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Freiheit, Rechtsstaat und Sozialstaat in Europa.

Forschungssymposium anlässlich der Emeritierung von Universitätsprofessor Dr. jur. Dr. rer. pol. Detlef Merten.

VerlagDuncker & Humblot GmbH
Erscheinungsjahr2010
ReiheSchriften zum Europäischen Recht 131
Seitenanzahl183 Seiten
ISBN9783428525843
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis69,90 EUR
Freiheit, Rechtsstaat und Sozialstaat bilden Kernthemen der rechtswissenschaftlichen Forschung von Detlef Merten, denen anlässlich seiner Emeritierung ein am Deutschen Forschungsinstitut für Öffentliche Verwaltung Speyer abgehaltenes Forschungssymposium gewidmet war. Der vorliegende Band versammelt Vorträge und Podiumsbeiträge von Staatsrechtslehrern und Verfassungsrichtern aus Deutschland und aus dem europäischen Ausland. Zunächst wird der Rechtsstaat in seiner nationalen und in seiner europäischen Dimension behandelt. Die Entwicklung einer europäischen Rechtsstaatlichkeit setzt die Zusammenführung verschiedener nationaler Konzepte voraus, unter denen das deutsche Rechtsstaatsverständnis und die englische rule of law die ausgeprägtesten sind. Die Fusion der aus unterschiedlichen Rechts- und Verfassungskulturen hervorgegangenen staatstheoretischen und staatsrechtlichen Konzepte können nicht ohne Rückwirkung auf die innerstaatliche Diskussion und Begriffsbildung bleiben, wie in den Ausführungen deutlich wird. Der Sozialstaat, mit dem sich Detlef Merten als langjähriger Inhaber des Lehrstuhls für Öffentliches Recht, insbesondere Wirtschaftsverwaltungs- und Sozialrecht an der Deutschen Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer ebenfalls immer wieder in konzeptionellen wie anwendungsbezogenen Beiträgen befasst hat, wird in dem Band sowohl in seiner für Deutschland identitätsstiftenden Dimension und Entwicklung als auch in seiner sozialversicherungsrechtlichen Ausgestaltung untersucht. Dabei werden die Leistungsgrenzen des Sozialstaats herausgearbeitet und die Widersprüche zwischen dem Versicherungsgedanken einerseits und den vom Gesetzgeber verfolgten Versorgungszielen andererseits beleuchtet. Einen mit den Grundthemen des Rechts- und Sozialstaats eng verknüpften Schwerpunkt im Werk von Detlef Merten bilden die Dogmatik und die Durchsetzung der Grundrechte. In den Beiträgen kommt das mit der Freizügigkeit in der Europäischen Union wachsende Interesse an der Grundrechtsvergleichung und insbesondere an der Durchsetzbarkeit der Grundrechte in nationalen wie supranationalen Fallkonstellationen zum Ausdruck. Eine Schlüsselstellung nimmt hier nach wie vor die nationale Verfassungsgerichtsbarkeit ein, an der Detlef Merten als langjähriger Richter am Verfassungsgerichtshof von Rheinland-Pfalz mitgewirkt hat. Doch stehen die nationalen Verfassungsgerichte längst in einem europäischen Gerichts- und Rechtsprechungsverbund, der eine wechselseitige Wahrnehmung und Verarbeitung ihrer Judikaturen fordert. Die Beiträge, darunter zwei zu osteuropäischen Verfassungsgerichten verdeutlichen die bei diesem Austausch noch zu berücksichtigenden unterschiedlichen Kontextbedingungen in Europa.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Vorwort6
Inhaltsverzeichnis8
Jan Ziekow: Vom Wert der Form: Zum Wirken Detlef Mertens10
Entwicklungsperspektiven des Rechtsstaates16
Heinz Schäffer: Entwicklungsperspektiven des Rechtsstaates18
Einleitung/Vorbemerkung – Der Mensch und Wissenschafter Detlef Merten18
I. Zum Begriff des Rechtsstaats19
1. Gesetzesstaat19
2. Verfassungsstaat20
3. Rechtsschutzstaat21
II. Der Rechtsstaat und seine Institutionen22
1. Entwicklung22
2. Zustand – Fortschritte – Defizite24
a) Individueller Rechtsschutz24
b) Normenkontrolle25
c) Ordentliche Gerichtsbarkeit27
3. Präventiver und objektiver Rechtsschutz28
a) Die österreichische „Volksanwaltschaft“29
b) Neue Wege eines vorbeugenden Rechtsschutzes – Präventive Kontrolle und objektiver Rechtsschutz30
aa) Menschenrechtsbeirat30
bb) Rechtsschutzbeauftragte32
(1) Der Rechtsschutzbeauftragte im Rahmen der Strafprozessordnung34
(2) Der Rechtsschutzbeauftragte nach dem Sicherheitspolizeigesetz („Rechtsschutz bei erweiterter Gefahrenforschung“ in der Sicherheitspolizei)36
(3) Der Rechtsschutzbeauftragte nach dem Militärbefugnisgesetz (Rechtsschutz im Bereich militärischer Nachrichtendienste)37
cc) Objektiver Rechtsschutz durch einen Anwalt des öffentlichen Rechts?41
4. Judikative Entwicklung – Intensivierung des Rechtsschutzes41
a) Rechtsstaatlichkeit als Vorgabe im Sinne europäischer Identität und Homogenität – die Rechtsprechung der europäischen Gerichtshöfe42
aa) Rechtsprechung des EuGH42
bb) Rechtsprechung des EGMR44
b) Die neuere österreichische Rechtsprechung zur praktischen Bedeutung des Rechtsstaatsprinzips48
III. Neue Herausforderungen und Entwicklungsperspektiven des Rechtsstaats51
1. Zeitfaktor und Massenverfahren51
a) Zeitfaktor51
b) Massenverfahren52
aa) Der österreichische VwGH52
bb) Der österreichische VfGH53
cc) Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte55
2. Umbau des Rechtsschutzsystems59
a) Landesverwaltungsgerichte59
b) Verbesserungen im Zusammenspiel der Höchstgerichte60
c) Vorläufiger Rechtsschutz61
d) Grundrechtseffektuierung61
e) Staatshaftung62
f) „Enthoheitlichung“63
IV. Entwicklungsperspektiven des Rechtsstaats in Europa63
1. Probleme der Rechtsquellen64
2. Die Grundrechtsbindung der öffentlichen Gewalt in Europa64
3. Sicherheit vs. Freiheit in Europa69
4. Rechtsschutzprobleme in der europäischen Kooperationsverwaltung74
Karl-Peter Sommermann: Entwicklungsperspektiven des Rechtsstaates: Europäisierung und Internationalisierung eines staatsrechtlichen Leitbegriffs76
I. Die wachsende Diffusion der Begriffe „Rechtsstaat“ und „rule of law“76
II. Die Fusion von Rechtsstaat und Rule of Law78
III. Inhalte und Anwendungsbereiche einer internationalisierten Rule of Law85
IV. Internationalisierung der Rechtsstaatlichkeit und Wahrung der nationalen rechtsstaatlichen Standards87
V. Ausblick90
Leistungsgrenzen und Finanzierung des Sozialstaats92
Hans-Jürgen Papier: Leistungsgrenzen und Finanzierung des Sozialstaats94
I. Einleitung94
II. Das Sozialstaatsprinzip in der Verfassungsordnung94
III. Sozialstaat und Abgabenstaat95
IV. Gesetzliche Rentenversicherung96
V. Dimensionen des Sozialstaatsprinzips98
1. Die zeitliche Dimension des Sozialstaatsprinzips98
2. Die freiheitliche Dimension des Sozialstaatsprinzips99
VI. Schluss99
Ferdinand Kirchhof: Leistungsgrenzen und Finanzierung des Sozialstaats102
I. Die Leistungsgrenzen und ihre Ursachen102
II. Die unzureichenden Antworten der Politik102
III. Das Ziel einer einfachen, dauerhaften Sozialversicherung mit rechtssicherer Finanzstruktur103
IV. Die längst fällige Grundentscheidung: Körperschaftliche, beitragsfinanzierte Sozialversicherung oder Versorgung aus dem Staatshaushalt mit Steuermitteln?104
V. Die Präferenz für die Sozialversicherung herkömmlichen Stils105
VI. Fragwürdige Erweiterungen des Sozialversicherungsbeitrags106
1. Verfassungsrechtlich zulässige und bewährte Beitragslegitimationen106
2. Zur Beitragsrechtfertigung untaugliche Schlagworte106
a) Leistungsfähigkeit106
b) Konturenlose Solidarität106
c) Finanzierbarkeit und Stabilität der Sozialversicherung107
VII. Der Bundeszuschuss nach Art. 120 Abs. 1 S. 4 GG108
1. Bundeszuschuss contra Versicherungsidee?108
2. Zusammenspiel von belastungsgerechtem Beitrag und Bundeszuschuss für Fremdlasten108
3. Ökonomisches Problem einer Zuschussfinanzierung aus Zwecksteueraufkommen109
VIII. Die Gefahr von überbordenden Finanztransfers zwischen Versicherungsträgern109
1. Versteckte Auswirkungen von Transfers zwischen Kassen109
2. Methoden der Finanztransfers110
IX. Resümee111
Durchsetzung der Grundrechte112
Klaus Stern: Durchsetzung der Grundrechte114
María Jesús Montoro Chiner: Auf dem Weg zu einer effektiveren Durchsetzung der Grundrechte. Evolutive Interpretation der Rechte auf Schutz der Privatsphäre (Intimsphäre) und der Unverletzlichkeit der Wohnung120
I. Begriffliche Abgrenzung120
II. Die Interpretation der Grundrechte gemäß Art. 10 Abs. 2 CE122
III. Zur rechtlichen Methodik, die das Verfassungsgericht zum Schutz der in Art. 18 CE anerkannten Rechte gegenüber Eingriffen durch sogenannte Lärmverschmutzung anwendet123
IV. Andere präventive und repressive Wege, um den durch „Lärmverschmutzung“ verletzten Grundrechten Effektivität zu verleihen128
1. Ombudsman-Einrichtungen128
2. Verwaltungsgerichtliche Verfahren128
3. Strafgerichtlicher Schutz130
4. Verwaltungsrecht: Die komplizierte Welt der verwaltungsrechtlichen Genehmigungen und Bewilligungen131
5. Zivilrechtlicher Schutz und Schutz gegen Lärm im Arbeitsleben132
V. Schlussbemerkung132
Auswahlbibliographie133
Kirsten Schmalenbach: Besonderheiten der Grundrechtsdurchsetzung in Österreich136
I. Einleitung136
II. Urteilsverfassungsbeschwerde136
1. Grundrechtsschutz in Österreich137
2. Verwaltungsgerichtshof und Verfassungsgerichtshof138
3. Oberster Gerichtshof und Verfassungsgerichtshof138
4. Normenkontrollverfahren139
5. Zwischenergebnis140
III. Nichtgerichtliche Grundrechtsdurchsetzung: Der Menschenrechtsbeirat141
1. Organisation und Aufgabe141
2. Kritik142
IV. Resümee144
Siegfried Magiera: Durchsetzung der Grundrechte: Zur Freizügigkeit der Unionsbürger146
I. Wirtschaftliche Freizügigkeit146
II. Allgemeine Freizügigkeit149
III. Schranken der Freizügigkeit151
IV. Ergebnis153
Herausforderungen an die Gerichtsbarkeit in Europa156
Karl Korinek: Herausforderungen an die Gerichtsbarkeit in Europa158
I. Grundrechtsschutz durch nationale Verfassungsgerichte und den EGMR158
II. Grundrechtsschutz durch nationale Verfassungsgerichte und den EuGH160
Constance Grewe: Die Herausforderungen an die Gerichtsbarkeit in Europa – Bosnien und Herzegowina164
I. Einführung: Die sozialen, wirtschaftlichen und politischen Bedingungen164
II. Das Gerichtssystem, insbesondere das Verfassungsgericht165
III. Die Herausforderungen: Rechtsstaat und effektive Durchsetzung der Menschenrechte166
Miros aw Wyrzykowski: Herausforderungen für die demokratische Ordnung – die verfassungsrechtlichen Schranken der „moralischen Revolution“168
Rudolf Fisch: Schlusswort176
Detlef Merten: Worte des Dankes178
Verzeichnis der Teilnehmer182

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