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E-Book

Organisationsethik. Organisationsentwicklung in Kirchen, Caritas und Diakonie

VerlagLambertus Verlag
Erscheinungsjahr2003
Seitenanzahl522 Seiten
ISBN9783784114095
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis31,99 EUR
Es ist eine alte Erfahrung: Zu bleiben wie man ist, erfordert oft mehr Energie als das Wagnis der Veränderung. Kirchen, Caritas und Diakonie müssen den sich ändernden ökonomischen, juristischen wie gesellschaftspolitischen Rahmenbedingungen Rechnung tragen - sie müssen sich verändern und entwickeln. Organisationsentwicklung wird zu einer Überlebensstrategie der Kirchen und Verbände. Der siebte Band der Reihe "Palliative Care und Organisationsethik" aus dem Universitätsinstitut für interdisziplinäre Forschung und Fortbildung (IFF) in Wien) will keine Reflexion der sogenannten Kirchenkrise anstellen, sondern Spuren aufnehmen, die aus der Krise heraus führen. Der Buchtitel "OrganisationsEthik" signalisiert dabei die wertebasierte Zuspitzung der Organisationsentwicklung in Kirchen, Caritas und Diakonie. Es zeigt Wege auf, die über die materielle und ökonomische Überlebens- und Handlungsfähigkeit hinaus auf die organisationale Rekonstruktion der Glaubwürdigkeit kirchlicher Organisationen weisen. 

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Kapitelübersicht
  1. Inhalt
  2. OrganisationsEthik – worum geht es? (Andreas Heller, Thomas Krobath)
  3. Kirchen verstehen und als Organisationen gestalten (Andreas Heller, Thomas Krobath)
  4. Kapitel 1 Kirchen als Organisationen gestalten: „Offen Evangelisch“ – Die Evangelische Kirche in Österreich findet zu ihrer Organisationsentwicklung (Thomas Krobath, Monika Salzer, Michael Bünker)
  5. Kapitel 1 Kirchen als Organisationen gestalten: Ehrenamtliche Arbeit in kirchlichen Veränderungsprozessen Rollengestaltung und Zusammenarbeit (Monika Salzer)
  6. Kapitel 1 Kirchen als Organisationen gestalten: Systemische Evaluation in einem kirchlichen Erneuerungsprozess (Martin Lörsch, Christoph Rüdesheim, Johannes Smykalla)
  7. Kapitel 1 Kirchen als Organisationen gestalten: Wissensmanagement in der Pastoral. Das Projekt „ Lebensraumorientierte Seelsorge in Mainz“ (Peter-Otto Ullrich)
  8. Kapitel 1 Kirchen als Organisationen gestalten: Caritas organisieren Kirchliche Dienstleister als lernende Organisationen (Thomas Schmidt, Hans-Joachim Thömmes)
  9. Kapitel 2 Kirchliches Leitungshandeln professionalisieren: Leiten in der Kirche ()Andreas Heller)
  10. Kapitel 2 Kirchliches Leitungshandeln professionalisieren: Führung und Kooperation Ein IFF- Lehrgang in der Diözese Passau (Stefan Dinges, Ludwig Zeier)
  11. Kapitel 2 Kirchliches Leitungshandeln professionalisieren: Leiten zum Thema in der Kirche machen. Das Beispiel eines Lehrgangs in der Evangelischen Kirche (Thomas Krobath)
  12. Kapitel 2 Kirchliches Leitungshandeln professionalisieren: Von der Kunst, Gemeinde zu leiten Lehrgang Führungskompetenz in der Pastoral (Doris Gabriel)
  13. Kapitel 2 Kirchliches Leitungshandeln professionalisieren: Neue Anforderungen an Leitungsverantwortliche in Ordensgemeinschaften. Ein internationales Qualifizierungsprogramm der Kardinal König Akademie, Wien (Reingard Lange, Christian Metz)
  14. Kapitel 2 Kirchliches Leitungshandeln professionalisieren: Leitung und Organisationsentwicklung in kirchlichen Einrichtungen. Ein internationales Qualifizierungsprogramm für Führungskräfte in Kirchen (Andreas Heller, Hildegund Zimmermann-Seitz)
  15. Kapitel 2 Kirchliches Leitungshandeln professionalisieren: Personalentwicklung in der Kirche – das Assessmentcenter- Konzept (Rolf Spiegel)
  16. Kapitel 2 Kirchliches Leitungshandeln professionalisieren: Mehr als Fortbildung ... – von der Personal- zur Organisationsentwicklung (Klaus Roos)
  17. Kapitel 2 Kirchliches Leitungshandeln professionalisieren: Sozialmanagement. Ein Qualifizierungskonzept für Führung und Leitung (Klaus Hartmann)
  18. Kapitel 3 Christliche Identitäten in Strukturen übersetzen: Wie werden kirchliche Krankenhäuser intelligentere Organisationen? (Andreas Heller)
  19. Kapitel 3 Christliche Identitäten in Strukturen übersetzen: Erfolgreiche Leitbildentwicklung (Andreas Heller, Katharina Heimerl, Hildegund Zimmermann-Seitz)
  20. Kapitel 3 Christliche Identitäten in Strukturen übersetzen: Identität im Wandel Mit Leitbildern Werte in Werke einstiften (Michael Fischer)
  21. Kapitel 3 Christliche Identitäten in Strukturen übersetzen: Leitbild und Qualität in der Krankenhausseelsorge im Bistum Essen (Peter Frigger)
  22. Kapitel 3 Christliche Identitäten in Strukturen übersetzen: In organisationalen Widersprüchen handeln Zum Organisationsbezug in der Krankenhausseelsorge (Andreas Heller)
  23. Kapitel 3 Christliche Identitäten in Strukturen übersetzen: Sterbebegleitung – Palliative Versorgung Ein Organisationsentwicklungsprozess in der Kaiserswerther Diakonie (Hans Bartosch)
  24. Kapitel 3 Christliche Identitäten in Strukturen übersetzen: OrganisationsKultur des Sterbens Das Modellprojekt von Diakonie in Düsseldorf (Katharina Heimerl, Andreas Heller, Georg Zepke)
  25. Kapitel 3 Christliche Identitäten in Strukturen übersetzen: Value orientation in Irish religious orders (Dónal Leader)
  26. Kapitel 3 Christliche Identitäten in Strukturen übersetzen: Spannungsfelder der Werteorientierung in Ordensgemeinschaften (Stefan Dinges, Andreas Heller, Thomas Krobath, Christian Metz)
  27. Kapitel 3 Christliche Identitäten in Strukturen übersetzen: Wertemanagement in konfessionellen Krankenhäusern (Stefan Dinges, Andreas Heller)
  28. Kapitel 3 Christliche Identitäten in Strukturen übersetzen: Geld und Moral im Krankenhaus Auf dem Weg zu einer Ethikkultur (Michael Fischer)
  29. Kapitel 3 Christliche Identitäten in Strukturen übersetzen: Ethikberatung im Krankenhaus (Stefan Dinges, Andreas Heller)
  30. Kapitel 4 Kirchliche Beratungskultur entwickeln: In Widersprüchen beraten. Qualifizierung zur Gemeinde- bzw. Organisationsberatung in der Kirche (Andreas Heller)
  31. Kapitel 4 Kirchliche Beratungskultur entwickeln: Wozu Beratung lernen? (Sigrid Düringer)
  32. Kapitel 4 Kirchliche Beratungskultur entwickeln: Boom der Gemeindeberatung: ein Problemindikator? (Reinhold Reck)
  33. Kapitel 4 Kirchliche Beratungskultur entwickeln: Macht – ein Fremdwort für Beratung und Kirche (Ludwig Zeier)
  34. Kapitel 4 Kirchliche Beratungskultur entwickeln: Der andere Blick. Beobachtungen und Thesen zum Phänomen „ Fremdheit“ in Veränderungsprozessen (Doris Gabriel)
  35. Literatur und Die Autorinnen und Autoren
Leseprobe
Wertemanagement in konfessionellen Krankenhäusern (Seiten 384-381)

Stefan Dinges, Andreas Heller

1. DAS UMFELD DES PROJEKTES

Jedes Projekt hat eine Geschichte. Die Geschichte besteht oft in einer Annäherung. Die internen und externen Personen lernen sich kennen, tauschen sich aus, schätzen sich ein und ab. Es geht darum, die professionelle Leistungsfähigkeit einzuschätzen und gleichzeitig Vertrauen zu gewinnen, um ein solches Projekt miteinander realisieren zu können. Gerade mit kirchlichen Ordensgemeinschaften fällt immer wieder auf, dass die Initialisierung von Beratungsprojekten wesentlich von der Vertrauensbasis zwischen Personen ausgeht. Mit der Wertearbeit kommt man faktisch in den Innenbreich der Organisation, in den Sakralraum, das Allerheiligste. Verständlich, wenn – im besten Sinne des Wortes – die Glaubwürdigkeit der „Externen" überprüft wird. Und gleichzeitig wird es für die Beratung immer wichtig, „eine theologische Anschlussfähigkeit" zu entwickeln, einen Respekt und eine Achtung vor der spirituellen Kultur, den Ausprägungsformen der Frömmigkeit zu entwickeln. Folgende theologische und organisationsberaterische Momente spielen in der Transformation, im Entwicklungsprozess von Ordensgemeinschaften im caritativen Bereich eine Rolle:

Ermittlung und Vermittlung des Christlichen

Viele caritativ tätige Ordensgemeinschaften stehen in einer Identitätskrise und vor der Herausforderung, ihre Werke für die Zukunft entweder abzugeben oder zu übergeben, zu tradieren. Die Entscheidungen sind auch diktiert durch betriebswirtschaftliche Notwendigkeiten. Es gibt weitere Indikatoren für Veränderungsbedarf: Die Nachwuchszahlen stagnieren. In den Ordensgemeinschaften ist ein „Vergreisungsprozess" zu beobachten. Es gibt kaum noch Eintritte. Überall lassen sich zwei Dynamiken beobachten: Die Werke, die einst Grund und Begründung für die Ordenseintritte waren, werden nicht selten als Last erlebt. Man möchte sich wieder mehr dem „Eigentlichen" – damit meint man Gebet, Meditation, Exerzitien – hingeben und die aufregenden, caritativen Werke abgeben.

Die andere Entwicklung korrespondiert damit: Die Zahl der Ordensangehörigen, die Verantwortung zu übernehmen bereit und in der Lage sind, wird weniger. Provinzkapitel- oder Generalkapitelwahlen sieht man mit wachsender Spannung entgegen. Es gibt kaum eigene Führungskräfte. Die jüngere Generation wendet sich oft in aufwändigen (Begründungs-)Prozessen von den Werken ab und sucht nach neuen Wegen, anderen Aufgaben, neuen Lebensformen, kleineren Gemeinschaften. Und erst allmählich sieht man die Laienmitarbeiter als jenen Nachwuchs, um den man Jahrzehnte gebetet hat.

Ein doppelter Vorgang ist notwendig, das eigene spirituelle Erbe, das elementar Christliche gilt es unter den Bedingungen der Gesellschaft zu ermitteln und auf Zukunft hin zu vermitten.

Den Anderen, den Fremden, den Kranken mit Jesu Augen sehen – das Prinzip der Caritas

Die sozial-caritativen Werke haben in Geschichte und Gegenwart entsprechende organisierte Hilfe für soziale Not im In- und Ausland entwickelt. Dem Evangelium verpflichtet, haben sie eine Option für die Armen getroffen, um darauf entsprechend zu reagieren. Aus dieser Haltung sind beispielsweise viele Krankenhäuser von Frauenorden im 19. Jahrhundert entstanden (Boff/Pixley 1987).

Organisationale Inkarnation

Die Tradierung des Christlichen wurde bislang auch theologisch ausschließlich als eine personale Form der Nachfolge gesehen. Barmherzigkeit war eine persönliche Haltung, eine personale Kategorie. Eben die absichtslose Haltung, das nicht verrechenbare, spontane Handeln aus dem Mitleiden, der Mitleidenschaft gegenüber Menschen in Not. (...)
Inhaltsverzeichnis
Inhalt6
OrganisationsEthik – worum geht es?10
Kirchen verstehen und als Organisationen gestalten15
Kapitel 1 Kirchen als Organisationen gestalten46
„Offen Evangelisch“ – Die Evangelische Kirche in Österreich findet zu ihrer Organisationsentwicklung48
Ehrenamtliche Arbeit in kirchlichen Veränderungsprozessen Rollengestaltung und Zusammenarbeit79
Systemische Evaluation in einem kirchlichen Erneuerungsprozess92
Wissensmanagement in der Pastoral. Das Projekt „ Lebensraumorientierte Seelsorge in Mainz“109
Caritas organisieren Kirchliche Dienstleister als lernende Organisationen122
Kapitel 2 Kirchliches Leitungshandeln professionalisieren142
Leiten in der Kirche144
Führung und Kooperation Ein IFF- Lehrgang in der Diözese Passau157
Leiten zum Thema in der Kirche machen. Das Beispiel eines Lehrgangs in der Evangelischen Kirche167
Von der Kunst, Gemeinde zu leiten Lehrgang Führungskompetenz in der Pastoral181
Neue Anforderungen an Leitungsverantwortliche in Ordensgemeinschaften. Ein internationales Qualifizierungsprogramm der Kardinal König Akademie, Wien187
Leitung und Organisationsentwicklung in kirchlichen Einrichtungen. Ein internationales Qualifizierungsprogramm für Führungskräfte in Kirchen197
Personalentwicklung in der Kirche – das Assessmentcenter- Konzept214
Mehr als Fortbildung ... – von der Personal- zur Organisationsentwicklung227
Sozialmanagement. Ein Qualifizierungskonzept für Führung und Leitung238
Kapitel 3 Christliche Identitäten in Strukturen übersetzen248
Wie werden kirchliche Krankenhäuser intelligentere Organisationen?250
Erfolgreiche Leitbildentwicklung269
Identität im Wandel Mit Leitbildern Werte in Werke einstiften279
Leitbild und Qualität in der Krankenhausseelsorge im Bistum Essen295
In organisationalen Widersprüchen handeln Zum Organisationsbezug in der Krankenhausseelsorge306
Sterbebegleitung – Palliative Versorgung Ein Organisationsentwicklungsprozess in der Kaiserswerther Diakonie315
OrganisationsKultur des Sterbens Das Modellprojekt von Diakonie in Düsseldorf331
Value orientation in Irish religious orders358
Spannungsfelder der Werteorientierung in Ordensgemeinschaften373
Wertemanagement in konfessionellen Krankenhäusern382
Geld und Moral im Krankenhaus Auf dem Weg zu einer Ethikkultur405
Ethikberatung im Krankenhaus420
Kapitel 4 Kirchliche Beratungskultur entwickeln430
In Widersprüchen beraten. Qualifizierung zur Gemeinde- bzw. Organisationsberatung in der Kirche432
Wozu Beratung lernen?445
Boom der Gemeindeberatung: ein Problemindikator?457
Macht – ein Fremdwort für Beratung und Kirche466
Der andere Blick. Beobachtungen und Thesen zum Phänomen „ Fremdheit“ in Veränderungsprozessen480
Literatur493
Die Autorinnen und Autoren514

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