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Mentalisieren bei Depressionen (Mentalisieren in Klinik und Praxis, Bd. 2)

Reihe Mentalisieren in Klinik und Praxis

AutorLenka Staun
VerlagKlett-Cotta
Erscheinungsjahr2017
Seitenanzahl230 Seiten
ISBN9783608203561
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis29,99 EUR
Die Mentalisierungsbasierte Therapie (MBT) ist ein wirksamer Ansatz bei Patienten mit Schwierigkeiten in der Emotionsregulation. Seit neuestem wird sie auch bei Depressionen erfolgreich angewandt. Dieses Grundlagenbuch verbindet anschaulich Theorie und klinische Anwendung. Die Autorin stellt zunächst ein integratives Modell der Depressionsgenese aus Sicht der Mentalisierungstheorie vor. Anhand von klinischen Fallbeispielen erläutert sie Schritt für Schritt, wie Mentalisierungsprozesse beeinträchtigt werden und mittels Mentalisierungs basierter Therapie (MBT) wieder hergestellt und gefördert werden können. Mit dem vorliegenden Buch soll zwischen einer mentalisierungsbasierten Theorie der Depressionen und ihrer klinischen Anwendung eine Brücke geschlagen werden. Im theoretischen Teil wird zunächst auf die Depressionsgenese aus Bindungs- und entwicklungspsychologischen Aspekten eingegangen und die Entwicklung von Theory of Mind (ToM) und Mentalisieren bei Depressiven dargestellt. Dabei wird das Konzept der Dimensionalität von Mentalisierungsprozessen eingeführt, das den dynamischen Aspekt von Mentalisieren auf den folgenden vier Ebenen deutlich macht: 1. Selbst versus Anderer, 2. kognitiv versus affektiv, 3. Außen versus Innen und 4. explizit versus implizit. Daran anschließend wird vermittelt, wann und wodurch Mentalisieren bei depressiven Patienten unterminiert wird und wie Einbrüche des Mentalisierens im klinischen Material erkennbar sind. Daran anschließend wird auf die behandlungstechnischen Herausforderungen in der Therapie depressiver Patienten eingegangen. Und zwar auf der epidemiologischen Ebene mit der Besonderheit häufiger chronischer Krankheitsverläufe, auf der intrapsychischen Ebene mit Blick auf die Persönlichkeitsstruktur (anaklitische und introjektive Konfiguration nach Blatt) und verzerrte Selbst- und Objektrepräsentanzen , auf negative Kognitionen und die Affektregulation und schließlich die Herausforderungen auf der interpersonellen Ebene. Im zweiten Teil, der klinischen Anwendung, werden die Modi des Mentalisierens anhand von klinischen Beispielen erläutert, damit der Kliniker zwischen mentalisierendem Modus und den prämentalistischen Modi (Äquivalenzmodus, Als-Ob-Modus und Teleologischer Modus) unterscheiden lernt. Auf diese Grundlagen aufbauend, werden die wesentlichen Prinzipien einer mentalisierungsbasierten Therapie (MBT) vermittelt und erörtert, inwiefern MBT hilfreich sein kann, Einbrüche des Mentalisierens in der Behandlung von Depressiven zu überwinden und mit mentalisierungsfördernden Interventionen Mentalisierungsprozesse wieder anzustoßen und zu vertiefen. Im Buch werden anhand zahlreicher klinischer Vignetten depressionsspezifische Interventionen im Einzel- und Gruppensetting vorgestellt, die dem Behandelnder ein Repertoire an Interventionsmöglichkeiten aufzeigen sollen, wenn der therapeutische Prozess durch Einbrüche des Mentalisierens droht, in einer Sackgasse zu münden. Dieses Buch richtet sich an: Alle PsychotherapeutInnen, die mit depressiven PatientInnen arbeiten

Lenka Staun, Dr. med., ist Psychoanalytikerin (DPV) in eigener Praxis in Berlin und Dozentin an der dortigen International Psychoanalytic University (IPU).

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Cover1
Inhalt6
Danksagung10
Einleitung11
1 Grundlagen25
1.1 Psychodynamische Konzepte von Depression25
1.2 Epidemiologie und Verlauf29
1.3 Diagnostik und Subgruppen36
ICD-10 und DSM-V36
Ein dimensionales Krankheitsverständnis – am Beispiel von Blatts Depressionsmodell40
Die Borderline-Depression – »when depression is not just depression«42
Peripartale Depressionen49
1.4 Neuropsychologische und neurobiologische Aspekte63
Das Wechselspiel von Depression und Kognition65
Trauma und Neurobiologie: die Relevanz der Amygdala für depressive Störungen71
Neuropsychodynamische Überlegungen zur Störung des Selbstbezugs74
1.5 Zusammenfassende Bemerkungen76
2 Grundlagen eines mentalisierungsbasierten Modells der Psychopathologie79
2.1 Was ist Mentalisieren?79
2.2 Wie entwickelt sich Mentalisieren?85
Die frühe Interaktion85
Störungen der frühen Interaktion91
2.3 Affektregulation und mentalisierte Affektivität97
2.4 Von prämentalistischen Modi zum Mentalisieren100
Teleologischer Modus101
Äquivalenzmodus103
Als-ob-Modus104
2.5 Dimensionen des Mentalisierens und ihre neurobiologischen Grundlagen105
Explizites versus implizites (automatisches) Mentalisieren108
Kognitives versus affektives Mentalisieren112
Mentalisieren des Selbst und des Anderen114
Mentalisieren von innen nach außen121
2.6 Mentalisieren im Kontext von Bindung und Arousal123
Sichere Bindungsstrategien124
Bindungsaktivierende Strategien125
Bindungsvermeidende Strategien126
Desorganisierte Bindung127
2.7 Wie kann Mentalisieren klinisch gemessen werden?127
Das mentalisierungsbasierte Erstgespräch129
Erstellen eines Mentalisierungsprofils130
Woran lässt sich Mentalisieren erkennen?132
3 Ein mentalisierungsbasiertes Modell der Depressionsgenese135
3.1 Bindung, Affektregulation und Mentalisieren bei Depression142
Das abwesende Objekt142
Die besondere Bedeutung des Blicks bei Depressionen144
Unsichere Bindung und Depression145
3.2 Mentalizing the body – Depression als Psychosomatose148
Alexithymie und Depressionen150
Verlust des Mentalisierens und konkretistische Körpersymptome151
3.3 Depressionsspezifische Störungen des Mentalisierens154
Hypomentalisieren155
Hypermentalisieren155
Auftreten von prämentalistischen Modi des Mentalisierens156
Zwanghaftes Grübeln als dysfunktionales Mentalisieren164
3.4 Die suizidale Krise als Zusammenbruch des Mentalisierens166
Mentalisierungsbasierte Interventionen in suizidalen Krisen170
3.5 Psychopharmakotherapie und Mentalisieren174
4 Wesentliche Prinzipien mentalisierungsbasierter Interventionen bei Depressionen181
4.1 MBT versus mentalisierungsbasierte Interventionen185
4.2 Die Säulen der mentalisierungsbasierten Therapie187
4.3 Die therapeutische Grundhaltung188
Nichtwissende Haltung188
Affektfokussierte Fragetechnik189
Anerkennende Haltung189
Herausfordernde Haltung (»challenging«)189
Der Therapeut als Modell190
Kontinuierlicher Fokus auf Mentalisieren und emotionales Arousal191
4.4 Mentalisierungsfördernde Interventionen192
Selbst-Mitteilungen (»self disclosure«) des Therapeuten193
Besonderheiten und Unterschiede im Vergleich zu psychodynamischen Verfahren194
Mentalisieren der Übertragung und Gegenübertragung196
4.5 Eine mentalisierungsbasierte Therapie für Depressionen199
5 Forschungsüberblick204
6 Ausblick209
Literatur211
Die Autorin231

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