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E-Book

Jung bleiben mit gesunden Gefäßen

So drehen Sie Ihre biologische Uhr zurück

AutorMartin Halle
VerlagMosaik bei Goldmann
Erscheinungsjahr2012
Seitenanzahl208 Seiten
ISBN9783641086800
FormatePUB
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis11,99 EUR
Vom führenden Präventionsmediziner der TU München
Sind Sie jünger, als Sie denken? Das Alter spiegelt nur bedingt die körperliche und geistige Fitness wider und sagt schon gar nichts über unsere Gesundheit oder gar Lebenserwartung aus. Schlüsselfaktor für Gesundheit bis ins hohe Alter ist der Zustand unserer Gefäße. Sie sind zentral verantwortlich für gute und schlechte Versorgung, für 'junge' und 'alte' Organe. Prof. Dr. Halle erklärt, wie der Lebensstil die Gefäße und damit den ganzen Körper vorzeitig altern lässt bzw. jung erhält. Er erklärt die Zusammenhänge, gibt konkrete Hinweise für den Alltag und zeigt, wie wir die Zellalterung beeinflussen können.

Dieses Buch ist bereits unter dem Titel 'Zellen fahren gerne Fahrrad' erschienen.

Universitätsprofessor Dr. med. Martin Halle ist Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie und Sportmedizin. Sein Spezialgebiet umfasst die Prävention und Rehabilitation internistischer Erkrankungen, insbesondere der Herzkreislauferkrankungen. Er ist Ärztlicher Direktor der Präventiven und Rehabilitativen Sportmedizin an der Medizinischen Fakultät der Technischen Universität München.

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Leseprobe

Wir leben immer länger


Nie zuvor wurden die Menschen älter als im 21. Jahrhundert. Innerhalb der letzten fünf Generationen stieg die Lebenserwartung der Deutschen um fast 40 Jahre.

Diese Entwicklung wurde ohne Zweifel durch eine verbesserte Hygiene und neue Möglichkeiten in der Therapie von Infektionen mit Antibiotika erreicht. Damit kann aber nicht allein die seit den Fünfzigerjahren kontinuierlich ansteigende Lebenserwartung in Europa und Japan erklärt werden. Gerade in den zurückliegenden zwei Generationen stieg sie sowohl bei den Frauen, als auch bei den Männern augenfällig an.

Quelle: Vaupel et al. Nature (2010) 464: 536

Aber nicht nur die durchschnittliche Lebenserwartung, sondern auch das maximale Lebensalter stieg und steigt nach wie vor kontinuierlich an.1 Besonders in Ländern wie Schweden oder Japan stiegen die absoluten Zahlen der über 100-Jährigen in der Bevölkerung außergewöhnlich stark an (vgl. Abb.).

Genetisch programmiertes Schicksal?


Der Mensch hat – biologisch gesehen – seinen Vitalitätshöhepunkt um das zwanzigste Lebensjahr herum erreicht. Zu diesem Zeitpunkt ist die Funktionsfähigkeit der Organe und deren Anpassungs- und Regenerationsfähigkeit am größten.

Ab dann geht’s bergab, leider: Die Funktionen verschlechtern sich. Die Nerven bzw. die Nervenleitfähigkeit sind davon betroffen, ebenso der maximal zu erreichende Puls – auch Maximalpuls genannt (er sinkt pro Jahr um einen Herzschlag). Auch die Sehkraft wird schwächer, und die Fruchtbarkeitsrate sinkt drastisch (vgl. Abb.).

Natürlich spielen die jeweiligen Erbfaktoren des Einzelnen eine große Rolle. Sie können eben mehr oder weniger Glück haben. Sehen Sie sich Ihre Haarfarbe oder Ihre Haut an, und vergleichen Sie sich mit Schulfreunden. Bei dem einen erscheint die Haut jugendlich glatt und das Haar ist voll, während der andere deutlich vorgealtert aussieht – mit grauem, lichtem Haar und tiefen Falten im Gesicht – und er wirkt, als gehörte er einer anderen Generation an.

Vergleicht man zudem die Alterungsvorgänge der Menschen mit denen von Tieren, so wird man schnell feststellen, dass die Gene sehr gut für ein längeres Leben sorgen können. Bei den Schildkröten zum Beispiel ist das ganz eindeutig der Fall. Oder auch für kürzere Leben wie bei Katzen, Hunden oder gar Eintagsfliegen.

Doch Sie haben die Wahl: Wollen Sie das Programm der Alterung bei den einzelnen Organstrukturen im Körper so ablaufen lassen, wie es sich ergibt? Oder wollen Sie es aktiv beeinflussen?

Die optimale Software


Was genetisch vorgegeben ist und was aktiv verbessert werden kann, unterscheidet sich von Mensch zu Mensch. Da die Erforschung von physiologischen und biochemischen Vorgängen beim Alterungsprozess für die Medizin der Zukunft von zentraler Bedeutung ist, macht man in der Wissenschaft große Anstrengungen, die Veränderungen zu ergründen, die dabei vor sich gehen.

Die Erforschung des Erbguts spielt dafür eine zentrale Rolle. Das Erbgut ist sozusagen die Hardware, wenn es ums Altern geht – und eine Größe, die nicht zu verändern ist und die Art und Weise des Alterns vorgibt.

Die Software ist das, was im Allgemeinen mit Lebensstil und Umweltfaktoren bezeichnet wird – also Größen, die glücklicherweise in ihrer Ausprägung bis zu einem gewissen Grad steuerbar sind. An diesen Stellen können Sie Ihren eigenen, vorprogrammierten Alterungsprozess also selber beeinflussen und ganz gezielt dafür sorgen, dass Sie länger gesund bleiben.

Ihr Lebensstil entscheidet


Fürs Altern sind also nicht allein genetische Faktoren verantwortlich, der individuelle Lebensstil ist mindestens genauso entscheidend.

Ein anschauliches Beispiel dafür sind eineiige Zwillinge, die zwar über einen identischen genetischen Code verfügen, sich aber in Abhängigkeit von ihrer Umgebung unterschiedlich entwickeln, wenn sie voneinander getrennt aufwachsen: Der eine altert sichtlich, ist von schwerer Arbeit, hoher Sonneneinstrahlung und starkem Zigarettenkonsum gezeichnet. Der andere bleibt optisch beinahe 20 Jahre jünger, und zwar aufgrund von sportlichem Training, sorgfältiger Hautpflege und gutem Hautschutz, gesunder Ernährung und einem stressarmen Alltag.

Hautbild und andere sichtbare Zeichen der Alterung sind allerdings nur äußere Merkmale. Entscheidend ist die Frage, wie es drinnen im Körper aussieht, also ob die günstigen oder ungünstigen Faktoren die Vorgänge im Inneren unseres Körpers beeinflussen und im besten Fall die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit auf Dauer erhalten können.

Sicherlich gibt es auf der einen Seite die körperlich und geistig fitten 70-Jährigen, die ihre Lebenszeit anscheinend ohne große Verschleißerscheinungen überstehen, die es im achten Lebensjahrzehnt wandernd am Berg noch mit manchem 30- bis 40-Jährigen aufnehmen können. Und auf der anderen Seite existieren die vorzeitig Gebrechlichen, die schon mit 40 Jahren kaum noch körperlich belastbar sind und bereits alt wirken.

Die jungen Alten


Dass die Leistungsfähigkeit noch bis ins hohe Alter erhalten bleiben kann, zeigen manche Höchstleistungen der Senioren. So werden heute von den älteren Läufern unglaubliche Leistungen über verschiedene Distanzen erzielt. Über 50-Jährige erreichen zum Beispiel Marathonzeiten, die bei den ersten Olympischen Spielen von 1896 zur Goldmedaille gereicht hätten2 (vgl. Abb.). Ein faszinierendes Beispiel hierfür liefert Fauja Singh, ein Läufer mit indischen Wurzeln, der als 100-Jähriger noch an Marathonläufen teilnimmt. Er hatte erst mit 89 Jahren mit dem Wettkampftraining begonnen und bereits drei Jahre später den Weltrekord in seiner Altersklasse aufgestellt. Mittlerweile hat er in London den Stadtmarathon als ältester Teilnehmer in etwas über sechs Stunden erfolgreich absolviert.

Höchstleistungen heutiger Seniorensportler

DistanzZeiten der Olympiasieger von 1896Aktuelle Seniorenbestzeiten und Alter, in dem die Zeiten erreicht wurden
100 Meter12,0 s11,7 s (61 Jahre)
200 Meter22,2 s22,1 s (46 Jahre)
400 Meter54,2 s53,9 s (63 Jahre)
800 Meter2:11,0 min:s2:10,4 min:s (60 Jahre)
1500 Meter4:33,2 min:s4:27,7 min:s (60 Jahre)
Marathon2:58:5 h:min:s2:54:5 h:min:s (73 Jahre)
Quelle: Tanaka H.; J Physiol 586.1; 2008; pp 55–63

Langsamer altern – zwei Beispiele aus dem Forschungslabor


Zum Beispiel Würmer

Es gibt Fadenwürmer, die im Durchschnitt nur einen Monat lang leben. Ihre Lebensspanne kann verdoppelt werden, indem ein Gen namens Daf-2 ausgeschaltet wird, das zusammen mit dem Stoffwechselhormon Insulin als Türöffner bei der Nahrungsaufnahme der Zelle fungiert.

Das Ausschalten dieses Gens verursacht beim Fadenwurm eine reduzierte Verfügbarkeit von Zucker (Brennstoff) an den Zellen im Körper. Das hat dieselbe Wirkung, als würde der Wurm weniger essen und hungern. Durch diese Unterversorgung der Zelle wird seine allgemeine Stoffwechselaktivität heruntergeregelt  – wie im Winterschlaf – und die Lebenserwartung erstaunlicherweise verdoppelt.3

Zum Beispiel Affen

Ähnlich funktioniert es, wenn die Nahrungsaufnahme direkt reduziert und damit die Stoffwechselaktivität vermindert wird. Rhesusaffen im Wisconsin National Primate Research Center in den USA, die bei identischen Inhaltsstoffen 30 Prozent kalorienärmer als vorher ernährt wurden, zeigten deutlich langsamere Alterungsprozesse.

 

Auch beim Menschen spielt die Stoffwechselrate eine bedeutende Rolle, denn der gleiche Effekt kann auch bei Familien beobachtet werden, in denen gehäuft über 100-Jährige vorkommen. Diese Familienmitglieder zeichnen sich durch eine auffällig niedrige Stoffwechselaktivität aus.4

Was uns innen alt aussehen lässt


Die Bewertung von »jung« und »alt« anhand von äußeren Merkmalen enthält immer nur die halbe Wahrheit. Wesentlich für die Gesundheit und ein langes Leben ist das »innere Alter«, der Zustand Ihrer Organe wie zum Beispiel Herz, Lunge oder Leber und Ihrer Nerven und Knochen.

Dieses Alter, auch das »biologische Alter« genannt, ist abhängig vom Lebensstil, der Ernährung, dem täglichen Maß an Bewegung, dem Rauchverhalten oder auch dem Alkoholkonsum.

Ihnen ist sicher bekannt, dass die Leber durch Alkohol und fettreiche Ernährung ihre Leistungsfähigkeit zur Entgiftung im Laufe der Zeit einbüßt, das Herz und die Gefäße frühzeitig versteifen, die Lunge durch das Rauchen an Sauerstofftransportkapazität verliert und das Gehirn langsamer arbeitet.

Kalendarisches versus biologisches Alter


Das kalendarische Alter, also die Zeitspanne zwischen Geburt und heutigem...

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