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E-Book

Impertinenzia

AutorPseudo Nym
Verlagneobooks Self-Publishing
Erscheinungsjahr2018
Seitenanzahl151 Seiten
ISBN9783742729996
FormatePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis0,99 EUR
Die Fußball-Saison 2017/2018 war in vielerlei Hinsicht etwas ganz Besonderes. Hier wird darauf noch einmal mit der nötigen Ausführlichkeit, aber auch aus subjektiver Fan-Sicht darauf zurückgeblickt. Interessant nur für echte Fußball-Fans und für die, die sich auch für ein paar kleine Nebenkriegsschauplätze interessieren.

Schreibt seit über 20 Jahren Romane, Satiren, Krimis und vieles Andere.

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Leseprobe

Die Fußballsaison 2017/2018


Genug Aktualität für den Moment. 1860 München hatte die Abstiegsrelegationsspiele in der 2.Liga gegen den SSV Jahn Regensburg negativ gestaltet gehabt und so war die vom Investor zusammengekaufte Söldnertruppe halt tatsächlich abgestiegen, obwohl sie doch eigentlich in dieser Saison um den Aufstieg in die 1.Bundesliga mitspielen sollte. Da der reiche Mann den Geldbeutel nicht öffnen wollte, ohne dafür mehr Macht und Einfluß im Verein zu bekommen, wurden die "Löwen" gleich noch eine Liga tiefer durchgereicht, denn die Lizenz für die 3.Liga konnten sie sich ohne ihren Geldgeber nicht leisten. Dementsprechend traten "meine" Sechziger also in der Regionalliga Bayern an und das durchaus auch als Favorit. Zwar bestand das Team überwiegend aus jungen Akteuren der ehemaligen zweiten Mannschaft, doch der ein oder andere etablierte Spieler hatte sich ebenfalls dazu bereiterklärt, beim Wiederaufbau mitzuhelfen. In Memmingen gelang den "Blauen" ein gelungener Einstand mit einem 4:1 Auswärtssieg, doch wer nicht nur das nackte Ergebnis betrachtete, der hatte schon sehen können, daß da noch jede Menge Arbeit auf Trainer Bierofka und seinen Trainerstab wartete. Offensiv war das durchaus ansehnlich, was die Münchner boten, aber die Defensivarbeit ließ doch das ein oder andere Mal schwer zu wünschen übrig und man würde früher oder später bestimmt noch auf Mannschaften treffen, die solche Abwehrfehler zu nutzen wissen würden, spätestens in den Aufstiegsspielen zur 3.Liga, die am Ende der Saison für den Meister der Regionalliga Bayern anstanden. Der Start war geglückt, aber es gab keinen Anlaß zur Euphorie.


Derweil hatte auch der Club aus Nürnberg gegen Kaiserslautern einen gelungenen Start hingelegt. Die Franken dominierten und fanden im Lauterer Keeper einen tatkräftigen Mithelfer, der dafür sorgte, daß es ein deutliches 3:0 für die Hausherren gab. Der Oberpfälzer Trainer der "Cluberer", also gewissermaßen ein richtiger "Landsmann" von mir, war sehr zufrieden und die Ironie des Ganzen wurde noch dadurch verschärft, daß beim oberpfälzischen Zweitligaklub aus Regensburg ein Franke an der Seitenlinie stand. Der hatte bei seinem Einstand in Bielefeld nicht viel zu lachen, denn die Jahn-Kicker verspielten eine 1:0 Führung und legten sich den Ball kurz vor dem Ende zum 1:2 praktisch selbst ins Netz. Nicht viel besser erging es dem Bundesligaabsteiger aus Ingolstadt, der gegen Union Berlin etwas unglücklich mit 0:1 verlor und dabei wieder mal mit der Schiedsrichterleistung der angeblich Unparteiischen nicht einverstanden war. Fürth unterlag in Darmstadt, beim zweiten Absteiger aus der Bundesliga, mit 0:1 und so begann die neue Spielzeit für die vier bayerischen Fußballvereine nicht gerade optimal. Das Leben war manchmal halt schon ziemlich daneben. Aber auch bei anderen Klubs lief es gleich zu Beginn nicht unbedingt so wie erwartet, erhofft und gewünscht. Der selbsternannte Aufstiegsmitfavorit aus Bochum verlor sein erstes Heimspiel mit neuem Trainer gegen den FC St. Pauli mit 0:1 und startete damit ebenfalls mit einer Niederlage in die Saison. Dasselbe Schicksal ereilte auch den Aufsteiger MSV Duisburg, der bei Dynamo Dresden mit 0:1 den Kürzeren zog. Heidenheim gegen Aue mußte wegen eines Unwetters abgebrochen und verschoben werden, so etwas gab es also nicht nur heute in Klagenfurt, sondern auch schon vor zehn Monaten. Das Nachholspiel entschied der 1.FC Heidenheim mit 2:1 für sich und Düsseldorf kam gegen Braunschweig nicht über ein 2:2 hinaus. Andererseits hatte da ja die Fortuna gegen das Team gespielt, dem als Tabellendritter der Vorsaison beinahe der Aufstieg in die 1.Liga geglückt wäre. Der Aufsteiger Holstein Kiel tat sich gegen den abwehrstarken SV Sandhausen lange schwer und lag demzufolge auch mit 0:2 zurück, doch das Team gab nie auf und erkämpfte sich deswegen zu guter Letzt mit dem 2:2 in der Nachspielzeit in ersten Punkt in der neuen Liga. In Nürnberg freute man sich über die Tabellenführung, aber auch in Berlin sah man sich nach dem Sieg in Ingolstadt, einem richtigen "Big Point", auf einem verheißungsvollen Weg in Richtung erster Liga.


Eine Woche später fing man bei den Oberbayern schon mit dem Grübeln an. Nach einem weiteren unnötigen 0:1, diesmal in Sandhausen, fanden sich die "Schanzer" plötzlich am Tabellenende wieder, wo man nach eigener Selbsteinschätzung ja nun wirklich überhaupt nichts verloren hatte. Union Berlin dagegen grüßte nach einem spektakulären 4:3 über Holstein Kiel mit Nürnberg von der Tabellenspitze. Der "Club" hatte sich mit Ach und Krach mit 1:0 beim starken Aufsteiger in Regensburg durchgesetzt, der nun ebenfalls das Tabellenende zierte. Genauso wie die Spielvereinigung Greuther Fürth nach einem unnötigen 1:2 daheim gegen die Arminia aus Bielefeld, die nach zwei Spielen schon auf sechs Punkte kam. Kaiserslautern und Darmstadt hatten sich 1:1 getrennt, das Spiel zwischen dem MSV Duisburg und Bochum endete mit demselben Ergebnis und Braunschweig bezwang Heidenheim mit 2:0. Aue unterlag Düsseldorf mit 0:2 und St. Pauli sowie Dresden teilten sich beim 2:2 die Punkte. Das war also ein kleiner Einstieg in die Zweitligasaison, doch es folgte etwas, das für viele kleinere Vereine in Deutschland das Allergrößte war, nämlich die 1.Runde im DFB-Pokal.


Auf der Suche nach Überraschungen tat man sich dabei zunächst ziemlich schwer, denn am Freitag erzielte Bayer Leverkusen beim KSC zwar in 90 Minuten keinen Treffer, aber in der Verlängerung dafür gleich drei und damit war die Partie dann halt letztlich doch ziemlich deutlich entschieden, denn die Karlsruher selbst brachten den Ball in 120 Minuten kein einziges Mal im gegnerischen Kasten unter. Rot-Weiß Essen führte gegen die Borussia aus Mönchengladbach erstaunliche 50 Minuten lang mit 1:0, um am Ende dann doch noch mit 1:2 den Kürzeren zu ziehen. Pokalspiele sind einfach geil, zumindest für die Amateurklubs, denn die haben nichts zu verlieren und die Zuschauer strömen auch nur so ins ausverkaufte Stadion, die Stimmung ist prächtig, die Leute sind alle gut drauf und feiern jede gelungene Aktion des Underdogs. Holstein Kiel bezwang Eintracht Braunschweig mit 2:1, doch da die beiden Teams ja inzwischen in der gleichen Liga spielten, handelte es sich dabei um keine große Sensation, allerhöchstens um eine ganz kleine Überraschung. Allerdings gab es bei jener Partie ein besonderes Vorkommnis, das wohl sicher in die Fußballgeschichte eingehen wird: In der "Süddeutschen Zeitung" vom 14./15. August 2017 stand Folgendes genau so zu lesen: "Reichel scheißt Foulelfmeter neben das Tor." Seit ich das gelesen habe, versuche ich mir, das Geschehen bildlich vorzustellen: Stand der Elfmeterschütze Ken Reichel erst völlig normal am Elfmeterpunkt, mußte dann plötzlich aber ganz dringend mal groß und kackte deshalb neben den Pfosten? Oder handelte es sich doch nur um einen Schreibfehler in der Zeitung? Wir werden es wohl nie erfahren, außer wir studieren die Fernsehbilder, oder fragen eine/n der 10052 Zuschauer/innen. Koblenz hielt gegen Dresden wacker mit, vergab aber kurz nach dem Gegentor zum 2:3 einen Foulelfmeter und verlor das Spiel deswegen etwas unglücklich. Überraschungen gab es dann letzten Endes doch noch welche. Osnabrück besiegte den HSV mit 3:1 und das, obwohl der Drittligist über 70 Minuten lang mit einem Mann weniger spielen hatte müssen und es zu dem Zeitpunkt noch 0:0 stand. Wieder mal ein "Traumstart" für die Hamburger in die neue Saison, in der doch angeblich alles besser werden hätte sollen. Auch der 1.FC Magdeburg schaffte mit einem Sieg gegen Augsburg eine Pokalsensation. Regensburg zwang Darmstadt mit 3:1 in die Knie und das galt schon auch als kleine Überraschung, genauso wie der Sieg von Paderborn gegen St. Pauli. Wehen-Wiesbaden gegen Aue und Schweinfurt gegen Sandhausen gelangen ebenfalls etwas unerwartete Erfolge gegen höherklassige Vertreter. Nichtsdestotrotz bleibt schon ein wenig traurig anzumerken, daß sich die Favoriten heutzutage nicht mehr ganz so leicht ein Bein stellen lassen wie noch in früheren Zeiten. Um nicht alle Spiele einzeln aufdröseln zu müssen, hier nur ein ganz kurzer Blick auf die bayerischen Teams: Der FC Bayern München siegte beim Chemnitzer FC souverän mit 5:0 und da saß der Carlo auch noch ziemlich fest im Sattel. Die Würzburger Kickers durften nicht daheim spielen, weil das die Anwohner am Dallenberg nicht wollen, wenn es zu spät noch sehr laut wird und deshalb mußten die Spieler im Stadion der Offenbacher Kickers antreten, was bedeutete, daß es für sie vielleicht nicht unbedingt ein Auswärtsspiel war, denn im Weserstadion in Bremen wäre es sicherlich noch ganz anders abgegangen, aber von einem Heimvorteil für den Drittligisten konnte man jedenfalls auch nicht mehr sprechen. In der 50.Minute segelte ein Ball als UFO in Richtung Würzburger Gehäuse und der als Flanke getarnte Torschuß landete zur Überraschung aller Spieler und zum Entsetzen des Würzburger Keepers im Tor der "Heimmannschaft". Danach ging es bergab für die Würzburger und so verloren sie das Spiel deutlich mit 0:3. Nürnberg gewann in Duisburg, Greuther Fürth setzte sich in Morlautern durch und Ingolstadt gewann in München mit 2:1 gegen 1860. Darüber freute ich mich verständlicherweise weniger, andererseits war für mich als "Löwen-Fan" wesentlich wichtiger, daß die "Blauen" in der Regionalliga Bayern ihre Partien für sich entschieden und an der Tabellenspitze blieben. Nach sechs Spielen hatten sie es auf immerhin 15 Punkte gebracht, nur eine Niederlage in Buchbach störte die ansonsten einwandfreie Bilanz, von daher konnte ich das Pokalaus schon irgendwie...

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