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E-Book

Mehrsprachiges Handeln im Mathematikunterricht

AutorAngelika Redder, Jochen Rehbein, Jonas Wagner, Meryem Çelikkol
VerlagWaxmann Verlag GmbH
Erscheinungsjahr2018
Seitenanzahl436 Seiten
ISBN9783830988496
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis39,99 EUR
Erstmals wird in detaillierten linguistischen Diskursanalysen erklärt, wie die Nutzung der L1 für fachliches Verstehen förderlich werden kann.
So kommt das linguistische Teilprojekt des BMBF-Verbunds MuM-Multi zu dem Ergebnis: Mehrsprachiges Handeln mit dem Zweck, fachliches Verstehen zu verbessern und Wissen zu differenzieren, ist möglich und lohnenswert - auch noch in der Sekundarstufe I und für die dritte Generation von SchülerInnen mit Migrationshintergrund, also für Bildungsinländer, mit der Familiensprache Türkisch neben Deutsch. Die kognitive Wirksamkeit entfaltet sich allerdings nur bei der Herstellung und Wahrung bestimmter Konstellationen mehrsprachigen Handelns im Diskurs und bei kenntnisbasierter Akzeptanz durch die Lehrenden und die Lernenden.
In Fallanalysen werden sechs mehrsprachige Unterrichtsstile der mathematischen FörderlehrerInnen als Typen des Multilingualen Languaging rekonstruiert und verstehensanalytisch bewertet. Komplementär erweisen sich die schülereigenen Verfahren im Umgang mit Mehrsprachigkeit als differenziert wissensabhängig und so noch in freier Gruppenarbeit wirksam.

Germanistische Linguistik an der Universität Hamburg; Koordinatorin in FiSS I und FiSS II; Projektleitungen in FiSS: 'Mündliche Wissensprozessierung und -konnektierung (MüWi)'; Verbundvorhaben: 'Bildungssprachliche Kompetenzen (BiSpra): Anforderungen, Sprachverarbeitung und Diagnostik', Leitung des Teilprojekts Linguistik.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Buchtitel1
Impressum4
Inhalt (kurz)5
Inhalt (lang)7
Summary11
1. Sprachliches Handeln im mehrsprachigen Mathematikunterricht (Angelika Redder & Jochen Rehbein)17
1.1 Der Projektkontext17
1.2 Die Sprachenkonstellation im vorliegenden Mathematik-Förderunterricht19
1.3 Fragestellung und psycholinguistische Begründung22
1.4 Zur Forcierung der schwächeren Sprache im mehrsprachigen Mathematikunterricht24
1.5 Zur Anlage des Buches27
2. Mehrsprachige Unterrichtsstile und Verstehen (Jochen Rehbein & Meryem Çelikkol)29
2.1 Mehrsprachige Unterrichtsinteraktion, mental-kognitive Aktivierung und ihr Bezug auf die Stufen des Verstehens30
2.1.1 Fragestellung30
2.1.2 Verstehen31
2.1.3 Die Stufen des Verstehens bei Multilingualität34
2.1.4 Nachdenken, Denken, fachliches Wissen und Wissensanwendung39
2.1.5 Repertoire und Ressource44
2.1.6 Codeswitching, Pivot und Nexus47
2.1.7 Beschreibung der Diagramme52
2.2 Stil, multilinguales Languaging, Hypothesen58
2.2.1 Variationen im Schul- und Unterrichtsdiskurs58
2.2.2 Multilinguales Languaging und Stil60
2.2.3 Mathematikdidaktisches und mehrsprachdidaktisches Coaching der Förderlehrkräfte zur Rolle des Türkischen als L163
2.2.4 Hypothesen67
2.3 Multilinguales Languaging durch (reziproken) Nexus68
2.3.1 Mehrsprachiges Erläutern69
2.3.2 Nexus beim translatorischen Handeln72
2.3.3 Stichwort-Geben, mehrsprachige Musterfortführung74
2.3.4 Material-induziertes Codeswitching77
2.3.5 Codeswitchende Führung des Unterrichtsgesprächs78
2.3.6 Steuerung denksprachlicher Prozesse auf Deutsch und auf Türkisch80
2.3.7 Synthese der Denksprache im Deutschen und Türkischen bei der Fachsprache84
2.3.8 Zusammenfassung90
2.3.9 Der Zugriff auf die Ressource Mehrsprachigkeit bei Nexus92
2.4 Multilinguales Languaging durch Nachbilden und durch Sokratisches Erörtern94
2.4.1 Routinisierte Äquivalenzen als Trigger für Sprachwechsel96
2.4.2 Kognat, Personaldeixis und Pivot im Deutschen99
2.4.3 Nachbilden mathematischer Fachsprache und vorfachlicher Sprache beim Materialbezug kontaktsprachliche Lockerung der Rektion105
2.4.4 Unterrichtsscharniere im Sprachwechsel, organisatorischer und thematischer Unterrichtsdiskurs aktionales Mitkonstruieren109
2.4.5 Unterrichtssprachliche Divergenz durch zielgerichtetes Handeln119
2.4.6 Portioniertes Dolmetschen121
2.4.7 Multilinguales Languaging durch Sokratisches Erörtern123
2.4.8 Mikro- und Makroplan, Aktualisierung routinisierter Denkformen und Begründen in der L1140
2.4.9 Zusammenfassung145
2.4.10 Der Zugriff auf die Ressource Mehrsprachigkeit beim Nachbilden und beim sokratischen Erörtern149
2.5 Multilinguales languaging als fremdsprachenunterrichtliche Inszenierung und als Direkte Methode (in L1) und Multimodalität152
2.5.1 Einschleifen des türkischen Fachvokabulars154
2.5.2 Triplizität Materialbezug und direkte Methode denksprachliche Realisatoren159
2.5.3 Kooperatives Lösungsverfahren, auf Türkisch gesteuert Semantisieren durch Codeswitching ins Deutsche166
2.5.4 Verstehenszuwachs beim mehrsprachigen Unterrichtsstil der Direkten Methode (in L1) und Multimodalität169
2.5.5 Zusammenfassung178
2.5.6 Der Zugriff auf die Ressource Mehrsprachigkeit beim fremdsprachunterrichtlichen Inszenieren (Abbildung 14) und bei der Direkten Methode und der Multimodalität (Abbildung 15)181
2.6 Multilinguales Languaging als Priorisierung von L2 gegenüber L1184
2.6.1 Priorität der nonverbalen Aktion gegenüber dem sprachlichen Handeln in L1184
2.6.2 Erläutern auf Deutsch, Reformulieren auf Türkisch190
2.6.3 Defunktionalisierung von L1 Türkisch als Förderinstrument194
2.6.4 Entlehnung / Borrowing196
2.6.5 Zusammenfassung202
2.6.6 Der Zugriff auf die Ressource Mehrsprachigkeit bei Priorisierung von L2 Deutsch gegenüber der L1 Türkisch(Diagramm in Abbildung 16)203
2.7 Synopse der mehrsprachigen Unterrichtsstile nach ihrer Förderwirkung205
3. Mehrsprachiges Schülerhandeln beim Aufgabenlösen (Jonas Wagner & Angelika Redder)215
3.1 Konstellatives Adaptieren218
3.1.1 Sprachenspezifische Musterrealisierung235
3.1.2 Bild und schematisierter Text237
3.1.3 Adaptieren an den Hörer241
3.1.4 Konstellatives Adaptieren: Zusammenfassung248
3.2 Illokutives Sprachensplitting250
3.2.1 Verständnissicherndes Handeln – mittels sprachlichem Demonstrieren252
3.2.2 Mehrsprachiges Demonstrieren: illokutives oder prozedurales Sprachensplitting264
3.2.3 Zusammenfassung275
3.3 Mehrsprachiges Rätselraten – oder: von der Notwendigkeit einer mehrsprachigen Didaktik277
3.4 Von der multilingualen Inszenierung des Türkischen zum mehrsprachigen Ausprobieren290
3.4.1 Wiederholung des Themas Brüchevergleich292
3.4.2 Aufgabenstellung mit Brüchestreifen298
3.4.3 Durchexerzieren anhand des Protokollbogens302
3.4.4 Diskursive Entwicklung mehrsprachigen Handelns – Zusammenfassung322
3.5 Fazit zu den Formaten mehrsprachigen Handelns der SchülerInnen323
4. Mehrsprachige Wissensprozessierung in freier Gruppenarbeit (Angelika Redder & Jonas Wagner)325
4.1 Konstellative Besonderheiten325
4.1.1 Wissensprozessierung in freier Gruppenarbeit325
4.1.2 „Freie Sprachproben“ – diskursive Sektionierung327
4.2 Sprachlich-mentale Prozesse bei der Lösungssuche331
4.2.1 Mustafa (ZF6-H)331
4.2.2 Hale (ZF6-H)338
4.2.3 ZF6-I: Banu und O?uz342
4.2.4 ZF6-D: Halim und Ilknur346
4.2.5 Wissensanalytisches Fazit für die orale Aufgabenlösung349
4.3 Sprachlich-mentale Prozessierung bei schriftlicher Lösungsdarlegung und kooperativer Begründung350
4.3.1 Kollektive Ressourcenaktivierung, alltagspraktisch fundiert350
4.3.2 Algorithmisches Herangehen, für sich und für andere354
4.4 Vergleichende Zusammenschau der freien Gruppenarbeit358
5. Mehrsprachiger Mathematikunterricht: Ergebnis der linguistischen Projektstudien und Perspektiven (Angelika Redder)361
5.1 Zusammenschau des mehrsprachigen Lehrer- und Schülerhandelns361
5.2 Sprachwissenschaftliche und sprachdidaktische Konsequenzen367
5.3 Forschungsdesiderate370
Literatur372
Anhang389
Transkriptions-Konventionen, Abkürzungen389
Abbildungsverzeichnis391
Beispielverzeichnis393
Eingesetztes Aufgabenmaterial396
Die Aufgabenstellung401
Die mathematische Problemstellung401
Mathematische Ausdrücke auf Deutsch und Türkisch407
Sprachbiografische Daten der FörderlehrerInnen411
Leistungs- und Hintergrunddaten der beteiligten SchülerInnen412
Tabellarische Übersicht der Leistungs- und Hintergrunddaten416
Sprachnutzung432
Handlungsmuster Aufgabestellen-Aufgabelösen435

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