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Ratgeber Tics

Informationen für Betroffene, Eltern, Lehrer und Erzieher

AutorAribert Rothenberger, Katrin Woitecki, Manfred Döpfner, Veit Roessner
VerlagHogrefe Verlag GmbH & Co. KG
Erscheinungsjahr2010
Seitenanzahl39 Seiten
ISBN9783840917295
FormatPDF/ePUB
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis5,99 EUR
Dieser Ratgeber gibt eine knappe Übersicht über die Erscheinungsformen, die Ursachen, den Verlauf und die Behandlungsmöglichkeiten von Tic-Störungen. Bei den Tics handelt es sich um unwillkürliche, plötzlich auftretende Muskelzuckungen oder Bewegungen, die z.B. als Blinzeln, Grimassieren, Augenverdrehen oder Kopfrucken auftreten, oder um Äußerungen von Lauten, Geräuschen, Worten oder Sätzen. Treten sie in Form einer Kombination aus motorischen und vokalen Tics auf, spricht man von einem Tourette-Syndrom. Der Ratgeber will Eltern, Erziehern und Lehrern eine erste Orientierung geben, wenn sie mit einer Tic-Störung in der Familie oder im Beruf konfrontiert werden. Außerdem erhalten Jugendliche, die an dieser Problematik leiden, Tipps zur Selbsthilfe. Der Ratgeber enthält zahlreiche konkrete Ratschläge, die dabei helfen, in der Familie und in der Schule mit der Tic-Problematik besser zurechtzukommen.

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Kapitelübersicht
  1. Zielsetzung dieses Ratgeber
  2. Inhalt
  3. 1 Kennen Sie das?
  4. 2 Woran erkenne ich Tics?
  5. 3 Wann spricht man von einem Tourette-Syndrom?
  6. 4 Welche weiteren Probleme treten häufig noch auf?
  7. 5 Wie verläuft die weitere Entwicklung?
  8. 6 Was sind die Ursachen?
  9. 7 Was passiert im Gehirn, wenn ein Tic entsteht?
  10. 8 Was kann man tun?
  11. 9 Was können Eltern tun?
  12. 10 Was können Kinder und Jugendliche selbst tun?
  13. 11 Was können Lehrer tun?
  14. 12 Was können Ärzte und Psychotherapeuten tun?
  15. 13 Sind Medikamente hilfreich?
  16. 14 Welche anderen Hilfen gibt es?
  17. Anhang
Leseprobe
"12 Was können Ärzte und Psychotherapeuten tun? (S. 32-33)

Sowohl bei der Diagnostik als auch der Therapie ist es wichtig, einen Arzt zu konsultieren, da nur der Arzt andere körperliche Ursachen für die auf‑ fälligen Bewegungen ausschließen und die Notwendigkeit einer medika‑ mentösen Therapie einschätzen kann. Fachärzte für Kinder‑ und Jugend‑ psychiatrie und Kinderneurologen haben dafür die beste Fachausbildung.

Auch wenn die Tics Ihres Kindes leicht ausgeprägt sind und noch nicht länger als ein halbes Jahr bestehen, kann es sinnvoll sein, dass Sie Ihr Kind zu einer diagnostischen Abklärung vorstellen und ein orientierendes Bera‑ tungsgespräch suchen. Hierbei geht es speziell darum, Ihre und die Fragen Ihres Kindes zu beantworten. Gemeinsam mit Ihnen und Ihrem Kind wird der Fachmann überlegen, wie die Situation einzuschätzen ist und welche Diagnostik eventuell sinnvoll ist. Ein erstes gemeinsames Vorgehen kann besprochen werden. Dies beinhaltet meist den Umgang mit dem Kind und seinen Tics sowie eine gezielte Beobachtung des weiteren Verlaufs der Tics.

Wenn die Tics Ihres Kindes stärker ausgeprägt sind und länger bestehen, dann sollten Sie sich weitere professionelle Hilfe bei einem Arzt oder Psy‑ chotherapeuten holen. Psychotherapeuten können sowohl Ärzte als auch Psychologen sein. Wenn Sie einen nichtärztlichen Psychotherapeuten auf‑ suchen, dann muss ein Arzt andere organische Erkrankungen ausschließen und überprüfen, welchen Stellenwert die medikamentöse Behandlung zur Linderung der Tics haben soll.

In der Kinder‑ und Jugendlichenpsychothe‑ rapie zahlt die Krankenkasse zwei verschiedene Arten von Psychotherapie: die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie und die Verhaltensthe‑ rapie. Bei der Behandlung von Tic‑Störungen hat sich neben der medika‑ mentösen Therapie nur die Verhaltenstherapie bewährt. Nach einer ausführlichen Untersuchung und Befragung ist es wichtig, dass folgende Punkte mit Ihnen geklärt werden:

• Ist eine Behandlung der Tic‑Symptomatik notwendig und ist eine Be‑ handlung möglicherweise anderer psychischer Störungen oder Proble‑ me erforderlich?
• Ist zunächst ein medikamentöser Behandlungsversuch oder zunächst ein verhaltenstherapeutischer Behandlungsversuch sinnvoll?
• Oder ist eine Kombinationsbehandlung bestehend aus medikamentöser Therapie und Verhaltenstherapie sinnvoll?

Eine Entscheidung über eine medikamentöse Therapie kann nur der Arzt mit Ihnen gemeinsam treffen. Die Kriterien für eine medikamentöse The‑ rapie werden im Kapitel 13 behandelt.

Ein verhaltenstherapeutischer Behandlungsversuch wird eher dann emp‑ fohlen, wenn die Tics länger als sechs Monate bestehen und nur eine ma‑ ximal mittlere Intensität haben oder wenn die Symptomatik aus wenigen Tics besteht. Wenn eine sehr schnelle Symptomreduktion als notwendig erachtet wird, dann eignet sich Verhaltenstherapie nicht als erstes Behand‑ lungsverfahren. Eine Kombination aus medikamentöser und Verhaltens‑ therapie wird meist dann empfohlen, wenn eine der beiden Einzeltherapien nicht einen hinreichenden Behandlungserfolg erbracht hat."
Inhaltsverzeichnis
Zielsetzung dieses Ratgeber6
Inhalt8
1 Kennen Sie das?10
2 Woran erkenne ich Tics?11
Motorische Tics12
Vokale Tics13
3 Wann spricht man von einem Tourette-Syndrom?13
4 Welche weiteren Probleme treten häufig noch auf?14
5 Wie verläuft die weitere Entwicklung?16
6 Was sind die Ursachen?17
7 Was passiert im Gehirn, wenn ein Tic entsteht?18
8 Was kann man tun?19
9 Was können Eltern tun?19
10 Was können Kinder und Jugendliche selbst tun?24
11 Was können Lehrer tun?28
12 Was können Ärzte und Psychotherapeuten tun?33
13 Sind Medikamente hilfreich?35
14 Welche anderen Hilfen gibt es?37
Selbsthilfegruppen37
Logopädie, Physiotherapie, Psychomotorik, Mototherapie und Ergotherapie38
Neurofeedback38
Homöopathie und Osteopathie38
Anhang39
Literaturhinweise39
Wichtige Adressen40

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