Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Pädagogik - Heilpädagogik, Sonderpädagogik, Note: 1, Leopold-Franzens-Universität Innsbruck (Institut für Erziehungswissenschaften), Veranstaltung: Selbstbestimmung und Emanzipation: der Paradigmenwechsel als Herausforderung in der psychosozialen Arbeit, 6 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Seit der Jahrhundertwende gibt es sie nun: die Trennung zwischen heimischer Reproduktionsarbeit und außerhäuslicher Erwerbsarbeit. Die Hausarbeit wurde von diesem Zeitpunkt an den Frauen zugewiesen. Unter Hausarbeit wird dabei die materielle und emotionale Versorgung aller Familienmitglieder, die Kinderbetreuung, die Pflege alter und kranker Angehöriger, die Wiederherstellung der Arbeitskraft, die Aufrechterhaltung außerfamiliärer sozialer Kontakte, die Repräsentation des sozialen Status in der Öffentlichkeit, die sexuelle Befriedigung des Ehemannes einschließlich der Sicherstellung der Fortpflanzung und natürlich auch die Organisation des Haushalts verstanden. Ein echter Full-Time-Job, den, mit geringen Abweichungen, jede Frau jeder Schicht zu verrichten hat.
Um diese Arbeitsteilung zu legitimieren wurde der weibliche Geschlechtscharakter geschaffen: Die Aufgabe wurde zur natürlichen Bestimmung der Frau, zu etwas, das jede Frau aus Liebe zu ihrem Mann machen würde. Jede Frau würde für die Liebe, für ihren Mann leben und nur mit ihm zusammen glücklich werden können. Sie nimmt den Namen des Mannes an und würde damit sein Eigentum werden, da sie zu einem eigenständigen Leben nicht fähig und auch nicht bestimmt wäre.
Aus dieser Perspektive konnte alles, was außerhalb dieses Aufgabenbereiches liegt, als naturwidrig erklärt werden.
Mit der Zeit verfestigte sich diese Haltung in den Köpfen der Menschen, die Frauen begannen selbst daran zu glauben und danach zu leben. Die Folgen dieser Sichtweise sind bis heute wirksam: die gesamte Regenerationsarbeit wurde in den familiären Raum gedrängt und verlor ihren Charakter als Arbeit, wurde unsichtbar und selbstverständlich. Da die Arbeit nur aus Liebe verrichtet werden sollte, gab es natürlich keinen Lohn. Das führte indirekt zu einer noch größeren Abhängigkeit der Frauen von ihren Männern.
Es lässt sich also feststellen, dass das heutige Frauenbild kein weibliches ist, sondern ein ideologisch und kulturell geschaffenes, zum weiblichen erklärtes Modell ist. (vgl. Ehrig 1996, S. 15) Trotzdem ist unser Frauenbild, bis auf einige kleine Veränderungen, immer noch dasselbe. Eine Frau muss schön sein, Kinder kriegen uns den Haushalt führen. Eigenschaften wie Passivität, Schwäche, Aufopferungsbereitschaft, Bescheidenheit... werden bis heute der Frau zugeschrieben und von ihr erwartet.
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