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E-Book

Matrixstrukturen in multinationalen Unternehmen

Anwendungsfelder, Informationsfluss und Erfolgsfaktoren

AutorMihael Adzic
VerlagDUV Deutscher Universitäts-Verlag
Erscheinungsjahr2008
Seitenanzahl315 Seiten
ISBN9783835092716
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis76,99 EUR
Mihael Adzic zeigt die Eigenschaften einzelner Matrixvarianten auf und untersucht geeignete strategische Anwendungsfelder. Er weist die Existenz bestimmter Strategie-Struktur-Kombinationen nach und überprüft ihre Erfolgswirkung empirisch. Er identifiziert Erfolgsfaktoren und erarbeitet ein umfassendes empirisch fundiertes Instrumentarium zur erfolgreichen Anwendung der Matrixstruktur. Abschließend analysiert er den Zusammenhang zwischen der formalen Organisationsstruktur und dem Ausmaß der informationellen Vernetzung.

Dr. Mihael Adzic promovierte bei Prof. Dr. Joachim Wolf am Lehrstuhl für Organisation der Universität zu Kiel. Er ist Unternehmensberater bei Drozak Consulting in Berlin.

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Leseprobe
7 Erfolgsfaktoren von Matrixstrukturen in multinationalen Unternehmen (S.199-200)

Entscheidungen zur Implementierung bestimmter Strategien sowie deren Abstimmung mit der organisatorischen Grundstruktur stellen thematische Schwerpunkte im Rahmen der multinationalen Geschaftstatigkeit dar, wie anhand der vorhergehenden Abschnitte gezeigt wurde. Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Frage nach zusatzlichen (grundstrukturerganzenden) Koordinationsinstrumenten, welche in multinationalen Unternehmen erfolgsstiftend eingesetzt werden konnen und zur Bewaltigung der untemehmensintemen Komplexitat beitragen (vgl. Abschnitt 3.4). Die interne Komplexitat resultiert aus der inneren Vielfalt und den vielseitigen Interdependenzen, welche durch grenztiberschreitende und arbeitsteilig vollzogene Wertschopftingsaktivitaten bedingt werden.

Obwohl ein groBer Teil dieser Komplexitat durch die Anwendung einer geeigneten organisatorischen Grundstruktur reduziert werden kann, so verbleibt stets ein nicht unbedeutender Anteil an „Restkomplexitat", den es durch Anwendung zusatzlicher Koordinationsinstrumente zu handhaben gilt. Zudem ist zu beachten, dass die organisatorische Grundstruktur oft selber ein nicht unerhebliches AusmaB an Komplexitat generiert, welches in der empirischen Erfolgsfaktorenforschung bislang nicht erforscht wurde. Diese Problematik kommt besonders gut in matrixstrukturierten Unternehmen zum Vorschein.

Die Matrixstruktur verursacht aufgrund ihres mehrdimensionalen Aufttritt aus einen zusätzlichen Bedarf an Koordination. Die Vielfalt an Interdependenzen auf den oberen drei Hierarchieebenen ist in matrixstrukturierten Unternehmen verglichen mit eindimensional strukturierten Unternehmen wesentlich hoher. Die strukturelle Besonderheit der Matrixstruktur, die LFberlagerung mehrerer Leitungssysteme zielt auf eine Verdoppelung der Interdependenzen zwischen der zweiten und dritten Hierarchieebene ab und spiegelt sich anhand des dualen Informationsflusses zwischen Matrix-Managem und den ihnen gemeinsam unterstellten Matrix- Schnittstellen wider (vgl. Abschnitt 3.2).

Der Einsatz zusatzlicher Koordinationsinstrumente kann helfen, die interne Komplexitat einer Matrixstruktur und die daraus resultierenden Probleme zu bewahigen. Ziel des nachfolgend dargestellten Forschungsschwerpunktes ist es, Koordinationsinstrumente aufzuzeigen, die in matrixstrukturierten multinationalen Unternehmen eine erfolgsstiftende Wirkung entfalten, und deren Einsatz zum „Gelingen" der als kompliziert" erachteten Organisationsform „Matrixstruktur" beitragen kann.

7.1 Theoretischer Hintergrund und konzeptioneller Bezugsrahmen zur Untersuchung von Erfolgsfaktoren von Matrixstrukturen in multinationalen Unternehmen

7.1.1 Erfolgsfaktorenforschung als organisationswissenschaftliche Disziplin

Das Streben nach Erfolg stellt eines der grundlegenden Phanomene in Wirtschaft und Gesellschaft dar und wird als Zentralproblem („Verhaltensmaxime") des Handelns in Unternehmen aufgefasst/^"^ Eine der groBten Herausforderungen innerhalb der Organisationsforschung ist die nun seit mehreren Jahrzehnten andauemde Suche nach organisatorischen Handhabungsformen, welche dazu dienen, den Erfolg von Unternehmen im wesentlichen Umfang positiv zu beeinflussen. Abgesehen von der Schwierigkeit einer genauen Messung des Erfolgs (diese wurde in Abschnitt 6.9.2 erlautert) gibt es eine Reihe weiterer Problematiken, welche die Erfolgsfaktorenforschung als außerst schwierige organisationswissenschaftliche Disziplin gestalten.

Eine besondere Problematik innerhalb der Erfolgsfaktorenforschung stellt der Versuch dar, dem Anspruch der Wissenschaftlichkeit gerecht zu werden und gleichzeitig Niitzliches fiir die Praxis zu produzieren. Der dominierende wenn auch nicht unumstrittene Ansatz besteht darin, die GroBe „Erfolg" als Kriteriumsvariable zu defmieren und Variablen zu identifizieren, welche Veranderungen der Kriteriumsvariablen verursachen.

Dabei wird implizit davon ausgegangen, dass organisationaler Erfolg verstanden, vorhergesagt und beeinflusst werden kann. Diese Annahme ist in Wissenschafts- und Praxiskreisen weit verbreitet und spiegelt sich beispielsweise in der Praambel des Academy of Management Code of Ethical Conduct wider, welcher die Zielsetzung beschreibt: „Our professional goals are to enhance the learning of students, colleagues and others to improve the effectiveness of organization through our teaching, research, and practice of management."
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort6
Vorwort8
Inhaltsverzeichnis10
1 Problemstellung und inhaltliche Positionierung der vorliegenden Untersuchung17
1.1 Motivation der Untersuchung17
1.2 Innovative Elemente der Untersuchung21
1.3 Aufbau und Vorgehensweise der Untersuchung22
2 Die Matrixstruktur als organisatorische Alternative multinationaler Unternehmen25
2.1 Begriff des Multinationalen Unternehmens25
2.2 Eindimensionale und mehrdimensionale organisatorische Grundstrukturen, Matrixstrukturen und Matrixvarianten29
2.3 Matrixstrukturen als lose gekoppelte Systeme32
3 Theoretische Fundierung der Arbeit41
3.1 Informationsverarbeitungsansatz als theoretisches Hintergrundkonzept41
3.2 Informationsfluss innerhalb Matrixstrukturen49
3.3 Informationsverarbeitungskapazitaten von Matrixstrukturen53
3.4 Informationsverarbeitungskapazitaten grundstrukturerganzender Koordinationsinstrumente68
4 Konzeptioneller Bezugsrahmen und Form der Datenerhebung83
4.1 Konzeptioneller Bezugsrahmen als untersuchungsleitendes Grundmodell83
4.2 Form der Datenerhebung85
4.3 Durchfiihrung der Datenerhebung87
4.4 Riicklauf der Befragung und Reprasentativitat der erhobenen Daten89
4.5 Zusammenstellung der Kernstichprobe der Untersuchung91
5 Deskriptive Analyse des Datenmaterials93
5.1 Grundstrukturen in der Untersuchungsstichprobe93
5.2 Ubergangsmuster zwischen den organisatorischen Grundstrukturen96
6 Zusammenhang zwischen Unternehmensstrategien und organisatorischen Grundstrukturen multinationaler Unternehmen103
6.1 Konzeptioneller Bezugsrahmen der Untersuchung zum Strategie-Struktur- Zusammenhang103
6.2 Unternehmensgröße und organisatorische Grundstrukturen107
6.3 Diversiflkationsgrad und organisatorische Grundstrukturen119
6.4 Internationalisierungsgrad und organisatorische Grundstrukturen130
6.5 Fragmentierungsgrad und organisatorische Grundstrukturen142
6.6 Internationale strategische Orientierung und organisatorische Grundstrukturen152
6.7 Zusammenfassung der informationsverarbeitungstheoretisch hergeleiteten und bivariat gepriiften Hypothesen zum Strategie-Struktur-Zusammenhang176
6.8 Multiple Analyse des Strategie-Struktur-Zusammenhangs178
6.9 Strategie-Struktur-Zusammenhang und Erfolg201
7 Erfolgsfaktoren von Matrixstrukturen in multinationalen Unternehmen215
7.1 Theoretischer Hintergrund und konzeptioneller Bezugsrahmen zur Untersuchung von Erfolgsfaktoren von Matrixstrukturen in multinationalen Unternehmen216
7.2 Operationalisierung struktureller, personenorientierter und technokratischer Koordinationsinstrumente247
7.3 Deskriptive Analyse zur Anwendungsintensitat der Koordinationsinstrumente249
7.4 Verdichtung der Koordinationsinstrumente mithilfe der Faktoranalyse255
7.5 Analyse des Zusammenhangs zwischen der Anwendungsintensitat von Koordinationsinstrumenten und Erfolg258
8 Informationsaustausch und Strukturevolution269
8.1 Problemstellung269
8.2 Art und AusmaB an ausgetauschten Informationen in matrixstrukturierten und nicht-matrixstrukturierten Untemehmen274
8.3 Analyse der Erfolgswirkung von Art und AusmaO der innerhalb einer Matrixstruktur ausgetauschten Informationen279
8.4 Untersuchung der Strukturevolution283
9 Zusammenfassung293
10 Implikationen der Untersuchung297
Literaturverzeichnis303

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