeichnis7
1. Einleitung9
1.1 Ausgangsproblem10
1.2 Begriffliche Definitionen12
1.2.1 Abgrenzung des Staatsbankrotts vom Bankrott der Unternehmung12
1.2.2 Definition der Staatsanleihe15
1.3 Aufbau der Arbeit16
2. Probleme bei Umschuldungen von Staatsanleihen18
2.1 Holdout- / Freerider-Problem18
2.2 Rush to the exit19
2.3 Rush to the court house / rogue creditors20
2.4 Koordinationsproblem21
2.4.1 Koordinationsproblem zwischen den Gläubigern21
2.4.2 Koordinationsproblem zwischen Gläubiger und Schuldner22
2.5 Gläubigervertretungsproblem23
2.6 Aggregationsproblem24
3. Historische Betrachtung26
3.1 Entwicklung der CACs in England und den USA27
3.1.1 Herausbildung der majority action clauses in England27
3.1.2 Historische Bedeutung der majority action clauses in den USA28
3.2 Entwicklung der Anleihemärkte für Souveräne33
3.3 Wandel der Dominanzstellung des Londoner Finanzmarktes hin zum New Yorker Finanzmarkt35
4. Die Klauseln der collective action clauses37
4.1 Schlüsselklauseln40
4.1.1 Majority action clause40
4.1.2 Represantation clause41
4.1.3 Sharing clause41
4.1.4 Non-acceleration clause42
4.2 Bewertung der Verwendung von CACs44
4.3 Treuhänderstruktur von britischen und amerikanischen Anleihen47
4.3.1 Trustee48
4.3.2 Fiscal agent49
4.4 Debatte über CACs50
4.5 Verwendung und Verbreitung von CACs54
4.5.1 Notwendigkeit von CACs58
4.5.2 Verbreitung von Anleihen mit CACs vor und nach Mexiko Anfang 200360
4.5.3 Anleihen nach amerikanischem Recht mit CACs63
4.5.4 Gegenüberstellung der verwendeten Klauseln in den Emissionen desJahres 200365
5. Durchsetzung von CACs auf den Anleihemärkten76
5.1 Hinderungsgründe einer Verwendung von CACs76
5.1.1 Innovationsbedingte Gründe76
5.1.2 Kostenproblem79
5.1.3 Aggregationsproblem89
5.1.4 Transformationsproblem92
5.1.5 Anpassung der verschiedenen nationalen Rechte94
5.1.6 Bewertung der Hinderungsgründe100
5.2 Gründe der erfolgreichen Etablierung102
6. Zukünftige Fragestellungen über CACs106
6.1 Standardisierung von CACs106
6.1.1 Vorteile einer Harmonierung von CACs107
6.1.2 Hinderungsgründe einer Harmonisierung von CACs108
6.2 Einführung von CACs in Konsortialkredite109
7. Fazit113
Literaturverzeichnis115

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