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Delegation von Preiskompetenz an den Verkaufsaußendienst

Eine empirische Analyse ausgewählter Determinanten und Gestaltungsmöglichkeiten

AutorSimone Schmidt
VerlagGabler Verlag
Erscheinungsjahr2008
Seitenanzahl303 Seiten
ISBN9783834998101
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis59,99 EUR
Simone Schmidt untersucht, welche Umwelt-, Unternehmens- und Verkaufsaußendienstfaktoren die Entscheidung der Delegation von Preiskompetenz beeinflussen. Basierend auf einer empirischen Erhebung in der Maschinen- und Anlagenbauindustrie entwickelt sie ein Modell, mit dem die zentralen Einflussfaktoren dieser Entscheidung sowie organisatorische Maßnahmen zur Umsetzung der Preiskompetenz von Verkaufsaußendienstmitarbeitern aufgezeigt werden.

Dr. Simone Schmidt promovierte bei Prof. Dr. Manfred Krafft am Institut für Marketing der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Sie ist als Unternehmensberaterin mit funktionalem Schwerpunkt im Bereich Marketing/ Sales sowie Projekt- und Changemanagement tätig.

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Leseprobe
7.2.2.1 Moderierende Effekte der Unternehmensstrategie (S. 209-210)

Eine Qualitätsführerschaft bedingt u. a. eine Fokussierung auf Kunden mit geringer Preissensitivität, wohingegen eine Kostenführerschaft den Preis in den Vordergrund der Verkaufsverhandlung rückt. Da die verfolgte Strategie eines Unternehmens somit richtungweisend für die Preis- und Vertriebsstrategie ist, wurde ein Einfluss auf die Delegation von Preiskompetenz und die Effekte einzelner Determinanten postuliert.720 Dabei wurde im Rahmen der Konzeptualisierung und Validierung eine Unterscheidung in Qualitäts-, Kosten- und Preisführerschaft vorgenommen. Da ein Unternehmen i. d. R. nur eine dieser Strategien verfolgt, können diese als substitutiv bezeichnet werden. Daher erfolgt eine separate Analyse je Strategie, auch wenn für jede der verfolgten Strategien dieselben Determinanten zur Überprüfung von Interaktionseffekten herangezogen werden.

Bei der Erweiterung des Basismodells um den Moderator „Qualitätsführerschaft" sind im Vergleich zum Basismodell bezüglich der Determinanten nur geringfügige Veränderungen festzustellen (siehe Tab. 52).721 Der Anstieg des Bestimmtheitsmaßes R² ist über alle vier Modelle als eher gering zu bezeichnen. Bezüglich der Verfolgung einer Qualitätsführerschaft wird gemäß Hypothese Mod1a ein negativer direkter Einfluss auf die Delegation von Preiskompetenz angenommen. Die entsprechenden Beta- bzw. Pfadkoeffizienten sind durchgängig insignifikant, so dass diese Hypothese weder widerlegt noch bestätigt werden kann. Die Analyse möglicher moderierender Effekte der Qualitätsführerschaft auf ausgewählte Umweltfaktoren stellt sich wie folgt dar:

- Ein hohe Bedeutung des Preises als Wettbewerbsparameter führt gemäß den Überlegungen zu einem gewissen Zwang zur Gewährung von Preiskompetenz, da der Premiumaspekt im Sinne dieser Strategie am Markt nicht durchgesetzt werden kann (H1b*Mod1a). Diese Vermutung kann bestätigt werden, da mit Ausnahme des reflektiven PLS-Modells durchgängig signifikant positive Beta- bzw. Pfadkoeffizienten zu verzeichnen sind. Die gemäß Basismodell bestätigte positive Wirkungsrichtung eines intensiven Preiswettbewerbs auf den Umfang gewährter Preiskompetenz wird dementsprechend bei Verfolgung einer Qualitätsführerschaft verstärkt.

- Ebenso wie der Einfluss der Preiswettbewerbsintensität durch eine Qualitätsführerschaft verstärkt wird, soll auch der Einfluss der Marktdynamik verstärkt werden (H3*Mod1a). Diese Vermutung kann nicht bestätigt werden. Zwar liegen zwei signifikante Beta- bzw. Pfadkoeffizienten vor, jedoch weist nur das reflektive OLS-Modell das erwartete positive Vorzeichen beim Interaktionseffekt auf. Das reflektive PLS-Modell weist einen signifikanten negativen Interaktionseffekt aus, allerdings ist dabei gleichzeitig auch eine deutliche Verringerung des Pfadkoeffizienten des direkten Effektes der Determinante „Marktdynamik" im Vergleich zum Basismodell bzw. zu den übrigen Modellen dieser Moderatoranalyse festzustellen. Insofern kann dieser moderierende Effekt weder bestätigt noch abgelehnt werden.

- Bezüglich der Wirkung auf den Einfluss der Verhandlungsaggressivität auf das Ausmaß der Delegation von Preiskompetenz wird vermutet, dass bei Verfolgung einer Qualitätsführerschaft ein höherer Spielraum für Nachlässe gegenüber feilschenden Kunden besteht, da die Margen bei Verfolgung dieser Strategie tendenziell höher ausfallen (H4b*Mod1a). Der direkte Effekt der Determinante „Verhandlungsaggressivität" kann im Gegensatz zum Basismodell hier tendenziell bestätigt werden, da der Pfadkoeffizient des formativen PLS-Modells signifikant ist und das postulierte negative Vorzeichen aufweist ( =-0,137, Signifikanzniveau von 5%).

Der Interaktionseffekt dieses PLS-Modells weist zwar das erwartete positive Vorzeichen, jedoch keinen signifikanten Pfadkoeffizienten auf ( =0,048, n. s.). Der erwartete abschwächende Interaktionseffekt wird sogar tendenziell falsifiziert, da der Pfadkoeffizient des reflektiven PLSModells signifikant ist und ein negatives Vorzeichen aufweist ( =-0,148, Signifikanzniveau von 5%). Allerdings ist der direkte Effekt der Determinante „Verhandlungsaggressivität" in diesem PLS-Modell nicht signifikant und zudem gering ( =-0,042, n. s.).
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort6
Vorwort8
Inhaltsverzeichnis10
Abbildungsverzeichnis13
Tabellenverzeichnis15
Abkürzungsverzeichnis18
Symbolverzeichnis20
1 Einleitung22
1.1 Problemstellung22
1.2 Zielsetzung und Aufbau der Arbeit25
2 Begriffliche Grundlagen und Einordnung der Delegation von Preiskompetenz in das Vertriebsmanagement28
2.1 Begriffliche Grundlagen28
2.1.1 Delegation28
2.1.2 Preiskompetenz31
2.1.3 Verkaufsaußendienst35
2.2 Grundprobleme der Außendienststeuerung38
2.3 Vor- und Nachteile der Delegation von Preiskompetenz39
3 Theoretische Ansätze und ihr Erklärungsbeitrag zur Problemstellung44
3.1 Agency-Theorie44
3.2 Motivationstheorien54
3.3 Kontingenztheorie64
4 Stand der bisherigen Forschung67
4.1 Theoretische Forschungsbeiträge67
4.2 Empirische Forschungsbeiträge78
4.3 Zusammenfassung und Identifikation von Forschungslücken85
5 Entwicklung eines konzeptionellen Bezugsrahmens und Hypothesenformulierung88
5.1 Vorstellung des konzeptionellen Bezugsrahmens88
5.2 Konzeptualisierung der Determinanten und Hypothesenformulierung90
5.2.1 Umweltfaktoren90
5.2.1.1 Wettbewerbsintensität und Bedeutung des Preises als Wettbewerbsparameter90
5.2.1.2 Kundenheterogenität93
5.2.1.3 Marktdynamik93
5.2.1.4 Verhandlungsintensität94
5.2.2 Unternehmensfaktoren96
5.2.2.1 Produktkomplexität und Produktprogrammbreite96
5.2.2.2 Monitoring des Verkaufsaußendienstes98
5.2.3 Verkaufsaußendienstfaktoren101
5.2.3.1 Vertrauen in die Verkaufsaußendienstmitarbeiter101
5.2.3.2 Risikoaversion der Verkaufsaußendienstmitarbeiter102
5.2.3.3 Zielkongruenz zwischen Verkaufsaußendienstmitarbeitern und Vertriebsleitung103
5.2.3.4 Informationsvorteil der Verkaufsaußendienstmitarbeiter105
5.3 Konzeptualisierung der Moderatoren und Hypothesenformulierung106
5.3.1 Unternehmensstrategie107
5.3.2 Customer Relationship Management-Orientierung109
5.3.3 Informationstechnologie112
5.3.4 Vergütung des Verkaufsaußendienstes115
6 Grundlagen der empirischen Untersuchung125
6.1 Datenerhebung und -aufbereitung125
6.2 Beschreibung der Stichprobe der Untersuchung128
6.3 Operationalisierung der betrachteten Konstrukte133
6.3.1 Beschreibung der Vorgehensweise133
6.3.2 Operationalisierung des Konstrukts „Preiskompetenz“136
6.3.3 Operationalisierung der Umweltfaktoren139
6.3.4 Operationalisierung der Unternehmensfaktoren142
6.3.6 Operationalisierung der Moderatorvariablen147
6.4 Validierung der betrachteten Konstrukte152
6.4.1 Validierung der reflektiven Konstrukte152
6.4.1.1 Beschreibung der Vorgehensweise152
6.4.1.2 Validierung des Konstrukts „Preiskompetenz“160
6.4.1.3 Validierung der Umweltfaktoren163
6.4.1.4 Validierung der Unternehmensfaktoren und Moderatoren165
6.4.1.5 Validierung der Verkaufsaußendienstfaktoren173
6.4.1.6 Betrachtung des gesamten Messmodells176
6.4.2 Validierung der formativen Konstrukte178
6.5 Verfeinerter Bezugsrahmen nach Konstruktvalidierung181
6.6 Überblick über eingesetzte statistische Analysemethoden192
6.6.1 Regressionsanalyse193
6.6.2 Partial Least Squares-Ansatz194
6.6.3 Berücksichtigung moderierender Effekte199
7 Ergebnisse der empirischen Untersuchung208
7.1 Deskriptive Befunde zur Ausgestaltung und Erfolgswirkung der Delegation von Preiskompetenz208
7.2 Explikative Befunde zur Delegation von Preiskompetenz218
7.2.1 Direkte Effekte auf die Delegation von Preiskompetenz220
7.2.2 Moderierende Effekte auf die Delegation von Preiskompetenz229
7.2.2.1 Moderierende Effekte der Unternehmensstrategie230
7.2.2.2 Moderierende Effekte der CRM-Orientierung237
7.2.2.3 Moderierende Effekte der Informationstechnologie241
7.2.2.4 Moderierende Effekte der Vergütung250
8 Schlussfolgerungen258
8.1 Zusammenfassung258
8.2 Implikationen für das Management263
8.3 Implikationen für die Forschung266
Anhang268
Anhang A: Fragebogen inklusive Notation268
Anhang B: Validierung reflektiver Konstrukte279
Anhang C: Validierung der formativen Messmodelle284
Anhang D: Ergänzende Angaben zu den Ergebnissen der empirischen Untersuchung286
Literaturverzeichnis288

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