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E-Book

Nachverhandlung von Outsourcing-Verträgen

Effizienz und Flexibilität in komplexen Leistungsbeziehungen

AutorBeatrix Alexandra Ertsey
VerlagGabler Verlag
Erscheinungsjahr2009
Seitenanzahl254 Seiten
ISBN9783834981684
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis54,99 EUR
Beatrix Alexandra Ertsey ermittelt charakteristische Rahmenbedingungen für Outsourcing-Beziehungen. Die Ergebnisse fließen in ein formales Modell ein, mit Hilfe dessen sie Empfehlungen für die Gestaltung von Outsourcing-Verträgen ableitet.

Dr. Beatrix Alexandra Ertsey promovierte bei Prof. Dr. Dres. h.c. Arnold Picot am Institut für Information, Organisation und Management der LMU München. Sie war freiberufliche Beraterin der PricewaterhouseCoopers AG und ist als Commercial Manager (Financial Engineering für große Outsourcing-Projekte) bei der Siemens AG in München tätig.

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Leseprobe
4. Eine empirische Exploration der Outsourcing-Kooperation (S. 122-123)

Um den höheren Detaillierungsgrad bei der Charakterisierung von Outsourcing- Beziehungen zu erreichen, der für die Gestaltung von Lösungsansätzen notwendig ist, wurde eine empirische Untersuchung durchgeführt, über deren Ergebnisse im Folgenden berichtet wird. Zuvor werden Untersuchungsdesign und zentrale Schritte der Untersuchungsdurchführung vorgestellt.

4.1. Untersuchungsdesign

Der Stand der Literatur ist neben dem Gültigkeitsanspruch der Befunde das wesentliche Kriterium zur Wahl der Untersuchungsart.122 Im Zuge der Literaturanalyse wurde festgestellt, dass die theoretische Fundierung der Outsourcing-Beziehung aus vertragstheoretischer Sicht unzureichend ist. Entsprechend war eine Identifikation oder Ableitung von begründeten Hypothesen, welche für eine explanative Untersuchung notwendig wären, kaum möglich. Sicherlich betritt man bei der Erforschung von Outsourcing-Beziehungen aber auch kein wissenschaftliches Neuland. Daher wurde für die vorliegende Arbeit ein Mittelweg gewählt zwischen einem rein explorativen Ansatz, wie er etwa mit einer offenen Befragung verfolgt wird, und der explanativen Prüfung bereits bestehender Vermutungen.

Das Objekt der Untersuchung waren Geschäftsbeziehungen im Rahmen von Outsourcing-Transaktionen. Hinsichtlich der Gültigkeit oder Aussagekraft der möglichen Ergebnisse stellte dies das Design der Studie vor einige Herausforderungen. Da eine Geschäftsbeziehung aus mindestens zwei Unternehmen besteht, betreffen die zu untersuchenden Hypothesen ein Merkmal jeweils des einen sowie des anderen Unternehmens. Damit wäre es also nicht nur notwendig, Unternehmen ausfindig zu machen, die Outsourcingverträge abgeschlossen haben, sondern man müsste zudem deren Vertragspartner identifizieren, um den Untersuchungsgegenstand vollständig erheben zu können. Die meisten Unternehmen sind jedoch aus Gründen der Vertraulichkeit nicht bereit, ihre Kundenbeziehungen offenzulegen.

Auf der Ebene der Geschäftsbeziehung selbst können daher aussagekräftige Daten nicht direkt oder nur in sehr kleinzahligem Umfang erhoben werden.123 Als Alternative empfiehlt die Literatur in solchen Fällen, auf das Instrument der Befragung zurückzugreifen, bei dem die interessierenden Sachverhalte von den Untersuchungsteilnehmern quasi indirekt beurteilt werden.124 Im Rahmen einer Befragung lässt sich auch ermitteln, wie stark ein Unternehmen mit dem Thema „Outsourcing" konfrontiert ist.

Damit kann das Problem der Ziehung einer repräsentativen Stichprobe bei unbekannter Grundgesamtheit umgangen werden. Dennoch gab es Gründe, die einer repräsentativen Datenerhebung für die vorliegende Arbeit entgegenstanden. Auf der Ebene der zu untersuchenden Merkmale zählte dazu die Schwierigkeit, bestimmte Variablen, wie spezifische Investitionen zu messen, für die keine objektivierbaren Daten vorliegen.

Bei einer Reihe von Merkmalen lagen zudem die Informationen, die für die Formulierung korrekter Messhypothesen erforderlich sind, wie etwa die Skalierung des Merkmals, nicht vor. Vielmehr galt es ja, genau diese Informationen zu ermitteln, weil sie nicht nur für ein Messmodell, sondern bereits für die Spezifikation des theoretischen Modells erforderlich sind. Vor allem aber war es dafür notwendig, nicht nur wenige, ausgewählte Variablen und deren Beziehung zueinander zu untersuchen, sondern den Einfluss mehrerer unterschiedlicher Merkmale festzustellen.
Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort6
Vorwort8
Inhaltsverzeichnis10
Abbildungsverzeichnis13
Tabellenverzeichnis14
Abkürzungsverzeichnis15
Symbolverzeichnis15
1. Einführung: Das Produktivitätsparadoxon des Outsourcing17
2. Zur ökonomischen Theorie der Nachverhandlung und Terminierung von Verträgen32
2.1. Das Problem nachverhandelbarer Verträge32
2.1. Das Problem nachverhandelbarer Verträge32
2.2. Lösungsmechanismen zum Effizienzproblem bei Nachverhandlung und Terminierung71
3. Eine theoretische Analyse der Outsourcing-Kooperation94
3.1. Was ist „außen“? – Abgrenzung zur Unternehmung95
3.2. Was ist „außen“? – Abgrenzung zur marktlichen Koordination115
4. Eine empirische Exploration der Outsourcing-Kooperation138
4.1. Untersuchungsdesign138
4.2. Untersuchungsgüte143
4.3. Auswertungsmethodik147
4.4. Auswertung und Interpretation149
5. Nachverhandlung von Outsourcing-Verträgen: Ein ökonomisches Modell187
5.1. Grundstruktur und zeitlicher Ablauf187
5.2. Situation ohne formale Verträge190
5.3. Der Einfluss formaler Verträge auf die Investitionsanreize196
5.4. Ansätze zur Lösung des Unterinvestitionsproblems aus Nachverhandlungs- und Terminierungsrisiken208
6. Schlussbetrachtung: Produktivitätssteigerung durch komplexe Verträge225
6.1. Das Problem mit der Insel225
6.2. Komplexe Verträge in der Praxis227
6.3. Weiterer Forschungsbedarf228
Anhang230
Literaturverzeichnis258

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