Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Theorien, Modelle, Begriffe, Note: 1,0, Universität Duisburg-Essen (Kommunikationswissenschaft), Veranstaltung: Kommunikationsordnung, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Mittelpunkt der vorliegenden Arbeit steht die Theorie der 'Ökonomie des Sprachlichen Tausches' des Soziologen Pierre Bourdieu. In seinen Aufsätzen und Schriften zu diesem Thema stellt der Wissenschaftler heraus, dass Sprache nicht bloß ein Mittel zu Kommunikation sei, wenn sie es denn überhaupt sei, sondern vielmehr Instrument sozialen Handelns, sowie Mittel zu Herrschaft. Er interessiert sich dabei besonders für die Frage, woraus die Wirkung von Sprache resultiert und wie und warum es einzelnen Akteuren in der nächsten Instanz somit möglich ist, die soziale Welt direkt zu beeinflussen und reale Wirkungen hervorzubringen. Die Zauberei, die darin liegt, mit Sprache soziale Praxis direkt zu gestalten, nennt Bourdieu in Anlehnung an den durch Austin geprägten Begriff; performative Magie. Mit seiner Analyse performativer Magie wendet Bourdieus sich dabei gegen jene Sprachanalytikern, welche die Wirkung von Sprache in einer innersprachlichen Logik zu finden glauben. Bourdieu stellt in seinen Analysen dem hingegen heraus, dass die Macht von Sprache in den sozialen Bedingungen ihrer Produktion und Reproduktion, verborgen liege. In der klassenspezifischen Verteilung von Kenntnis und Anerkenntnis der legitimen Sprache. Im Zentrum der Theorie steht dabei Bourdieus so genanntes Habituskonzept. Für ein Verständnis des bourdieuschen Performativitätskonzeptes ist es daher notwendig, die für dieses Konzept relevanten Begrifflichkeiten einzuführen; sozialer Raum, Habitus, sowie die verschiedenen Kapitalformen, die von den Akteuren zur Machtdurchsetzung genutzt werden. Im zweiten Teil soll sodann die Ökonomie des Sprachlichen Tausches dargestellt werden, beginnend mit der Kritik Bourdieus an der strukturalen Sprachwissenschaft, und endend mit der Antwort Bourdieus, nach der Macht von Sprache. Sie sei letztlich nur im Glauben der sozialen Akteure begründet; auf deren Anerkennung autorisierter Sprache und Diskurse sowie der Kompetenz der Sprechenden als legitim. Die performative Kraft der Wörter sei nicht in einer innersprachlichen Logik zu finden, sondern liege in der Anerkennung der Macht der Institution und der solchermaßen Sprechenden, durch jene die sich dieser ausgeliefert glauben. Im Schlusskapitel werden sodann die Erkenntnisse aus den vorherigen Kapiteln zusammengeführt und der Frage auf den Grund gegangen, worin Bourdieus Beitrag zur Kommunikationswissenschaft liegt.
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