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E-Book

Ohne Kreuz keine Krone

Studienausgabe - 4. Auflage

AutorWilliam Penn
VerlagBooks on Demand
Erscheinungsjahr2016
Seitenanzahl428 Seiten
ISBN9783741215001
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis0,99 EUR
"Ohne Kreuz keine Krone" gehört zu den wichtigsten Quäker-Texten. Das Buch zählt zur Weltliteratur und kann darüber hinaus als Grundlagentext des Quäkertums betrachtet werden. Es behandelt die zentralen Themen des frühen Quäkertums und zeigt die unkonventionellen Ansichten der damals noch neuen Bewegung auf. Dabei schlägt der Verfasser William Penn einen eindringlichen, bisweilen sogar polemischen Ton an, um den Leser für seine Position einzunehmen. Hierbei werden zahllose Bibelstellen bemüht, um die Richtigkeit der Aussagen zu belegen. Bekannte und weniger bekannte Bibelstellen erscheinen durch Penns Auslegung zum Teil in ungewohntem Licht mit interessanten Aspekten. Daraus resultiert dann seine harsche Kritik an den (bis heute) herrschenden sozialen und politischen Zuständen. Hier liegt nun eine überarbeitete Wiederauflage einer Übersetzung von 1825 vor. Der Text wurde stark überarbeitet und mit erklärenden Beilagen ergänzt. Es handelt sich um eine Studienausgabe, in der der Leser nicht mit dem Urtext alleine gelassen wird, sondern verschiedene Hilfestellungen an die Hand bekommt, um sich dem Text auf verschiedene Arten nähern zu können. Zahlreiche Fußnoten geben Hinweise und Informationen. Begleittexte informieren über William Penn, die Quäkergeschichte und die Entstehung des Textes.

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Leseprobe

Kapitel 1


Zusammenfassung des 1. Kapitel

  • 1. Abschnitt Von der Notwendigkeit des Kreuzes Christi überhaupt, und wie wenig dennoch die Christen sich darum kümmern.
  • 2. Abschnitt Ausartung des Christentums von Reinheit in Lüste und Begierden, und von Mäßigkeit in Übermaß.
  • 3. Abschnitt Weltliche Lüste und Vergnügungen sind so sehr das Ziel und Streben der Bekenner des Christentums geworden, dass sie die Gottlosigkeit der Ungläubigen darin übertreffen.
  • 4. Abschnitt Diese Ausartung bildet den zweiten Akt des Trauerspiels, welchen die Juden angefangen haben, und dieser ist schlimmer14 als der erste. – Bemerkungen über die Verachtung, welche die Christen auf ihren Heiland gebracht haben.
  • 5. Abschnitt Die Sünde ist in der ganzen Welt von der gleichen15 Natur und Beschaffenheit. – Alle Gottlosen gehören zu einer und derselben Gemeine; sind alle Kinder des Bösen16. – Bösewichter, welche Religion zu haben vorgeben, sind darum nur desto schlimmer.
  • 6. Abschnitt Ein Wolf ist kein Lamm: Ein Sünder kann, so lange er in der Sünde bleibt, kein Heiliger
  • 7. Abschnitt Die Gottlosen verfolgen immer17 die Frommen; auch haben immer die falschen Christen die wahren verfolgt, weil diese ihrem Aberglauben nicht beipflichten wollten. – Von den sonderbaren und weltlichen18 Begriffen, welche die falschen Christen vom Christentum haben, und von der Gefahr eines solchen Selbstbetrugs.
  • 8. Abschnitt Diese Betrachtungen, und meine Empfindungen darüber, haben es mir zur Pflicht gemacht, die gegenwärtige Abhandlung, als eine Warnung gegen die Lüste der Welt und als eine Einladung zum täglichen Aufnehmen des Kreuzes Christi zu schreiben, und zu zeigen, dass dieses das von Christus uns verordnete Mittel zu unserer Seligkeit ist.
  • 9. Abschnitt Über die Selbstverdammung der Gottlosen. – Wahre Religion und Gottesverehrung besteht darin, dass man den Willen Gottes tut. – Von dem Vorzug, den die Gerechten vor den Gottlosen im jüngsten Gerichte haben.
  • 10. Abschnitt Gebet für die Christenheit, dass sie an jenem großen Gerichtstag der Welt nicht möge verworfen werden. – Sie wird ermahnt, zu erwägen, worin sie Christo ähnlich ist und wenn er ihr Heiland und Erlöser ist, wie und wovon er sie erlöst habe, und was ihre eigene Erfahrung von diesem großen Werk sei? – Christus kam in die Welt, die Menschen von ihren Sünden, und also auch vom ewigen Zorn zu befreien, aber nicht um sie in ihren Sünden selig zu machen. – Indem er sie von der Sünde erlöst, errettet er sie auch vom ewigen Tod, welcher der Sold oder Lohn der Sünde ist.

1. Abschnitt


Obgleich die Kenntnis und Ausübung der Lehre vom Kreuze Christi, als dem einzigen Eingang zum wahren Christentum, und dem Pfade, den allezeit die Alten zu ihrer Seligkeit betraten, für die Seelen der Menschen von der höchsten Wichtigkeit ist, so wird dennoch diese Lehre, (ich sage es mit tiefer Betrübnis!) so wenig verstanden, so sehr vernachlässigt, und (was noch schlimmer ist) es wird ihr durch die Eitelkeit, den Aberglauben, und die Unmäßigkeit der Christentumsbekenner so bitter widersprochen, dass wir entweder aufhören müssen, zu glauben, was der Herr Jesus Lukas 24,27. uns sagt, wo er nämlich erklärt, „dass niemand, der nicht sein Kreuz trägt und ihm nachfolgt, sein Jünger sein könne,“ oder, (wenn wir dieses als Wahrheit annehmen) nicht anders schließen können, als dass die Mehrheit der Bekenner des christlichen Namens, in der großen Angelegenheit der Religion und ihres eigenen Heils, auf eine bejammernswerte Art sich täuscht und selbst betrügt.

2. Abschnitt


Wir mögen den Zustand der Völker, die auf die Wohltat des heiligen Namens Jesu Anspruch machen, noch so nachsichtsvoll und liebreich beurteilen, so müssen wir doch auch, wenn wir zugleich gerecht handeln wollen, notgedrungen gestehen, dass ungeachtet der gnädigen Vorteile des Lichts und der Erkenntnis, und der Aufmunterungen zur Treue, welche in diesen letzten Jahrhunderten durch die Erscheinung, das Leben, die Lehren und Wunder, durch den Tod, die Auferstehung und Himmelfahrt Christi, nebst den Gaben seines heiligen Geistes den Menschen verliehen worden sind, ungeachtet der Schriften, Arbeiten, Leiden und Erduldungen des Martertodes seiner teueren Zeugen in allen Zeiten, nicht viel mehr als der bloße Name vom wahren Christentum übrig geblieben zu sein scheint. Und wo nun die alte heidnische Natur der Menschen sich dieses Namens anmaßt, oder ihr zügelloses Leben damit zu bedecken sucht, da sind die Bekenner desselben in der Tat nichts anderes, als wirkliche, wiewohl verkleidete Heiden. Denn wenn sie auch nicht dieselben Götzen der Heiden anbeten, so beten sie doch Christum mit einem heidnischen Herzen an; und sie können auch nicht anders, so lange sie in gleichen heidnischen Lüsten leben. So gehören also beide: der Christ, der sich nicht selbst überwindet, und der zügellose Heide, zu einer und derselben Religion. Beide haben freilich verschiedene Gegenstände, an welche sie ihre Gebete richten, allein ihre Anbetung ist doch nur erzwungen und bloße Zeremonie. Denn die Gottheit, die sie im wahren Sinne verehren, ist der Gott dieser Welt, der große Beherrscher der weltlichen Lüste und Begierden. Vor ihm beugen sie sich mit allen Kräften der Seele und der Sinne. Was sollen wir essen? Was sollen wir trinken? Was sollen wir anziehen, und wie sollen wir unsere Zeit hinbringen? Auf welche Art können wir uns Reichtum erwerben? Wodurch können wir unsere Macht vergrößern, unsere Besitzungen ausdehnen, unsere Namen und Familien in der Welt berühmt machen und verewigen? – Diese niedrige Sinnlichkeit fasst der geliebte Apostel Johannes sehr kurz und nachdrucksvoll in einigen Worten zusammen: „Fleischeslust, Augenlust und hochmütiges19 Leben,“ sagt er, „sind nicht vom Vater, sondern von der Welt,“◊ die im Argen liegt.

Johannes 2,16.

3. Abschnitt


Es ist eine traurige Feststellung, aber eine durchaus nicht zu leugnende Wahrheit, dass diese weltlichen Lüste die Gegenstände des Nachsinnens, der Sorge und der Unterhaltung des größten Teils der unglücklichen Christenheit ausmachen, und – was das Elend noch vergrößert – mit der Zeit zugenommen haben. Denn, so wie die Welt älter geworden ist, hat sie sich auch verschlimmert. Die Beispiele früherer, ausschweifender Zeitalter, und die daraus zu ziehenden beklagenswerten Folgerungen haben das unsrige Zeitalter nicht abgeschreckt, sondern vielmehr noch gereizt, so dass die Menschen unserer Zeit den alten Vorrat von Gottlosigkeit noch mehr angehäuft haben. Ja, sie haben die ihnen gegebenen bösen Beispiele so sehr übertroffen, dass sie, statt in besseren Zeiten Fortschritte in der Tugend zu machen, auf eine abscheuliche Art tief unter die Heiden herabgesunken sind. – Sie haben ihren Hochmut, ihre wollüstige Ausgelassenheit, Unreinheit und Trunkenheit, ihr Fluchen, Schwören und Lügen, ihr Neiden und Verleumden, ihre Grausamkeit, Falschheit, Habsucht, Ungerechtigkeit und Unterdrückung, so allgemein verbreitet und mit einem erfinderischen Geist so hoch getrieben, dass sie darin den Ungläubigen zum Anstoße und Ärgernisse gedient und ihnen die stärkste Veranlassung gegeben haben, die heilige Religion mit Verachtung zu betrachten, für welche sie durch gute Beispiele der Christen hätten gewonnen werden können.

4. Abschnitt


Diesen traurigen Abfall von der ursprünglichen Reinheit der ersten Zeiten des Christentums, als der Ruhm desselben in dem reinen Lebenswandel seiner Bekenner bestand, kann ich nicht anders als den zweiten und furchtbarsten Teil des Trauerspiels betrachten, welches die Juden mit dem glorreichen Heilande des Menschengeschlechts begannen. Diese, die durch die Macht der Unwissenheit und der großen Vorurteile, die sie gegen seine in den Augen der Welt unansehnliche Erscheinung hatten, so verblendet waren, dass sie ihn, als er erschien, nicht annehmen wollten, verfolgten ihn jedoch nur zwei oder drei Jahre, bis sie ihn zuletzt an einem Tage kreuzigten. Allein die Grausamkeit der falschen Christen ist von weit längerer Dauer. Nachdem sie, wie Judas, zuerst ihn anerkannt und dann viele Jahrhunderte hindurch auf das Schändlichste verraten haben, hören sie nicht auf, ihn zu verfolgen und zu kreuzigen, indem sie von seiner Lehre, welche Selbstüberwindung und Heiligkeit vorschreibt, in ihren Sitten fortwährend abweichen, und durch ihren Lebenswandel ihrem Glaubensbekenntnisse beständig widersprechen. Von solchen sagt uns der Verfasser der Epistel an die Hebräer, „dass sie ihnen selbst den Sohn Gottes von neuem wieder kreuzigen und öffentlich zum Gespötte machen.“◊Johannes nennt ihre verunreinigten Herzen in seiner Offenbarung: „die Gassen des geistlich sogenannten Sodoms und Ägyptens, wo unser Herr gekreuzigt ist.“◊. Und so wie Christus ehemals sagte: „des Menschen Feinde werden seine eigenen Hausgenossen sein,“◊ so befinden sich jetzt die Feinde Christi vornehmlich unter seinen eigenen Bekennern, unter welchen es nicht wenige gibt, die ihn anspeien, ans Kreuz nageln und durchbohren und ihm Essig mit Galle vermischt zu trinken geben.◊ Dieses ist auch nicht schwer einzusehen, da diejenigen Menschen, die nach ihrer verdorbenen Natur und unter demselben bösen Einflusse leben, worunter die gottlosen Juden standen, welche Christum äußerlich kreuzigten, ihn...

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