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E-Book

Lebenszykluskosten optimieren

Paradigmenwechsel für Anbieter und Nutzer von Investitionsgütern

VerlagGabler Verlag
Erscheinungsjahr2009
Seitenanzahl188 Seiten
ISBN9783834980946
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis52,99 EUR
Fundierte Fachbeiträge beleuchten das Total Cost of Ownership-Konzept und seine Auswirkungen auf Anbieter, Nutzer und IT-Dienstleister. Business Cases, vor allem aus dem Maschinen- und Anlagenbau, schildern die Dynamik und Innovationskraft dieser Wachstumsbranche im Servicemanagement.

Prof. Dr.-Ing. Stefan Schweiger beschäftigt sich seit vielen Jahren in Praxis und Theorie mit Servicemanagement, Supply Chain Management, Prozessmanagement und Materialwirtschaft. Nach langjähriger Tätigkeit in der internationalen Unternehmensberatung leitet er seit 2003 den Lehrstuhl für Industrielle Projektplanung und Prozessmanagement an der HTWG Konstanz.

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Leseprobe
"Nachhaltige Wettbewerbsvorteile für Anbieter und Nutzer von Maschinen/ Anlagen durch Lebenszykluskostenoptimierung schaffen (S. 15)

Stefan Schweiger

1. Einleitung

Erfolgreiche Unternehmen müssen Anforderungen genügen, die in der Vergangenheit stetig gestiegen sind und – nicht zuletzt durch den zunehmenden Standortwettbewerb im Zuge der Globalisierung – in Zukunft weiter steigen werden. Die Marktforderung nach individuellen Produkten bei gleichzeitig möglichst geringen Lieferzeiten und hoher Termineinhaltung ist nur mit flexiblenWertschöpfungsprozessen zu erreichen.

Darüber hinaus wird stabile Qualität auf hohem Niveau bei konkurrenzfähigen Kosten und hoher Auslastung gefordert. Diese Quadratur des Kreises erfordert die konsequente Ausschöpfung sämtlicher Kosten- und Leistungsreserven innerhalb und außerhalb des eigenen Unternehmens.

Auf der Suche nach Wettbewerbsvorteilen stellt sich immer wieder die Make-or-buy-Frage, sowohl im klassischen Teile- und Komponentengeschäft als auch im Bereich intelligenter High-Value-Serviceleistungen. Kunden fordern von ihren Maschinen-/Anlagen-Lieferanten Full-Service-Pakete, bestehend aus Produkten und begleitenden Dienstleistungen, die sie modular und nahtlos mit der eigenen Wertschöpfung kombinieren können. Hiermit geht eine mitunter erhebliche Verlagerung des unternehmerischen Risikos vom Abnehmer auf dessen Lieferanten einher.

Insbesondere die Premiumanbieter von Maschinen und Anlagen stecken in diesem hoch kompetitiven Marktumfeld nicht selten in einem Dilemma: Einerseits sind unternehmerisches Selbstverständnis und Marktpositionierung auf das Spitzensegment ausgerichtet, andererseits werden Vertragsverhandlungen abnehmerseitig oft preisgetrieben geführt.

Diese für mittelständische Unternehmen potenziell Existenz gefährdende Situation („Stuck-in-the-middle"", vgl. Abbildung 1.1), gleichzeitig Kosten- und Nutzenführer sein zu wollen bzw. müssen, führt insbesondere in nachfrageschwachen Zeiten regelmäßig zum Shake-out von Marktteilnehmern. Eine Nutzenargumentation, die bei Premiumanbietern höhere Verkaufspreise rechtfertigen würde, lässt sich vielfach aufgrund fehlender Informationen nur qualitativ führen und erhält damit den Charakter einer „Glaubenswissenschaft"".

Vor diesem Hintergrund entwickeln sowohl Hersteller als auch Abnehmer von Maschinen und Anlagen Total-Cost-of-Ownership (TCO) bzw. Life-Cycle-Costs (LCC) Konzepte, welche Investitionsentscheidungen unter Beachtung von Gesamtlebenszykluskosten und -leistungen möglich machen.

Mit TCO können unterschiedliche Prozess- und Investitionsalternativen miteinander verglichen werden mit dem Ziel, die insgesamt beste Lösung zu finden. Abnehmerseitig lassen sich Kosteneinsparungen in der Instandhaltung, Verbesserungen in der Prozesssicherheit und damit in der Qualität und kontinuierliche Prozessoptimierungen in der Produktion erreichen. Herstellerseitig bietet TCO die Möglichkeit, nachhaltige Wettbewerbsvorteile gegenüber Low-Cost-Anbietern zu generieren.

2. Intelligente Serviceleistungen: Nutzen für Abnehmer und Anbieter

Als Reaktion auf die Forderung nach erhöhter Kundenorientierung haben viele produzierende Unternehmen in den letzten Jahren Maßnahmen zur Individualisierung ihres Produktspektrums umgesetzt. Während jedoch die Umsätze hierdurch gestützt werden, gelingt es vielfach nicht, gleichzeitig auch die Ergebnissituation nachhaltig zu verbessern. Im Wesentlichen ist dies darin begründet, dass eine Differenzierung über Produkte zu hoher Varianz bzw. Teilevielfalt und damit letzten Endes zu einer ungünstigen Kostenstruktur führt.

Die klassische Zuschlagskalkulation unterstützt dabei ungewollt die Quersubventionierung von Exoten durch die Standardprodukte. Die Schere zwischen einer überproportional wachsenden Variantenvielfalt und ständig sinkenden Stückzahlen wird auf Kosten der Prozesseffizienz immer größer, es kommt zu einer Negativ-Spirale der Variantenvielfalt.

Strategisch endet dieser Ansatz zur Differenzierung in einer Nischenpolitik, mitunter auch in einer Sackgasse. Ein oftmals mehr Erfolg versprechender Differenzierungsansatz liegt im Service."
Inhaltsverzeichnis
Vorwort5
Inhaltsverzeichnis7
Abbildungsverzeichnis9
Abkürzungsverzeichnis13
Nachhaltige Wettbewerbsvorteile für Anbieter und Nutzer von Maschinen/ Anlagen durch Lebenszykluskostenoptimierung schaffen15
1. Einleitung16
2. Intelligente Serviceleistungen: Nutzen für Abnehmer und Anbieter17
2.1 Nutzen für Abnehmer20
2.2 Nutzen für Anbieter21
3. Lebenszykluskostenoptimierung: Paradigmenwechsel in der Geschäftsbeziehung22
3.1 Paradigmenwechsel beim Maschinen-/ Anlagennutzer24
3.2 Paradigmenwechsel auf Anbieterseite25
4. Aufwand und Nutzen von LCC/TCO28
5. Umsetzung von LCC/TCO30
6. Ausblick33
Literatur34
Lebenszykluskostenbetrachtungen bei Investitionsgütern35
1. Grundidee für Lebenszykluskosten36
2. Abgrenzung der Begriffe TCO und LCC38
3. Lebenszykluskostenmodelle39
3.1 Gegenüberstellung der bestehenden Lebenszykluskostenansätze40
3.2 LCC-Berechnungsmodell am Beispiel des VDMA Einheitsblattes 3416041
3.3 Messbarkeit am Beispiel der VDI 288443
4. Wann macht LCC überhaupt Sinn?45
5. Identifikation der relevanten Kostentreiber/ branchenübliche Kostentreiber46
5.1 Kostenelemente48
5.2 Baugruppenmodell48
Literatur50
Bedeutung und Anwendung von Lebenszyklusanalysen bei Werkzeugmaschinen51
1. Einleitung52
2. Entwicklung des Lebenszykluskostenbegriffs53
3. Grundlagen der Lebenszyklusanalyse von Werkzeugmaschinen54
4. Bedeutung und Herausforderungen der Lebenszyklusanalyse am Beispiel Werkzeugmaschine60
4.1 Bedeutung der Lebenszykluskosten60
4.2 Herausforderungen der Lebenszyklusanalyse61
5. Anwendung der Lebenszyklusanalyse im Vertrieb und der Entwicklung64
5.1 Methodik zur Nutzung der Lebenszyklusanalyse64
5.2 Aufbau eines Maschinenstrukturmodells66
5.3 Vorgehensweise zur Generierung einer Lebenszyklusdatenbank und Analysebeispiele68
6. Zusammenfassung78
Literatur79
M-TCO – Daimler AG81
1. Motivation82
2. Leitlinien des Verfahrens83
3. Das M-TCO-Verfahren83
3.1 Kostentreiber87
3.2 Angebotserstellung und -vergleich88
3.3 Vertragssteuerung89
3.4 TCO-relevante Instandsetzungen und TCOStörfälle91
3.5 Kostenverteilung und Optimierungsmaßnahmen92
4. Erfahrungen aus der Praxis93
5. Ausblick94
Betrachtungen zu Life-Cycle-Costing bei Werkzeugmaschinen aus der Sicht eines Automobilzulieferers96
1. Einleitung97
2. Life-Cycle-Costing bei Werkzeugmaschinen98
2.1 Motivation für den Einsatz von Life- Cycle- Cost- Konzepten98
2.2 Aufbau von LCC-Konzepten100
2.3 Bonus-Malus-System101
2.4 Auswirkungen von LCC-Konzepten auf die Hersteller102
2.5 Auswirkungen von LCC-Konzepten auf die Betreiber104
2.6 Bewertung der LCC-Thematik aus der Sicht eines Betreibers105
3. LCC-Konzept des ZF-Standorts Friedrichshafen106
3.1 Zielsetzung106
3.2 Annahmen107
3.3 Erfasste Kostenelemente108
3.4 Herausforderung „Lastkollektiv“109
3.5 Kooperationsmodell111
3.6 Aussagekraft der ermittelten LCC111
3.7 Vision113
4. Zusammenfassung114
Literatur115
LCC/TCO aus Sicht eines Werkzeugmaschinenherstellers116
1. Einleitung117
2. LCC als „Interessengemeinschaft“117
3. Technische Aspekte122
3.1 Belastungsprofil122
3.2 Felddaten123
3.3 Zustandsorientierte Instandhaltung125
4. Organisatorische Aspekte126
4.1 Organisation der Maschinenherstellung126
4.2 Service-Organisation130
5. LCC-Vereinbarungen – Chancen und Risiken für Maschinenhersteller130
Literatur132
Design-to-Life-Cycle-Cost bei Investitionsgütern am Beispiel von Werkzeugmaschinen133
1. Einleitung134
2. Grundlagen135
2.1 Kostenverursachung und -festlegung135
2.2 LCC/TCO in der Beschaffung136
2.3 Design-to-Cost139
3. Design-to-Life-Cycle-Cost139
3.1 Konzeption139
3.2 Anforderungen und Funktionsmerkmale141
3.3 EDV-Architektur144
3.4 Anwendungsbeispiel144
4. Fazit und Ausblick147
Literatur149
TCO als Ausgangspunkt für die Entwicklung dienstleistungsbasierter Geschäftsmodelle in der Investitionsgüterindustrie150
1. Einleitung151
2. TCO-Kostenkategorien als Zielgrößen neuer Geschäftsmodelle153
2.1 Betriebskostenorientierte neue Geschäftsmodelle154
2.2 Qualitätskostenorientierte neue Geschäftsmodelle157
2.3 Wartungs- und Instandsetzungskostenorientierte neue Geschäftsmodelle158
2.4 Anschaffungskostenorientierte neue Geschäftsmodelle158
3. Eignung TCO-orientierter neuer Geschäftsmodelle für unterschiedliche Investitionsgüter159
3.1 Werkzeugmaschinen und TCO-orientierte Geschäftsmodelle1162
3.2 Montagesysteme und TCO-orientierte Geschäftsmodelle2165
3.3 Industrieroboter und TCO-orientierte Geschäftsmodelle169
4. Fazit und Ausblick173
Literatur175
Herausgeber177
Autoren178

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