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Der witzige, tiefe, leidenschaftliche Kierkegaard

Zur Kierkegaard-Rezeption in der deutschsprachigen Literatur bis 1920

AutorChristian Wiebe
VerlagUniversitätsverlag WINTER
Erscheinungsjahr2013
Seitenanzahl438 Seiten
ISBN9783825373375
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis52,00 EUR
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts setzt in Deutschland und Österreich eine breite Kierkegaard-Rezeption ein. Die Begeisterung für die Schriften des Dänen erfasst Philosophen, Theologen und Schriftsteller. Diese Arbeit konzentriert sich auf die Bedeutung Kierkegaards für die Literatur und fragt nach ihren Gründen und Funktionen. Wozu brauchen die Schriftsteller Kierkegaard? Welche Anregungen gehen von ihm aus? Die Studie gibt einen Überblick über verschiedene Formen der Rezeption - ausgehend von Kierkegaards Kulturkritik bis zu seiner Psychologie und seinen Parabeln. Zwar gibt es besonders zur Existenzphilosophie viele Berührungspunkte, doch die frühen literarischen Echos sind in ihrer Gestalt zu vielfältig, um in einer Vorgeschichte des Existentialismus aufzugehen. Untersucht wird die Rezeption unter anderem in Texten von Franz Kafka, Rainer Maria Rilke, Rudolf Kassner, Theodor Tagger und Eduard von Keyserling.

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Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis6
Danksagung10
I. Einführende Überlegungen12
1. Kierkegaards Autorschaft und heterogenes Werk12
2. Zur Geschichte der Kierkegaard-Rezeption19
2.1 Ein Forschungsüberblick20
2.2 Phasen der Kierkegaard-Rezeption in der deutschsprachigen Literatur29
3. Zugänge der Rezeptionsforschung39
3.1 Produktive Rezeption39
3.2 Das Problem des ‚Verstehens‘ für eine literarische Rezeption44
4. Systematisierungen des Materials51
4.1 Begriffe und Kategorien der Rezeption51
4.2 Typen der Rezeption nach Gérard Genette57
4.3 Der eigene Versuch einer Systematisierung59
II. Die Kierkegaard-Rezeption in der deutschsprachigen Literatur64
1. Kulturkritisch: Der Brenner64
1.1 Kierkegaard-Rezeption im Brenner65
1.1.1 Werbung und eine emphatische Rezension65
1.1.2 Die Kierkegaard-Übersetzungen und das Brenner-Jahrbuch70
1.1.3 Ein Thema wird Programm75
1.1.4 Strategische Kierkegaard-Rezeption78
1.1.5 Kierkegaard als Korrektiv83
1.2.1 Theodor Haeckers Kritik der Gegenwart84
1.2.2 Die Veräußerlichung und das wahrhaft Religiöse bei Carl Dallago90
1.2.3 Ferdinand Ebners Diagnose der Menschheit96
1.3 Kontexte der Kulturkritik nach Kierkegaard100
2. Religiös: Franz Werfel, Paul Adler112
2.1 Franz Werfels literarische Aneignungen der religiösen Innerlichkeit Kierkegaards114
2.1.1 Die Kierkegaard-Rezeption bei Franz Werfel114
2.1.3 Werfels Blasphemie eines Irren123
2.2 Ausdrucksformen der religiösen Innerlichkeit bei Paul Adler129
2.2.1 Das Böse und das Göttliche in Adlers Nämlich133
2.2.2 Wahnsinn und Innerlichkeit im Werk Kierkegaards und in "Nämlich"141
2.2.3 Die Überwindung des Nihilismus148
2.2.4 Wahnsinn und sokratische Methode155
2.2.5 Die Erschaffung Gottes und die Resakralisierung der Welt159
2.2.6 Ausblick auf die "Zauberflöte" als neuen Mythos166
3. Essayistisch: Rudolf Kassner, Georg Lukács172
3.1 Rudolf Kassners Essay über Kierkegaard173
3.1.1 Die Methode des Kierkegaard-Essays174
3.1.2 Die Poetisierung des Essays182
3.2 Georg Lukács’ Essay über Kierkegaard194
3.2.1 Die Form bei Lukács und bei Kassner194
3.2.2 Der literarische Status des Essays203
4. Psychologisch: Ernst Weiß, Jakob Wassermann, Stefan Zweig, Eduard v. Keyserling210
4.1 Kierkegaard im psychologischen Diskurs210
4.2 Kierkegaards Don Juan in der Galeere von Ernst Weiß218
4.2.1 Die Figurenpsychologie in der "Galeere"219
4.2.2 Das Entweder-Oder229
4.3 Egoistische Figuren bei Jakob Wassermann235
4.3.1 Der Verführer in "Die Masken Erwin Reiners"237
4.3.2 Dämonischer Egoismus bei Wassermann und Weiß248
4.4 Stefan Zweigs Novelle "Angst"253
4.4.1 Dämonische Angst254
4.4.2 Ein psychologisches Experiment259
4.5 Ironische Brechungen bei Eduard von Keyserling262
5. Existenziell: Rainer Maria Rilke, Ernst Bloch, Theodor Tagger271
5.1 Rainer Maria Rilke und die Philosophie der Existenz273
5.1.1 Philologische Befunde273
5.1.2 Das Lied von den Lilien278
5.1.3 "Malte Laurids Brigge" und die Philosophie der Existenz283
5.1.4 Ausblick auf die "Duineser Elegien"291
5.2 Kierkegaard und "Der Geist der Utopie"295
5.2.1 Ernst Bloch als subjektiver Denker296
5.2.2 Kierkegaard und die unkonstruierbare Frage299
5.3 Theodor Taggers Literatur der Existenz304
5.3.1 Der Erste Weltkrieg und Kierkegaards existenzieller Ernst305
5.3.2 Das Ende der Psychologie315
5.3.3 Antipsychologie und "Die Vollendung eines Herzens"321
5.3.4 Möglichkeit und Notwendigkeit in der Erzählung "Auf der Straße"325
6. Parabolisch: Franz Kafka329
6.1 Kafkas explizite Kierkegaard-Rezeption330
6.1.1 Forschungsüberblick330
6.1.2 Kafkas Kierkegaard-Lektüren334
6.1.3 Kierkegaard in den Tagebüchern und Briefen338
6.2 Kafkas Schreibverfahren nach Kierkegaard347
6.2.1 Existenzielle Fährten348
6.2.2 Das Komische und das Absurde bei Kafka356
6.2.3 Geheimniskrämerei im "Buch des Richters" und im "Proceß"362
6.2.4 Hypothetisches Erzählen und die Struktur der Zeit373
6.2.5 Parabolisches Schreiben bei Kafka und Kierkegaard382
6.3 Kafkas Abraham-Variationen391
III. Zusammenfassung und kleiner Ausblick406
1. Zusammenfassende Thesen zur Kierkegaard-Rezeption406
2. Die literarische Kierkegaard-Rezeption im Horizont moderner Religiosität409
IV. Anhang: Literaturverzeichnis414
1. Siglen-Verzeichnis414
2. Übrige Kierkegaard-Literatur416
3. Primärliteratur417
4. Sekundärliteratur422

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