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E-Book

Kettlebell-Training

Das Fitnessgeheimnis der russischen Spezialeinheiten

AutorPavel Tsatsouline
Verlagriva Verlag
Erscheinungsjahr2012
Seitenanzahl208 Seiten
ISBN9783864132353
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis13,99 EUR
Die Kettlebell ist die Kalaschnikow unter den Fitnessgeräten: schlicht, urtümlich und enorm wirksam, um Kraft, Stärke und Ausdauer zu entwickeln. Einst das heiß geliebte und bestgehütete Geheimnis russischer Spitzensportler, Kraftathleten und Soldaten, ist die Kettlebell heute in Fitnessstudios und Privatwohnungen rund um die Welt anzutreffen - dank Pavel Tsatsouline, dem ehemaligen Sportausbilder der sowjetischen Sondereinsatzkräfte, der 2001 in den USA die erste Kugelhantel nach traditioneller russischer Art fertigen ließ. In den vergangenen zehn Jahren hat Pavel das Kettlebell-Training zur Perfektion gebracht und zugleich mit The Russian Kettlebell Challenge (RKC) ein zertifiziertes Ausbildungssystem entwickelt, das heute mit über 1500 Instruktoren in 43 Ländern die weltgrößte und erfolgreichste Kettlebell-Schule darstellt. In seinem Buch Kettlebell-Training stecken zehn Jahre Forschung und Entwicklung, in denen Pavel herausgefunden hat, wie man mit der Kettlebell auf sichere Weise die überzeugendsten Ergebnisse erzielt. Sein Trainingssystem ist der State of the Art und funktioniert garantiert - man muss sich nur daran halten!

PAVEL TSATSOULINE ist Sportwissenschaftler und früherer Sportausbilder der sowjetischen Sondereinsatzkräfte. Er wird der »moderne König der Kettlebells« genannt, da er die russische Kettlebell in die USA gebracht hat, von wo aus sie ihren Siegeszug um die Welt antrat. Pavel ist Autor zahlreicher Bücher und DVDs und Begründer der Kettlebell-Schule The Russian Kettlebell Challenge.

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Leseprobe

EINFÜHRUNG


Wenn wir »Kraft« sagen, meinen wir »Kettlebell«. Wenn wir »Kettlebell« sagen, meinen wir »Kraft«


WIE DIE KETTLEBELL DIE SCHWÄCHE AUS DEM RUSSISCHEN GENPOOL VERBANNTE

»Jeder Mann kann seine Kraft verdoppeln oder verdreifachen, und schwere Kettlebells sind eines der wirksamsten Mittel, um genau das zu erreichen.«

IVAN LEBEDEW, RUSSISCHER SCHWERATHLET GEWICHTHEBEN, 1916

Wäre der Bodybuildingpionier Charles Atlas ein Russe gewesen, hätte er einen anderen Werdegang eingeschlagen …

Sergej Mischin war ein pummeliger, träger und unsportlicher Junge. Mit 17 kam er erstmals mit einer Kettlebell in Berührung. Diese war 24 kg schwer, und Mischin erschrak, als er sie weder mit dem einen noch mit dem anderen Arm hochheben konnte. Doch er ließ sich von seiner körperlichen Unzulänglichkeit nicht beirren, fand ein altes Metallrohr, das er in der Mitte flach hämmerte, damit die Kettlebell nicht verrutschte, und begann sie wie eine Langhantel mit beiden Händen zu stemmen. Das war im Jahr 1975. Zwei Jahre später konnte Mischin mit jedem Arm 30-mal eine 32 kg schwere Kettlebell drücken, die er einen Tag nach dem Fest zum Tag der Eisenbahner in einem Park gefunden hatte.

Während seines Wehrdienstes setzte Mischin sein Kettlebell-Training fort, und als er entlassen wurde, kündigte er einem Freund gegenüber vollmundig an, dass er bei seinem ersten Kettlebell-Wettkampf den Titel »Master of Sports« erlangen würde. Und so war es auch!

Sergej nahm über 45 kg ab, wurde flink und drahtig. Er galt als der beste Kettlebeller der Welt – er konnte zwei 32 kg schwere Kettlebells in zehn Minuten 170-mal stoßen! – und wurde in Russland zur lebenden Legende. Der russische Präsident verlieh Mischin einen Orden »Für Verdienste zum Wohle des Vaterlandes« (zweite Stufe).

Die Titelseite einer Ausgabe der Fitnesszeitschrift Herkules (1915), die im zaristischen Russland erschien.

In Russland sind Kettlebells ein Ausdruck des Nationalstolzes und ein Symbol männlicher Stärke. In der guten alten Zeit wurde jeder Schwerathlet oder Gewichtheber als girevik oder »Kugelhantelmann« bezeichnet. Gestählt durch ihre Kettlebells, wuchsen Generationen russischer Knaben zu echten Männern heran. Bereits hundert Jahre vor Mischin fand ein anderer Junge, Piotr Kryloff, in einer Metzgerei zwei Kettlebells. Es war Liebe auf den ersten Blick. Piotr trennte sich sein Leben lang nicht mehr von ihnen, und als er der Handelsmarine beitrat, nahm er sie kurzerhand mit auf seine Reisen durch die Welt. Schließlich wurde aus dem Kettlebell-Adepten ein Kraftakrobat, der bis zu seinem 60. Lebensjahr als Zirkuskünstler auftrat. In der Öffentlichkeit nannte man ihn den »König der Kettlebells«. Kryloff konnte sich mit einer 32 kg schweren Kugelhantel auf orthodoxe Weise bekreuzigen, sie 88-mal über Kopf drücken und mit dreien auf einmal jonglieren! Piotr setzte seine Kettlebell-Kraft ein, um alle möglichen Meisterleistungen zu vollbringen. Er zerschlug Steine mit der blanken Faust, verbog Münzen, verformte Eisenstücke zu »Krawatten« und »Armreifen«, zerbrach Hufeisen, stemmte eine lange Stange, an deren beiden Enden zwei kräftige Soldaten saßen, und stellte mehrere Weltrekorde im Gewichtheben auf.

Die Anfänge der »Schwerathletik«


»Man kann mit großer Gewissheit sagen, dass das Gewichtheben in Russland hauptsächlich wegen der vielen Anhänger des Kettlebell-Sports Fuß fassen und gedeihen konnte«, meinte Prof. L. Dworkin einmal, selbst ein Weltmeister im Gewichtheben. Es war jedoch der Vater der Kettlebells, Dr. Wladislaw Krajewski, der den Begriff »Schwerathletik« (tyazholaya atletika) prägte, mit dem auch im heutigen Russland das olympische Gewichtheben bezeichnet wird.

Piotr Kryloff, der »König der Kettlebells«, konnte sich mit einer 32 kg schweren Kugelhantel auf russisch-orthodoxe Weise bekreuzigen, sie 88-mal über Kopf drücken und mit drei Kettlebells auf einmal jonglieren!

Die Rote Armee und die Kettlebell sind untrennbar miteinander verbunden. Jede russische Militäreinheit hat einen Trainingsraum, auch als »Mutecke« bekannt, der mit Kettlebells bestückt ist. Während andere Länder Zeit damit verschwenden, ihre Soldaten mit Liegestützen zu schikanieren, muss man beim russischen Militär eine 24 kg schwere Kettlebell reißen, um seine Kraft und Ausdauer zu beweisen. »Körperlich gesehen, waren die Mannschaften der Roten Armee in ausgezeichneter Verfassung«, staunte Generalleutnant Giffard Martel, Leiter einer britischen Militärabordnung, die während des Zweiten Weltkriegs die UdSSR besuchte. »Viele Ausrüstungsgegenstände, die wir mit Infanterie-Begleitfahrzeugen befördern, werden von russischen Fußsoldaten auf dem Rücken mitgeführt. Die Russen scheinen diesen schweren Lasten problemlos gewachsen zu sein. Sie sind außerordentlich hart im Nehmen.«

Dr. Krajewski, der Vater der Kettlebells

Auch Sondereinsatzkräfte – inklusive der Mitglieder der russischen Steuerpolizei, die mit Schusswaffen oft besser umzugehen wissen als mit Bleistiften oder Taschenrechnern – verwenden Kettlebells, um sich in Form zu halten. In den letzten Tagen des Sowjetregimes fanden in den Gefängnissen regelmäßig Revolten und Geiselnahmen statt. Daraufhin wurden jedes Mal Einsatzkräfte des Innenministeriums herbeigerufen, um die Ordnung wiederherzustellen. Sie erfüllten ihre Aufgabe, waren dabei aber nicht zimperlich. 1986 zum Beispiel stürmten sie ein Gefangenenlager und brannten es kurzerhand ab, um einen Aufstand niederzuschlagen.

1991 gründete das Innenministerium Sondereinsatzgruppen für jeden Gefängnisbezirk. Zu ihren Aufgaben zählten: Geiselbefreiung, Niederschlagung von Aufständen, Aufspüren und Verhaften entflohener Straftäter. Seit jenem denkwürdigen Jahr, in dem die UdSSR auseinanderbrach, kamen diese Teams oft zum Einsatz.

Die Sondereinsatzkräfte, die in russischen Gefängnissen ihren Dienst versehen, bestehen aus ehemaligen Mitgliedern militärischer Spezialeinheiten, Fallschirmspringern und Veteranen anderer Elitetruppen. Jeder von ihnen musste neun oder mehr Mitbewerber ausstechen, um aufgenommen zu werden. Das Auswahlverfahren ähnelt dem, das auch bei der Sondereinheit des militärischen Nachrichtendienstes GRU, der Speznas, Verwendung findet. Hier muss der Anwärter folgende Aufgaben bewältigen (am Stück, versteht sich): einen Zehn-Kilometer-Gewaltmarsch in voller Kampfausrüstung, einen Hindernisparcours inklusive Abseilen, gefolgt von einem Zehn-Kilometer-Lauf. Das Sahnehäubchen am Schluss ist eine zwölfminütige Vollkontakt-Sparringeinheit – mit ausgeruhten Gegnern, die sich alle drei Minuten abwechseln. Wer es ins Team geschafft hat, kann sich keineswegs zurücklehnen, sondern misst sich regelmäßig im sportlichen Wettkampf mit seinen Kollegen. Bevorzugte Disziplinen: Nahkampf und Kettlebell-Training – eine Frage der Präzision und des Stolzes.

Manchmal fällt es schwer, die Logik der – russischen wie auch der US-amerikanischen – Regierung nachzuvollziehen, die Gefängnisinsassen zum Krafttraining anhält. Viel schwerer wiegt aber, dass russische Häftlinge zusätzlich auf Kettlebells zurückgreifen können, um sich zu stählen. Sie haben vielleicht schon einmal in einer TV-Reportage über das organisierte Verbrechen in Russland alte Archivaufnahmen gesehen – von drahtigen Insassen, die mit Kettlebells trainieren. Manche russische Gefängnisse veranstalten sogar Kettlebell-Wettbewerbe für ihre Insassen! Überlegen Sie doch nur, was das bedeutet … aber vielleicht schätzt die russische Polizei ja große Herausforderungen.

  Warum sowjetische Wissenschaftler die Kettlebell befürworteten


Im 20. Jahrhundert bestätigten sowjetische Wissenschaftler das, was russische Kraftsportler bereits seit Jahrhunderten wussten: dass sich mit Kettlebell-Training ein rundum durchtrainierter Körper entwickeln lässt.

Woropajew (1983) beobachtete zwei Gruppen von Hochschulstudenten über einen Zeitraum von einigen Jahren hinweg. Um ihre Leistungsfähigkeit zu vergleichen, verwendete er Übungen, die damals auch in den Sportprüfungen der Streitkräfte zum Einsatz kamen: Klimmzug, Standweitsprung, 100-Meter-Sprint und Ein-Kilometer-Lauf. Während die Kontrollgruppe sich an das Fitnessprogramm der Universität hielt, das sich am militärischen Vorbild orientierte und sich auf die Ausübung der oben genannten Aktivitäten konzentrierte, trainierte die Testgruppe ausschließlich mit Kettlebells. Das Ergebnis: Trotz der fehlenden Erfahrung in den getesteten Disziplinen erzielte die Kettlebell-Gruppe in jeder Hinsicht die besseren Resultate!

Winogradow und Lukjanow (1986) entdeckten einen sehr engen Zusammenhang zwischen den Resultaten eines Kettlebell-Wettkampfs und Ergebnissen von Tests, die völlig andere sportliche Leistungen ermittelten: Kraftdreikampf und Greifkraft, die Auskunft über die Kraft geben sollten; Klimmzüge und Dips am Barren, mit denen die Kraftausdauer gemessen wurde; einem Ein-Kilometer-Lauf zur Beurteilung der allgemeinen Kondition; und speziellen Tests der Belastbarkeit und des Gleichgewichtssinn der Teilnehmer. Es zeigte sich, dass die Leistungen der Probanden in etwa ihrem Erfolg...

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