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E-Book

Performance-Measurement-Systeme und der Faktor Mensch

Leistungssteuerung effektiver gestalten

AutorNils Pleier
VerlagGabler Verlag
Erscheinungsjahr2009
Seitenanzahl294 Seiten
ISBN9783834980021
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis54,99 EUR
Auf der Basis von Expertengesprächen in 40 Großunternehmen und umfangreichen Mitarbeiterbefragungen zeigt Nils Pleier, dass Schwierigkeiten in der Unternehmensperformance zumeist an der Schnittstelle von System und Mensch auftreten, d.h. es sind häufiger anwenderspezifische als systemtechnische Probleme mit denen Unternehmen zu kämpfen haben. Konkrete Handlungsempfehlungen für die Praxis runden die Arbeit ab.

Dr. Nils Pleier promovierte bei Prof. Dr. Dieter Wagner am Lehrstuhl für BWL mit dem Schwerpunkt Organisation und Personalwesen der Universität Potsdam. Er begleitet als Unternehmensberater v.a. Projekte zu Change Management, HR-Management, Strategie und Vision.

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Leseprobe
4 Theoretische Grundlagen (S. 69-70)

Unternehmen versuchen, das Leistungsverhalten und die Motivation ihrer Mitarbeiter auf die Zielsetzungen der Institution auszurichten. Während angemessene Arbeitsbedingungen oder ausreichend Ressourcen lediglich notwendige Randbedingungen für Leistung sind, stellt die Motivation des Mitarbeiters einen wesentlichen Stellhebel im Leistungsprozess dar. Drumm bspw. bezeichnet Motivation als „Schlüsselvariable im Leistungsprozess" und formuliert weiter: „Erst Motivation ermöglicht Leistungsverhalten und dieses Arbeitsleistungen der Mitarbeiter."193 Leistungsmotivation spielt mit zunehmenden Entscheidungsfreiheiten und Selbstverantwortung am Arbeitsplatz eine immer bedeutendere Rolle und gilt daher als eine der zentralen Antriebsquellen von Menschen in Unternehmen.194

Dabei geht es nicht darum, irgendwelche Verhaltensantriebe beim Mitarbeiter zu erzeugen, sondern möglichst exakt solche, die die Zielsetzungen des Unternehmens positiv unterstützen und zu leistungssteigerndem Verhalten beitragen. Ein Leistungsmotiv wird als relativ überdauernde, stabile Persönlichkeitsdisposition eingestuft, bestimmte Leistungsziele erreichen zu wollen.195 Den Schwerpunkt leistungssteigernder Maßnahmen bildet in Organisationen häufig die Förderung der Leistungsbereitschaft – des Leistungswillens („Wollen") – der Mitarbeiter.196 Um besser nachvollziehen zu können, wie Leistungsverhalten entsteht und wie der Prozess der menschlichen Arbeitsleistung systematisch skizziert und erklärt werden kann, soll nun zunächst ein Überblick über verschiedene verhaltenstheoretische Ansätze gegeben werden.

Daran anschließend wird aus dem Blickwinkel neoinstitutionalistischer Theorien (und hier insbesondere der Principal-Agent-Theorie) aufgezeigt, welche weiteren Einflüsse den Leistungserstellungsprozess einerseits positiv unterstützend, andererseits aber auch negativ störend begleiten. Zweifelsohne kann dabei jede Theorie nur einen kleinen Ausschnitt der komplexen Wirklichkeit genauer betrachten.

Insofern wäre es vermessen, von einer einzigen Theorie alleine einen umfassenden Erkenntnisschritt für den gesamten Performance Measurement Prozess zu erwarten. Nichtsdestotrotz liefern die im Folgenden dargestellten theoretischen Konzepte in Summe einen umfassenden Überblick über zentrale Einflussfaktoren und den grundlegenden Ablauf menschlicher Arbeitsleistung. Nach der Vorstellung verschiedener verhaltenstheoretischer (Abschn. 4.1) und ökonomischer Ansätze (Abschn. 4.2) wird in Abschnitt 4.3 ein Konzept entwickelt, das die für das Performance Measurement wesentlichen Aussagen der verschiedenen Theorien aufgreift und in einem einzigen Modell miteinander verbindet.

4.1 Verhaltenstheoretische Ansätze

Im Gegensatz zu traditionellen Organisationstheorien, die den Fokus auf die formale Organisationsstruktur richten und das Menschenbild des „rational economic man" vertreten, stellen verhaltenstheoretische Ansätze den „social man" und dessen Erwartungen, Wertvorstellungen, Bedürfnisse und Motivation zur Leistung sowie seine Arbeitszufriedenheit in den Mittelpunkt ihrer Betrachtung.

Die ersten Gedanken hierzu finden sich im Human-Relations- Ansatz von Mayo und Roethlisberger / Dickson aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. 198 Gegenüber Taylors Arbeitsplatz fokussiertem Scientific Management sahen Mayo et al. den Menschen erstmals nicht als reinen Produktionsfaktor, sondern als Teil eines komplexen sozialen Systems.

In der Weiterentwicklung der Idee des „social man" wird die Organisation als soziotechnisches System verstanden und vermehrt darauf hingewiesen, dass die in den verschiedenen Theorieansätzen dargestellten Menschenbilder jeweils nur einen Ausschnitt der Realität abbilden können. Als Hilfskonstrukt zur Erklärung menschlichen Verhaltens wird daher mittlerweile vermehrt das Bild des „complex man" verwendet, der von zahlreichen Einflüssen geprägt und von vielen verschiedenen Elementen gesteuert wird.
Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort6
Geleitwort8
Vorwort10
Inhaltsübersicht12
Inhaltsverzeichnis13
Abbildungsverzeichnis18
Abkürzungsverzeichnis21
1 Einleitung24
2 Bezugsrahmen33
3 Performance Measurement Systeme im Praxiseinsatz57
3.1 PMS-Studie 200457
3.2 Erkenntnisse der PMS-Studie 2004 – ein Zwischenfazit88
4 Theoretische Grundlagen91
4.1 Verhaltenstheoretische Ansätze92
4.2 Neoinstitutionalistische Ansätze ökonomischer Organisationstheorien121
4.3 Zusammenführung verhaltens- und ökonomietheoretischer Ansätze zu einem Human Performance Modell139
5 Hypothesen und Status quo der Forschung149
5.1 Entwicklung der Hypothesen149
5.2 Status quo der Forschung155
6 Zusammenspiel von System und Mensch185
6.1 PMS-Studie 2005/06185
6.2 Erkenntnisse der PMS-Studie 2005/06231
7 Zusammenfassung237
7.1 Fazit zu den PMS-Studien 2004 und 2005/06237
7.2 Handlungsempfehlungen für die Praxis238
8 Ausblick242
Anhang247
Literaturverzeichnis284

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