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E-Book

Politik für Gesundheit

Fest- und Streitschriften zum 65. Geburtstag von Rolf Rosenbrock

AutorMichael T. Wright, Susanne Kümpers, Thomas Gerlinger, Uwe Lenhardt
VerlagHogrefe AG
Erscheinungsjahr2010
Seitenanzahl408 Seiten
ISBN9783456948270
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis30,99 EUR
Die Frage, wie Politik die Gesundheit verbessern kann, wird kontrovers diskutiert. Der vorliegende Band umfasst rund vierzig Beiträge zu den Themen Prävention und Gesundheitsförderung, Krankheitsversorgung, gesundheitliche Ungleichheit und Gesundheitspolitik.

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Kapitelübersicht
  1. Inhalt
  2. Für Rolf Rosenbrock
  3. Modernisierung und Gesundheit: Chance in der Krise?
  4. New Public Health zwischen »Sozialemanzipation« und »Sozialkompensatorik«
  5. Auf dem Weg zu »Health in all Policies«: Was kann die soziallagenbezogene Gesundheitsförderung von der Umweltpolitik lernen?
  6. Gender – kein Thema für den Mainstream der Public Health-Forschung?
  7. Lebenslauf, Arbeit und Gesundheit
  8. Public Health und Pflegewissenschaft – zwei neue gesundheitswissenschaftliche Disziplinen
  9. Evidenzbasierung in der Gesundheitsförderung? Anmerkungen aus Sicht der Evaluationsforschung
  10. Keynes wiederentdecken und weiterentwickeln: Theoretiker des Kasinokapitalismus
  11. Gesundheitsreform: Welche Logik zählt?
  12. Die Enquete-Kommission zur GKV-Reform: Masterplan für die Gesundheitspolitik
  13. Warum und wieso ist Gesundheitspolitik ein Thema für Wissenschaft?
  14. Moral Hazard – Über die Irrelevanz eines theoretischen Konzepts für die Praxis des Gesundheitswesens
  15. Mythos »Jobmotor Gesundheitswesen«!?
  16. Die hausärztliche Versorgung als Spielball der Politik
  17. Arzneimittel um jeden Preis?
  18. Gesundheit und Gesundheitsversorgung von Menschen ohne Papiere
  19. Patientenselbsthilfe als Akteur in der Gestaltung und Verbesserung des Gesundheitswesens
  20. Prävention und ihre Grenzen
  21. Die Gesundheitsförderung frisst ihre Klienten
  22. Stärkung der Prävention als gesamtgesellschaftliche Aufgabe
  23. Kampf um Gesundheit
  24. Sozialkapital und Gesundheit: ­Voraussetzungen erfolgreicher ­Unternehmensführung
  25. Betriebsärzte zwischen Reduktion, ­Prävention und Integration
  26. Safer Sex: Der lange Weg einer kurzen Formel
  27. Krankenkassen als Partner der ­Kommunen bei der gesundheitsfördernden Stadt(teil)­entwicklung
  28. Prävention mit Arzneimitteln
  29. Die verlorene Integrität
  30. Public Health, evidenzbasierte Medizin und Prävention als Bedrohung des ­Individuums in der Medizin
  31. Zur Kommerzialisierung der Arzt-Patient-Beziehung
  32. Elemente eines ordnungspolitischen Wandels– Auswirkungen auf das ärztliche und pflegerische berufliche Selbstverständnis
  33. ›Setting‹, ›Zielgruppe‹ und ›Partizipation‹ – Good Practice-Kriterien auch für die Krankenversorgung?
  34. Das Was, Warum und Wie des Gesundheitsfördernden Krankenhauses als Beitrag zur Neuorientierung der Gesundheitsdienste
  35. Über die Autoren
Leseprobe
"New Public Health zwischen »Sozialemanzipation« und »Sozialkompensatorik« (S. 28-29)

1. Vom Scheitern der Medizinexpansion zur Gesundheitsförderung


Als sich die WHO in den 70er Jahren auf ihre 1946 beschlossene Gründungsdefinition von Gesundheit – vollkommenes physisches, psychisches und soziales Wohlbefinden – rückbesann, geschah dies nicht zuletzt vor dem Hintergrund eines problematisch gewordenen Status der kurativen Medizin. Im Fortschrittsglauben der 50er und 60er Jahre spielte die weltweite Expansion der »Western Medicine« eine wichtige Rolle. Zentraler Bestandteil der Entwicklungshilfe in Asien, Afrika und Lateinamerika war es, den Aufbau moderner Kliniken nach westlichem Standard voranzutreiben.

Allerdings wurde rasch deutlich, dass die infrastrukturellen, ökonomischen und sozialen Voraussetzungen für das Funktionieren dieser Einrichtungen – vor allem aber für deren bevölkerungsweite Zugänglichkeit – vielfach gar nicht gegeben waren. Dessen ungeachtet wurde im Zuge des medizinischen »Fortschritts « das System der traditionellen Heiler, wie es gerade in Afrika große Bedeutung hatte, mehr und mehr diskreditiert und teilweise sogar bekämpft. Ohne dass die »neue« Medizin den Kranken in ihrer Mehrheit hätte helfen können, wurden so bestehende Strukturen der gesundheitlichen Versorgung zerstört.

Dieses Fiasko führte zur (Re-) Orientierung auf Basisgesundheitsdienste, in denen die kulturelle Verankerung der Heiler und die Erkenntnisse der Medizin zusammen geführt werden sollten (Lenz/ Haag 1981). In der Alma-Ata Deklaration von 1977 wurde dieser Situation erstmals umfassend mit der Strategie des Primary Health Care (PHC) Rechnung getragen. PHC orientiert darauf, bei der Gesundheitssicherung immer zuerst dem einfacheren bzw. logisch vorgelagerten Prinzip zu folgen: Selbsthilfe vor Fremdhilfe, präventiv vor kurativ, ambulant vor stationär.

Gesundheit, so ein weiterer Grundgedanke, sollte nicht von oben geplant und verordnet, sondern von den Menschen selbst, ausgehend von ihren tatsächlichen Bedürfnissen, entwickelt werden. Auch in Industrieländern wie Deutschland traten die problematischen Seiten einer extrem teuren, die Subjektivität der Kranken ignorierenden und den vorherrschenden chronisch-degenerativen Erkrankungen oft machtlos gegenüberstehenden Hochleistungs- und Apparatemedizin immer mehr zutage (Franzkowiak/Sabo 2003). Die wachsende Unzufriedenheit mit dem bestehenden Versorgungssystem brachte u.a. eine Vielzahl von Selbsthilfegruppen hervor und fand ihren deutlichsten Ausdruck Anfang der 80er Jahre in den Berliner und Hamburger Gesundheitstagen, auf denen zehntausende Teilnehmer/innen Forderungen nach alternativen Konzepten der Gesundheitssicherung diskutierten (Dersee/Dupke 1981; Huber 1998)."
Inhaltsverzeichnis
Inhalt6
Für Rolf Rosenbrock10
Modernisierung und Gesundheit: Chance in der Krise?15
1. Einleitung15
2. Entwicklung der Lebenserwartung und Gesunden Lebensjahre15
3. Theoretische Zugänge zum Phänomen Modernisierung16
4. Modernisierung und Gesundheitsentwicklung24
5. Ein kurzer Ausblick27
Literatur27
New Public Health zwischen »Sozialemanzipation« und »Sozialkompensatorik«29
1. Vom Scheitern der Medizinexpansion zur Gesundheitsförderung29
2. Gesundheitsförderung als Konzept der Bewegungen30
3. AIDS als Anwendungsfall31
4. Gesundheitsförderung als politisches Konzept32
5. Präventionsgesetz: Vision oder Albtraum?33
6. Perspektive rechtlicher Regulierung?35
7. Sozialer Wandel und sozialkompensatorischer Anspruch36
8. Respekt statt Zwangsbeglückung: Der Diversity-Ansatz37
9. Sozialemanzipation durch Gesundheitsförderung? Der Community-Ansatz38
10. Bewegung für Gesundheit39
Literatur40
Auf dem Weg zu »Health in all Policies«: Was kann die soziallagenbezogene Gesundheitsförderung von der Umweltpolitik lernen?42
Einleitung42
Gesundheit und Gesundheitsförderung43
Umwelt Mainstreaming und Health Mainstreaming47
Fazit und Schlussfolgerungen51
Literatur52
Gender – kein Thema für den Mainstream der Public Health-Forschung?54
1. Geschlechterfragen spielen in den Gutachten zur Entwicklung im Gesundheitswesen keine relevante Rolle55
2. Die Gesundheitsberichterstattung beschreibt lediglich Unterschiede zwischen den Geschlechtern, analysiert sie aber nicht56
3. Genderfragen werden als reine Frauengesundheitsfragen verkannt59
4. Männergesundheit ist noch kein Public Health Forschungsthema60
5. Der gesamte Public Health Diskurs bleibt seltsam geschlechtslos61
6. Wie kann mehr Geschlechtergerechtigkeit erreicht werden?62
Literatur64
Lebenslauf, Arbeit und Gesundheit66
1. Lebenszeit und Arbeitszeit66
2. Arbeit und Biographie – »Riskierte Leiblichkeit« im alten und neuen kulturellen Modell68
3. Gesundheit als privates und öffentliches Gut70
4. Arbeit, Gesundheit und Sozialpolitik71
5. Arbeit, Gesundheit und Lebenslauf72
Literatur74
Public Health und Pflegewissenschaft – zwei neue gesundheitswissenschaftliche Disziplinen76
Etablierung als wissenschaftliche Disziplin76
Verhältnis von Wissenschaft und Praxisentwicklung83
Resümee89
Literatur92
Evidenzbasierung in der Gesundheitsförderung? Anmerkungen aus Sicht der Evaluationsforschung94
1. Einleitung94
2. Definitionen von und Definitionshoheit über Evidenzbasierung96
3. Zum Stand der Evaluation der Gesundheitsförderung98
4. Fazit101
Literatur102
Keynes wiederentdecken und weiterentwickeln: Theoretiker des Kasinokapitalismus105
1. Die zerstörerische Macht des Kasinokapitalismus106
2. Keynes vom Vulgärkeynesianismus befreien107
3. Ökonomie in der Liquiditätsfalle108
4. Herrschaft der Finanzmärkte109
5. Spekulationen im Kasinokapitalismus110
6. Lässt sich der Finanzmarktdominanz reduzieren?110
Literatur112
Gesundheitsreform: Welche Logik zählt?113
Qualität der Medizin114
Neue Versorgungsmodelle116
Bürger- und Patientenorientierung119
Schlussbetrachtung121
Literatur121
Die Enquete-Kommission zur GKV-Reform: Masterplan für die Gesundheitspolitik123
Parteipolitik und Sachverstand125
Aufgaben und Ziele von Reformen im Gesundheitswesen126
Präventionspolitik127
Ambulante kassenärztliche Versorgung127
Organisationsreform der GKV129
Literatur130
Warum und wieso ist Gesundheitspolitik ein Thema für Wissenschaft?132
Literatur143
Moral Hazard – Über die Irrelevanz eines theoretischen Konzepts für die Praxis des Gesundheitswesens144
Annahmen und Mythen144
Ursprung des Moral-Hazard-Theorems145
Zuzahlungen im Krankheitsfall146
Sozialschmarotzer im Freizeitpark148
Mangelnde Empirie149
Fazit152
Literatur153
Mythos »Jobmotor Gesundheitswesen«!?155
1. Was sind »Mythen« und welche Funktion haben sie?155
2. Euphorie über den »Jobmotor Gesundheitswesen«156
3. Wie sehen die Prognosen aus?159
4. Was fällt im »Jobmotor«-Diskurs unter den Tisch oder was treibt ihn an?161
5. Schlussfolgerungen164
Literatur165
Die hausärztliche Versorgung als Spielball der Politik166
1. Einleitung166
2. Strukturmerkmale der hausarztzentrierten Versorgung167
3. Erste politische Debatten um die hausarztzentrierte Versorgung169
4. Die Rolle des Deutschen Hausärzteverbandes172
5. Vertragsabschlüsse und ihre Wirkung174
6. Fazit und Ausblick175
Literatur175
Arzneimittel um jeden Preis?177
Im Herzen der Macht178
Viel Geld für nichts?178
Sind wir alle krank?179
Das Alter – eine Hormonmangelkrankheit?180
Je früher – desto besser?181
Kehrt die heroische Medizin zurück?181
Viel hilft viel?182
Unter Einfluss183
Wer zahlt, bestimmt die Musik184
Strukturelle Verzerrungen185
Falsche Forschung186
Fragwürdige Zulassung186
Forschungspolitik muss sich ändern187
Literatur188
Gesundheit und Gesundheitsversorgung von Menschen ohne Papiere190
Einleitung190
Rechtliche und migrationspolitische Situation in Deutschland191
Gesundheit und Gesundheitsversorgung von Menschen ohne Papiere192
Politische Lösungen für Deutschland195
Fazit198
Literatur199
Patientenselbsthilfe als Akteur in der Gestaltung und Verbesserung des Gesundheitswesens201
1. Einleitung: kurzer Rückblick auf die Selbsthilfe in Deutschland201
2. Beteiligung von Bürgern und Patienten in den Strukturen des Gesundheitswesens203
3. Selbsthilfefreundlichkeit als Qualitätsmerkmal205
4. Bilanz zu den neuen Rollen von Selbsthilfezusammenschlüssen und Herausforderungen für die Zukunft207
Literatur210
Prävention und ihre Grenzen212
Die Verborgenheit von Gesundheit212
Die Erosion der Solidarität durch Prävention214
Die Vermessenheit (nicht nur) präventiver Prognosen217
Wohin führt die Prävention, wohin soll sie führen?219
Literatur222
Die Gesundheitsförderung frisst ihre Klienten224
1. Der Anspruch: Gesundheit fördern224
2. Die Wirklichkeit: Gesundheit fördern – und fordern224
3. Das Problem: fördern, fordern, überfordern226
4. Die Lösung: Weniger ist mehr, doch alle für einen229
Literatur232
Stärkung der Prävention als gesamtgesellschaftliche Aufgabe235
1. Zielbildung und -orientierung237
2. Leistungsausbau bei aufgabengerechter Finanzierung237
3. Koordination und Kooperation der Akteure240
4. Qualitätssicherung und -entwicklung242
5. Organisatorische Veränderungen243
6. Schluss243
Literatur244
Kampf um Gesundheit247
1. Präventive Interventionen aus der New Public Health-Perspektive247
2. Initiative Gute Arbeit – ein arbeitspolitischer Präventionsansatz249
3. Perspektiven Guter Arbeit in der Krise des Finanzmarkt-Kapitalismus253
4. Demokratische Arbeit und Gesundheit257
5. Ausblick259
Literatur260
Sozialkapital und Gesundheit: ­Voraussetzungen erfolgreicher ­Unternehmensführung262
Was ist und was bewirkt Sozialkapital?263
Das Forschungsmodell265
Sozialkapital ist treibende Kraft für Unternehmenserfolg267
Literatur268
1. Sozial bedingte Ungleichheit von Gesundheitschancen und Betriebliches Gesundheitsmanagement269
2. Sozialpolitische Instrumentalfunktion der gesetzlichen Krankenversicherung: rechtlich-institutionelle Grundlagen der BGF als GKV-Dienstleistung270
3. Grenzen der sozialpolitischen Instrumentalfunktion: wirtschaftlich-wettbewerbliche Faktoren271
4. Grenzen der sozialpolitischen ­Instrumentalfunktion: limitierte sozioökonomische Eingriffstiefe von ­BGF-Leistungen273
5. Empirische Anhaltspunkte für sozialpolitisch prioritäre Interventionsbedarfe im Rahmen des BGM273
6. Reale Schwerpunkte der von den Krankenkassen unterstützten BGM-Aktivitäten275
7. Schlussfolgerungen und Ausblick278
Literatur279
Betriebsärzte zwischen Reduktion, ­Prävention und Integration281
1. Empirische Problemlagen281
2. Statische Empirie – dynamische Rechtsentwicklung282
3. Die Beharrungskraft der Traditionen283
4. Betriebsärzte und betriebliche Sozialverfassung285
5. Betriebsärzte und Einstellungsuntersuchungen286
6. Stärkung der arbeitsmedizinischen Vorsorge durch die ArbmedVV 2008?288
7. Die Organisationspflicht zur Aufstellung und Durchführung eines betrieblichen und betriebsärztlichen Arbeitsprogramms289
Literatur290
Safer Sex: Der lange Weg einer kurzen Formel292
I. »AIDS kann schneller besiegt werden«292
II. Weichenstellungen293
III. Die Normalisierung von AIDS295
IV. Das alte und das neue AIDS296
V. Gibt es eine Erosion des Safer Sex?297
VI. Die folgenreichen Empfehlungen der Eidgenössischen Kommission für AIDS-Fragen298
VII. »Zunehmende Sorglosigkeit« oder anhaltende Medizinergläubigkeit?299
VIII. Ausblick300
Literatur301
Krankenkassen als Partner der ­Kommunen bei der gesundheitsfördernden Stadt(teil)­entwicklung303
Umsetzungspraxis1: Gesundheit als Handlungsfeld in den Programmgebieten der Sozialen Stadt304
Umsetzungspraxis 2: Die nicht-betriebliche Settingförderung »Stadtteil/Ort« der GKV305
Rahmenbedingungen für die Krankenkassen bei der Mitwirkung in lokalen Partnerschaften zur gesundheitsfördernden Stadtteilentwicklung307
Besonderheiten des Settings Stadtteil6309
Gesundheitsfördernde Stadtteilentwicklung als »Ottawa-Labor« – ein gesundheitsfördernder und soziallagen­sensibler Politikansatz unter Beteiligung der Krankenkassen310
Literatur314
Prävention mit Arzneimitteln317
Positiver gesundheitlicher Netto-Nutzen und Disease Mongering318
Arzneimittel zur Prävention – selten evidenzbasiert319
Fazit324
Literatur325
Die verlorene Integrität327
I. Ärztlich interpretierte, von Patienten gespiegelte, maschinell produzierte ›Wirklichkeit‹.328
II. Welcher Teil überwiegt im doppelten Patientensubjekt?329
III. Überforderung des medizinischen Personals, hier vor allem der ÄrztInnen (1).330
IV. Zweite Überforderung des medizinischen Personals: die leistungssportliche Ausdifferenzierung.331
V. Dritte Überforderung: Maschineninformationen und/oder maschinelle Definitionen.332
VI. Der Mitspieler, der an einer intellektuellen und habituellen Atrophie leidet: die Patientenlücke.333
VII. Die präventive Kehre der Medizin, ihre Gründe und Abgründe.334
VIII. Das Schlüsselverhältnis ohne Schlüsselloch: das Arzt-Patienten-Verhältnis.335
IX. Blut ist ein besonderer Saft, Geld ein Blut umfassend aufhebendes Medium als Sache selbst.336
X. Medizin im Strudel ökonomisch-fiskalischer Expansionen.336
XI. Die folgenreich verkannte Form frage der Gesundheitspolitik.337
XII. Der (menschliche) Körper und die Medizin: Analogien und Dyslogien.338
XIII. Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) als Regulierungskomplex labyrinthischen Ausmaßes. Sie enteignet die Ärzte und Patienten auf verschiedene Weise und geht keines der berührten Probleme auch nur an.338
XIV. Entgrenzte Medizin. Chancenvoll, aber rundum abgründig, so wie die gesundheitspolitischen Dinge stehen.338
XV. Das täglich beunruhigende Suchbild von Standards und Verfahren, das Ärzten und Patienten, einer demokratisch menschrechtlich orientierten Gesellschaft insgesamt angemessen wäre.339
Literatur339
Public Health, evidenzbasierte Medizin und Prävention als Bedrohung des ­Individuums in der Medizin341
Medizin und Public Health342
Der Einzelne und die Community343
Evidenzbasierte Medizin – konzeptionelle Zurückdrängung des Einzelnen343
Der unglückliche Gleichklang von EBM und Public Health346
Prävention – Zielsetzungen ohne das Individuum347
Das Null-Risiko-Denken348
Ein Ausweg351
Literatur351
Zur Kommerzialisierung der Arzt-Patient-Beziehung353
1. Ökonomisierung und Kommerzialisierung353
2. Arzt-Patient-Verhältnis: Der primäre Ort von Krankheit ist die Intimsphäre355
3. Zum Wandel des Morbiditätsspektrums355
4. Der Patient ist nicht nur »Konsument«, sondern auch »Ko-Produzent«356
5. Die Arzt-Patient-Beziehung ist asymmetrisch356
6. Ermessensspielraum357
7. Unterschiedliche ärztliche Entscheidungen (Indikationsstellungen)358
8. Individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL)361
9. Kritische Medizin362
Literatur363
Elemente eines ordnungspolitischen Wandels– Auswirkungen auf das ärztliche und pflegerische berufliche Selbstverständnis366
Grundzüge des gesundheitspolitischen Makrowandels 1977–2008367
Elemente eines gesundheitspolitischen Mikrowandels – das berufliche Selbstverständnis von Ärzten und Pflegekräften372
Literatur377
›Setting‹, ›Zielgruppe‹ und ›Partizipation‹ – Good Practice-Kriterien auch für die Krankenversorgung?378
1. Der Präventionsdiskurs in der Krankenversorgung378
2. Prävention durch Eigenverantwortung380
3. Prävention durch Partnerschaft382
4. Prävention durch ›Hilfe zur Selbsthilfe‹ am Beispiel Altenversorgung383
5. Win-win-Situation – Prävention zur Systementlastung385
6. Zur Übertragbarkeit von Good-Practice-Kriterien der Primärprävention auf die Krankenversorgung385
7. Ausblick: Perspektiven für die Versorgungsgestaltung388
Literatur389
Das Was, Warum und Wie des Gesundheitsfördernden Krankenhauses als Beitrag zur Neuorientierung der Gesundheitsdienste390
1. Einleitung390
2. Was heißt Gesundheitsförderung im Krankenhaus?392
3. Warum sollten relevante Stakeholder in die Neuorientierung des Krankenhauses durch HPH/GFKH investieren?395
4. Wie Gesundheitsförderung in den Betrieb von Kranken­häusern erfolgreich und nachhaltig implementieren?397
5. Schlussbemerkung399
Literatur399
Über die Autoren403

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