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E-Book

Entwicklung prozesstechnologischer Systeme in Unternehmungen

AutorKarl-Andreas Zotter
VerlagDUV Deutscher Universitäts-Verlag
Erscheinungsjahr2007
Seitenanzahl315 Seiten
ISBN9783835054226
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis62,99 EUR
Karl-Andreas Zotter untersucht die unternehmensinternen und -externen Faktoren, die Richtung und Geschwindigkeit prozesstechnologischer Veränderungen beeinflussen. Er entwickelt ein Konzept für ein prozesstechnologisches System auf normativer, strategischer und operativer Managementebene.

PD. DI. Dr. Karl-Andreas-Zotter lehrt am Institut für Innovations- und Umweltmanagement an der Karl-Franzens Universität in Graz, Österreich.

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Leseprobe
1 Einleitung und Problemstellung (S. 1)

In den letzten Jahrzehnten haben sich die Anforderungen an Unternehmungen mit zunehmender Geschwindigkeit verändert. Aus der Perspektive produzierender Unternehmen lässt sich eine Intensivierung des Wettbewerbs durch wachsende Produktvielfalt bzw. Produktvariantenvielfalt, verkürzte Produktlebenszyklen, verschärfte Anforderungen an die technische Produktqualität und die Liefersicherheit bei sinkenden Preisen feststellen. Als maßgebliche Faktoren, die diese Entwicklung auslösen bzw. beschleunigen, sind dynamische Technologieentwicklungen sowie zunehmende Internationalisierung des Wettbewerbs, verbunden mit einer wachsenden Zahl einer fast immer aggressiven Konkurrenz, zu sehen.

Der raschere Wandel in der Unternehmensumgebung führt weiters dazu, dass Informationen, die als Basis für Entscheidungen dienen, abnehmende zeitliche Relevanz aufweisen. Unternehmerische Entscheidungen werden damit nicht nur zunehmend schwieriger und komplexer, sondern auch riskanter. Unternehmungen sind als pluralistisch legitimierte Wertschöpfungseinheiten zu verstehen, welche eine Vielzahl sozioökonomischer Funktionen für verschiedene Stakeholder übernehmen.

Diese Funktionen sind nicht ausschließlich Angelegenheit der am Unternehmen unmittelbar Interessierten (Management, Mitarbeiter, Kunden, Lieferanten etc.), sondern berühren durch externe Effekte (gesellschaftliche Kosten und Nutzen) - und das in zunehmendem Maße - Interessen der Gesamtgesellschaft. So gewinnen neben ökonomischen zusätzlich soziale und ökologische Zielsetzzungen für Unternehmungen an Bedeutung.

Nicht nur monetäre Kosten-Nutzenkalküle bestimmen das Unternehmensverhalten. Auch der schonende Umgang mit der natürlichen Umwelt als Existenzgrundlage des Menschen sowie die Verantwortung gegenüber Gesellschaft und Individuen müssen in die Entscheidungsfindung in zunehmendem Maße integriert werden. Ein Ende dieser, durch wachsende Komplexität und rascheren Wandel gekennzeichneten Umgebungsentwicklung, ist nicht absehbar.

Niederschlag findet diese Entwicklung nicht nur in veränderten Wettbewerbsbedingungen, sondern auch - viel grundsätzlicher - in einer sich permanent verändernden Basis zur Legitimation der Unternehmensexistenz. Unabdingbare Existenzgrundlage von Sachleistungen erstellenden Unternehmen sind Technologien. Technologien sind Auslöser für das Entstehen wie den Niedergang von Branchen. Auf Ebene einzelner Unternehmungen können sie relative Wettbewerbsvorteile begründen und zur relativen Umweltschonung beitragen. Andererseits sind Defizite in der technologischen Ausstattung mit Wettbewerbsnachteilen verbunden.

Zwischen der Beherrschung von Technologie, deren weitgehenden Ausschöpfung und der ökonomischen (wie ökologischen und sozialen) Entwicklung von Unternehmungen besteht damit ein zwingender kausaler Zusammenhang. , Die Beherrschung und Weiterentwicklung der technologischen Basis von Unternehmungen muss als dynamischer Prozess verstanden werden, der auch den Wechsel zu neu entstehenden Technologien aktiv unterstützt. Erst mit dieser strategischen Flexibilität zum Wechsel der technologischen Basis der Unternehmung können Wettbewerbsvorteile generiert und langfristig abgesichert werden.

Vor allem in Branchen mit turbulenter Entwicklung der technologischen Umgebung ist diese Fähigkeit eine Überlebensmaxime. Voraussetzung für die Weiterentwicklung der technologischen Basis von Unternehmungen ist eine adäquate personelle wie finanzielle Ressourcenausstattung. Diese kann aber nur durch konsequente ökonomische Technologieausschöpfung gebildet werden. Unternehmenserfolg und Entwicklung der technologischen Unternehmensbasis sind damit untrennbar miteinander verbunden.

Als Ressourcen zur Realisation unternehmerischer Zielsetzungen sind Produkt- und Prozesstechnologien zu unterscheiden. Produkttechnologien sind konstituierende Elemente der verwertbaren Unternehmensleistungen. Die spezifische Kombination in Produkttechnologiesystemen ist Grundlage für die Funktionserfüllung von Produkten. Prozesstechnologien dienen der Leistungserstellung, gehen jedoch nicht als „Bestandteil" in Produkte ein. Sie schaffen aber die technologische Möglichkeit der Produkterstellung und damit der Funktionserfüllung in und mit Produkten (siehe auch Abschnitt 2.1).

Wettbewerbsvorteile können ausschließlich durch die erstellten Unternehmensleistungen generiert werden. Prozesstechnologien bestimmen jedoch in hohem Umfang die Produkteigenschaften (Art und Qualität der Funktionserfüllung von Produkten). Prozesstechnologien liefern damit mittelbar Beiträge zu Wettbewerbsvorteilen durch die erstellten Leistungen, die Kunden bereit sind zu honorieren.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort7
Inhaltsverzeichnis9
Abbildungsverzeichnis15
Abkürzungsverzeichnis17
1 Einleitung und Problemstellung20
1.1 Theoretischer Bezugsrahmen und Zielsetzung23
1.2 Aufbau26
2 Definition und Abgrenzung des Untersuchungsgegenstandes28
2.1 Der Begriff der Prozesstechnologie28
2.2 Das unternehmerische Prozesstechnologiesystem31
2.3 Der Ressourcenansatz als Erklärungsansatz für die strategische Entwicklung von Prozesstechnologiesystemen39
2.4 Prozesstechnologiesysteme als Ressourcen unternehmerischer Zielerreichung57
3 Das prozesstechnologische Managementsystem81
3.1 Zwecksetzung und Systemelemente des Prozesstechnologiemanagements81
3.2 Das Prozesstechnologiemanagement als integraler Bestandteil des unternehmerischen Managementsystems87
3.3 Das kybernetische System des strategischen Prozesstechnologiemanagements104
3.4 Ein dynamisches Modell der wechselseitigen Beeinflussung von Wettbewerbs-, Umweltschutz- und Prozesstechnologiestrategie111
4 Das strategische prozesstechnologische Planungssystem116
4.1 Die Partialsysteme des strategischen Prozesstechnologiemanagements116
4.2 Definition und Realisation prozesstechnologischer Positionen (Which Way to Go?)116
4.3 Grundsätzliche Entwicklungsoptionen zur Realisation prozesstechnologischer Positionen165
4.4 Das strategische Planungssystem als Einflussgröße auf die Entwicklung prozesstechnologischer Systeme175
4.5 Die Entscheidungen über prozesstechnologische Pläne188
4.6 Art der Beschaffung von Prozesstechnologien - Make and/or Buy?190
5 Unternehmensexterne Einflussfaktoren auf die Entwicklung von Prozesstechnologiesystemen195
5.1 Einflüsse aus der unmittelbaren Aufgabenumgebung der Unternehmung195
5.2 Die generelle Unternehmensumgebung in ihrer Bedeutung für die Entwicklung von Prozesstechnologiesystemen231
5.3 Unsicherheit über externe Einflussgrößen in deren Bedeutung für die Entwicklung prozesstechnologischer Systeme237
6 Unternehmerische Ressourcensysteme (PTS und RES) in ihrer Bedeutung für die Entwicklung von Prozesstechnologiesystemen254
6.1 Einleitung254
6.2 Das strategische Managementsystem als Einflussfaktor für prozesstechnologische Entwicklungen255
6.3 Das operativ genutzte Ressourcensystem als Einflussfaktor auf die Systementwicklung270
7 Zusammenfassung und Ausblick293
8 Literaturverzeichnis296

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