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E-Book

Von der Betrieblichen Gesundheitsförderung zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement

Kompakte Einführung und Prüfungsvorbereitung für alle interdisziplinären Studienfächer

AutorLotte Habermann?Horstmeier
VerlagHogrefe AG
Erscheinungsjahr2019
Seitenanzahl243 Seiten
ISBN9783456959177
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis26,99 EUR
er sechste Band der Kompaktreihe Gesundheitswissenschaften beschäftigt sich mit der Frage welche Rolle Betriebliches Gesundheitsmanagement im Sinne von Public Health spielt. Wie wirken sich Arbeit und Gesundheit in einer modernen Gesellschaft mit alternder Bevölkerung aus, was sind die Folgen einer geänderten Arbeitswelt? Mit konkreten Beispielen wird verständlich erklärt, wo die Unterschiede zwischen Betrieblicher Gesundheitsförderung (BGF) und Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) liegen und welche Voraussetzungen für ein erfolgreiches Betriebliches Gesundheitsmanagement wichtig sind: -Grundlagen von evidenzbasierten Intervention: 'Public Health Action Cycle' (Problembestimmung, Strategieformulierung, Umsetzung und Bewertung) -Wie gelingt eine optimierte Arbeitsplatzgestaltung, Arbeitsorganisation, Arbeitszeitgestaltung. -Welche Werkzeuge und Ansätze gibt es für Betriebe und Unternehmen (Altersstrukturanalysen, Fehlzeitenanalyse, Workshops etc.). -Wie gelingt eine Evaluation von durchgeführten BGM-Maßnahmen. Mit wissenschaftlich fundierten aber leicht verständlich geschriebenen und gut illustrierten Texten gelingt der rasche Einstieg in ein immer wichtiger werdendes Thema. Mit optimal durchdachten didaktischen Elementen eignen sie sich zur Prüfungsvorbereitung für Studierende im Gesundheitsbereich aber auch für alle andere Interessierten, die BGM in ihrem Betrieb voranbringen möchten.

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Kapitelübersicht
  1. Inhalt und Vorwort
  2. 1Einführung
  3. 2Gesundheit und Gesundheitsförderung
  4. 3Betriebliche Gesundheitsförderung
  5. 4Betriebliches Gesundheitsmanagement
  6. 5Der Public Health Action Cycle
  7. 6Voraussetzungen und Rahmenbedingungen für ein gutes BGM
  8. 7BGM-Werkzeuge
  9. 8Handlungsansätze im Rahmen des BGM
  10. 9Risikofaktoren als BGM-Ansatzpunkte
  11. 10Berücksichtigung weiterer Faktoren
  12. 11Möglichkeiten der Umsetzung in die Praxis
  13. 12Effektivität und Effizienz von BGF-Maßnahmen
  14. 13Lösungsvorschläge zu den Aufgabenstellungen
  15. 14Glossar
  16. 15Literatur- und Linkverzeichnis
  17. 16Abbildungs- und Tabellenverzeichnis
  18. 17Abkürzungsverzeichnis
  19. Stichwortverzeichnis
Leseprobe
2 Gesundheit und Gesundheitsförderung

2.1 Was ist Gesundheit?

Das Betriebliche Gesundheitsmanagement beschäftigt sich also v. a. mit den Auswirkungen der Arbeitssituation auf die Gesundheit der in einem Betrieb oder einer Institution arbeitenden Menschen. Doch wie wird „Gesundheit“ überhaupt definieren ? Im Bereich der Medizin geht man überwiegend von einem „biomedizinischen Krankheitsmodell“ (pathogenetisches Konzept) aus. Mediziner befassen sich damit, welche Vorgänge zu Krankheiten führen und untersuchen mögliche Risikofaktoren, die die Entstehung von Krankheiten beeinflussen. Sie interpretieren Krankheiten als Abweichungen von einem definierten Normalzustand des Körpers. Krankheiten haben hiernach in der Regel spezifische Ursachen. Risikofaktoren sind Faktoren, die dazu beitragen, dass bestimmte Krankheiten mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit auftreten. Der Gesundheitsförderung in Public Health liegt dagegen das salutogenetische Konzept zugrunde. Anders als der Ansatz der Biomedizin, der von zwei sich gegenüber stehenden und sich ergänzenden (dichotomen) Begriffen „Gesundheit“ und „Krankheit“ ausgeht, fragt das Konzept der Salutogenese nicht danach, warum ein Mensch krank wird, sondern was ihn gesund erhält (s. Antonovsky, 1997; Habermann-Horstmeier, 2017a).

Definition Salutogenese

Die Basis des von Aaron Antonovsky (1923–1994) entwickelten Konzeptes der Salutogenese bildet die Frage danach, was den Menschen gesund erhält. Es lenkt den Blick weg von Faktoren, die bei der Krankheitsentstehung eine Rolle spielen, hin zu den Protektivfaktoren und Ressourcen, die einen Menschen gesund halten. Dabei gibt es nicht nur die beiden Zustände „Gesundheit“ und „Krankheit“, sondern unzählige mögliche Zwischenstufen, die unterschiedliche Zustände des Wohlbefindens beschreiben. Gleichzeitig verändert sich der Gesundheitszustand eines Menschen im Verlauf seines Lebens ständig. Wir sind hiernach also nicht in der Regel gesund und nur im Ausnahmefall krank, sondern bewegen uns auf einem Kontinuum8 hin und her und sind damit immer mehr oder weniger krank bzw. gesund. Während dieser Zeit wirken einerseits unterschiedlichste Belastungsfaktoren auf uns ein, die bei der Entstehung von Krankheiten eine Rolle spielen können. Andererseits verfügen Menschen aber auch über Schutzfaktoren (Ressourcen), die ihre Gesundheit fördern können (Abbildung 2–1).

Dabei unterscheidet man externale und internale Ressourcen. Externale Ressourcen liegen in der Umwelt eines Menschen. Hierzu gehören z. B. die ökonomischen9 und ökologischen10 Bedingungen, in denen ein Mensch lebt, sein berufliches Umfeld und die soziale Unterstützung, die er erfährt. Internale Ressourcen sind Ressourcen, die im Menschen selbst liegen. Beispiele hierfür sind die genetischen Anlagen eines Menschen, seine körperlichen und geistigen Fähigkeiten, aber auch sein Selbstvertrauen, seine Problemlösefähigkeit, seine Kooperationsfähigkeit, seine Lernbereitschaft und seine soziale Kompetenz (s. Tabelle 2–1).
Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Inhalt und Vorwort7
1Einführung17
1.1Arbeit und Gesundheit17
1.2Arbeit und Gesundheit im Laufe der Jahrhunderte19
1.3Die Rolle von Arbeit und Gesundheit in einer modernen Gesellschaft mit alternder Bevölkerung20
1.3.1Der demografische Wandel20
1.3.2Folgen einer geänderten Arbeitswelt22
1.3.3Ansatzpunkte für ein Betriebliches Gesundheitsmanagement23
2Gesundheit und Gesundheitsförderung27
2.1Was ist Gesundheit?27
2.2Was ist Gesundheitsförderung?29
2.3Was ist (Krankheits-)Prävention?30
3Betriebliche Gesundheitsförderung33
3.1Die Entwicklung hin zu einer Betrieblichen Gesundheitsförderung33
3.2Definition der Betrieblichen Gesundheitsförderung34
3.3Gesetzliche Regelungen35
3.3.1Deutschland36
3.3.2Österreich38
3.3.3Schweiz39
4Betriebliches Gesundheitsmanagement41
4.1Definition des Begriffs „Management“41
4.2Definition des Betrieblichen Gesundheitsmanagements42
4.3Unterschiede zwischen BGF und BGM43
5Der Public Health Action Cycle47
5.1Problemdefinition48
5.2Ziel- und Strategieformulierung49
5.2.1Zielformulierung49
5.2.2Finden von Strategien und Methoden50
5.3Umsetzung51
5.4Evaluation und daraus ableitbare Folgen51
6Voraussetzungen und Rahmenbedingungen für ein gutes BGM53
6.1Warum braucht man ein BGM?53
6.2Akteure im Betrieblichen Gesundheitsmanagement56
6.3Gesamtprogramm und Entwicklungsplanung57
6.3.1Verantwortlichkeit für Gesamtprogramm bzw. Entwicklungsplanung58
6.3.2Zentrale Fragestellungen58
6.4Kosten und Nutzen60
7BGM-Werkzeuge63
7.1Altersstrukturanalyse63
7.2Fehlzeitenanalyse66
7.2.1Kennzahlen zur Beschreibung von Arbeitsunfähigkeit66
7.2.2Umsetzung in die Praxis69
7.3Work Ability Index (WAI)71
7.4Mitarbeiterbefragungen73
7.5Workshops und Checklisten zum Handlungsbedarf77
7.5.1Workshops77
7.5.2Checklisten zum Handlungsbedarf77
8Handlungsansätze im Rahmen des BGM79
8.1Arbeitsplatzgestaltung80
8.2Arbeitsorganisation82
8.3Arbeitszeitgestaltung83
8.4Kommunikation84
8.5Weiterbildung86
8.6Gesundheitsprogramme86
8.7Return-to-Work und Integration von Menschen mit Behinderung88
8.8Rolle der Arbeitsmedizin und der Gefährdungsbeurteilung90
9Risikofaktoren als BGM-Ansatzpunkte95
9.1Stress, psychische Belastung und Burnout95
9.1.1Stressauslöser96
9.1.2Häufigkeit von Stress bei Berufstätigen96
9.1.3Stressfolgen97
9.1.4Ansatzpunkte für einen gesundheitsfördernden Umgang mit Stress98
9.2Alkohol, Tabak und andere Suchtmittel100
9.2.1Alkohol100
9.2.2Tabakrauchen106
9.2.3Andere Suchtmittel108
9.3Ernährung und Bewegung109
9.3.1Ernährung109
9.3.2Bewegung114
9.4Schicht-, Nacht- und Wochenendarbeit118
9.4.1Nachtarbeit120
9.4.2Geteilter Dienst121
9.4.3Wochenendarbeit121
10Berücksichtigung weiterer Faktoren123
10.1Geschlecht123
10.2Alter125
10.3Hierarchieebene127
10.4Migrationshintergrund128
11Möglichkeiten der Umsetzung in die Praxis131
11.1Gesundheitszirkel131
11.2BGM in KMU132
11.3BGM bei neuen Arbeitsformen133
11.3.1Arbeit 4.0134
11.3.2Homeoffice134
11.4Gesundheitsförderung bei Selbstständigkeit und Arbeitslosigkeit135
11.4.1Selbstständigkeit135
11.4.2Arbeitslosigkeit136
12Effektivität und Effizienz von BGF-Maßnahmen139
12.1Wissen und wissenschaftliche Evidenz139
12.2Effektivität141
12.2.1Welche Maßnahmen der Betrieblichen Gesundheitsförderung sind wirksam (effektiv)?142
12.3Effizienz144
12.4Evaluation von BGM-Maßnahmen146
13Lösungsvorschläge zu den Aufgabenstellungen151
13.1Antwort zu Aufgabe 1151
13.2Antwort zu Aufgabe 2157
13.3Antwort zu Aufgabe 3158
13.4Antwort zu Aufgabe 4160
13.5Antwort zu Aufgabe 5162
13.6Antwort zu Aufgabe 6165
13.7Antwort zu Aufgabe 7167
13.8Antwort zu Aufgabe 8171
13.9Antwort zu Aufgabe 9177
13.10Antwort zu Aufgabe 10179
13.11Antwort zu Aufgabe 11181
13.12Antwort zu Aufgabe 12186
14Glossar191
15Literatur- und Linkverzeichnis213
15.1Literaturverzeichnis213
15.2Literaturempfehlungen221
15.3Linkverzeichnis222
16Abbildungs- und Tabellenverzeichnis227
17Abkürzungsverzeichnis231
Stichwortverzeichnis235

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