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E-Book

Süßer als Honig, kostbarer als Gold

40 Mal Bibel zum Eintauchen und Erleben

AutorJan Johnson
VerlagSCM R.Brockhaus im SCM-Verlag
Erscheinungsjahr2018
Seitenanzahl304 Seiten
ISBN9783417229073
Altersgruppe28 – 40
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis7,99 EUR
Sich der Bibel frisch und unverbraucht nähern, die Texte wieder auf sich wirken lassen, neue Entdeckungen machen - viele sehnen sich nach einer Belebung ihrer Stillen Zeit und neuen Impulsen. Das Buch enthält 40 biblische Meditationen zu verschiedenen Lebensthemen, die Gottes Wort ganz neu sprechen lassen. Der vollständig abgedruckte Bibeltext wird begleitet von Übungen, um zur Ruhe zu kommen, Fragen zur Reflektion, kurzen Erklärungen sowie Anregungen für den Alltag. Viel mehr als um reines Textverständnis geht es darum, eine direkte Begegnung mit Jesus Christus zu haben.

Jan Johnson ist eine gefragte Autorin und Rednerin zum Thema geistliches Wachstum in der persönlichen Gottesbeziehung (»Enjoying the Presence of God«). Sie lebt mit Ihrem Mann in Kalifornien. (www.janjohnson.com)

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Leseprobe

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EINHEIT 5


Gottes Erbarmen mit den Angepassten


Lukas 15, 25-32

Atmen Sie einige Male tief ein und aus. Lassen Sie alle Ablenkungen hinter sich. Bringen Sie Ihre Gedanken zum Schweigen und öffnen Sie sich für Gott.

Wenn Sie möchten, nutzen Sie die folgende kleine Übung als Konzentrationshilfe: »Stellen Sie sich vor, Gott denkt an Sie. Was empfindet er Ihrer Meinung nach dabei?«15

Lesen Sie den Abschnitt still für sich selbst durch. Lesen Sie dann die darunterstehenden Anmerkungen zu den wichtigsten Wörtern und Formulierungen. Überlegen Sie, welchen Einfluss diese Details darauf haben, wie Sie die Geschichte verstehen. Lesen Sie sich nun den Abschnitt langsam laut vor. Nehmen Sie sich Zeit, die Worte an Ihre Ohren dringen zu lassen.

Lukas 15, 25-32

25Währenddessen war der ältere Sohn draußen auf den Feldern und arbeitete. Als er heimkam, hörte er Musik und Tanz im Haus 26und fragte einen der Diener, was da los sei. 27»Dein Bruder ist wieder da«, erfuhr er, »und dein Vater hat das Kalb geschlachtet, das wir gemästet hatten, und gibt nun ein großes Fest. Wir feiern, dass er wohlbehalten zurückgekehrt ist.«

28Da wurde der ältere Bruder zornig und wollte nicht ins Haus gehen. Sein Vater kam heraus und redete ihm zu, 29aber er sagte: »All die Jahre habe ich schwer für dich gearbeitet und dir nicht ein einziges Mal widersprochen, wenn du mir etwas aufgetragen hast. Und in dieser ganzen Zeit hast du mir nicht einmal eine junge Ziege gegeben, um mit meinen Freunden ein Fest zu feiern. 30Doch jetzt, wenn dein Sohn daherkommt, nachdem er dein Geld mit Huren durchgebracht hat, feierst du und schlachtest unser bestes Kalb.«

31Sein Vater sagte zu ihm: »Sieh, mein lieber Sohn, du und ich, wir stehen uns sehr nahe, und alles, was ich habe, gehört dir. 32Wir mussten diesen Freudentag feiern, denn dein Bruder war tot und ist ins Leben zurückgekehrt! Er war verloren, aber jetzt ist er wiedergefunden!«

der ältere Bruder: Der ältere Bruder reagiert auf die Nachricht, dass sein rebellischer jüngerer Bruder nach Hause zurückgekehrt ist und mit Akzeptanz und sogar Ehre willkommen geheißen wird.

Sein Vater kam heraus und redete ihm zu: Auch hier tut der Vater wieder etwas, das eigentlich unter seiner Würde ist, so wie zuvor, als er seinem jüngeren, abtrünnigen Sohn entgegenrannte. Hier kommt er aus dem Haus und geht auch zu seinem älteren Sohn.

Schwer arbeiten (»wie ein Sklave arbeiten«): Gemeint ist schwere Arbeit ganz ohne oder mit nur wenig Lohn und ohne persönliche oder verwandtschaftliche Beziehung zum Dienstherrn.

dein Sohn: Der ältere Sohn wertet die Beziehung zu seinem Bruder ab und bringt den Problemsohn nur mit dem Vater in Verbindung.

dein Bruder: Der Vater erinnert den älteren Sohn an seine Beziehung zu seinem jüngeren Bruder.

Hilfreiche Fragen und Stichwörter, um in die Geschichte einzusteigen:

 

1. Der ältere Sohn hat das Entscheidende nicht begriffen. Obwohl er seinem Vater gehorchte und das Richtige tat, war sein Verhältnis zu ihm wie zu einem Sklavenhalter und nicht wie zu einem Vater. Obwohl der jüngere Sohn den Besitz des Vaters vergeudete, vergeudete der ältere Sohn die Gegenwart des Vaters und betrachtete sich selbst als Sklave. Dem Älteren entging die Gemeinschaft mit seinem Vater: »Ich weiß, du bist immer bei mir!« Aber auch die Freude an der Verantwortung, das Land zu bewirtschaften und als Nachfolger seines Vaters herangezogen zu werden: »Ich weiß, alles, was ich habe, gehört dir!«

2. Gegenüber Gott tun Menschen oft das Gleiche: Sie konzentrieren sich auf äußerliches Verhalten, und dabei entgeht ihnen die tägliche Abhängigkeit von der Hand Gottes in einem Leben mit Gott.16 Worin unterscheidet sich ein Leben mit Gott von unserer normalen, alltäglichen Existenz?

3. Achten Sie einmal darauf, wie einladend der Vater ist. Er kommt aus dem Haus und redet seinem Sohn zu, statt zu verlangen, dass der Sohn zu ihm kommt. Was sagt Ihnen das über Gott?

4. In welcher Situation haben Sie es nötig, dass Gott zu Ihnen sagt: »Du und ich, wir stehen uns sehr nahe, und alles, was ich habe, gehört dir«?

5. Mäuschen spielen
Stellen Sie sich vor, wie der Vater hinausgeht und seinem Sohn zuredet. Wieder gibt der Vater seinem Sohn nach statt umgekehrt. »Alle Grenzen patriarchalischen Verhaltens werden durchbrochen. Dies ist kein Bild eines bemerkenswerten Vaters. Dies ist die Darstellung Gottes, dessen Güte, Liebe, Vergebung, Fürsorge und Erbarmen keinerlei Grenzen haben.«17 Welchen Gesichtsausdruck hatte der Vater wohl, als er aus dem Haus kam und seinem Sohn zuredete?

Nachdenken über die Einladung
Lesen Sie den Abschnitt noch einmal. Stellen Sie sich die Szene bildlich vor. Lauschen Sie den Worten und stellen Sie sich folgende Fragen:

Die Szene entfaltet sich vor Ihren Augen. Was sehen Sie?

Welcher Augenblick in der Geschichte, welches Wort oder welche Formulierung springt Ihnen ins Auge? Welche Gedanken und Gefühle löst das bei Ihnen aus?

Warum? Was könnte das für Sie bedeuten?

Weiterdenken

Was hat dieser Abschnitt mit Ihrem Leben zu tun?

Gibt es einen Gedanken, ein Gefühl oder eine Absicht, die Sie daraus mitnehmen sollen?

Fordert Gott Sie auf, etwas zu sein, zu wissen, zu verstehen, zu fühlen oder sogar zu tun?

Seien Sie offen für die Stille und fühlen Sie sich nicht zu einer Antwort gedrängt.

Nehmen Sie sich einige Minuten Zeit, um Gott im Gebet zu antworten. Was möchten Sie Gott über Ihre Erfahrung mit diesem Bibeltext erzählen? Sagen Sie ihm, wenn Ihnen Erfahrungen mit ihm fehlen, zum Beispiel Gemeinschaft oder das wunderbare Gefühl, in den alltäglichen Aufgaben mit ihm zusammenzuarbeiten.

Vielleicht möchten Sie ihm auch Fragen stellen. Es kann allerdings sein, dass Sie die Antworten darauf durch die Gruppe erhalten oder erst später in der Woche. Vielleicht möchten Sie Ihr Gebet auch aufschreiben. Das ist manchmal hilfreich, damit die Gedanken nicht abschweifen.

Lassen Sie auf sich wirken, was Ihnen in diesem Text aufgefallen ist, und überlegen Sie: Wie empfinden Sie Gott oder sein Handeln in diesem Abschnitt? Was erfahren Sie dadurch über Gott?

Nehmen Sie sich einige Minuten Zeit, um die Gedanken, die Ihnen gekommen sind, auf sich wirken zu lassen. Das kann sich in Lobpreis ausdrücken oder einfach im Ruhen in Gottes Gegenwart.

Achten Sie auf die Momente, in denen Sie einfach nur mechanisch durchs Leben gehen. Halten Sie inne und stellen Sie sich vor, dass Gott zu Ihnen sagt, was der Vater zum älteren Sohn gesagt hat: »Du und ich, wir stehen uns sehr nahe, und alles, was ich habe, gehört dir.«

Der Unterschied zwischen Meditation und Anwendung


Die Bibel anzuwenden heißt, sich die Frage zu stellen: Wie sieht mein Verhalten oder Denken gemessen an den Prinzipien dieses Textes aus? Obwohl das eine ausgezeichnete Frage ist, besteht unsere Antwort oft darin, einige unserer Schwächen zu nennen, auf die andere uns aufmerksam gemacht haben. Wenn wir offener für den Heiligen Geist sind, kann es sein, dass Gott uns einen neuen Gedanken oder positive Zusicherungen eingibt, die genau auf unsere Situation passen.

Bibelmeditation ähnelt der Anwendung insofern, dass man sich fragt: Wo berührt dieser Text mein Leben? Jedoch müssen wir uns bei der Bibelmeditation nicht selbst überlegen, wie der Bibeltext auf unser Leben anzuwenden ist. Stattdessen warten wir auf einen Eindruck darüber, was Gott uns durch sein Wort sagen möchte. Mit anderen Worten: Nicht wir ergreifen die Initiative, sondern Gott. Und es geht auch nicht immer um Korrektur. Oft geht es einfach um eine Zusicherung wie zum Beispiel »Ich bin geliebt«.

Es kann sein, dass wir nicht sofort Antworten bekommen, doch der Prozess der lectio divina macht uns offen für ein fortwährendes Zwiegespräch mit Gott den ganzen Tag über. Dadurch erhalten wir die gewünschten Antworten vielleicht an ganz unerwarteter Stelle. Anwendung ist also Analyse, nicht Nachsinnen. Sich eine Anwendungsmöglichkeit zu überlegen, ist eine hilfreiche Übung für die linke Gehirnhälfte, bei der man Verbindungen zwischen den Prinzipien des Bibeltextes und dem eigenen Leben sucht. Meditation ist mehr etwas für die rechte Gehirnhälfte und sehr intuitiv. Wir lassen los und hören auf das, was Gott uns mitteilen möchte.

Daher ist auch die Wirkung der Meditation eine andere. Statt uns unter Druck gesetzt zu fühlen, unser Verhalten zu ändern, lassen wir uns vom Heiligen Geist zu einem nächsten Schritt einladen. Während »Anwendung« oft als Zwang empfunden werden kann (»Im Text heißt es XYZ, also sollte ich XYZ tun«), ist Meditation eine Einladung (»Siehst du, wie Jesus sich bei XYZ verhalten hat? Versuch es doch auch einmal.«)

Weil Veränderung sowohl eine natürliche Entwicklung als auch ein bewusstes Erlernen ist, erlaubt uns die Meditation, den Heiligen Geist durch die Worte der Heiligen Schrift »ganz nebenbei« an uns wirken zu lassen. Meditation führt so zu einer Charakterveränderung, die nicht erzwungen ist und gelegentlich auch ungeplant erscheint. Stattdessen ist sie ganz natürlich.

Bibelmeditation geht viel tiefer als eine einfache Anwendung. Sie macht uns offen dafür, uns vom Heiligen Geist ganz...

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