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E-Book

Grenzüberschreitender Journalismus

Handbuch zum Cross-Border-Journalismus

AutorBrigitte Alfter
VerlagHerbert von Halem Verlag
Erscheinungsjahr2017
Seitenanzahl204 Seiten
ISBN9783869622330
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis20,99 EUR
Steueroasen, Finanzkrisen, Flüchtlingsströme aber auch internationale Abkommen und wachsende soziale Ungleichheit: Die drängenden gesellschaftlichen Fragen dieser Jahre sind international, die journalistische und mediale Tradition sowie die Erwartung des Publikums jedoch weitgehend national. Diesen Herausforderungen versuchen Journalisten durch Zusammenarbeit in internationalen Teams - dem sogenannten Cross-Border-Journalismus - zu begegnen. Aber wie geht das? Wie kommt man von der Idee zur Veröffentlichung? Wie findet man Kollegen? Wie vermeidet man Probleme innerhalb des Rechercheteams? Dieses Buch ist eine praktische Einführung in die neue journalistische Arbeitsmethode der Cross-Border-Recherche. Anhand von Fallbeispielen und zahlreichen Interviews mit Pionieren der Methode wird der journalistische Prozess der Cross-Border-Recherchen beschrieben. Im Laufe dieses Prozesses werden gewohnte Elemente der journalistischen Recherche in einem internationalen Kontext beleuchtet sowie neue Elemente aus anderen Fachbereichen herangezogen und für den journalistischen Arbeitsprozess nutzbar gemacht. Dieser Band richtet sich an Journalisten und angehende Journalisten sowie an diejenigen, die dem Journalismus verwandte Recherchemethoden anwenden. Zweck ist es, diese neue Methode größeren Gruppen von Journalisten zugänglich zu machen und Forschung, Diskussionen und weitere Entwicklungen anzustoßen.

Brigitte Alfter, 1966 bei Wuppertal geboren, wuchs in Deutschland auf und studierte Journalismus an der Dänischen Hochschule für Journalismus (1997 Journalistin B.A.) sowie an der Universität Süddänemark (2014 M.A. in European Journalism). Nach einer Laufbahn in dänischen Medien von der Lokalreporterin Mitte der 1990er-Jahre bis zur Brüssel-Korrespondentin einer anerkannten Tageszeitung konzentrierte sie sich ab 2008 auf den Recherchejournalismus in internationalen Teams sowie den Aufbau einer Förderorganisation für europäischen Journalismus, den Journalismfund.eu, wo sie die redaktionelle Arbeit leitet. Sie lehrt an der Universität Roskilde. Ihr derzeitiges Forschungsinteresse gilt vernetztem Journalismus sowie dem Zusammenspiel von Forschung und angewandtem Journalismus.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Buchtitel1
Impressum3
Inhalt5
Einleitung.Warum ein Buch über Cross-Border-Journalismus?12
Wenn Politik, Wirtschaft und Kriminalität über Grenzen hinweg betrieben werden, können Journalisten nicht untätig bleiben und so tun, als ginge sie das alles nichts an. Aber wie nimmt man eine Recherche in Angriff, die Kenntnis anderer Länder und fremder12
Fallstudie: Tobacco Underground?–?die Geschichte, die mit einer leeren Zigarettenschachtel auf einer Berliner Straße begann17
Cross-Border-Journalismus zum Thema globaler Tabakschmuggel im Jahr 2008. Interview mit dem rumänischen Journalisten Stefan Candea, einem der Pioniere des Cross-Border-Journalismus in Europa, der während der Tabakschmuggelrecherche im europäischen Teil ei17
1.Kontext und Konturen des Cross-Border-Journalismus?–?eine neue Methode wird entwickelt24
Cross-Border-Journalismus ist eine von mehreren neuen Methoden in diesen Aufbruchsjahren des Journalismus. Die Arbeit damit begann nicht zuletzt im Rahmen der Bewegung für Recherchejournalismus, die in den 1970er-Jahren in den USA entstand und in wenigen24
Fallstudie: Lux-Leaks?–?wie man 80 Journalisten in 26 Ländern koordiniert38
Dass international agierende Firmen immer wieder versuchen, möglichst wenig Steuern zu zahlen, ist kein Geheimnis. Aber wie läuft das genau? Welche Länder machen es möglich, Geld aus den krisengeplagten europäischen Staaten abzuziehen? Das Lux-Leaks-Proje38
2.Intensive oder lockere Zusammenarbeit? Einführung ins Netzwerken45
Gute Vernetzung mit anderen Journalisten ist unabdingbar im Cross-Border-Journalismus. Dabei kommt es allerdings ganz auf die jeweilige Rechercheaufgabe an, wie intensiv die Zusammenarbeit verlaufen muss. Immer gilt es allerdings, die Spielregeln des Netz45
Interview mit Fredrik Laurin:Nie das eigene Ruder loslassen65
Der Schwede Fredrik Laurin war einer der Ersten, der die sogenannten ›Rendition-Flüge‹ aufdeckte er hat Dokumentarfilme zu Waffenhandel, Korruption und illegaler Fischerei gedreht. Seit Jahren kann er sich an kaum ein Vorhaben erinnern, in dem er nicht C65
3.Ideen, Planung, Start!73
Der Weg zur Cross-Border-Story fängt bei der klaren Idee an?–?wie im Recherchejournalismus üblich. Manchmal reagieren Journalisten auf aktuelle Geschehnisse, deren internationale Aspekte sie verfolgen. Oft aber gehen sie systematisch bestimmten Themen nac73
Fallstudie: Das Farmsubsidy-Netzwerk104
Jedes Jahr zahlt die EU Milliarden an Landwirte und die Agrarindus­trie, seit Jahrzehnten machen diese Zahlungen den größten Posten im EU-Haushalt aus da sind über Jahrzehnte festgefügte Machtstrukturen gewachsen. Politisches Ziel sei es, so die Politike104
4.Respekt und Feinfühligkeit?–?die Arbeit im internationalen Team113
Journalisten sind Menschen. Und die Arbeitsatmosphäre in einem Rechercheteam kann zeitweise vor Hochspannung vibrieren. Die Pioniere berichten von einem Alltag mit großen journalistischen Ambitionen, aber erheblichen Hindernissen, manchmal sogar Drohungen113
Fallstudie:Europäische Versuchskaninchen134
Wenn ein Medikament in einem EU-Staat für die Vermarktung zugelassen ist, gilt dies für den gesamten europäischen Binnenmarkt. Auch die Nebenwirkungen von Medikamenten werden in allen EU-Ländern registriert und mitgeteilt. Bis 2008 allerdings war es nur W134
5.Die ersten Schritte und die Recherche143
Das Rechercheteam steht, der Rechercheplan ist skizziert?–?jetzt geht’s los. Das Team begegnet sich und kann nun all seine sich ergänzenden Kompetenzen und die unterschiedlichen Zugänge zu Informationen in den verschiedenen Ländern ausnutzen. Allerdings k143
Fallstudie: Als der globale Konzern dem Journalistentroll mit den vier Köpfen begegnete163
Nach einer Explosion stinkender Chemikalien im Hafen kämpften die Einwohner einer norwegischen Küstensiedlung mit Vergiftungssymp­tomen. Bei Einwohnern der Elfenbeinküste fanden sich diese Symptome tausendfach, und es kam sogar zu Todesfällen, nachdem Che163
6.Die Veröffentlichung168
Die Recherche soll nicht nur veröffentlicht werden, sie soll auch gelesen und gesehen werden?–?und sie soll etwas bewirken. Darum muss die Veröffentlichung genau überlegt und geplant werden. Der Zeitpunkt der Veröffentlichung sei der angespannteste Moment168
Fallbeispiel ›Migrants’ Files‹: »Tote Migranten zählen nicht«180
Noch ein Boot im Mittelmeer, noch eine Meldung über ertrunkene Migranten. Eine Gruppe junger Journalisten war berührt von den zahlreichen Meldungen, und sie war der flüchtigen Berichterstattung überdrüssig. Sie nahmen sich vor, herauszufinden, wie viele F180
7.Aufarbeitung und weiter zur nächsten Story185
Die Erfahrungen der eigenen Recherche mit Kollegen zu teilen, trägt zur Entwicklung der Methode bei, manchmal kann man eine Recherche so noch weiterentwickeln. Aber diese Aufarbeitung ist oft mehr als das: Netzwerke werden geknüpft und oft ist die Aufarbe185
Nachwort und Dank190
Literatur192

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