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Der Wahrheitsjäger

Andere richtig einschätzen - Lügen durchschauen - Erkenntnisse nutzen - Ein Top-Ermittler verrät seine besten Methoden

AutorTamer Bakiner
VerlagAriston
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl288 Seiten
ISBN9783641156305
FormatePUB
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis13,99 EUR
Wie Sie Menschen entlarven, die Ihnen schaden wollen
Tamer Bakiner ist Ermittler, Wirtschaftsermittler. Einer der Besten. Im Lauf der Jahre hat er tausendfach erlebt, wie sich Menschen hinters Licht führen lassen oder aus Unwissenheit grobe Fehler machen. Und dass sie vor allem nicht wissen, wie sie sich selbst schützen können. Vor Betrug, Abzocke, Mobbing, falschen Freunden, emotionalen Verstrickungen. Bakiner erzählt von seinen spektakulärsten Fällen, zeigt, wann wir hellhörig werden sollten und mit welchen Tricks Leute arbeiten, die uns nicht wohlgesonnen sind.

Die haben allzu oft leichtes Spiel: Unbewusst geben wir fortwährend wertvolle Informationen über uns preis. Doch das muss nicht sein. Tamer Bakiner hat ein Gefahr-Radar entwickelt, eine Art Frühwarnsystem, mit dessen Hilfe wir potenziell gefährliche Situationen rechtzeitig erkennen und vermeiden. Wer gelernt hat, die Welt durch die Augen eines Detektivs zu sehen, ist gegen Manipulationen gewappnet und weiß, wem er vertrauen kann. Und er kann sich wehren!

Tamer Bakiner ist Inhaber einer der renommiertesten Wirtschaftsdetekteien in Deutschland. Zu seinen Kunden zählen Energiekonzerne, Dax-Unternehmen, Staranwälte, Automobilhersteller, Prominente, die Pharmaindustrie, Versicherungen, Banken und auch vermögende Privatkunden. In knapp 20 Jahren hat er mit seinem Team über 1.000 Fälle gelöst. Mit seinem Partnernetzwerk ist er bundesweit tätig und arbeitet weltweit in über 70 Ländern.

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Leseprobe

Ermittlungen in der Schattenwelt

Wie oft schauen Sie beim Autofahren in den Rückspiegel? Und was genau überprüfen Sie dort? Nur die Verkehrssituation? Was wäre, wenn Ihnen jemand folgen würde? Würden Sie das bemerken? Ich vermute: nein.

Das wird sich bald geändert haben. Am Ende dieses Buches werden Sie nicht mehr der Mensch sein, der Sie jetzt sind. Es bestünde nun also noch die Möglichkeit, das Buch wegzulegen. Ich wage eine weitere Prognose: Sie werden es nicht tun. Denn Menschen sind neugierig. Sie erfahren gern mehr über sich selbst und über andere. Und genau das macht sich ein Detektiv zunutze. Sein Geschäft sind Informationen, die er beschafft, weitergibt, verkauft. Die Ware Information ist heiß. Sie kann Unternehmen in den Bankrott treiben, den Ruf ruinieren, Nachbarn verfeinden, Ehen scheiden, Liebe zerstören, Menschen krank machen und sehr viel Geld kosten.

Hätte man doch bloß mal in den Rückspiegel geschaut!

Aber schauen allein genügt nicht. Manches Unheil lauert im toten Winkel. Und dann ist es zu spät.

»Aber wer soll mir denn schon was wollen?«

Unterschätzen Sie Ihre Bedeutung nicht! Selbst wenn Sie im Moment in Frieden mit sich und Ihrer Umwelt leben. Es kann auch Sie treffen. Jederzeit. Ihr Chef nimmt Sie ins Visier, eine verflossene Liebe drängt sich in Ihr Leben, Ihre Nachbarin beobachtet Sie heimlich, ein Kollege streut Gerüchte über Sie, Ihre Frau traut Ihnen nicht, jemand aus Ihrem Umfeld ist neidisch. Neid ist ein starkes Motiv, eines der stärksten überhaupt. Je zufriedener Sie sind, desto schneller wecken Sie die Missgunst anderer. Allein, dass Sie »bloß in Frieden leben wollen«, kann andere schon auf die Palme bringen.

Und Sie ahnen nichts. Grüßen freundlich über den Gartenzaun und haben keinen blassen Schimmer, welche Intrige im Nachbarhaus geschmiedet wird.

Wie oft geben Sie etwas von sich preis, ohne es zu merken? Erzählen wildfremden Leuten, wann Sie in den Urlaub fahren, und sagen am Telefon artig Ja, wenn ein angebliches Marktforschungsinstitut wissen möchte, ob es mit dem Hauseigentümer verbunden ist. Jemand macht Ihnen ein nettes Kompliment, und Sie argwöhnen nicht, dass man Sie damit nur weichkochen möchte.

Einmal anders herum betrachtet: Wie ist es mit Ihnen? Über wen hätten Sie gern ein paar Informationen? Die neue Kollegin? Und was treiben die Nachbarn eigentlich, wenn sie am helllichten Tag die Jalousien herunterfahren? Können Sie Ihrer neuen Flamme wirklich vertrauen oder wäre es nicht ratsam, sie einmal zu überprüfen? Und ist der Konkurrent tatsächlich so solvent, wie er behauptet? Was ist vom neuen Freund der Tochter zu halten?

Stimmt das, was uns die Leute erzählen?

Stimmt das, was Sie selbst erzählen?

Nach rund 20 Jahren Berufserfahrung weiß ich: Wer gut lügt und betrügt, ist manchmal leider erfolgreich – beruflich und privat.

Aus diesem Grund haben Detektive immer Arbeit.

Wer viel redet, verrät auch viel

Die meisten Menschen glauben das, was sie glauben möchten. Deshalb ist es so einfach, sie auszutricksen, wenn man weiß, wie ihr Weltbild aussieht. Darüber hinaus ist fast jeder empfänglich für Lob und Anerkennung. Mit dieser kleinen Schwäche öffnen wir große Türen für Kriminelle und andere, die uns nicht wohlgesonnen sind. Sie dringen unter einem Vorwand ein und verrichten lächelnd ihr Werk, gelegentlich hinterlassen sie Zerstörung und Verzweiflung. Manchmal mag es bloß ein Gerücht sein, das über jemanden in Umlauf gebracht wird, doch selbst ein kleines Gerücht kann sich auswachsen zu einem ernst zu nehmenden Schaden. Bis wir die Angreifer enttarnt haben, sind sie wieder weg. Und davor ist niemand gefeit, auch nicht derjenige mit der sprichwörtlich guten Menschenkenntnis. Denn die haben zahlreiche Betrüger erst recht. »Wie konntest du seinen Beteuerungen nur glauben?«, werden Opfer von Heiratsschwindlern oft kopfschüttelnd gefragt. »Das hat doch kilometerweit nach Betrug gestunken.« Aber die Geschädigten konnten nichts riechen. Der Rosenduft, mit dem der Betrüger seine heimtückischen Absichten tarnte, verwirrte ihre Sinne.

Im Lauf der Jahre habe ich die unglaublichsten Geschichten gehört. Kein Blinder mit Krückstock, wie es in einem Sprichwort heißt, hätte sie für bare Münze genommen. Die Geschädigten haben alles geglaubt, vorausgesetzt, die Kriminellen gingen klug vor. Als Detektiv muss ich mit ihrer Denkweise vertraut sein. Und dann einen Schritt voraus planen, um sie zu entlarven. Im Grunde genommen unterscheiden sich die Betrügereien im großen nicht von denen im kleinen Stil. Die Machart ist die gleiche, auch wenn der Schaden in der Anzahl der Stellen vor dem Komma gravierende Unterschiede aufweisen kann. Aber wer länger betrügt, macht Fehler, wird unvorsichtig, weil es ja bisher immer geklappt hat. Und dann kommt die Gier ins Spiel. Mehr! Es ist doch so leicht. Die Gier richtet nicht nur viel Schaden an, sie hilft letztlich auch, den Schaden zu begrenzen, weil die Gier zum Risiko neigt. So hinterlassen die Kriminellen Spuren, die ich finde – und dann schnappt meine Falle zu. Leider ist das meistens zu spät, denn wenn ich beauftragt werde, ist oft schon ein beträchtlicher Schaden entstanden, ob finanzieller oder emotionaler Art. Oder der Ruf ist bereits beschädigt, was ein Unternehmen in die Insolvenz führen kann. Wenn man dann später darüber nachdenkt, wie es so weit kommen konnte, wann alles angefangen hat, stellt man fest, dass das Unheil auf leisen Sohlen nahte. Man konnte doch nicht ahnen, dass der sympathische ältere Herr, den man zufällig nach einem Meeting an der Hotelbar traf, auf einen angesetzt war. Man hatte doch keine Ahnung, dass sich die neue Kollegin, mit der man mal unverbindlich essen gegangen war, als Mobberin entpuppen würde. Und wer hätte gedacht, dass der Vater des elfjährigen Max plötzlich Stimmung gegen einen macht, in der Neubausiedlung, nur weil der eigene Sohn ihm im Fußballtraining drei Tore verpasst hat. Auch wenn die Geschädigten oft nichts dafür können, so haben sie am Anfang doch alle nichts ahnend mitgespielt. Sie haben Informationen über sich preisgegeben, die der Gegenseite Zündstoff lieferte. Denn die meisten Menschen verwalten ihre persönlichen Angelegenheiten geradezu fahrlässig. Sie denken nicht darüber nach, sie reden einfach drauflos. Und das kann fatale Folgen haben.

Informationen sind Türöffner

Auf den folgenden Seiten möchte ich Ihnen verdeutlichen, wie leicht Sie zum Opfer von Betrügern, Stalkern, Mobbern, Anlagebetrügern und Kriminellen aller Couleur werden können und wie Sie sich davor schützen können. Leider haben die meisten Menschen keine Ahnung, wie schnell sie Informationen über sich preisgeben, die andere schamlos für ihre betrügerischen und manchmal kriminellen Machenschaften ausnutzen. Anhand einer Reihe spannender Fälle aus meiner Praxis werde ich Ihnen zeigen, wie Menschen hinters Licht geführt – und überführt wurden. Dazu muss ich mich manchmal derselben unfeinen Methoden bedienen wie die Täter. Doch im Gegensatz zu ihnen handle ich im legalen Bereich und helfe Menschen in einer schwierigen Lebensphase. Dies erfordert häufig eine gehörige Portion Erfindungsreichtum. Und das ist es auch, was ich an meinem Beruf sehr schätze. Denn Informationen liegen ja nicht einfach auf der Straße. Oft sind sie versteckt, und man muss sich etwas einfallen lassen, um sie zu finden. Das kennen Sie aus Ihrem Alltag bestimmt auch. Sie möchten etwas über jemanden wissen und überlegen sich eine Strategie, wie Sie an die Information kommen. Stimmt es, dass Frau Meier ihren Laden demnächst schließen wird? Direkt will man nicht fragen. Also fragt man mal nach den Plänen des Sohnes und erfährt, ohne dass es Frau Meier bewusst wird, was sie da sagt, dass ihre Schwiegertochter schwanger mit Drillingen ist. Na, da liegt der Schluss doch nahe, dass sie beruflich kürzertritt und die junge Familie unterstützt. Eine solche Vermutung ist für einen Detektiv jedoch noch kein Beweis. Wie Sie vorgehen müssen, um Beweise zu ermitteln, dazu später.

Ich glaube, dass fast jeder Mensch schon mal ein bisschen Detektiv gespielt hat. Vielleicht haben Sie eben rasch ein fremdes Handy überprüft – das Ihres Partners. Oder Sie haben einen kurzen Blick in eine Handtasche geworfen? Vielleicht haben Sie bei einem Bekannten im Büro, der schnell zur Toilette ging, im Ordner »Finanzamt«, der so überaus einladend auf dem Schreibtisch lag, geblättert. Aber Achtung: Ihr Bekannter könnte den Ordner auch mit Absicht liegen gelassen haben, weil er wollte, dass Sie etwas Bestimmtes erfahren. Und wie oft googeln Sie Personen, die Sie neu kennengelernt haben? Oder beobachten schon mal jemanden durch ein Fenster, vielleicht sogar mit einem Fernglas? Und sicher haben Sie gelegentlich Informationen eingeholt: »Du, sag mal, den X, den kennst du doch. Stimmt es, dass er …?« Detektivspielen macht Spaß, denn es bringt uns Neuigkeiten. Die meisten Menschen sind neugierig, erfahren gern Neues, besitzen gern die neuesten Konsumgüter – die Lust am Neuen gehört ebenso zum Menschen wie die Schadenfreude. Fast jeder will gern mehr über andere, die er kennt, wissen. Hegt einen Verdacht: »Das ist doch bei dem nicht so rosig, wie er vorgibt«, sammelt Beweise für diese These. Davon zehren nicht nur die Klatschspalten, eine ganze Industrie lebt von Informationen. Der Blick durch das Schlüsselloch ist reizvoll – etwas über einen anderen zu erfahren, und der ahnt nichts. Sehen, aber nicht gesehen werden. Verfolgen und unentdeckt bleiben. Etwas wissen, und der andere weiß nichts davon. Doch es macht gar nicht so viel Spaß, wenn man das Wissen für sich behält....

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