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E-Book

Unternehmen Idee

Wie kundenorientierte Produktentwicklung zum Erfolg führt

AutorRaimund Schmolze
VerlagCampus Verlag
Erscheinungsjahr2011
Seitenanzahl191 Seiten
ISBN9783593412511
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis21,99 EUR
Unternehmen stehen weltweit vor denselben Fragen: Womit können wir unsere Kunden in Zukunft begeistern? Entsprechen unsere Produkte und Services noch ihren Wünschen? Raimund Schmolze demonstriert am Modell des Creation Centers, wie Innovation heute funktioniert: Beobachtung, Ideenfindung, Konzeption und Markttransfer - so erkennen Trendsetter-Unternehmen die verborgenen Wünsche ihrer Kunden, testen Produkte mithilfe von Prototypen und fahren wirtschaftliche Erfolge ein. Entdecken Sie in Unternehmen Idee, wie Sie ein Creation Center aufbauen und warum sich Innovation unterm Strich immer auszahlt. Erfolg ist eben kein Zufall!

Dr. Raimund Schmolze leitet seit 2007 das Creation Center der Deutschen Telekom, eine Einheit zur systematischen Entwicklung von Produktideen. Er hat an der London School of Economics in Psychologie promoviert und vor seiner Tätigkeit bei der Deutschen Telekom als Berater bei McKinsey & Company gearbeitet.

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Leseprobe
Eine Idee ist kein Zufall (S. 50-51)

Insights – Von der Beobachtung zur Erkenntnis

Das Bild der verrückten Eieruhr noch im Kopf, die Tasche überflutet mit Fotos – kommen Beobachter von einem Hausbesuch zurück, setzen sie sich erst einmal an einen Tisch. In einem Workshop reflektieren und analysieren sie, was sie gesehen haben. Sie denken nach. Sie überprüfen ihre visuellen Daten mit denen der Kollegen. Gemeinsam arbeiten sie heraus, was sie als Bedürfnisse der Kunden erkannt haben. Sie sind auf der Suche nach Erkenntnissen.

Den Begriff »Customer Insight« verwenden Marketingverantwortliche inzwischen recht inflationär. Oft missbraucht, bezeichnet er synonym alle Arten von Beobachtungen, die im Laufe einer Recherche gemacht werden, zum Beispiel Rituale, Nutzerprobleme, »irgendwie interessante« Verhaltensweisen oder jedwede Aussage von Probanden. Schnell sind wir versucht, Beobachtungen mit »Aha-Effekt« als »Insight« zu deklarieren. Das ist nicht falsch. In der Praxis hat sich bewährt, die Definition, was ein Insight ist, in der frühen Projektphase nicht elaboriert anzugehen.

Erlaubt ist alles, was inspiriert – alles andere schränkt ein. Dies ändert sich in der späteren Konzeptionsphase: Ab diesem Zeitpunkt ist es essenziell, belastbare Insights gefunden zu haben. Spätestens dann ist die Formulierung der »Key Insights« für die entwickelten Ideen nachzuholen. Insights sind keine direkten Beobachtungen, sondern werden erst aus diesen abgeleitet, indem das Gesehene kritisch hinterfragt und darüber reflektiert wird.8Wir verstehen unter einem Insight die Motive und Ursachen, die ein beobachtetes Verhalten erklären oder eine Aussage begründen.

Das sind in der Regel Motivationen und Bedürfnisse bewusster oder latenter Art, die oft Entscheidungskonflikten entspringen. Konflikte entstehen dort, wo Bedürfnisse miteinander vereinbart werden müssen, in privaten oder beruflichen Beziehungen zum Beispiel, oder der inneren und äußeren Zwiebelschicht des sozialen Netzwerks. Auch allgemein akzeptierte Wahrheiten, Verhaltensregeln oder geltende Etikette sind oft Auslöser für innere Widersprüche. Sie zeigen sich nie an der Oberfläche, sondern sind aus der Beobachtung abzuleiten.

Beispiele sind:
– Beobachtungen, die ein latentes Bedürfnis zeigen – zum Beispiel ein überaktives, gestresstes oder unentspanntes Verhalten, das auf das Bedürfnis nach Ruhe und Entspannung hindeutet, auch wenn dies auf Nachfrage geleugnet wird
– Beobachtungen eines Alltagsproblems, für das es aktuell keine oder nur eine schlechte Lösung gibt – Beobachtungen für soziale Konventionen, Regeln oder Etikette
– Beobachtungen für Konflikte – Beobachtungen für Rituale oder Gewohnheiten

Bei den Insights kann es sich immer nur um Hypothesen handeln, also um Ursachenvermutungen. Sie formulieren sie auf Basis der Beobachtungen. Je stimmiger diese auf mehrere Ihrer Probanden zutreffen und je mehr Hinweise Sie aus anderen Quellen haben, desto sicherer können Sie sich werden. Die echte Hypothesenprüfung ist allerdings Aufgabe der Marktforschung, die später die Konzepte testet.
Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Inhalt2
Hör! Ihm! Zu! Warum der Kunde so wertvoll ist6
Urlaub im Kopf Creation Center – Was ist das?8
Die Beobachtung16
Was ich sehe, verstehe ich. Über die ethnografische Suche nach Ideen im Alltagsleben16
Regeln für das Beobachten16
Raus aus dem Karton. Wie funktioniert Beobachtung30
Methoden in der Recherchephase34
Sticky Videos38
Inspiration zur Inspiration. Über das Arbeiten mit Cultural Probes38
Ein Koffer in B. Kreativeinheit auf Reisen46
Materialien für die Beobachtung46
Eine Idee ist kein Zufall. Insights – Von der Beobachtung zur Erkenntnis48
Die Idee56
Mit allen Sinnen. Wie Sie ein starkes Materiallabor aufbauen56
Die Trüffelsuche. Zehn Regeln zur Kreativität74
Denken mit System. Das digitale Materiallabor76
Das Post-it. Ganz schön klebrig80
Warm-up-Methoden84
Was hilft. Und was nicht. Kreativitätstechniken, übergreifende Regeln und Prinzipien86
Regeln zur Konzeptioneines Workshops92
Wie finde ich eine Idee?94
Wer stehen bleibt, fällt um. Wie finde ich Creative Consumers?96
Einmal volltanken, bitte. Frischer Input für jede Kreativeinheit98
Going-for-Quantity-Methoden100
Wann findet Zukunft statt? Über Trendforschung und Szenarioentwicklung100
Going-for-Quality-Methoden106
Die Konzeption108
Bitte anfassen. Der schnelle Weg zum Prototyp110
Wo sind die Grenzen? Was Marktforschung kann120
Perfekt getroffen oder nichts dahinter. Wann ist eine Idee gut?120
Auf den Verbraucherhören. Über den Nutzen von User Clinics124
Ich schalt dann mal ab. Interaktives mobiles Fernsehen126
Lass und darüber reden. Wie man Ideen kommuniziert128
Veranschaulichung von Ideen. Storyboarding und Kundentests138
Wie sag ich es? Der große Knall oder das leise Gespräch140
Methoden in der Konzeptionsphase140
Materialien für die Konzeption144
Psssst! Arbeiten mit der Presse146
Auf den Ton kommt es an. Kommunikation im Unternehmen146
Der Transfer148
Selbermachen. Wie man eine Kreativeinheit etabliert150
Ideen fallen nicht vom Himmel. Woher kommen Projekte?158
Flüsterpost. Wie eine kleine Einheit maximalen Einfluss schafft160
Mit anderen Augen. Über die Zusammenarbeit mit externen Partnern164
Methoden in der Transferphase166
Erfolge messen. Bringen Ideen wirklich einen Vorteil?168
Materialien in der Transferphase170
Scheitern? Oder Erfolg? Key Performance Indicators172
Abwarten. Warum manche Ideen erst später relevant werden174
Zum Mitnehmen. 20 Wahrheiten176
Autoren182
Anmerkungen186
Literatur186
Register186

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