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Netzwerkarbeit im gemeinnützig organisierten Sport

AutorMarkus Leßmann
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2016
Seitenanzahl82 Seiten
ISBN9783668305366
FormatPDF/ePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis34,99 EUR
Bachelorarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Gesundheit - Sport - Sportökonomie, Sportmanagement, Note: 2,7, Hochschule für angewandtes Management GmbH, Sprache: Deutsch, Abstract: Netzwerkarbeit wird von Sportvereinsführungen immer noch oft dem Zufall überlassen. Dabei werden Sportvereine in Zukunft immer mehr auf gute Netzwerkpartner angewiesen sein, denn zentrale Ziele einer Vernetzung sind zum einen die Entwicklung sowie Verbesserung differenzierter Angebotsstrukturen und zum anderen die Zusammenarbeit mit Institutionen und Organisationen, um Ressourcen auszutauschen und Synergieeffekte zu erzielen. Hinsichtlich der Zukunftsfähigkeit bietet die gezielte Vernetzung mit Partnern viele Perspektiven, um die Bedeutung von Sportvereinen vor Ort zu stärken. Die folgende Arbeit befasst sich mit der Netzwerkarbeit im gemeinnützig organisierten Sport.

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Leseprobe

2 Vorstellung der AG Traugott-Bender-Sportpark Nordost


 

Der Sportpark[30] wurde 1979 nach dem ehemaligen Justizminister Baden-Württembergs Dr. Traugott Bender[31] benannt. Nach Vorgesprächen wurde am 3. Dezember 2001 eine Vereinbarung zur Zusammenarbeit von den drei Sportvereinen SSC Sport- und SchwimmClub Karlsruhe e.V., Karlsruher Sportverein Rintheim/Waldstadt e.V. und Ski-Club Karlsruhe e.V. und der Karlsruher Sportpark Nordost GmbH abgeschlossen.[32] Die Arbeitsgemeinschaft des Traugott-Bender-Sportparks Nordost ist mittlerweile ein Zusammenschluss aus sieben unterschiedlichen Institutionen mit rund 13 000 Mitgliedern. Hierbei handelt es sich um vier eingetragene Mitgliedsvereine, davon der Deutsche Alpenverein, der Sport- und Schwimmclub Karlsruhe, der Skiclub Karlsruhe und der Karlsruher Sport Verein. Hinzu kommt die Kunstturn-Region Karlsruhe (KRK), eine Dachorganisation für Turnvereine, die Ihre Auswahlsportler zur KRK schicken. Zu dieser Kooperation zählt außerdem das Fächerbad Karlsruhe, das eine GmbH ist. Als letztes Mitglied zählt die Sport- und Gymnastikschule Karlsruhe (SGK) der AG an. Diese ist ein staatlich anerkanntes Berufskolleg.

 

 Karl Heinz Stadler definiert diese Kooperationen folgendermaßen: „Kooperationen sind Möglichkeiten, vorgegebene und deshalb beschränkte sachliche und persönliche Ressourcen ökonomisch einzusetzen.“[33] Diese Aussage spiegelt die Notwendigkeit von Kooperationen zwischen Vereinen auf dem Traugott-Bender-Sportpark Nordost und Umgebung wider. Die Arbeitsgemeinschaft zwischen den Sportvereinen bietet der Karlsruher Bevölkerung, besonders in den umliegenden Stadtteilen Hagsfeld, Rintheim und Waldstadt ein breites Angebot im Bereich des Sports, die Ausbildung für den Sport und Sport zum Erleben.

 

2.1  Zielvorstellungen der Arbeitsgemeinschaft


 

Laut Ingeborg Stadler[34] war das Ziel der AG Traugott-Bender-Sportpark Nordost, „[…] die bereits bestehenden einzelnen Kooperationen des SSC zu den anderen Vereinen zu festigen und auf die weiteren Vereine untereinander auszudehnen“.[35] Des Weiteren standen die gemeinsame Nutzung von Großgeräten, Mengenrabatten bei Einkäufen und der Erfahrungsaustausch, z.B. bei der Anlagenpflege im Vordergrund.[36] Zu Beginn der Kooperationen gab es diverse Anlaufschwierigkeiten. Ingeborg Stadler beschreibt die „anfängliche Zurückhaltung einzelner Personen“ als Problem, welches aber rasch nachgelassen hätte.[37] Karl Heinz Stadler bezeichnet das Ziel der AG Traugott-Bender-Sportpark Nordost „ […] über die bisher bestehenden Kooperationen hinaus eine zukunftsorientierte Zusammenarbeit intensiv anzugehen.“[38]

 

2.1.1 Aufgaben der AG


 

Zu Beginn der Gründung der Arbeitsgemeinschaft fanden sich bereits mehrere Vereine auf dem Gelände des Traugott-Bender-Sportparks. Anders als heute waren die Kontakte und Beziehungen untereinander sehr oberflächlich und sporadisch. Mittlerweile haben sich die Kontakte zwischen den AG-Mitgliedern seit der Gründung der AG Sportpark Nordost deutlich verbessert. Laut Ingeborg Stadler sind „die Kontakte der AG-Mitglieder besser als vor der AG-Zeit. Es gibt keine Berührungsängste mehr.“[39]

 

Die Aufgaben der AG Sportpark Nordost setzen sich aus folgenden Grundsätzen zusammen:[40]

 

Abstimmung, Erweiterung und Öffnung von Angeboten,

 

 gemeinsame Lösung von Sozialaufgaben mit Sport,

 

 Austausch, Öffnung und gegenseitige Bekanntgabe aller Veranstaltungen,

 

bei Öffentlichkeitsarbeit in den Vereinen und Internetauftritten Hinweise auf die Arbeitsgemeinschaft und Nennung der kooperierenden Vereine,

 

 Prospekterstellung AG Sportpark Nordost mit Signet,

 

 Lösung von gemeinsamen Sportstätten und Sportentwicklungsfragen,

 

 Sportfragen angehen, abstimmen und in Projekte umsetzen,

 

 Einbringung in die kommunale Sport-, Verkehrs- und Stadtteilentwicklungsplanung,

 

 gemeinsame Anlagenunterhaltung mit dem Ziel einer größeren Wirtschaftlichkeit,

 

äußeres Erscheinungsbild des Sportparks Nordost erhalten und weiterentwickeln,

 

 gemeinsames Auftreten in der Waldstadt, der Gesamtstadt und in der Sport- und Gesellschaftspolitik.

 

2.1.2 Hürden in der Netzwerkarbeit


 

Seit der Gründung der AG im Jahr 2001 gab es bereits Kooperationen und Vernetzungen zwischen einzelnen Mitgliedsvereinen des Traugott-Bender-Sportparks. Sämtliche Vereine, die sich bis heute der Arbeitsgemeinschaft Nordost angeschlossen haben, waren zuvor (und sind es heute noch) alle selbstständig geführte Vereine mit eigenen Angeboten, vereinsinternen Zielen und einer eigenen Vereinsphilosophie. Daher läuft eine so große Vernetzung mit mehreren Vereinen zu Beginn nicht immer reibungs- bzw. problemlos ab. Anfangs galt es sich kennenzulernen, Kommunikations- und Entscheidungswege zu finden und sich zu einigen.[41] Aufgrund der unterschiedlichen Strukturen und Ansichten innerhalb der Vereine gab es zu Beginn eine große Zurückhaltung einzelner Vereinsverantwortlicher, wodurch die Kommunikation nicht immer einfach war. Den Aussagen einiger AG-Mitglieder zufolge konnte diese anfängliche Zurückhaltung jedoch schnell abgebaut werden. Bei einer solchen Arbeitsgemeinschaft geht es um die Bereitschaft zur aktiven Mitarbeit und um das Hinausschauen „über den Tellerrand“. Auch heute, zehn Jahre nach Gründung der AG, lässt die Bereitschaft zur Mitarbeit durch einige Vereine zu wünschen übrig. Laut Alex Bachmayer[42] macht es Sinn, sich in einer solchen räumlichen „Abhängigkeit“ zu vernetzen und damit auch gleichzeitig zu stärken.[43] Es ist selbstverständlich, dass die eigenen Vereinsaufgaben im Vordergrund stehen, dennoch sollten die gemeinsamen, mit der AG verbundenen Aufgaben nicht vernachlässigt werden. Dies wird in den Aussagen einiger AG-Mitglieder bei der Durchführung des Fragenkataloges deutlich.

 

Durch den Einsatz des freiwilligen AG-Koordinators, Karl Heinz Stadler, haben sich die Zusammenarbeit und die Einsatzbereitschaft deutlich verbessert.[44] Trotz allem kommt es auch heute noch oft vor, dass AG interne Entscheidungen nicht besprochen werden, stattdessen vielmehr auf eigene Faust gehandelt wird. Dies könnte ein Hinweis darauf sein, dass einige AG-Mitglieder nicht richtig informiert sind, wer für welchen Bereich zuständig und somit keine Ansprechperson auffindbar ist. Möglicherweise sind die Strukturen der AG für neue Mitarbeiter der einzelnen Partner nicht wirklich bekannt, so dass die Probleme in diesem Bereich durchaus auf eine fehlende Kommunikation zurückzuführen sind. Solche Beispiele zeigen bereits, inwieweit es sinnvoll sein könnte ein Netzwerkbüro einzurichten und somit einen zentralen hauptamtlichen Ansprechpartner festzulegen.

 

2.1.3 Vorteile für die Netzwerkpartner seit der Gründung der AG


 

Neben den anfänglichen Schwierigkeiten sind aber auch Vorteile für jeden einzelnen Verein und für die Gesamtheit zu vermerken. Auf die Frage, welche Vorteile sich seit der Gründung der AG für die einzelnen Partner ergeben haben, gab es viele verschiedene Antworten. Anhand derer lässt sich ableiten, welcher Nutzen für die Vereine im Vordergrund steht. Folgende Antworten wurden aus Sicht der Partner gegeben. Die Rangfolge der Antworten erfolgt nach der Häufigkeit der Nennungen:[45]

 

 „Nutzung von mehreren Anlagen für die AG-Mitglieder (zum Beispiel die Tennis- und Fußballplätze für Veranstaltungen und Turniere)“,

 

 „ermäßigte Angebote für die Mitglieder anderer Vereine“,

 

 „Gerätenutzung/ Maschinenpark“,

 

 „Beschäftigung von Honorarkräften, 1-Euro-Jobbern“,

 

 „gemeinsame Nutzung von Ressourcen“,

 

 „nachbarschaftliches Verhältnis hat sich verbessert“,

 

 „offenes Miteinander ist durch die AG leichter geworden“,

 

 „Einsparen von liquiden Mitteln“,

 

 „Außenwahrnehmung der AG wurde verbessert“,

 

 „politischer Einfluss gestärkt“.

 

Anhand der Reihenfolge der genannten Antworten ist zu erkennen, dass für einen Großteil der Verantwortlichen die praktische Nutzung einer solchen AG im Vordergrund steht.

 

Lediglich Stefan Ratzel[46] hat seine Antworten nicht nur auf den praktischen Nutzen...

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