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E-Book

Die akademische Hintertreppe

Kleines Lexikon des wissenschaftlichen Kommunizierens

AutorClaus Leggewie, Elke Mühlleitner
VerlagCampus Verlag
Erscheinungsjahr2007
Seitenanzahl295 Seiten
ISBN9783593402765
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis22,99 EUR
Wissenschaft ist Teamwork, Kommunikation dabei das A und O. Ob Tagung oder Vorlesung, Fußnote oder Drittmittelantrag, ob Klatsch, »Vorsingen« oder Zettelkasten - alles gehört zum akademischen Alltag und wird hier mit einem Schuss Selbstironie vorgestellt: von A bis Z.

Claus Leggewie ist Professor für Politikwissenschaft und Direktor des Kulturwissenschaftlichen Instituts (KWI) in Essen. Elke Mühlleitner ist Psychologin und Sozialwissenschaftlerin und arbeitet als freie Autorin im Bereich der Wissenschaftsgeschichte.

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Leseprobe
Begehung »Wir werden gerade begangen«, raunt die Institutsleiterin dem Kollegen auf dem Gang zu, und damit spricht sie einen jener seltsamen Begriffe aus, den außerhalb der Universität niemand versteht. Begehungen kennt man höchstens von Baustellen, wenn die Sicherheit der Arbeitnehmer inspiziert wird. Die Institutsleiterin hat anderen Besuch im Hause - und heikle Kommunikation vor sich: Ihr Sonderforschungsbereich wird von einer Schar hochrangiger Kollegen unter der Regie der Deutschen Forschungsgemeinschaft besucht, die am Ende des zweiten Tages das Urteil fällen: förderungswürdig oder nicht. Bei solchen Gelegenheiten regredieren sogar Weltstars zu ängstlichen Schülern mit Aufregungsflecken am Hals. In eilends aufgeräumten, mit Postern dekorierten Projekträumen werden die Gutachter mit Mineralwasser und Kekssortimenten versorgt, und man beantwortet ihre Fragen ausgesucht zuvorkommend. Die Prozedur, die einem strengen Zeitregime unterworfen ist, wird oft mehrfach geprobt. Selbst ärgste Rivalen bekommen ein Dauergrinsen geschenkt, der Uni-Präsident ist aufgekratzt wie noch nie. Hinter dieser Prüfung für Fortgeschrittene steht offenbar die Idee, Qualität und Erfolgsaussicht eines wissenschaftlichen Vorhabens seien am besten durch Augenschein zu beurteilen; face to face könne man am besten erkennen, ob sich die Mitglieder der Forschergruppe tatsächlich kennen und schätzen, wie es hic et nunc um den Geist des Teams bestellt sei, das sich monatelang in Antragsprosa geübt hat, wie stark die Universitätsleitung ein Vorhaben unterstütze und welchen Eindruck Doktorandinnen und Post-Docs vermitteln. Mancher Gutachter nutzt die asymmetrische Situation für eine Demonstration seiner Macht - was sich freilich rächen könnte: Schon bald wird der gepiesackte Kollege ihn selbst begehen.
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