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E-Book

Strategisches Kompetenz-Management in der Betriebswirtschaftslehre

Eine Standortbestimmung

VerlagGabler Verlag
Erscheinungsjahr2008
Seitenanzahl471 Seiten
ISBN9783835055704
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis74,99 EUR
Der Tagungsband präsentiert die Beiträge des 5. Symposiums zum Strategischen Kompetenz-Management mit folgende Themenbereiche: Strategisches Kompetenz-Management im Rahmen der Betriebswirtschaftslehre; Anwendungen des Strategischen Kompetenz-Managements in der betrieblichen Leistungserstellung; Neue Anwendungen des Strategischen Kompetenz-Managements; Aktuelle Herausforderungen des Strategischen Kompetenz-Managements

Prof. Dr. Alexander Eisenkopf lehrt am Phoenix-Lehrstuhl für allgemeine BWL & Mobility Management der Zeppelin University in Friedrichshafen.
Prof. Dr. Christian Opitz lehrt am ZF Friedrichshafen-Lehrstuhl für Unternehmensführung & Personalmanagement der Zeppelin University in Friedrichshafen.
Prof. Dr. Heike Proff lehrt am Zeppelin-Lehrstuhl für Internationales Management der Zeppelin University in Friedrichshafen.

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Leseprobe
Selbststeuerung – Ein Ansatz zur Balancierung von Flexibilität und Stabilität organisationaler Kompetenzen? (S. 22-24)

Acknowledgement:
Diese Arbeit wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft im Rahmen des Sonderforschungsbereichs 637 „Selbststeuerung logistischer Prozesse – Ein Paradigmenwechsel und seine Grenzen" unterstützt.

1 Einleitung

Die Herstellung eines „Strategischen Fits" ist in der Managementforschung vielfach diskutiert worden (vgl. beispielsweise Scholz 1987: 61ff., Anand/Ward 2004, Welge/Al-Laham 1999: 488, Bea/Haas 2001: 14ff., Hülsmann 2003: 20ff.) Ein erster Ansatz des Fit-Gedankens lässt sich auf Anasoff (1965) zurückführen (vgl. Bea/Haas 2001: 14). Innerhalb dieser Diskussion gehen einige Autoren davon aus, dass es einen Fit zwischen dem System „Unternehmung" und seiner Umwelt, zwischen verschiedenen Systemelementen (z. B. Mitarbeitern oder Maschinen) oder innerhalb von Subsystemen (z. B. Abteilungen) geben kann (vgl. Scholz 1987: 61ff., Hülsmann 2003: 22).

Ein „Strategischer Fit" soll dazu dienen, die Wettbewerbsfähigkeit einer Unternehmung zu erhalten oder zu erhöhen, indem ein Abgleich von Ressourcen und Kompetenzen einer Unternehmung mit Chancen und Risiken ihrer Umwelt vorgenommen wird (vgl. Xu/Cavusgil/White 2006: 3). Die Notwendigkeit eines strategischen Fits ergibt sich aus andernfalls auftretenden Ressourcenineffizienzen, weil sich aus einer fehlenden Übereinstimmung zwischen den Leistungs- und Organisationspotenzialen einer Unternehmung und der von ihr angestrebten Strategie, Friktionsverluste ergeben, da dies ein nicht-stringentes Handeln impliziert (vgl. Scholz 1987: 67, Welge/Al-Laham 1999: 488, Hülsmann 2003: 117).

Bezogen auf die Funktion des Managements zwischen System und Umwelt zu vermitteln bedeutet dies auch, dass ein Fit zwischen Dynamik und Komplexität der Umwelt und der Fähigkeit der Unternehmung zur Bewältigung dieser Dynamik und Komplexität erreicht werden muss, um Ressourcenineffizienzen zu vermeiden und die Organisations- und Leistungspotenziale der Unternehmung möglichst optimal zu nutzen (vgl. Hülsmann 2003: 118). Dies ist erforderlich, um die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmung und damit aus langfristiger Perspektive das Überleben derselben zu gewährleisten.

Aus der Forderung nach einem „Strategischen Fit" ergibt sich für das strategische Management die Anforderung, Dynamik und Komplexität der Umwelt aufzunehmen, abzuarbeiten und damit zu bewältigen, um Friktionsverluste aus Diskrepanzen zwischen vielschichtigen und veränderlichen Anforderungsprofilen der Umwelt und den korrespondierenden Systemen zu minimieren und somit Res sourcenineffizienzen zu vermeiden (vgl. Kirsch 1978: 163ff., Luhmann 1973: 181ff., Ulrich 1984: 114f., Hülsmann 2003: 117f.). Diese Systemfähigkeit zur Komplexitätsaufnahme & Komplexitätsbewältigung wird in der Literatur vielfach unter dem Oberbegriff der Flexibilität diskutiert (vgl. Hill/Fehlbaum/Ulrich 1994: 21, Kaluza/Blecker 2004: 3, Nagel 2003: 1)

Eine Art von Ressourcen, die im Kontext der Flexibilität von Systemen zur Erhaltung und zum Ausbau von Wettbewerbsvorteilen erörtert werden, sind organisationale Kompetenzen (vgl. Sanchez/Heene 2004, Burmann et. al. 2006). Sanchez definiert den Begriff der Kompetenz in diesem Zusammenhang wie folgt: „Competence is the ability to sustain the coordinated deployment of assets in ways that help the firm to achieve its goals" (Sanchez 2004: 521). Innerhalb der kompetenzbasierten Forschung werden Kompetenzen folglich eine besondere Erfolgsrelevanz in Bezug auf die Entstehung und Fortexistenz von Performance- Unterschieden zugeschrieben, welche sich in überdurchschnittlichen Renditen und gegenüber Wettbewerbern verteidigungsfähigen Wettbewerbsvorteilen manifestieren (vgl. Schoemaker 1992: 67).
Inhaltsverzeichnis
Vorwort der Herausgeber6
Inhaltsverzeichnis8
Teil I: Strategisches Kompetenz- Management im Rahmen der Betriebswirtschaftslehre13
Die kompetenztheoretische Erklärung von Unternehmungen anhand des Organisationalen Ambientes ( Abstract)14
Die Entwicklung von Replikationsstrategien ( Abstract)23
Selbststeuerung – Ein Ansatz zur Balancierung von Flexibilität und Stabilität organisationaler Kompetenzen?29
Multiskilling als Ansatzpunkt kompetenzerweiternder Mitarbeiterqualifikation54
Diversität und kollektive Informationsverarbeitung77
Reflexives Sensemaking zur Überwindung kognitiver Trägheit ( Abstract)95
Teil II: Anwendungen des Strategischen Kompetenz- Managements in der betrieblichen Leistungserstellung102
Demografischer Wandel und Kompetenz zur Innovation in der IT- Branche – Anforderungen an ein strategisches Human Resource Management103
Einfluss von Marktorientierung auf den Unternehmenserfolg. Eine ressourcenbasierte Betrachtung129
Identitätsbasierte Markenbudgetierung151
Teil III: Neue Anwendungen des Strategischen Kompetenz- Managements178
Zur Anwendung des resource based view of the firm auf Dienstleistungsunternehmen - Versuch einer Präzisierung des resource based view ( Abstract)179
Schutzstrategien für produktbegleitende Dienstleistungsinnovationen190
Kompetenzbasierte Betrachtung junger wissensintensiver Dienstleister218
Aktuelle Herausforderungen für das erfolgreiche Management von Corporate Venturing Aktivitäten internationaler Unternehmen aus der Perspektive des Strategischen Kompetenz- Managements248
Innovationsmanagement in regionalen Netzwerken: Ansätze für das strategische Kompetenz- Management kleiner und mittelständischer Unternehmen275
Kernkompetenzentwicklung durch selektionsbezogene Lernprozesse - Ein evolutionstheoretischer Ansatz292
Strategisches Kompetenzmanagement als Führungsphilosophie und Gestaltungsoption für Managementberatungen317
Kompetenzentwicklung und Kompetenznutzung in intraorganisationalen Wissensnetzwerken – Wunsch oder Wirklichkeit?352
Teil IV: Aktuelle Herausforderungen des Strategischen Kompetenz- Managements378
Interaktive, qualitative Forschungsdesigns im Rahmen der empirischen Forschung zum Strategischen Kompetenz Management ( Abstract)379
Kompetenzentwicklung im Wandel – Empirische Befunde einer Untersuchung aktuell wahrgenommener und zukünftig antizipierter Kompetenzen im Top- und Mittelmanagement ( Abstract)384
Homo agens als Handlungsmodell eines methodologisch- individualistisch fundierten Competence- based View – einige Basisüberlegungen zu den Konsequenzen ( Abstract)389
Wertorientierung und Kompetenzmanagement – Konturen einer Strategieforschung zwischen Dekomposition und Reintegration ( Abstract)395
Teil V: Schlussbetrachtung405
Vom Ressourcen- zum Kompetenzdeterminismus – Sackgassen quasi- evolutorischer Unternehmenstheorie ( Abstract)406
Strategisches Kompetenz-Management in der Betriebswirtschaftslehre422
Autorenverzeichnis441

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