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Führungswissen für Bau- und Immobilienfachleute 1

Grundlagen, Betriebswirtschaft, Unternehmensrechnung, Baubetriebsrechnung, Nachträge und Claims, Wirtschaftlichkeit, Unternehmensfinanzierung

AutorClaus Jürgen Diederichs
VerlagSpringer-Verlag
Erscheinungsjahr2005
Seitenanzahl326 Seiten
ISBN9783540264484
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis99,99 EUR

Das Buch beinhaltet das betriebliche Basiswissen für eine fundierte Unternehmensführung. Das Grundwissen wird ergänzt um Ausführungen zur Wirtschaftspolitik und zum europäischen System der Zentralbanken. Behandelt werden auch die Bilanzansatz- und Bewertungsvorschriften nach International Accounting Standards (IAS) und Basiswissen zur Behandlung von Nachträgen bei Leistungsänderungen und Leistungsstörungen. Die Methoden und Anwendungsbereiche für monetäre Wirtschaftlichkeitsberechnungen und Nutzen-Kosten-Untersuchungen unter Einbeziehung auch nichtmonetärer Faktoren sowie  die Darstellung der Anforderungen an die Unternehmensausrichtung für das Unternehmensrating (nach Basel II) und an die Unternehmensfinanzierung zur Insolvenzvermeidung sind bestimmende Faktoren für eine erfolgreiche Unternehmensführung. Aufmerksam werden die Leser auch die neuen Ausführungen über die Auswirkungen von Schwarzarbeit und Korruption lesen.

Für wen ist dieses Buch nützlich? Führungskräfte mit dem Hintergrund einer Ingenieur- oder einer Architekturausbildung und einer juristischen oder betriebswirtschaftlichen Grundbildung, aber auch jene, die sich erst mit diesem Buch in die komplexe Materie im Spannungsfeld zwischen Jura, Betriebswirtschaftslehre, Immobilienwirtschaft und dem vielfältigen Planen und Bauen einarbeiten wollen. Viel Wissenswertes, eine konzentrierte Quelle von wesentlichen bauwirtschaftlichen Zusammenhängen und technischen Darstellungen, für ihre Praxisaufgaben.



Univ.-Prof. Dr.-Ing. C.J. Diederichs studierte Bauingenieurwesen und Wirtschaftsingenieurwesen in München (TU), Promotion 1969. Nach praktischer Berufstätigkeit ist er seit 1981 Universitäts-Professor als Leiter des Lehrstuhl für Bauwirtschaft mit den Schwerpunkten Bauwirtschaftslehre, Unternehmensführung, Bau- und Immobilienmanagement, Öffentliches und Privates Baurecht an der Bergischen Universität Wuppertal. 1992 folgte die Gründung des Instituts für Baumanagement (IQ-Bau, www.bau.uni-wuppertal.de). Von 1990 bis 2000 wirkte er zusätzlich als Dozent an der European Business School (ebs) in Oestrich-Winkel und Berlin für Projektentwicklung und Projektsteuerung.

Seit 1980 ö. b. u. v. Sachverständiger für Projektsteuerung, Abrechnung und Honorare im Hoch- und Ingenieurbau, seit 1990 ist Herr Diederichs 1. Vorsitzender des Deutschen Verbandes der Projektmanager in der Bau- und Immobilienwirtschaft e.V. (DVP) für die Bereiche Projektentwicklung und Projektmanagement, seit 2002 auch Studiengangleiter des berufsbegleitenden, akkreditierten gebührenbasierten Weiterbildungsstudienganges 'Master of Science in Real Estate Management & Construction Project Management' (M.Sc. REM & CPM) an der Bergischen Universität Wuppertal und der Reading University (nahe London).

Über 35 Jahre Praxiserfahrungen im Projektmanagement und in der Unternehmensführung in der Bauwirtschaft, Aufsichtsratsvorsitzender und -mitglied in Unternehmen der Bau- und Immobilienwirtschaft weisen ihnals exzellenten Kenner der Materie aus. Zahlreiche Veröffentlichungen in Büchern und Zeitschriften zeugen von reger Auseinandersetzung mit den Themen, u. A. die beiden anerkannten Werke 'Führungswissen für Bau- und Immobilienfachleute', 'Handbuch für Bauingenieure' (Mithrsg.), beide Springer-Verlag, Berlin/Heidelberg, 1999, 2001.

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Leseprobe

1.3 Arbeits- und Tarifrecht in der Bauwirtschaft (S. 67-68)

Das Arbeitsrecht regelt die Rechtsbeziehungen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Es wird definiert als das „Sonderrecht der Arbeitnehmer" und umfasst die Gesamtheit aller Rechtsregeln, die sich mit der unselbständigen, abhängigen Arbeit der in einem Unternehmen beschäftigten Personen befassen, die fremdbestimmte Arbeit leisten und dabei an Weisungen hinsichtlich Art, Ausführung, Ort und Zeit der Arbeit gebunden sind (Richardi, 2003).

Das individuelle Arbeitsrecht beinhaltet die rechtliche Regelung der Beziehungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern, das kollektive Arbeitsrecht dagegen die Beziehungen zwischen den Zusammenschlüssen, d. h. von Arbeitgeber verbänden oder einzelnen Arbeitgebern einerseits sowie Gewerkschaften oder Betriebsräten andererseits. Das Arbeitsrecht ist bisher in viele Einzelgesetze zersplittert, wie z. B. Betriebsverfassungs-, Kündigungsschutz-, Jugendarbeitsschutzgesetz, Arbeitszeitordnung sowie die §§ 61 ff BGB und die §§ 105 ff GewO. Es gibt bisher in der Bundesrepublik Deutschland kein einheitliches und zusammenfassendes Arbeitsgesetzbuch, obwohl in Art. 30 des Einigungsvertrages vom 31.08.1990 (BGBl. II S. 889) gefordert wurde, das Arbeitsvertragsrecht und das öffentlich-rechtliche Arbeitsrecht „möglichst bald einheitlich neu zu kodifizieren". Daher ist das Arbeitsrecht nach wie vor weitgehend Richterrecht. Die Arbeitsgerichte sehen sich zur Schließung von Gesetzeslücken und zur Rechtsfortbildung veranlasst. Arbeitsrecht ist einerseits zwingendes Recht. Andererseits sind abweichende Vereinbarungen möglich, wenn diese den Arbeitnehmer günstiger stellen (Günstigkeitsprinzip).

Ferner gilt für die Rangfolge arbeitsrechtlicher Regelungen der Vorrang des Kollektivrechts vor dem Individualrecht und nach dem Grundsatz des Art. 31 GG Bundesrecht vor Landesrecht, d. h. folgende Rangreihe:

1. Grundgesetz,
2. Bundesgesetze,
3. Länderverfassungen,
4. Ländergesetze,
5. Tarifverträge,
6. Betriebsvereinbarungen,
7. Arbeitsvertrag.

Dabei ist jedoch das Ordnungsprinzip für das Verhältnis einander ablösender kollektiver Ordnungen zu beachten. Danach gelten der spätere Tarifvertrag oder die spätere Betriebsvereinbarung vor den jeweils früheren, auch wenn die neuen Vereinbarungen zu schlechteren Arbeitsbedingungen für die Arbeitnehmer führen. Insoweit gilt das Günstigkeitsprinzip nicht. Die Unterscheidung in Arbeiter und Angestellte, die bei der Entstehung des Arbeitsrechts eine wesentliche Rolle spielte, hat heute nur noch Bedeutung für das kollektive Arbeitsrecht, vor allem das Betriebsverfassungsrecht und das Recht der Unternehmensmitbestimmung. In § 133 Abs. 2 SGB VI ist beispielhaft aufgezählt, wer zu den Angestellten gehört, u. a.

• Angestellte in leitender Stellung,
• technische Angestellte in Betrieb, Büro und Verwaltung, Werkmeister und andere Angestellte in einer ähnlich gehobenen oder höheren Stellung,
• Büroangestellte,
• Handlungsgehilfen und andere Angestellte für kaufmännische Dienste,
• Bühnenmitglieder und Musiker sowie
• Angestellte in Berufen der Erziehung, des Unterrichts, der Fürsorge, der Kranken- und Wohlfahrtspflege.

Wer nicht Angestellter ist, gehört zur Gruppe der Arbeiter.

1.3.1 Ausgewählte Rechtsgrundlagen des Arbeitsrechtes

Grundgesetz und EG-Vertrag Aus dem Grundgesetz (GG) sind die Art. 3 Gleichheit vor dem Gesetz, Art. 9 Vereinigungsfreiheit und Art. 12 Berufsfreiheit für das Arbeitsrecht von besonderer Bedeutung. Nach Art. 12 Abs. 1 GG haben alle Deutschen das Recht, Beruf, Arbeitsplatz und Ausbildungsstätte frei zu wählen. Nach Abs. 2 darf niemand zu einer bestimmten Arbeit gezwungen werden, außer im Rahmen einer für alle gleichen öffentlichen Dienstleistungspflicht. Nach Abs. 3 ist Zwangsarbeit nur bei einer gerichtlich angeordneten Freiheitsentziehung zulässig.

Inhaltsverzeichnis
Geleitwort zur 2. Auflage5
Geleitwort zur 1. Auflage7
Vorwort zur 2. Auflage9
Vorwort zur 1. Auflage11
Inhaltsverzeichnis13
Abbildungsverzeichnis17
Tabellenverzeichnis21
Abkürzungsverzeichnis23
1 Grundlagen30
1.1 Volkswirtschaftliche Grundlagen30
1.1.1 Markt31
1.1.2 Nachfrage31
1.1.3 Angebot34
1.1.4 Preiselastizitäten35
1.1.5 Marktformenschema und Preisbildung38
1.1.6 Marktwirtschaft und Planwirtschaft42
1.1.7 Europäische Wirtschafts- und Währungsunion (EWWU)44
1.1.8 Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung48
1.1.9 Wirtschaftspolitik und Europäisches System55
der Zentralbanken55
1.2 Betriebswirtschaftliche Grundlagen72
1.2.1 Ausgewählte Begriffe der Betriebswirtschaftslehre73
1.2.2 Koordinatensystem der Bauwirtschaftslehre76
1.2.3 Bauwirtschaftliche Produktionsfaktoren80
1.2.4 Rechtsformen von Unternehmen88
1.3 Arbeits- und Tarifrecht in der Bauwirtschaft96
1.3.1 Ausgewählte Rechtsgrundlagen des Arbeitsrechtes98
1.3.2 Betriebsverfassungs- und Mitbestimmungsgesetz109
1.3.3 Tarifrecht in der Bauwirtschaft113
1.4 Unternehmensrechnung131
1.4.1 Aufbau des betrieblichen Rechnungswesens132
1.4.2 Jahresabschluss151
1.4.3 Anhang und Lagebericht152
1.4.4 Freiwillige Zusatzangaben154
1.4.5 Bilanzanalyse157
1.4.6 Rechnungslegung nach International Accounting Standards165
(IAS)165
1.5 Baubetriebsrechnung179
1.5.1 Bauauftragsrechnung (Kalkulation)180
1.5.2 Elemente und Ablauf der Kalkulation185
1.5.3 Kosten-, Leistungs- und Ergebnisrechnung (KLER)206
1.5.4 Abgrenzungsrechnung als Bindeglied zwischen Unternehmensrechnung und KLER210
1.5.5 Soll-Ist-Vergleichsrechnung213
1.5.6 Kennzahlenrechnung215
1.6 Nachtragsprophylaxe und Claimmanagement216
1.6.1 Nachtragsprophylaxe und Nachtragsprüfung des AG218
1.6.2 Nachtragsvorbereitung und -durchsetzung durch den AN220
1.6.3 Vergütungsänderungen aus Leistungsänderungen und Zusatzleistungen gemäß § 2 Nr. 3 ff VOB/B222
und Zusatzleistungen gemäß § 2 Nr. 3 ff VOB/B222
1.6.4 Schadensersatzanspruch aus Behinderungen235
(§ 6 Nr. 6 VOB/B und § 642 BGB)235
1.7 Wirtschaftlichkeitsberechnungen und Nutzen- Kosten- Untersuchungen242
1.7.1 Finanzmathematische Grundlagen244
1.7.2 Wirtschaftlichkeitsberechnungen (WB)259
1.7.3 Nutzen-Kosten-Untersuchungen (NKU)268
1.7.4 Zusammenfassung279
1.8 Unternehmensfinanzierung279
1.8.1 Finanzierungsziele280
1.8.2 Einflussfaktoren auf die Finanzierungs- und Liquiditäts-situation281
1.8.3 Finanzierungsformen282
1.8.4 Finanzplanung und Insolvenzvermeidung300
1.9 Schwarzarbeit und Korruption in der Bauwirtschaft – Ursachen, Wirkungen und Maßnahmen zur Ein- dämmung308
1.9.1 Einleitung308
1.9.2 Schwarzarbeit308
1.9.3 Korruption318
Literatur334
Sachverzeichnis348

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