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Kindesmisshandlung

Psychische und körperliche Folgen im Erwachsenenalter

VerlagKohlhammer Verlag
Erscheinungsjahr2012
Seitenanzahl432 Seiten
ISBN9783170235687
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis22,99 EUR
Neben Grundlagen zur Epidemiologie, Diagnostik und Psychobiologie behandelt das Buch die zentrale Rolle von Kindesmisshandlung in der Entstehung, Aufrechterhaltung und Behandlung vielfältiger psychischer, aber auch körperlicher Erkrankungen. Zudem werden Behandlungsmöglichkeiten, insbesondere spezifische neuere Therapieansätze, praxisnah von Experten vorgestellt. Auch besondere Aspekte wie die Selbststigmatisierung der Opfer, die Relevanz dieses Themas im hohen Lebensalter und forensische Implikationen kommen zur Darstellung.

Prof. Dr. Carsten Spitzer, FA für Psychiatrie, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Ärztlicher Direktor des Asklepios Fachklinikum Tiefenbrunn. Prof. Dr. Hans Jörgen Grabe, FA für Psychiatrie und Psychotherapie, leitender Oberarzt und stellvertretender Direktor der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald.

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Leseprobe

4.1.6 Label: Strukturen und Funktionen


Wie in den meisten Ländern ist auch der deutsche Tonträgermarkt durch zwei unterschiedliche Unternehmensformen geprägt. Auf der einen Seite die nur noch drei großen, zum Teil börsennotierten und international agierenden Majors mit eigenen Vertriebskanälen und vollständiger Infrastruktur, die neben weiteren Unternehmen im Bundesverband Musikindustrie organisiert sind (vgl. Kapitel 6.2).166 Auf der anderen Seite steht eine Vielzahl kleiner, mittelständischer und konzernunabhängiger Unternehmen. Deren genaue Zahl zu nennen, gestaltet sich schwierig. Bei der Gesellschaft für die Verwertung von Leistungsschutzrechten (GVL) sind derzeit über 5.000 Tonträgerunternehmen registriert. Söndermann kommt hingegen in seinen Daten zur Musikwirtschaft für das Jahr 2010 lediglich auf 390 Unternehmen im Segment Herstellung und Verbreitung von Tonträgern.167 Beim Verband unabhängiger Musikunternehmen (VUT) sind wiederum 1.200 wirtschaftlich relevante Unternehmen organisiert – wobei hier auch Unternehmen Mitglied sind, deren Kerngeschäft nicht die Herstellung oder Vertrieb von Musikprodukten ist.

Die Branchenkrise hat zu sich deutlich verringernden Beschäftigungszahlen geführt. Waren vor der Krise noch 13.400 sozialversicherungspflichtige Mitarbeiter bei den im Bundesverband Musikindustrie gelisteten Unternehmen beschäftigt, so sind es derzeit nur noch knapp 8.000, ein Rückgang von 40 Prozent, der ungefähr dem nationalen Umsatzrückgang entspricht. Im Gegensatz dazu konnten die im VUT organisierten Labels trotz Krise sogar Zuwächse bei den Beschäftigtenzahlen verzeichnen. „Während die Umsatzrückgänge bei den Majors zu Personaleinsparungen führten, ist die Gesamtzahl der Mitarbeiter bei VUT-Mitgliedsfirmen zwischen 1993 und 2004 deutlich gestiegen. Vor Rezessionsbeginn gegründete Unternehmen haben ihre Mitarbeiterzahl von 1.550 um rund 17 Prozent auf 1.800 erhöht, nach Einsatz der Rezession gegründete Firmen haben 2.000 Stellen geschaffen. Insgesamt boten VUT-Mitgliedsfirmen im Jahr 2004 damit 3.800 Arbeitsplätze, wovon 2.180 Vollzeitstellen waren.“168

Dabei ist die grundlegende Aufgabe eines Tonträgerunternehmens, egal ob Major oder Independent Unternehmen, der Aufbau von Künstlern, die Produktion und anschließende Fertigung musikalischer Inhalte, deren Erst- und Zweitverwertung (siehe Teil B Kapitel 1.3) sowie der physische und digitale Vertrieb der Produkte mithilfe von Marketing und Promotion über Medien und andere Kanäle an den Handel, um damit Umsätze und – im Idealfall – Gewinne zu erwirtschaften. Erst in der letzten Dekade sind, aufgrund der dargestellten Veränderungen innerhalb des gesamten Marktumfelds, vor allem bei den Majors neue Geschäftsfelder wie Konzertveranstaltungen oder Merchandising hinzugekommen und machen einen stetig wachsenden Umsatzanteil aus (vgl. Teil B Kapitel 1.4, 1.5 und 2). Beispielsweise erwirtschaften britische Labels mit sogenannten Neben-, Aufführungs- und Synchronisationsrechten bereits ein Fünftel ihrer Umsätze, wodurch Rückgänge im Tonträgergeschäft fast egalisiert werden konnten.169

Dieser Trend wird sich in den kommenden Jahren weiter verstärken und schlägt sich in einer sich verändernden Wertschöpfungskette von Tonträgerunternehmen nieder.

4.1.6.1 Major Labels

In den sechziger und siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts agierten noch viele unabhängige Tonträgerunternehmen, doch begann spätestens ab den 1980er Jahren im Zuge der Globalisierung, bei stark wachsenden Tonträgerumsätzen eine bis heute nicht abgeschlossene Konzentrationswelle, die zur derzeitigen oligopolartigen Situation am Markt geführt hat: Universal Music samt großer Teile von EMI Music170, Sony Music und Warner Music. Im Zuge dieser Konzentrationsbewegung hat sich Universal Music zum größten Major entwickelt, der seinen Marktanteil durch den 2012 vollzogenen Zukauf der Tonträgersparte von EMI Music weiter ausgebaut hat. Für das Jahr 2010 ergaben sich für die noch bestehenden vier Majors folgende Marktanteile im internationalen Vergleich:

Abb. 22: Marktanteile der vier Majors und der sonstigen Unternehmen, 2010. Durch den Kauf von EMI hat sich der aktuelle Anteil von Universal Music deutlich gesteigert. Jedoch musste das neu entstandene Unternehmen zahlreiche Kataloge veräußern. (Quelle: Schlinger (2011), S. 11)

Die Majors beherrschen aktuell zwar fast drei Viertel des Gesamtmarktes, zum erheblichen Teil mit Mainstreammusik171, trotzdem sinkt ihr Anteil stetig, wenn auch in kleinen Schritten. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass die kleinen, unabhängigen Unternehmen ihren Anteil kontinuierlich ausbauen können.

Die Majors sind Teil eines internationalen Konzerns – bzw. im Fall von Warner in der Hand eines Großinvestors – sodass die internationale Zentrale der Musikgesellschaft an die zuständige Konzernleitung berichtet. Die Musikgesellschaft hat unter sich wiederum verschiedene Ländergesellschaften: Universal Music ist beispielsweise in mehr als 80 Ländern präsent172, Sony Music verfügt über 42 Ländergesellschaften. Zwar unterscheiden sich die Majors im Grad der Zentralisierung ihrer Organisation, gemein ist ihnen aber, dass sowohl die strategischen Planungen sowie die Koordination der Ländergesellschaften untereinander in der Zentrale geschehen.

Hingegen erfolgt ein Großteil der Produktgenerierung in den Ländergesellschaften, weshalb immer zwischen einem nationalen (Domestic) und einem internationalen Repertoire (International) unterschieden werden muss. Zum nationalen Repertoire zählen dabei die Produkte, die, unabhängig von Sprache und Herkunft des Künstlers, ihren Ursprung beispielsweise in Deutschland haben.

Wichtigste Aufgabe einer Ländergesellschaft ist die Leitung und Koordination sämtlicher Aktivitäten des Unternehmens im jeweiligen Land mit u. a. folgenden Aufgaben:173

► Schaffung und Vermarktung von lokalen, nationalen Produkten (A&R-Management, Produktentwicklung und Marketing)

► Produktvermarktung internationaler Schwestergesellschaften

► Verwertung aller Produkte

► Promotionen zur Unterstützung der Vermarktung

► Herstellung und Distribution von physischen und digitalen Produkten

► Kaufmännische und juristische Funktionen

► Neue Geschäftsfelder/Sondergeschäfte (Merchandising, Tourgeschäft etc.)

Im Zuge der Krise haben sich die Majors neu aufgestellt. War ihr wirtschaftlicher Kern jahrzehntelang das reine Tonträgergeschäft, werden nun verstärkt auch andere Bereiche des Musikmarkts – zum Teil durch Tochterfirmen oder durch Zukäufe – integriert, um zum einen ein umfassenderes Angebot für den Künstler zu bieten, auf der anderen Seite aber vor allem von weiteren Einnahmen durch das Live-Geschäft, Merchandising, Sponsoring etc. zu profitieren (siehe Teil B Kapitel 1.4 bis 1.6).

Am Beispiel von Sony Music Deutschland wird der grundlegende Aufbau einer Ländergesellschaft deutlich, unterteilt in verschiedene Labels und dessen (nationale) Divisionen, die wiederum in A&R (Produktentwicklung), Promotion und Marketing sowie Vertrieb untergliedert werden, um so den künstlerischen wie auch wirtschaftlichen Aufbau ihrer vertraglich gebundenen Künstler zu leiten.

Abb. 23: Organigramm von Sony Music (Stand 2012, nach eigenen Recherchen). Die Abteilungen A&R, Promotion und Marketing sind aus Gründen der Übersichtlichkeit jedoch nur für ein Label (Ariola) angegeben worden.

Hinzu kommen weitere Geschäftsfelder, sodass ein vertraglich gebundener Künstler theoretisch in zahlreichen Feldern vermarktet werden kann.

4.1.6.2 Independent Labels

Im Gegensatz zu den Majors sind Independent Labels oftmals musikalisch und kulturell unabhängig, um „unter Umständen auch Musik ‚am Markt vorbei zu produzieren’, sich vom sogenannten ‚Mainstream’ der Major-Companies abzuheben, alternativ und individuell zu sein, mit dem Ziel, eine tatsächliche Alternative zu bieten“174. So frei und unabhängig diese Einschätzung klingen mag: Auch kleine Labels sind am Markt präsent und müssen Gewinne erzielen, damit sich ihr Tun nicht zur reinen Liebhaberei entwickelt – auch wenn viele Unternehmen aus dieser Motivation heraus entstanden sind. Zudem ist eine strikte Trennung zwischen sogenannter Independent-Musik und Mainstream in der Regel nicht so einfach zu treffen, wie das aktuelle Beispiel XL Recordings, das vor allem Dank des Erfolgs von Adele seine Umsätze innerhalb eines Jahres um 400 Prozent steigern konnte, belegt.

Wahr ist jedoch, dass die Mehrzahl der kleinen Labels in einem bestimmten, für Majors oftmals kommerziell nicht lukrativen Marktsegment agieren (Heavy Metal, Hip-Hop, Punk, Jazz, Klassik, Dance etc.) bzw. innerhalb einer Szene fest verwurzelt sind, eine Nische besetzen und eine persönliche Nähe zu ihrem Markt besitzen. Bei kommerziellem Erfolg kommt es hingegen oftmals zur Übernahme des Künstlers oder gleich des ganzen Labels durch einen Major.

Die Größe eines Indies ist per Definition nicht festgelegt und kann sowohl ein Ein-Mann-Unternehmen mit wenigen tausend Euro Umsatz, aber auch eine Aktiengesellschaften mit mehreren hundert Mitarbeitern sein – ein Beispiel dafür ist die in Hamburg sitzende Edel Music AG, das größte unabhängige Musikunternehmen Deutschlands mit einem Umsatz von 130 Mio. Euro (2010).175 Die zehn größten Indies in Deutschland im Jahr 2011 waren Alive, Cargo Records, Edel, Groove Attack, Indigo, Kiddinx, MCP, Rough Trade, Soulfood und Tonpool.176

Historisch gesehen existieren Independent...

Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Deckblatt1
Titelseite4
Impressum5
Inhalt6
Vorwort10
Teil A: Grundlagen12
1 Epidemiologie von Kindesmisshandlung14
1 Einleitung14
2 Kindesmisshandlung in Deutschland – das Hellfeld15
3 Kindesmisshandlung in Deutschland – das Dunkelfeld16
3.1 Körperlicher Missbrauch17
3.2 Sexueller Missbrauch17
3.3 Emotionale und körperliche Vernachlässigung, emotionaler Missbrauch19
4 Internationale Befunde20
2 Tierexperimentelle Befunde zum Einfluss von biographisch frühem Stress23
1 Die Bedeutung früher emotionaler Erfahrungen für die sozio-emotionale Verhaltensentwicklung23
2 Das Konzept der erfahrungsgesteuerten Reifung und Optimierung neuronaler synaptischer Netzwerke: epigenetische Mechanismen24
3 Emotionale Schaltkreise im Gehirn26
4 Auswirkungen von Stress und emotionaler Deprivation auf die Gehirnentwicklung29
5 Schlussfolgerungen: Präventive und therapeutische Ansätze32
3 Psychobiologische Aspekte bei früher Traumatisierung37
1 Einleitung: Früher traumatischer Stress als Risikofaktor37
2 Veränderungen der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse38
3 Veränderungen der zentralen Corticotropin-Releasing-Hormon- und Noradrenalinausschüttung40
4 Früher traumatischer Stress und Oxytocin41
5 Veränderungen in Gehirnregionen, die an der Stressregulation beteiligt sind42
6 Gen-Umwelt-Interaktionen: Variation in Genen des Stress-Systems44
7 Epigenetik45
8 Implikationen für therapeutische Intervention46
4 Psychoneuroimmunologische Langzeitwirkungen traumatischer Kindheitserfahrungen53
1 Einführung53
2 Kindheitstrauma und Psychopathologie53
3 Biologische Stressreaktion: Adaptiv vs. maladaptiv54
4 Biologische Veränderungen bei Kindheitstrauma55
4.1 Neuroendokrine Veränderungen55
4.2 Zentralnervöse Veränderungen56
4.3 Immunologische Veränderungen56
4.4 Genetische Vulnerabilität59
5 Fazit60
5 Kindesmisshandlung aus kinder- und jugendpsychiatrischer Perspektive63
1 Einleitung63
2 Definitionen63
3 Ätiologie64
4 Symptomatologie65
5 Diagnostik66
6 Trauma und Entwicklung71
6.1 Hirnentwicklung und Stressregulation71
6.2 Entwicklung der Persönlichkeit73
7 Versorgungsaspekte75
6 Folgen von Kindesmisshandlung auf Körper- und Selbstbild79
1 Grundlagen der Entwicklung von Psyche und Körper80
2 Phänomenologie von Selbstkonzept und Körperbild81
3 Instrumente zur Erfassung des Körperbildes81
4 Das Trauma und seine Spuren im Körperbild82
5 Körperliche Folgen von Traumata83
6 Körperbezogene Interventionen84
7 Kindesmisshandlung und Bindung87
1 Grundannahmen der Bindungstheorie88
1.1 Zentrale Paradigmen der Bindungsforschung89
1.2 Transgenerationale Übertragung von Bindung91
2 Bindung und Trauma93
3 Bindungsentwicklung traumatisierter Kinder95
4 Bindungsrepräsentanzen traumatisierter und traumatisierender Erwachsener96
5 Auswirkungen elterlicher Traumatisierung auf die Kindesentwicklung98
6 Zusammenfassung99
8 Diagnostik biographisch früher Traumatisierung104
1 Einleitung104
2 Fragebogenverfahren106
3 Interviews109
4 Diagnostik psychischer Symptome und Störungen in der Folge von Kindesmisshandlung111
Teil B: Krankheitsbilder118
1 Substanzbezogene Störungen120
1 Einleitung120
2 Substanzbezogene Störungen nach frühen Traumatisierungen121
3 Mögliche Mechanismen122
4 Traumatisierungen bei Personen in Suchtbehandlung124
5 Zusammenhänge mit dem Verlauf125
6 Therapie126
7 Fazit und Ausblick130
2 Psychotische Störungen135
1 Einleitung135
2 Psychotische Störungen nach frühen Traumatisierungen136
3 Vermittelnde Mechanismen138
4 Traumatisierungen bei Patienten mit Psychose im Behandlungskontext139
5 Zusammenhänge mit dem Verlauf140
6 Therapie141
7 Fazit und Ausblick143
3 Frühe Traumatisierung und affektive Störungen147
1 Einleitung147
2 Depressive Störungen: Prävalenz, Symptomatik und Ätiologie148
3 Entwicklungspsychopathologische Konzepte149
4 Major Depression und PTBS als Traumafolgestörungen150
5 Befunde zur traumaassoziierten Major Depression151
6 Lerntheoretische Aspekte der Assoziation zwischen Trauma und Depression152
7 Traumatisierung in der Kindheit und Resilienz153
8 Veränderungen in der Stressreaktivität infolge früher Traumatisierungen155
9 Neuroendokrine und neurodegenerative Folgen155
10 Genetik und Gen-Umwelt-Interaktion depressiver Störungen156
11 Zusammenfassung und Ausblick158
4 Dissoziative und somatoforme Störungen162
1 Einleitung und Begriffsklärung162
2 Historischer Exkurs und gegenwärtige Klassifikation163
3 Dissoziation, Somatisierung und Kindheitstrauma166
4 Dissoziative Bewusstseinsstörungen168
5 Konversionsstörungen170
6 Somatoforme Störungen172
7 Diagnostische und therapeutische Implikationen174
5 Artifizielle Störungen182
1 Vorbemerkung182
2 Zur Klassifikation und Symptomatik182
3 Ätiologie und Pathogenese: Der Zusammenhang mit Missbrauch und Vernachlässigung187
4 Therapie188
6 Trauma und Persönlichkeitsstörungen192
1 Einleitung192
1.1 Einordnung in Cluster und Spezifik193
1.2 Vergleichbarkeit verschiedener Missbrauchsarten193
2 Cluster A – sonderbar oder exzentrisch194
2.1 Paranoide Persönlichkeitsstörung194
2.2 Schizoide Persönlichkeitsstörung194
2.3 Schizotype Persönlichkeitsstörung195
3 Cluster B – dramatisch, emotional oder unbeständig196
3.1 Antisoziale Persönlichkeitsstörung196
3.2 Borderline-Persönlichkeitsstörung197
3.3 Histrionische Persönlichkeitsstörung198
3.4 Narzisstische Persönlichkeitsstörung198
4 Cluster C – ängstlich und furchtsam199
4.1 Ängstlich-vermeidende Persönlichkeitsstörung199
4.2 Dependente Persönlichkeitsstörung199
4.3 Zwanghafte Persönlichkeitsstörung200
5 Andere Persönlichkeitsstörungen200
5.1 Depressive Persönlichkeitsstörung200
5.2 Passiv-aggressive Persönlichkeitsstörung200
6 Auswirkungen auf die Psychotherapie200
7 Kardiovaskuläre Erkrankungen206
1 Einleitung206
2 Psychosoziale Aspekte207
3 Kindheitstrauma und kardiovaskuläre Erkrankungen209
4 Vermittelnde Mechanismen213
5 Schlussfolgerungen und Ausblick216
8 Autoimmunerkrankungen220
1 Einleitung220
2 Stress, Kindesmisshandlung und Immunsystem222
3 Rheumatoide Arthritis224
4 Multiple Sklerose225
5 Neurobiologische Mechanismen227
6 Schlussfolgerungen und Ausblick228
Teil C: Behandlungsverfahren und Techniken232
1 Psychoanalytische Traumatherapie234
1 Einleitung234
2 Symbolisierung235
3 »Sympathie«235
4 Holding236
5 Containing236
6 Das Trauma in der Übertragung239
7 Methodisches Vorgehen239
7.1 Metaphorische Deutung239
7.2 Psychodramatische Elemente241
7.3 Körpergegenübertragung243
7.4 Grenzen setzen243
7.5 Benennung der Realität – Supervisionsaspekt der Therapie244
7.6 Schuldgefühl-Differenzierung245
2 Kognitiv-verhaltenstherapeutische Behandlungsansätze247
1 Einleitung247
2 Ätiologiemodelle248
2.1 Multifaktorielles Ätiologiemodell248
2.2 Furchtstrukturmodell249
2.3 Kognitives Störungsmodell249
2.4 Social-Facilitation-Modell250
3 Allgemeines zum therapeutischen Vorgehen251
3.1 Aufbau einer therapeutischen Beziehung251
3.2 Diagnostik252
3.3 Erstellung eines Störungsmodells und Psychoedukation253
3.4 Zielanalyse und Therapieplanung253
4 Kognitive Verfahren254
4.1 Kognitive Umstrukturierung254
4.2 Kognitive Therapie nach Ehlers und Clark254
4.3 Kognitive Verarbeitungstherapie255
5 Traumafokussierte und -konfrontative Verfahren255
5.1 Narrative Konfrontation256
5.2 »Imagery Rescripting and Reprocessing Therapy« nach Smucker256
5.3 EMDR257
6 Stabilisierende und ergänzende Verfahren258
6.1 Stabilisierende Verfahren258
6.2 Ergänzende Verfahren258
3 Emotionsfokussierte Traumatherapie261
1 Einleitung261
2 Behandlungsmodell der Emotionsfokussierten Traumatherapie262
2.1 Grundannahmen262
2.2 Therapiephasen und Behandlungsablauf264
2.2.1 Phase 1: Allianzbildung264
2.2.2 Phase 2: Reduzieren von Angst und Transformieren von Scham und Schuld264
2.2.3 Phase 3: Lösung: Überwinden des Traumas und der Verletzungen aus frühen Beziehungen durch Wut und Traurigkeit265
2.2.4 Phase 4: Abschluss265
2.3 Die Leere-Stuhl-Arbeit266
2.3.1 Die Leere-Stuhl-Arbeit in der Phase 1 der EFTT266
2.3.2 Die Leere-Stuhl-Arbeit in der Phase 2 der EFTT268
2.3.3 Die Leere-Stuhl-Arbeit in der Phase 3 der EFTT268
2.3.4 Die Leere-Stuhl-Arbeit in der Abschlussphase der EFTT270
3 Indikation und Kontraindikation Emotionsfokussierter Interventionen bei traumatisierten Klienten270
4 Wirksamkeit Emotionsfokussierter Interventionen bei traumatisierten Klienten270
5 Ausblick271
4 Übertragungsfokussierte Psychotherapie (TFP)274
1 Theoretische Grundlagen274
2 Diagnostik277
3 Behandlungsprinzipien278
3.1 Der Therapievertrag278
3.2 Settings279
3.3 Behandlungstechnik279
4 TFP und Kindesmisshandlung282
5 Supervision284
6 Empirische Wirksamkeitsnachweise284
7 Ausbildung285
5 Mentalisierungsbasierte Therapie (MBT)287
1 Von der symptom- zur personenbezogenen Behandlung von Traumatisierungsfolgen287
2 Mentalisierungstheorie288
3 Mentalisierungsstörungen und ihre Ursachen289
4 Mentalization-Based Treatment291
5 MBT und Traumabearbeitung292
6 Umgang mit negativer Übertragung294
6 Die psychodynamisch imaginative Traumatherapie (PITT)297
1 Einleitung297
2 Theoretische Grundlagen298
3 Beziehungsgestaltung in der psychodynamischen Traumatherapie298
4 Der Mechanismus der Spaltung als Ressource für die Beziehungsgestaltung299
5 Kernstück der PITT300
6 Besonderheiten in der Behandlung komplex traumatisierter Patientinnen und Patienten301
6.1 Nutzung des 3-Phasenmodells301
6.2 Handlungsspielräume nutzen302
6.3 Traumabearbeitung302
6.4 Umgang mit dissoziativem Verhalten303
6.5 Arbeit mit dem Körper303
6.6 Berücksichtigung gender-spezifischer Anliegen303
7 Fallvignette einer kurztherapeutischen Intervention bei einer stabilen Patientin304
8 Ziele und Interventionslinien von PITT305
9 Forschung305
7 Die Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT)308
1 Einführung308
2 Therapeutische Grundhaltungen310
3 Therapiestruktur311
4 Therapiebausteine313
5 Therapeutische Strategien315
6 Wirksamkeit315
7 DBT-PTBS316
7.1 Theoretischer Hintergrund316
7.2 Behandlungsrational316
7.3 Therapiestruktur317
7.4 Therapiephasen318
8 Fazit319
8 Das Cognitive Behavioral Analysis System of Psychotherapy (CBASP)322
1 Zusammenhang zwischen frühen traumatischen Beziehungserfahrungen und der Entwicklung einer chronischen Depression322
2 Zielgruppe von CBASP: Chronisch depressive Patienten mit frühen traumatischen Beziehungserfahrungen324
3 CBASP: Möglichkeiten einer Heilung der traumatischen Beziehungserfahrungen326
3.1 Zugrunde liegende Annahmen der Behandlung durch CBASP327
3.2 Die Behandlung durch CBASP328
3.3 Liste prägender Bezugspersonen und Übertragungshypothese328
3.4 Diszipliniertes persönliches Einlassen und Interpersonelle Diskriminationsübung330
3.5 Der Kiesler Kreis332
3.6 Die Situationsanalyse333
4 Das stationäre CBASP-Konzept für früh traumatisierte chronisch depressive Patienten335
5 Evidenz für die Behandlung durch CBASP336
6 Zusammenfassung: Möglichkeiten und Grenzen der Behandlung früher Traumatisierungen bei chronisch depressiven Patienten336
9 Imaginatives Überschreiben340
1 Einführung340
2 Therapeutisches Vorgehen342
3 Empirische Befundlage346
10 Evidenzbasierte Psychotherapieansätze der Posttraumatischen Belastungsstörung349
1 Hintergrund349
2 Metaanalysen350
3 Empfehlungen aus Leitlinien und Expertenbefragung350
4 Darstellung ausgewählter Behandlungsstudien351
4.1 Behandlungsstudien bei Betroffenen verschiedener Traumatisierungen352
4.2 Randomisiert kontrollierte Studien352
4.3 Ausgewählte kontrollierte Studien und Prä-Post-Studien355
5 Empfehlungen für Klinik und Forschung365
6 Fazit366
11 Gruppenpsychotherapie erwachsener Patienten mit traumatischen Erfahrungen im Kindesalter369
1 Epidemiologie und Folgen kindlicher Gewalterfahrungen369
2 Formen von Gewalterfahrungen in der Kindheit370
3 Gestörte Entwicklung aufgrund kindlicher Gewalterfahrungen371
4 Fazit bisheriger gruppenpsychotherapeutischer Behandlungsansätze372
5 Therapeutische Besonderheiten und Erfordernisse373
6 Spezielle Möglichkeiten gruppentherapeutischer Behandlung374
Teil D: Besondere Aspekte380
1 Potenziell traumatische Kindheitserlebnisse und ihre psychischen Auswirkungen im Alter382
1 Fallbeispiel: ein ehemaliges Schweizer »Verdingkind«382
2 Langfristige Folgen: psychisch, sozial, kognitiv, motivational383
2.1 Psychische Störungen383
2.1.1 Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)383
2.1.2 Komplexe Posttraumatische Belastungsstörung (KPTBS)384
2.1.3 Depression385
2.1.4 Dissoziation385
2.2 Soziale Verlustspirale386
2.3 Kognition und Motivation386
2.3.1 Kognition386
2.3.2 Motivation387
3 Weitere theoretische Modelle für langfristige Folgen388
3.1 Psychobiologische Erklärung388
3.2 Psychosoziale Erklärung388
3.3 Synopsis389
4 Diagnostische Probleme389
4.1 Retrospektive Erfassung Kindheitstraumata389
4.2 PTBS-Kriterien389
4.3 Kontroverse KPTBS-Konzeption390
5 Resümee391
2 Delinquenz und frühe Stresserfahrungen395
1 Einleitung395
2 Frühkindliche Traumata und Antisozialität396
3 Opfer-Täter-Transfer bei Sexualstraftätern397
4 Traumaassoziierte Phänomene während der Straftat397
5 Zusammenfassung398
3 Wer missbraucht Kinder und Jugendliche?401
1 Einleitung401
2 Erkenntnisse aus der Kriminologie zur Inzidenz von Kindesmissbrauchsdelikten402
3 Sexueller Kindesmissbrauch und Pädophilie404
4 Typologien von Missbrauchstätern406
5 Mögliche Ursachen und Bedingungsfaktoren des sexuellen Kindesmissbrauchs406
5.1 Die individuelle Entwicklung sexueller Erregbarkeit und die Traumatisierung in der Kindheit406
5.2 Emotionelle Kongruenz mit Kindern407
5.3 Schwierigkeiten in der Entwicklung hetero- oder homosexueller Interessen407
5.4 Enthemmung, z.B. durch Senilität oder Alkohol407
5.5 Antisozialität und Sadismus408
5.6 Integrative Modelle408
5.7 Verhalten im Vorfeld sexueller Missbrauchstaten (Grooming)408
5.8 Kognitive Verzerrungen, Störungen der Empathie und Schuldgefühle409
6 Behandlung von Kindesmissbrauchstätern409
6.1 Psychotherapie409
6.2 Medikamentöse Therapie410
6.2.1 Serotonin-Wiederaufnahme-Inhibitoren410
6.2.2 Cyproteronacetat (Androcur)411
6.2.3 Luteotropes-Hormon-Releasing Hormon (LHRH)-Analoga411
6.2.4 Leitlinien zur Behandlung411
4 Stigmatisierung der Opfer von Kindesmisshandlung414
1 Kindesmisshandlung unter einer Stigma-Perspektive414
2 Öffentliche Stigmatisierung415
2.1 Labeling415
2.2 Negative Stereotype416
2.3 Ausgrenzung416
2.4 Diskriminierung417
2.4.1 Strukturelle Diskriminierung417
3 Angst vor Stigmatisierung und Geheimhaltung417
4 Selbststigmatisierung418
5 Zusammenfassung und Ausblick419
Verzeichnis der Autoren und Autorinnen422
Sachwortverzeichnis427

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